Samsung-Tablets stagnieren: Kann das TriFold helfen?

Samsung verzeichnete im Q3 2025 keine Wachstumszuwächse bei Tablet-Lieferungen. Dieser Artikel analysiert Marktanteile, Wettbewerber, das Potenzial des Galaxy Z TriFold sowie Strategien für Samsungs Tablet‑Wachstum.

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Samsung-Tablets stagnieren: Kann das TriFold helfen?

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Die Tablet-Lieferungen von Samsung stagnierten im dritten Quartal 2025, obwohl das Unternehmen seine Premium-Produktpalette im vergangenen Jahr neu geordnet hatte. Global behielt Samsung zwar den zweiten Platz, das jährliche Wachstum lag jedoch bei 0% – ein deutlicher Gegensatz zu den stabilen Zuwächsen von Apple.

Nach Angaben von Counterpoint Research hielt Apple im dritten Quartal 2025 rund 34% der weltweiten Tablet-Lieferungen und steigerte die Auslieferungen gegenüber dem Vorjahr um etwa 4%. Gleichzeitig bewegte sich Samsungs Versandvolumen nicht weiter, und sein Marktanteil ging leicht zurück. Mehrere Wettbewerber – Lenovo, Huawei, Amazon und Xiaomi – konnten die Stückzahlen erhöhen, indem sie größtenteils Nachfrage von kleineren Marken aufnahmen, deren Lieferungen zurückgingen.

Kann das Galaxy Z TriFold den Unterschied machen?

Das Galaxy Z TriFold verwischt die Grenze zwischen Smartphone und Tablet. Entfaltet verhält es sich wie ein hochwertiges Tablet und führt DeX nativ auf dem Gerät aus, wodurch es das erste Telefon ist, das dieses desktopähnliche Erlebnis ohne Dock bietet. Aber ist es ein Telefon, ein Tablet oder beides? Diese Klassifizierung ist wichtig: Wenn TriFold-Einheiten in künftigen Liefertabellen als Tablets gezählt werden, könnte Samsung einen messbaren Schub erfahren.

Realistisch betrachtet wird die anfängliche TriFold-Einführung auf wenige Märkte beschränkt sein, sodass jeder kurzfristige Einfluss auf Samsungs weltweiten Tablet-Anteil voraussichtlich moderat ausfällt. Die größere Frage ist, was passiert, wenn Samsung das TriFold oder einen Nachfolger weltweit anbietet. Ein erfolgreicher globaler Launch könnte die Auslieferungen steigern, neue Käufer anziehen, die ein einzelnes Gerät wollen, das gleichzeitig Tablet und Smartphone ist, und Samsung als stärkeren Rivalen zur iPad‑Reihe positionieren.

Aktuell sprechen die Zahlen eine klare Sprache: Samsung hielt den zweiten Platz, konnte aber nicht wachsen. Das TriFold eröffnet einen interessanten Weg nach vorn, doch nur breitere Verfügbarkeit und starke Verbrauchernachfrage werden es zu einer echten Herausforderung für Apples Tablet-Dominanz machen.

Marktüberblick: Tablet-Markt 2025 im Kontext

Der Tablet-Markt 2025 ist geprägt von einer Kombination aus Produktreife, rückläufiger Sättigung in etablierten Segmenten und punktuellen Wachstumstreibern wie faltbaren Geräten und Bildungsinitiativen. Wichtige Suchbegriffe in diesem Kontext sind Tablet-Verkäufe, Tablet-Marktanteil, Samsung Tablet Marktanteil und Markttrends 2025. Die Gesamtnachfrage für traditionelle Tablets bleibt stabil, aber Innovationen im Formfaktor — insbesondere faltbare Displays — verändern die Wahrnehmung und die Kaufmotive vieler Verbraucher.

Wachstumstreiber und Sättigung

Mehrere Faktoren bestimmen das Wachstum im Tablet-Markt:

  • Produktlebenszyklen: Längere Nutzungsdauer von Tablets reduziert Ersatzkäufe.
  • Segmentierung: Premium‑Tablets (z. B. iPad Pro) wachsen anders als Einsteiger‑Modelle.
  • Bildungs- und Unternehmensnachfrage: Staatliche Programme und gewerbliche Beschaffungen beeinflussen Volumen und Mix.
  • Innovative Formfaktoren: Foldables und Detachable-Modelle beeinflussen die Nachfrage nach konventionellen Tablets.

