Waze testet Ampel-Anzeige auf Navigationskarte jetzt

Waze testet in Israel die Anzeige von Ampeln auf der Navigationskarte. Die Funktion ist konservativ gestaltet (maximal drei Ampeln während der Navigation) und soll Übersicht, Sicherheit und Routenplanung verbessern.

Lena Wagner Lena Wagner . Kommentare
Waze testet Ampel-Anzeige auf Navigationskarte jetzt

8 Minuten

Waze testet derzeit still und leise ein kleines, aber praktisches Update, das die App gegenüber Google Maps weiter schärfen könnte: sichtbare Verkehrsampeln direkt auf der Navigationskarte. Nach jahrelangen Nutzeranfragen ist die Funktion in einer begrenzten Testphase live — unter strengen Regeln, damit die Karte übersichtlich bleibt und die Fahrer konzentriert bleiben.

Neu: Ampeln kommen zu Waze

Waze hat begonnen, die Anzeige von Verkehrsampeln in der Navigationsansicht zu unterstützen. Das Unternehmen, das seit Langem für seine Echtzeit-Verkehrsdaten wie Staus, Gefahrenmeldungen und Baustellen bekannt ist, bringt endlich ein visuelles Element, das sich viele Fahrer gewünscht haben. Google Maps hatte 2022 ähnliche Ampel-Symbole eingeführt, sodass dieser Schritt die sichtbaren Unterschiede zwischen den beiden Apps verringert.

Die Ampel-Icons dienen als ergänzende Informationsschicht zur üblichen Wegführung, zu Abbiegehinweisen und zu Verkehrsinformationen. Für Nutzer bedeutet das eine zusätzliche Orientierung auf Kreuzungen und komplexen Knotenpunkten — insbesondere in dicht befahrenen Stadtgebieten oder bei ungewohnt komplexen Verkehrsführungen. SEO-relevante Begriffe wie "Ampeln auf der Karte", "Echtzeitverkehr" und "Navigation mit Ampeln" lassen sich dadurch natürlich in den Anwendungsfall integrieren.

Technisch gesehen handelt es sich bei der Neuerung nicht nur um ein bloßes Symbol: Die Anzeige muss mit Zoomstufen, Kartendaten, Routenberechnung und Fahrmodus synchronisiert werden. Deshalb setzt Waze offenbar auf eine schrittweise Einführung, die sowohl die Performance auf unterschiedlichen Geräten als auch die Ablenkungsfreiheit für den Fahrer berücksichtigt.

Wie der Test funktioniert — Einfachheit zuerst

Die aktuelle Implementierung ist bewusst konservativ ausgelegt. Während einer aktiven Navigation zeigt Waze maximal drei Ampeln gleichzeitig an. Diese Obergrenze soll verhindern, dass das Kartenbild überladen wird und Fahrer abgelenkt werden. Die Begrenzung reduziert die kognitive Belastung, indem nur die relevantesten Signale in unmittelbarer Routenführung sichtbar bleiben.

Öffnet man hingegen die Karte ohne aktive Turn-by-Turn-Navigation, zeigt die App alle in der Nähe befindlichen Ampeln rund um den aktuellen Standort an. Das bietet eine umfassendere Übersicht über umliegende Kreuzungen und Signalgeber — nützlich für Planung, Routenwahl oder Einschätzung von Verkehrssituationen vor dem Start einer Fahrt.

Aus UX-Perspektive ist der Dreier-Deckel ein typisches Beispiel für ein Designdilemma zwischen Informationsfülle und Lesbarkeit. Usability-Studien in der Verkehrs- und Fahrersicherheitsforschung legen nahe, dass zu viele visuelle Elemente die Reaktionszeit verlängern und die Fehleranfälligkeit erhöhen können. Waze scheint diesen Befund zu berücksichtigen, indem die Anzeige in Szenarien mit hoher Interaktion reduziert wird, während im reinen Kartenblick mehr Kontext angeboten wird.

Darüber hinaus sprechen technische Gründe für das aktuelle Verhalten: Die Synchronisation von Ampel-Icons mit Karten-Renderings, Cache-Mechanismen und Netzwerk-Latenzen erfordert eine schlanke Darstellung, um Akkubelastung und Datenverbrauch zu minimieren. Besonders bei älteren Smartphones können zu viele dynamische Overlays die Grafikleistung beeinträchtigen.

