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Samsung scheint sich darauf vorzubereiten, sein OLED-TV-Angebot im Jahr 2026 deutlich zu erweitern — und zwar nicht um ein oder zwei Modelle, sondern um drei zusätzliche SKUs. Eine Ersatzteil-Datenbank listet sechs Modellcodes, was auf neue Bildschirmgrößen, gemischte Panel-Lieferanten und ein breiteres Spektrum an Preis- und Leistungsstufen hindeutet. Diese Entwicklung könnte sowohl die Marktposition von Samsung im Bereich OLED-Fernseher stärken als auch Verbrauchern mehr Auswahl bei Bildschirmgrößen, Bildqualität und Features bieten.
Sechs Modelle, nicht drei: was der Leak zeigt
Seit Samsung 2022 wieder in den OLED-Markt eingestiegen ist, hat sich die Modellpalette nur schrittweise vergrößert: ein Modell 2022, zwei Modelle 2023 und jeweils drei Modelle in den Jahren 2024 und 2025. Die interne Datenbank der Marke zeigt nun Modellnummern für 2026: S82H, S83H, S85H, S90H, S95H und S99H. Das deutet darauf hin, dass Samsung plant, mit S82H und S83H neue Einsteiger- bzw. untere Mittelklasse-Modelle unterhalb des bisherigen Mittelklassenangebots einzuführen und gleichzeitig das S99H oberhalb des S95H als neues Flaggschiff zu positionieren.
Aus einer Produktstrategie-Perspektive spricht vieles dafür, dass Samsung mit diesen zusätzlichen SKUs sowohl Marktanteile als auch Kundensegmente ansprechen will: preisbewusste Käufer, die ein OLED-Erlebnis zu kleineren Displaygrößen und günstigeren Preisen suchen, ebenso wie Enthusiasten, die höchste Bildleistung und Spitzenhelligkeit verlangen. Die Modellnummern allein geben Aufschluss über die beabsichtigte Positionierung, auch wenn konkrete technische Spezifikationen und endgültige Preise bisher nicht offiziell bestätigt wurden.
Panel line-up und Bildschirmgrößen: die Details
Die bislang verfügbaren Hinweise legen nahe, dass Samsung für 2026 auf gemischte Panel-Quellen setzt. Demnach dürfte die S82H-Reihe Bildschirmgrößen von 48 bis 77 Zoll abdecken, während die S83H-Modelle offenbar einen Bereich von 48 bis 83 Zoll umfassen sollen. Beide Serien sollen angeblich mit LG Displays WOLED-Panels bestückt sein. Parallel dazu ist das neue Spitzenmodell S99H in Varianten mit 55, 65, 77 und 83 Zoll gelistet; die 55–77-Zoll-Modelle sollen Samsung Displays QD-OLED-Panels nutzen, während das 83-Zoll-S99H auf LGs WOLED zurückgreifen würde, ähnlich dem S95H.
Diese Aufteilung der Bildschirmgrößen legt nahe, dass Samsung bei bestimmten großen Formaten weiterhin auf die Fertigungskapazitäten von LG Display vertraut, möglicherweise aus Gründen der Verfügbarkeit oder der Produktionskosten bei sehr großen Diagonalen. Technisch gesehen gibt es für QD-OLED- und WOLED-Panels Vor- und Nachteile, die Samsung offenbar gezielt kombiniert, um ein ausgewogenes Portfolio zu schaffen: QD-OLED für Modelle, die maximale Helligkeit und Farbdynamik bieten sollen, und WOLED für größere Formate oder Preispunkte, bei denen tiefes Schwarz und Kosteneffizienz im Vordergrund stehen.
Für Verbraucher bedeutet das konkret: unterschiedliche Bildcharakteristiken je nach Modell und Größe. Käufer sollten daher bei der Auswahl ihres OLED-Fernsehers nicht nur auf die Modellnummer, sondern auch auf die zugrunde liegende Panel-Technologie, HDR-Leistung, lokale Dimming-Mechanismen (sofern vorhanden), Farbvolumen und andere Bildparameter achten, die die tatsächliche Bildwiedergabe beeinflussen.
Warum Samsung WOLED und QD-OLED mischt
Die Kombination aus LGs WOLED- und Samsungs QD-OLED-Panels ermöglicht es Samsung, Kosten, Verfügbarkeit und Leistung über das gesamte Sortiment hinweg gezielt zu steuern. WOLED-Panels, wie sie LG Display liefert, sind bekannt für sehr tiefes Schwarz, eine gleichmäßige Homogenität bei großen Flächen und tendenziell günstigere Produktionskosten je Stück, insbesondere bei sehr großen Diagonalen. QD-OLED hingegen nutzt Quantenpunkt-Technologie auf einem selbstleuchtenden OLED-Backplane und erzielt in der Regel höhere Spitzhelligkeiten sowie kräftigere, lebendigere Farben — Vorteile, die besonders bei HDR-Inhalten und für anspruchsvolle Nutzer sichtbar werden.
Aus wirtschaftlicher Sicht reduziert diese Aufteilung das Risiko von Lieferengpässen: Durch das Einbinden mehrerer Panel-Lieferanten kann Samsung flexibler auf Nachfrageänderungen reagieren und gleichzeitig Preisdruck aus unterschiedlichen Produktionsketten abfedern. Außerdem erlaubt die Hybridstrategie, verschiedene Marktsegmente anzusprechen: WOLED-basierte Modelle für preisbewusste Käufer und sehr große Bildschirme, QD-OLED für die Premium-Segmente, in denen maximale Helligkeit, Kontrast und Farbdarstellung als Kaufargumente gelten.