Regionale Dynamiken

Die Verteilung der Nachfrage variiert stark nach Region. Nordamerika und Westeuropa bleiben Premium‑getriebene Märkte mit hoher Zahlungsbereitschaft, während Schwellenländer oft preisgesteuerte Volumensegmente dominieren. Samsung muss daher unterschiedliche Strategien für verschiedene Märkte verfolgen — etwa aggressive Preisgestaltung in günstigeren Regionen und Produktdifferenzierung in Premiummärkten.

Analyse der Wettbewerber

Apple bleibt die treibende Kraft im Premiumsegment: mit starker Markentreue, einem etablierten Ökosystem (iPadOS, Apple Pencil, Services) und regelmäßigen Software‑Updates. Andere Hersteller wie Lenovo, Huawei, Amazon und Xiaomi nutzen ihre Stärken – Preis, Distribution und Produktvielfalt – um Stückzahlen zu gewinnen. Diese Wettbewerber haben teilweise Marktanteile von rückläufigen Nischenmarken übernommen.

Apples Wettbewerbsvorteile

Apple profitiert von mehreren strukturellen Vorteilen:

  • Ökosystembindung: Apps, Services und Zubehör erhöhen die Wechselkosten.
  • Markenpositionierung: Premium-Image rechtfertigt höhere Preise.
  • Regelmäßige Updates: Lange Software-Unterstützung stärkt den Wiederverkaufswert.

Stärken der Android‑Hersteller

Hersteller wie Samsung und Xiaomi setzen auf Hardware‑Innovation (z. B. Super-AMOLED-Displays, Multitasking), Preisflexibilität und breite Modellpaletten. Amazon fokussiert sich auf günstige Tablets mit starkem Service‑Bundling (Prime), während Lenovo vor allem im Bildungs- und Enterprise‑Segment punktet. Huawei bleibt in bestimmten Märkten stark, obwohl geopolitische Faktoren und fehlende Google-Services die Verfügbarkeit und Attraktivität in anderen Regionen einschränken.

Was macht das Galaxy Z TriFold technisch besonders?

Das Galaxy Z TriFold kombiniert mehrere Technologien: ein dreifach faltbares Display, anpassungsfähige Benutzeroberflächen und native Unterstützung für Samsung DeX. Die Fähigkeit, DeX ohne separates Dock auszuführen, ist ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal, da es das Gerät in Richtung Produktivitäts-Tool und Desktop-Ersatz positioniert.

Hardware‑ und Softwareintegration

Technisch besteht der Mehrwert des TriFold nicht allein aus dem großen Display, sondern aus der Systemintegration: Hardware‑Design, hitzemanagementfähige Prozessoren, optimiertes Multitasking und speziell angepasste Apps, die von mehreren Bildschirmgrößen profitieren. Solche Integrationen sind entscheidend, damit das Gerät als Tablet‑Ersatz ernst genommen wird.

DeX ohne Dock: Bedeutung für den Nutzer

DeX direkt auf dem Gerät zu betreiben reduziert Barrieren für professionelle Nutzer, die unterwegs Produktivität brauchen. In Kombination mit externem Zubehör wie Tastaturen und Ständern kann das TriFold so als vollwertiger Ersatz für leichte Laptops fungieren – das macht es für Berufstätige, Studenten und kreative Anwender interessant.

Marktimplikationen: Wenn TriFold‑Einheiten als Tablets gezählt werden

Die Frage, wie TriFold‑Einheiten in offiziellen Lieferstatistiken gezählt werden, ist nicht nur eine Zählfrage, sondern beeinflusst Wahrnehmung, Investorenbewertungen und Marketing. Wenn Analysten TriFold‑Verkäufe als Tablets klassifizieren, würde Samsungs Tablet‑Segment automatisch gestärkt aussehen. Allerdings hängt die Klassifikation oft von technischen Kriterien und Marktdefinitionen ab.

Kriterien für die Kategorisierung

Analysten und Marktforscher betrachten mehrere Kriterien für die Definition „Tablet“:

  1. Bildschirmgröße im aufgefalteten Zustand
  2. Primäre Nutzungsszenarien (Multimedia, Produktivität)
  3. Vorinstallierte Software und Benutzeroberfläche
  4. Zubehörkompatibilität (Stifte, Tastaturen)

Bei Geräten, die beide Rollen erfüllen, ist die Klassifizierung weniger eindeutig — das eröffnet Raum für unterschiedliche Interpretationen in Marktreports.

