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Ein aktueller PhoneBuff-Akku-Drain-Test stellte Samsungs Galaxy S25 Edge direkt dem neuen iPhone Air von Apple gegenüber. Das Ergebnis war denkbar knapp: Das S25 Edge gewann mit nur einer Minute Vorsprung. Diese knappe Entscheidung zeigt eindrücklich, dass die reine Akkukapazität noch immer eine entscheidende Rolle spielt — selbst wenn ein Gerät hoch effiziente Komponenten und moderne Energiesparmechanismen verwendet.
So lief der PhoneBuff-Akkutest ab
PhoneBuff setzte beide Smartphones in einen identischen, automatisierten Batterie-Loop, der gemischte, realistische Nutzungsprofile simulieren soll. Alle Displays wurden auf 200 Nits kalibriert, WLAN und GPS blieben aktiviert, um Navigationslasten abzubilden, und beide Geräte durchliefen exakt dieselbe Abfolge von Tätigkeiten: ein Telefonat von einer Stunde, E-Mail-Triage, durchgehendes Surfen im Web, Gaming mit "Alto's Adventure", Navigation via Google Maps, ein 16-stündiger Standby-Abschnitt und abschließend eine anspruchsvolle Snapchat-Session. Diese Kombination deckt typische Energieverbräuche ab — von dauerhafter Displaynutzung über Netzwerkaktivität bis hin zu sporadisch intensiven GPU- und CPU-Lasten.
Der Test ist so ausgelegt, dass er verschiedene Subsysteme beansprucht: CPU- und GPU-Auslastung beim Spielen, konstante Display-Leistung beim Surfen, erhöhte Funklast durch GPS- und 5G/Modem-Nutzung beim Navigieren sowie Audioausgabe während Telefonaten oder Multimedia. Indem PhoneBuff die Aufgabe automatisiert und auf beiden Geräten gleich verteilt, reduziert der Test subjektive Abweichungen und macht das Ergebnis vergleichbar. Trotzdem sind solche Tests nur ein Baustein — reale Nutzung variiert stark je nach App-Paket, Netzbedingungen und persönlichen Einstellungen.
Warum das S25 Edge vorn lag
Apple hat das iPhone Air mit intern entwickelten Komponenten wie dem C1X 5G-Modem und dem N1-Wireless-Chip ausgestattet sowie mit einem LTPO-OLED-Panel versehen. Diese Komponenten sind auf Energieeffizienz optimiert und zeigten in mehreren Testabschnitten ihre Stärken: insbesondere bei sporadischen Datenübertragungen und in Szenarien, in denen Software und Hardware eng zusammenarbeiten. LTPO-Displays erlauben außerdem variable Bildwiederholraten, was unter moderater Nutzung Strom sparen kann.
Trotz dieser Effizienzvorteile besaß das Galaxy S25 Edge einen kleinen, aber entscheidenden Vorteil: eine größere Akkukapazität. Bei langen, gemischten Nutzungszyklen kann zusätzlicher Zellinhalt die Waage zu Gunsten des Geräts mit mehr mAh kippen. Das bedeutet nicht, dass Effizienz unwichtig ist — im Gegenteil: sie reduziert Verbrauch in vielen Szenarien. Doch am Ende addieren sich Verbrauch und Kapazität, und ein größerer Akku bietet eine physische Reserve, die bei ausgedehntem Multitasking oder intensiver Navigation entscheidend sein kann.
PhoneBuff wies außerdem auf eine Hardware-Nuance hin, die das Ergebnis beeinflusst haben könnte: Das S25 Edge ist mit einem Stereo-Lautsprechersystem ausgestattet, während das iPhone Air nur einen einzelnen Lautsprecher besitzt. Um bei den Testbedingungen dieselbe wahrgenommene Lautstärke zu erreichen, musste der einzelne Lautsprecher des iPhone Air mit höherer Leistung betrieben werden. Eine stärkere Ansteuerung des Lautsprechers kann den Energieverbrauch während audiointensiver Segmente merklich erhöhen und so insbesondere in Abschnitten mit Medienwiedergabe oder lauten Benachrichtigungen zu einem höheren Verbrauch beitragen.
Detaillierte Laufzeitangaben
Beide Smartphones lieferten beeindruckende Gesamtlaufzeiten, wobei das Galaxy S25 Edge das iPhone Air lediglich um eine Minute übertraf. Solche Details geben Aufschluss darüber, wie nahe aktuelle Flaggschiffe in puncto Ausdauer mittlerweile beieinanderliegen — ein Ergebnis von Verbesserungen in SoCs, Modemdesign und Energiemanagement sowohl bei Android- als auch bei iOS-Geräten.
