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AMD bereitet sich offenbar auf einen großen Auftritt auf der CES 2026 vor: Neue Ryzen-CPUs und APUs auf Basis von Zen 5 sollen angekündigt werden. Leaks deuten auf frische X3D-Prozessoren und leistungsfähige integrierte Grafiklösungen für die AM5-Plattform hin – ein mögliches Schlagzeilenthema Anfang nächsten Jahres.
Was bei der CES zu erwarten ist: neue X3D‑Chips und Zen‑5‑APUs
Mehreren Leaks zufolge plant AMD, im Zuge der CES im ersten Januar-Halbjahr zwei neue Ryzen‑9000‑X3D‑Modelle sowie eine Reihe von Zen‑5‑APUs vorzustellen. Zur angeblichen Aufstellung gehören der Ryzen 9 9950X3D2 und der Ryzen 7 9850X3D sowie Ryzen‑9000G‑(oder möglicherweise 10000G‑)APUs mit den Codenamen Krackan Point und Strix Point für AM5.
Geplante SKUs und Code‑Namen
Die genannten Codenamen und SKU‑Bezeichnungen tauchen in mehreren unabhängigen Leaks und Leak‑Sammlungen auf. Krackan Point und Strix Point werden als Zen‑5‑APUs geführt, was darauf hindeutet, dass AMD nicht nur auf reine CPU‑Leistung, sondern auch auf deutlich stärkere integrierte Grafiklösungen setzt. Die Benennung als Ryzen 9000G oder 10000G reflektiert typischerweise die OEM‑ oder Retail‑Segmentierung und kann noch variieren.
Timing und Präsentationsformat
Historisch hat AMD CES‑Auftritte genutzt, um Produktpläne und neue Architekturen vorzustellen. Ein Auftritt Anfang Januar würde sowohl Presse‑ als auch Partner‑Interesse sichern. Offizielle Details zu Datum, Bühne und Form der Präsentation (Keynote, Presseevent, Partner‑Demos) werden erst mit AMDs Ankündigung bestätigt.
Highlights aus den Leaks: Cache, Takt und integrierte Grafik
- Ryzen 9 9950X3D2 — Angeblich mit bis zu 192 MB L3‑Cache ausgestattet (ein Plus von 64 MB gegenüber vorherigen X3D‑Modellen) bei leicht geringeren Boost‑Taktraten gegenüber dem aktuellen 9950X3D.
- Ryzen 7 9850X3D — Erwartet wird eine Konfiguration mit einem einzelnen 3D‑V‑Cache‑CCD, aber etwa 400 MHz höherem Takt gegenüber dem 9800X3D.
- Ryzen 9000G‑APUs — Zen‑5‑basierte AM5‑APUs (Krackan Point und Strix Point) könnten die schnellsten Desktop‑integrierten Grafikeinheiten bieten, mit RDNA‑3.5‑basiertem Silizium; Strix Point soll Gerüchten zufolge bis zu 12 Kerne / 24 Threads und eine Grafikleistung auf Radeon‑890M‑Niveau erreichen.

Technische Bedeutung der Cache‑Erhöhung
Eine Erhöhung des L3‑Speichers, besonders durch 3D V‑Cache‑Stacks, adressiert direkt Engpässe in latenzempfindlichen Workloads wie Spielen und einigen einfacheren Produktionsanwendungen. Mehr L3‑Cache kann die Speicherbandbreiten‑Limitierungen abmildern und in Single‑Thread‑Szenarien spürbare Frame‑Rate‑Verbesserungen bringen. Das Trade‑off ist oft ein etwas niedrigerer Maximaltakt, da das zusätzliche Cache‑Die thermisch und elektrisch berücksichtigt werden muss.
Was RDNA 3.5 für integrierte Grafik bedeutet
RDNA 3.5 deutet auf eine evolutionäre Grafikverbesserung hin, die sowohl Effizienz als auch Rohleistung steigern kann. Für Desktop‑APUs bedeutet das bessere FPS‑Werte in niedrigen bis mittleren Einstellungen, schnellere Multimedia‑Beschleunigung und erweiterte Hardware‑Features wie verbesserte Raytracing‑ oder Encoding‑Blöcke. Solche APUs reduzieren die Notwendigkeit einer dedizierten GPU für Casual‑Gamer und Content‑Creator.
Ein genauerer Blick: Warum dualer 3D‑Cache und Zen 5‑APUs wichtig sind
Stellen Sie sich einen Ryzen‑Desktop‑Chip vor, der zwei CCDs besitzt, von denen jeweils einer mit 3D V‑Cache bestückt ist. Eine solche Konfiguration könnte die Single‑Thread‑ und Spieleleistung deutlich steigern, während Zen 5 durch höhere Energieeffizienz und verbesserten IPC (Instructions per Cycle) die Multithread‑Leistung verbessert. Für den Mainstream‑Bereich bedeuten schnellere Desktop‑APUs mit RDNA‑3.5‑Grafik flüssigeres Spielen, schnellere Videocodierung und eine allgemein höhere Systemantwort ohne separate Grafikkarte.