Vertriebs- und Marketingstrategien für Samsung

Um das Potenzial des TriFold auszuschöpfen, müsste Samsung mehrere Hebel zugleich ziehen:

  • Skalierte Verfügbarkeit: Schnellere globale Einführung, um Volumeneffekte zu erzeugen.
  • Preispositionierung: Ein Preisniveau, das sowohl Early Adopters als auch breitere Käuferschichten anspricht.
  • Ökosystem‑Anreize: Zubehörpakete, Bundles mit Services und spezielle App‑Optimierungen für Multiscreen‑Nutzung.
  • Kommunikation: Klare Darstellung, ob das Gerät als Tablet, Telefon oder Hybrid beworben wird — denn Wahrnehmung steuert Kaufentscheidungen.

Lieferkette und Produktionsaspekte

Die Fertigung faltbarer Displays ist komplex und kostenintensiv. Skalierung erfordert zuverlässige Lieferketten, präzise Qualitätskontrollen und stabile Absatzprognosen. Samsung Display und Zulieferer müssen die Produktionskapazitäten erhöhen, ohne die Margen übermäßig zu belasten. Eine limitierte Erstverfügbarkeit kann zwar Exklusivität schaffen, begrenzt aber das Potenzial für schnelle Marktanteilsgewinne.

Potenzielle Risiken und Gegenwind

Mehrere Risiken können den Einfluss des TriFold dämpfen:

  • Hoher Preis: Premium-Faltgeräte erreichen nicht automatisch Massenabsatz.
  • Komplexität beim Formfaktor: Haptik, Langlebigkeit und Reparaturfähigkeit sind entscheidend für die Akzeptanz.
  • Software‑Optimierung: Entwickler müssen Apps an größere und variable Displaygrößen anpassen.
  • Wettbewerb: Apple könnte mit eigenen Formfaktor‑Innovationen reagieren oder das iPad-Angebot weiter differenzieren.

Prognosen und Szenarien

Man kann verschiedene Szenarien entwerfen, je nachdem, wie Samsung die Markteinführung gestaltet:

  • Basisszenario: Limitierter Launch, moderater Nachfrageanstieg, kaum Veränderung im globalen Marktanteil.
  • Optimistisches Szenario: Breite Verfügbarkeit, aggressive Preisstrategie, starke Marketing‑Pushs; merklicher Anstieg der Tablet‑Lieferungen und engere Konkurrenz zu Apple.
  • Pessimistisches Szenario: Hardware‑Probleme, hohe Preise oder schwache Nachfrage; TriFold bleibt Nischenprodukt und beeinflusst die Gesamtzahlen kaum.

Was Analysten beobachten sollten

Für Marktbeobachter sind folgende Kennzahlen entscheidend:

  • Versandzahlen pro Markt und Kanal (Carrier, Retail, Online)
  • Durchschnittlicher Verkaufspreis (ASP) und Margen
  • Rücklauf- und Austauschquoten (Stabilität der Foldables)
  • Nutzerstatistiken zu DeX‑Nutzung und Multitasking‑Funktionen

Fazit: Chancen, aber keine Garantien

Samsungs stagnierende Tablet‑Auslieferungen im Q3 2025 zeigen, dass Marktanteile nicht allein durch Produktneuheiten verteidigt werden können. Das Galaxy Z TriFold bietet eine klare Chance, das Produktportfolio zu differenzieren und neue Nachfrage zu wecken — vor allem, wenn das Gerät weltweit verfügbar ist und als Tablet anerkannt wird. Dennoch hängen reale Markterfolge von Preisgestaltung, Verfügbarkeit, Software‑Ökosystem und der Fähigkeit ab, Konsumenten vom Mehrwert eines Hybrid‑Formfaktors zu überzeugen.

Kurz gesagt: Das TriFold könnte den Nadelstich setzen, aber nur durch konsequente Skalierung, starke Nutzererfahrungen und ein deutliches Wertversprechen gegenüber iPads und anderen Tablets wird Samsung eine nachhaltige Verschiebung im Tablet‑Markt 2025/2026 erreichen.

Quelle: sammobile

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