- iPhone Air — Aktive Zeit: 9 Stunden 58 Minuten; Standby: 16 Stunden; Gesamt: 25 Stunden 58 Minuten
- Galaxy S25 Edge — Aktive Zeit: 9 Stunden 59 Minuten; Standby: 16 Stunden; Gesamt: 25 Stunden 59 Minuten
PhoneBuff beschrieb das Resultat als faktisch unentschieden, doch die eine Minute verleiht dem S25 Edge formal den Sieg. Interessant ist, dass das iPhone Air in mehreren Teilbereichen, etwa beim Gaming oder in der abschließenden Snapchat-Session, deutlich aufholte. Das deutet auf eine starke Effizienzleistung in konkreten App-Szenarien hin und spricht für die Vorteile einer gut optimierten Software-Hardware-Integration, wie sie bei iOS häufig zu beobachten ist. Gleichzeitig zeigt die gleiche Messreihe, wie viel Einfluss einzelne Komponenten — Display-Typ, Funkmodem, Audiokonfiguration — auf das Gesamtergebnis haben können.

Praktische Schlussfolgerungen für Käufer
Für die meisten Alltagsszenarien sind die Unterschiede zwischen den beiden Geräten marginal. Wenn Ihr Fokus auf größtmöglicher Laufzeit bei intensiver, gemischter Nutzung liegt — also wenn Sie häufig navigieren, Streaming-Dienste nutzen, spielen und viele Hintergrunddaten verarbeiten — dann bleibt eine größere Akkukapazität ein klarer Vorteil. In solchen Fällen bietet das Galaxy S25 Edge die etwas größere Reserve und damit mehr Zeit zwischen Ladungen.
Andererseits sollten Käufer die Systemeffizienz nicht unterschätzen. Komponenten wie Apples C1X-Modem und der N1-Wireless-Chip sind speziell entwickelt, um den Datenverkehr effizienter zu handhaben, Verbindungen zu optimieren und so die Laufzeit zu verlängern, ohne ausschließlich auf größere Akkuzellen zu setzen. LTPO-OLED-Displays, adaptive Bildwiederholraten und stringente Software-Optimierung auf iOS sorgen häufig dafür, dass ein kleinerer Akku in der Praxis kaum auffällt — vor allem bei moderater Nutzung oder wenn der Nutzer stark von Apples Ökosystem profitiert.
Beachten Sie außerdem praktische Aspekte wie die Lautsprecher-Konfiguration: Stereo-Lautsprecher bieten ein besseres Klangbild und können lauter wirken, müssen aber bei vergleichbarer wahrgenommener Lautstärke nicht zwangsläufig mehr Energie verbrauchen; das hängt von der Messmethode ab. In PhoneBuffs Test führte die Notwendigkeit, den einzelnen iPhone-Lautsprecher lauter zu treiben, zu einem erhöhten Verbrauch in audiointensiven Szenen. Für Käufer, die viel Medienkonsum unterwegs betreiben, ist das Klangverhalten also ein Faktor, der indirekt die Akkulaufzeit beeinflussen kann.
Weitere Kaufkriterien sind persönliche Nutzungsmuster: Wenn Sie hauptsächlich unterwegs navigieren oder viele Standortdienste nutzen, sollte das Modem-Verhalten und die GPS-Effizienz in die Entscheidung einfließen. Wer hingegen primär fotografiert oder auf die Ökosystemintegration (Apps, Cloud, Handoff, Continuity) setzt, wird andere Aspekte gewichten. Letztlich geht es um einen Kompromiss zwischen Akkukapazität, Gerätedesign, Software-Ökonomie und den eigenen Prioritäten — etwa Kameraqualität, Displaypräferenzen oder das bevorzugte Betriebssystem.
Fazit
Der PhoneBuff-Akkutest zeigt klar: Hardwareeffizienz und Software-Tuning sind essenziell, doch die rohe Akkukapazität bleibt ein relevanter Faktor. Das Galaxy S25 Edge gewann mit dem kleinsten denkbaren Vorsprung und demonstrierte damit, dass auch sehr effiziente interne Komponenten einen kleineren Energiespeicher nicht vollständig kompensieren können. Beide Geräte bieten jedoch für die Mehrheit der Nutzer eine überzeugende Ganztagestauglichkeit.
Für die Entscheidung zwischen Galaxy S25 Edge und iPhone Air wird es am Ende auf persönliche Vorlieben und die jeweils bevorzugte Plattform ankommen. Nutzer, die maximale Laufzeit ohne Zwischenladung priorisieren, neigen möglicherweise zum S25 Edge. Wer hingegen eine besonders enge Integration von Hardware und Software, spezielle iOS-Optimierungen oder bestimmte Funktionen des Apple-Ökosystems schätzt, findet im iPhone Air ein äußerst effizientes und konkurrenzfähiges Gerät. In jedem Fall lohnt es sich, reale Nutzungsgewohnheiten, Lautsprecheranforderungen, die Bedeutung von Navigation oder Social-Media-Nutzung sowie das gewünschte Nutzererlebnis zu bedenken, bevor eine endgültige Kaufentscheidung fällt.
Quelle: wccftech
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