Testgrenzen und Fragen zur Ausrollung

Aktuell ist die Funktion nur in Israel verfügbar und befindet sich noch in der frühen Testphase. Waze hat kein globales Ausrollungsdatum angekündigt, und es ist offen, ob die strengen Anzeigebegrenzungen vor einer breiteren Veröffentlichung gelockert werden. Das Unternehmen hatte zuvor bestätigt, dass Ampeln auf der Roadmap stehen, und frühe Tester werden wahrscheinlich maßgeblich beeinflussen, wie die Funktion skaliert.

Die Wahl Israels als Testmarkt ist aus mehreren Gründen plausibel: dichte urbane Strukturen, eine hohe Dichte von Straßenkreuzungen sowie eine aktive Nutzerbasis machen das Land ideal für frühe Feldversuche. Außerdem betreibt Waze eine engagierte Community von Kartenbearbeitern und -prüfern (Waze Map Editors), deren Feedback in der Feinabstimmung von Darstellung und Funktionalität einfließt.

Wesentliche Fragen in dieser Phase betreffen die Datenquelle, die Genauigkeit und die Aktualisierungshäufigkeit der Ampelinformationen. Mögliche Datenquellen sind:

  • Existierende Signal-Daten aus dem Google-Ökosystem (da Waze zu Google gehört),
  • Kommunale oder staatliche Verkehrsdaten (z. B. Open Data über Ampelschaltungen),
  • Crowdsourced-Meldungen und Verifizierungen durch die Waze-Community.

Für Datenschutz und Rechtssicherheit ist ebenfalls zu klären, welche Metadaten erhoben werden und wie lange Telemetrie gespeichert wird. Städte und Länder haben unterschiedliche Regulierungen zur Nutzung von Verkehrsinfrastrukturdaten; daher könnte eine globale Einführung von lokalen Vereinbarungen und Partnerschaften abhängen.

Technische Tests werden voraussichtlich A/B-Experimente, Telemetrie zur Nutzerakzeptanz, Crash- und Leistungsmetriken sowie Fahrersicherheitsdaten umfassen. Entscheidend werden Kennzahlen wie Reduktion von abrupten Spurwechseln, Reaktion auf Kreuzungswarnungen oder Änderungen in der Routenwahl sein. Basierend auf diesen Metriken kann Waze die Obergrenzen, die Icon-Größen oder die Sichtbarkeit in Nacht- und Tagmodus anpassen.

Warum das für Fahrer und Waze wichtig ist

Die Ergänzung um Ampeln ist zwar nur eine kleine UX-Änderung, entfaltet aber vergleichsweise große Vorteile: höhere Kreuzungsübersicht, leicht verbesserte Entscheidungen bei der Routenwahl und weniger Überraschungen an komplexen Knotenpunkten. Für Waze ist es strategisch relevant — insbesondere weil die App zu Google gehört und möglicherweise bereits vorhandene Ampel-Daten aus Google Maps oder Infrastrukturpartnern nutzen kann, statt alles neu aufzubauen.

Für Fahrer bedeutet die Sichtbarkeit von Ampeln konkret:

  • Bessere Einschätzung von Halt-Pflichten an Kreuzungen,
  • Frühzeitige Vorbereitung auf Spurwechsel oder Abbiegeentscheidungen,
  • Reduktion unerwarteter Stopps und damit potenziell geringerer Stress und sichereres Fahrverhalten.

Auf technischer Ebene eröffnet die Ampelanzeige Möglichkeiten für weiterführende Features: adaptive Routenplanung, die Ampelphasen berücksichtigt; Integration mit stadtweiten Verkehrsleitsystemen; oder zukünftig sogar mit Car-to-Infrastructure (C2I)-Kommunikation, die Echtzeitphasen der Ampeln liefert. Solche Erweiterungen würden Waze in Richtung eines noch kontextsensitiveren Navigationsdienstes positionieren und könnten einen echten Mehrwert gegenüber konkurrierenden Diensten bieten.