Technisch betrachtet variieren auch Faktoren wie Energieverbrauch, Helligkeitsverhalten über die Lebensdauer, Risiko von Einbrenneffekten (Burn-in) und Kontrastcharakteristik zwischen den Technologien. Während beide OLED-Varianten hervorragende Schwarzwerte liefern, kann QD-OLED durch die zusätzliche Quantenpunkt-Schicht in vielen Fällen einen erweiterten Farbraum und höhere HDR-Spitzenwerte erreichen — ein Grund, warum Enthusiasten und professionelle Anwender QD-OLED-Modelle bevorzugen könnten.

Was das für Verbraucher und den Markt bedeutet
Die Einführung von Einsteiger- und Premium-Modellen erweitert die Auswahl für Käufer erheblich. Ein neues S82H-Modell könnte Samsung-OLED bei kleineren Bildschirmgrößen erschwinglicher machen und so die Akzeptanz von OLED-Fernsehern bei einem breiteren Publikum erhöhen. Demgegenüber zielt ein S99H-Flaggschiff auf High-End-Käufer, die Spitzenhelligkeit, exzellente Farbdarstellung und ein umfassendes Feature-Set erwarten. Diese Segmentierung ist wichtig, weil nicht alle Käufer dieselben Prioritäten haben: Einige suchen vor allem Preis-Leistung, andere legen Wert auf Gaming-Features, professionelle Kalibrierungsmöglichkeiten oder die bestmögliche HDR-Darstellung.
- Mehr Preisklassen könnten die OLED-Adoption unter Mainstream-Käufern beschleunigen, da günstigere Einstiegsmodelle die Hemmschwelle senken.
- Gemischte Panel-Quellen verschaffen Samsung Flexibilität bei Kosten, Lieferketten-Management und Performance-Optimierungen für unterschiedliche Zielgruppen.
- Ein klar positioniertes Flaggschiff (S99H) könnte Samsungs Marktposition in Bezug auf Helligkeit, Farbdarstellung und Technologieführerschaft gegenüber Mitbewerbern wie LG, Sony oder anderen Herstellern schärfen.
Für den Wettbewerb bedeutet eine Ausweitung des Portfolios stärkeren Druck auf andere TV-Hersteller, insbesondere jene, die auf OLED-Panels von LG Display angewiesen sind. Samsung kann potenziell Marktanteile zurückgewinnen oder ausbauen, indem die Marke sowohl in der Mittelklasse als auch im Premiumsegment präsent ist. Außerdem könnten Händler und Großkunden von einer größeren Modellvielfalt profitieren, da mehr Optionen für verschiedene Budgets und Anwendungsfälle angeboten werden können.
Hinzu kommt die Rolle von Software und Ökosystem: Samsungs Tizen-Betriebssystem, Unterstützung für Gaming-Features wie niedrige Latenz und variable Bildwiederholraten, sowie HDMI-2.1-Funktionen können das Gesamtpaket attraktiv machen. Käufer sollten daher bei der Entscheidung neben der Panel-Technologie auch auf Smart-TV-Performance, Anschlüsse, Firmware-Updates und Service/Support achten — Faktoren, die oft den langfristigen Nutzwert eines Fernsehers beeinflussen.
Stellen Sie sich beispielsweise einen 48-Zoll-Samsung-OLED vor, der die bekannten Smart-TV-Funktionen des Herstellers mit einer preislich attraktiveren Einstiegsklasse kombiniert — genau diese Art von Wahlfreiheit verspricht die erweiterte Produktpalette. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass diese Informationen aus einer Ersatzteil- beziehungsweise Teile-Datenbank stammen und nicht aus einer offiziellen Ankündigung von Samsung. Technische Details, genaue Panel-Zuordnungen, Liefertermine und Preise können sich daher noch ändern.
Trotzdem zeichnet sich ein klares Bild ab: Durch die Ausweitung auf sechs OLED-Modelle im Jahr 2026 will Samsung einen größeren Anteil des OLED-TV-Marktes erobern, indem das Unternehmen mehr Größen, Preispunkte und eine hybride Panel-Strategie anbietet. Für Endkunden bedeutet das potenziell mehr Auswahl, für die Branche mehr Wettbewerb und für die Technologieentwicklung eine beschleunigte Differenzierung zwischen verschiedenen OLED-Ansätzen wie WOLED und QD-OLED.
Abschließend bleibt zu beobachten, wie Samsung die Nachfrage über Regionen hinweg steuern wird, ob bestimmte Modelle exklusiv in ausgewählten Märkten angeboten werden und wie die Preisgestaltung im Vergleich zu gleichwertigen WOLED- oder QD-OLED-Modellen der Konkurrenz ausfällt. Käufer, die im Jahr 2026 einen OLED-Fernseher in Erwägung ziehen, sollten die offiziellen Ankündigungen von Samsung abwarten und die Panel-Technologie, Bildschirmgröße, HDR-Performance sowie zusätzliche Features wie Gaming-Optimierungen, Sound-Integration und Service-Optionen in ihre Kaufentscheidung einbeziehen.
Quelle: sammobile
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