Konkrete Vorteile in Spielen und Anwendungen
Mehr L3‑Cache reduziert Speicher‑Latenzen für häufig genutzte Daten und Codepfade. In CPU‑gebundenen Szenarien, z. B. 1080p‑Gaming mit hoher Bildrate, zeigen CPUs mit großem V‑Cache oft höhere Frametimes und durchschnittliche FPS. Für professionelle Anwendungen kann die Kombination aus mehr Cache und Zen‑5‑IPC‑Verbesserungen die Performance bei Simulationen, Kompilierungen und datenintensiven Workloads erhöhen.
Auswirkungen auf mobile und Desktop‑APUs
Desktop‑APUs profitieren in besonderem Maße, weil sie neben CPU‑Leistung auch die GPU‑Seite abdecken. Verbesserungen in der integrierten Grafiktechnik erlauben schlankere Systeme, geringere Kosten für Einsteiger‑PCs und eine attraktivere Option für kleine Formfaktor‑Builds oder Media‑Center‑Systeme.
Performance‑Tradeoffs und Plattform‑Kontinuität
Die Gerüchte deuten darauf hin, dass AMD einen Kompromiss zwischen Cache‑Zuwachs und Taktfrequenzen eingeht: Der 9950X3D2 könnte zugunsten eines großen L3‑Cache auf etwas höhere Spitzenboosts verzichten, während andere SKUs ähnliche Speicherunterstützung und TDP‑Ziele beibehalten. AM5 bleibt Plattform‑Basis mit DDR5‑Support und RDNA‑basierten integrierten GPU‑Blöcken, die über die Produktpalette hinweg erhalten bleiben.
AM5‑Ökosystem und Long‑Term‑Support
AM5 hat sich als stabile Plattform etabliert, die DDR5‑Speicher, PCIe‑Gen‑Unterstützung und moderne Spannungsversorgung bietet. Die Fortführung dieser Plattform erlaubt OEMs und Enthusiasten, bestehende Mainboard‑Investitionen weiterzunutzen, vorausgesetzt, BIOS‑Updates und Board‑Hersteller‑Support sind rechtzeitig verfügbar.
Speicher, TDP und Kühlung
Die Balance zwischen zusätzlichem 3D‑Cache und Takt erfordert angepasste Kühllösungen, insbesondere bei Desktop‑High‑End‑Konfigurationen. TDP‑Angaben könnten nahe an bisherigen Werten liegen, allerdings ist die thermische Verteilung anders, wenn ein Cache‑Stack zusätzliche Hotspots erzeugt. Mainstream‑Käufer sollten auf hochwertige Kühler und gute Gehäuse‑Luftzirkulation achten, um thermisch bedingte Throttling‑Effekte zu vermeiden.
Wie sicher sind diese Informationen?
Leaked SKU‑Listen und mehrere sich gegenseitig bestätigende Quellen erhöhen die Wahrscheinlichkeit dieser Aussagen, aber finalen Details wie exakte Taktraten, Preisgestaltung und GPU‑Konfigurationen werden erst bei der offiziellen AMD‑Präsentation bestätigt. Frühere CES‑Enthüllungen von AMD zeigen jedoch, dass das Timing plausibel ist.
Bewertung der Quellenlage
Bei Leaks ist es wichtig, die Anzahl unabhängiger Quellen, die Konsistenz der Angaben und historische Genauigkeit einzelner Leaker zu prüfen. Mehrere ähnliche Einträge über verschiedene Kanäle erhöhen die Glaubwürdigkeit, doch Herstellerentscheidungen bleiben bis zur finalen Freigabe veränderbar.
Was noch unklar bleibt
Wichtige offene Fragen sind unter anderem: offizielle Boost‑ und Basistakte, genaue Cache‑Topologie (z. B. Aufteilung pro CCD), konkrete RDNA‑Blockumfang in den APUs, Preisstufen, Verfügbarkeit und OEM‑Bundles. Auch Treiber‑ und Software‑Optimierungen für die neue integrierte Grafik werden erst nach Launch‑Tests verlässlich eingeschätzt werden können.
Ob Sie nun auf einen High‑End‑Desktop‑CPU setzen oder auf eine leistungsfähige All‑in‑One‑APU warten: Die CES 2026 könnte ein wichtiges Ereignis für AMDs Zen‑5‑Roadmap werden. Halten Sie Ausschau nach offiziellen Spezifikationen, Benchmarks und Tests, sobald AMD die Bühne betritt.
Empfehlungen für Käufer und Systembauer
Für Enthusiasten, die maximale Single‑Core‑Performance in Spielen anstreben, bleiben X3D‑Varianten interessant, sofern die Preispolitik attraktiv ist. Nutzer mit begrenztem Budget oder jene, die ein kompaktes System ohne dedizierte GPU bevorzugen, sollten die Zen‑5‑APUs genau beobachten. Für Workstation‑Anwender sind Multithread‑Skalierung, Speicherunterstützung und PCIe‑Konfigurationen entscheidend.
Fazit und Ausblick
Die Kombination aus erweiterten 3D‑Cache‑Konzepten und leistungsfähigeren integrierten Grafikeinheiten könnte AMDs Produktpalette weiter differenzieren: High‑End‑X3D‑Teile für maximale Gaming‑ und Single‑Thread‑Leistung, während leistungsstarke APUs den Bedarf an diskreten GPUs für viele Nutzer reduzieren könnten. CES 2026 wird voraussichtlich Klarheit bringen — insbesondere zu Verfügbarkeit, Preisen und realen Leistungsdaten in Benchmarks.
Quelle: wccftech
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