Aus Sicht der Produktstrategie ist die Funktion auch ein Mittel zur Nutzerbindung. Kleine, nützliche Verbesserungen — wie Ampel-Icons, präzisere Kreuzungsinformationen oder kontextsensitive Warnungen — tragen zur Wahrnehmung einer gut durchdachten, fahrerzentrierten App bei. In einem Markt, in dem Google Maps, Apple Maps und verschiedene lokale Anbieter konkurrieren, sind solche Detailverbesserungen oft entscheidend.

Betrachtet man die Performance- und Datenarchitektur, wird die Ampel-Integration vermutlich als Punkt-Feature in den Kartendaten gespeichert und je nach Zoomstufe und Navigationsmodus vom Client gerendert. Mögliche technische Implementierungen sind Vektor-Kacheln mit Signal-Attributen, serverseitiges Clustering in hohen Dichten und clientseitiges Priorisieren von relevanten Signalen entlang der geplanten Route.

Hinzu kommt die Rolle der Community: Waze setzt traditionell stark auf Crowdsourcing. Nutzer und Map Editors könnten an der Identifikation, Verifikation und Korrektur von Ampel-Standorten beteiligt werden, wodurch die Datenqualität mit der Zeit steigt und lokale Besonderheiten (z. B. temporäre Ampeln bei Baustellen) schneller abgebildet werden können.

Insgesamt ist die Neuerung nicht revolutionär, aber sie gehört zu genau den praktischen Verfeinerungen, die Fahrer schätzen — vor allem in städtischen Umgebungen, in denen Kreuzungen und Ampelphasen den Verkehrsfluss stark beeinflussen.

Was man als Nächstes beobachten sollte

  • Wird Waze den Test über Israel hinaus ausweiten und die Drei-Ampel-Grenze lockern?
  • Wird der Dienst in einigen Ländern auf Googles bestehende Signaldaten zurückgreifen?
  • Wie schnell wird die Funktion auf älteren Geräten verfügbar sein, bevor die Unterstützung für Legacy-Hardware reduziert wird?

Darüber hinaus lohnt es sich, folgende Punkte im Blick zu behalten:

1) Beta- und Release-Kanäle: Wer aktiv in lokalen Beta-Programmen mitmacht oder Release-Notes verfolgt, erhält frühere Einblicke. Waze und Google veröffentlichen oft gestaffelte Updates, sodass Feature-Flags oder regionenspezifische Builds zuerst erscheinen.

2) Zusammenarbeit mit Städten: Wenn Waze technische Kooperationen mit Kommunen eingeht, könnte die Datenqualität und Aktualisierungsfrequenz deutlich steigen. Städte, die Verkehrsdaten offenlegen oder APIs für Ampelphasen bereitstellen, bieten eine solide Grundlage für präzisere Anzeigen.

3) Datenschutz und Telemetrie: Nutzer- und Bewegungsdaten müssen so verarbeitet werden, dass Anonymisierung und Zweckbindung eingehalten werden. Änderungen in Datenschutzgesetzen können die Verfügbarkeit mancher Datensätze einschränken, was wiederum die Art der Ampelanzeige beeinflussen kann.

4) Interoperabilität mit Fahrerassistenzsystemen: Langfristig könnten Ampelinformationen in Assistenzfunktionen einfließen — etwa in intelligentere Abstandsregelungen oder adaptive Temporegelungen vor Kreuzungen. Hierfür wären aber standardisierte Schnittstellen und hohe Datenverlässlichkeit nötig.

Für den Moment ist das Update dezent und vorsichtig — ein gezielter Schritt zu einer reichhaltigeren, klareren Navigation. Wer zu den ersten Testern gehören möchte, sollte Release-Notes, lokale Beta-Kanäle und Community-Foren beobachten, um die Verfügbarkeit in der eigenen Region nicht zu verpassen.

Abschließend bleibt hervorzuheben: Kleine Veränderungen in der Kartendarstellung können große Auswirkungen auf das Verhalten und die Zufriedenheit von Fahrern haben. Die Einführung von Ampelsymbolen ist ein Beispiel dafür, wie detailorientierte Produktentscheidungen die tägliche Nutzung von Navigations-Apps sicherer und effizienter gestalten können.

Quelle: smarti

"Smartphone-Expertin mit einem Auge fürs Detail. Ich teste nicht nur die Leistung, sondern auch die Usability im Alltag."

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