Only Murders zieht nach London – Staffel 6 bestätigt

Hulu verlegt Only Murders in the Building für Staffel 6 nach London. Die Hauptdarsteller kehren zurück, Produktions- und Erzählansätze werden angepasst — ein strategischer Schritt mit kreativen und wirtschaftlichen Dimensionen.

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Only Murders zieht nach London – Staffel 6 bestätigt

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Only Murders zieht nach London — Staffel 6 bestätigt

Hulu hat die beliebte Mystery-Komödie Only Murders in the Building offiziell für eine sechste Staffel renoviert — und dieses Mal wird die Ermittlungsarbeit nicht auf New York beschränkt bleiben. Laut einem Bericht von The Hollywood Reporter wird die Produktion nach London verlegt, was den bislang größten Drehortwechsel der Serie darstellt. Die Ankündigung erfolgte nur wenige Stunden nach dem Finale der fünften Staffel und setzte bei Fans sofort Spekulationen in Gang, welche erzählerischen und ästhetischen Folgen dieser geografische Sprung haben könnte.

Die Entscheidung, eine etablierte Serie wie Only Murders in the Building räumlich deutlich zu verändern, ist nicht nur eine kreative, sondern auch eine strategische Maßnahme. Sie signalisiert, dass die Macher bereit sind, das bestehende Format weiterzuentwickeln, um neue Erzählräume zu eröffnen und ein internationales Publikum stärker anzusprechen. In diesem Kontext ist die Verlagerung nach London sowohl ein kultureller als auch ein produktionstechnischer Schritt, der Einfluss auf Casting, Drehorte, Ausstattung und die dramaturgische Ausrichtung der Mystery-Komödie haben wird.

Für Zuschauer bedeutet das zunächst neue visuelle Reize: andere Straßenzüge, bekannte britische Wahrzeichen und eine andere städtische Textur, die der Serie neue Möglichkeiten für Rätsel, Verdächtige und skurrile Begegnungen eröffnet. Für die Produktion bedeutet es die Koordination internationaler Crews, mögliche Steuervorteile durch britische Förderungen und die Einbindung lokaler Talente — Aspekte, die in der heutigen globalisierten Fernsehlandschaft zunehmend zum Standard gehören.

Was in London zu erwarten ist

Steve Martin, Martin Short und Selena Gomez — die nicht nur vor der Kamera stehen, sondern auch als Executive Producer fungieren — kehren laut Ankündigung bestätigt zurück. Das charakteristische Zusammenspiel aus scharfer Komik, guter Portion Selbstironie und einer liebevollen Parodie auf True-Crime-Formate soll erhalten bleiben, erhält aber durch neue Straßenbilder, historische Schauplätze und eine potenzielle Palette britischer Gaststars zusätzliche Facetten.

Während die Serie bislang stark in den New Yorker Mikrokosmos eines Apartmentgebäudes eingebettet war, eröffnet London andere dramaturgische Optionen: historische Nachbarschaften, enge Gassen, große Parks, alte Theater und ein anderes Verhältnis von Öffentlichkeit und Privatsphäre. All das lässt sich dramaturgisch nutzen, um klassische Whodunit-Elemente mit Standort-spezifischen Motiven zu verweben — von viktorianischen Geheimnissen bis hin zu modernen Social-Media-gesteuerten Skandalen, die in einer Millionenstadt wie London eine andere Resonanz haben können.

Die Cliffhanger der fünften Staffel haben bereits narrative Anknüpfungspunkte gesetzt, die die drei Hauptfiguren auf einen neuen Fall treiben — und nun werden diese Fäden in einer sehr unterschiedlichen Umgebung weitergesponnen. Erwartbar ist, dass die Autoren bestehende Serien-Elemente wie den Meta-Podcast-Rahmen, die Amateurdetektivarbeit und die Mischung aus Slapstick und echter Spannung beibehalten, während sie gleichzeitig britische Kulturreferenzen, sprachliche Nuancen und lokale Erzähltraditionen integrieren.

Konkretere Erwartungen an Inhalte und Formate könnten folgende Punkte umfassen:

  • Ein stärkerer Fokus auf ortsspezifische Mythen und Geschichte, die als Motive für Verbrechen oder Motive für Verdächtigungen dienen.
  • Einbindung britischer Gaststars und Cameos — von etablierten Theater- und Filmgrößen bis zu modernen Seriengesichtern — die sowohl die internationale Reichweite als auch das lokale Interesse erhöhen.
  • Ästhetische Änderungen in Produktionsdesign, Kostüm und Ton, die Londons urbane Vielfalt und historische Tiefe widerspiegeln.
  • Mögliche neue Nebenfiguren mit lokalem Hintergrund, die die Interaktion mit den Protagonisten auf interessante Weise gestalten können.

In Kombination könnten diese Elemente dazu beitragen, die erzählerische Palette der Serie zu erweitern, ohne die erzählerische DNA zu verwässern: drei unkonventionelle Amateurermittler, ein Podcast-Rahmen und die Balance zwischen Humor und ernsthaftem Mystery bleiben zentrale Konstanten.

Wie das zum Branchentrend passt

Standortgetriebene Neuerfindungen sind eine bewährte Strategie für langlebige Serien, die kreativ frisch bleiben und gleichzeitig neue Zielgruppen erschließen möchten. Formate von True Detective bis Killing Eve haben gezeigt, wie das Verlegen von Geschichten in andere Umgebungen die narrative Dynamik verändern kann: neue Schauplätze bringen neue Themen, neue Tonlagen und oft auch neue, lokal verankerte Talente mit sich. Only Murders folgt mit dem London-Schritt diesem bewährten Playbook, ohne dabei die zentrale Besetzung und den komödiantischen Kern aufzugeben.

Aus Sicht der Streaming-Ökonomie ist der Zeitpunkt nachvollziehbar: Die fünfte Staffel platzierte die Serie laut Berichten zurück in Nielsens Top‑10-Streamingliste und erzielte in den ersten zwei Wochen angeblich über eine Milliarde Minuten an Zuschauerdauer — Kennzahlen, die größere Investitionen und experimentelle Produktionsentscheidungen rechtfertigen. Streaming-Services kalkulieren zunehmend mit nachhaltigen IPs, die durch Standortwechsel neue Marktsegmente erschließen können: lokal produzierte Inhalte haben in vielen Märkten eine stärkere Attraktivität, zugleich erhöht eine internationale Staffel die Aufmerksamkeit in Zielmärkten und kann die Lizenz- und Werbewerte steigern.

Weitere strategische Gründe für einen Standortwechsel nach London sind:

  • Internationale Sichtbarkeit: London ist eine der weltweit bekanntesten Städte und bietet ein hohes Wiedererkennungswert-Potenzial in Marketingkampagnen.
  • Produktionstechnische Vorteile: Zugang zu erfahrenen britischen Crews, beliebte Studios sowie steuerliche Förderungen und Fördermittel, die in Großbritannien häufig vorhanden sind.
  • Talentpool: Die Nähe zu britischer Schauspiel-, Theater- und Comedy-Szene öffnet die Tür für Überraschungscasts und kulturell prägnante Nebenrollen.
  • Flexible Erzähloptionen: Ein neues Umfeld erlaubt andere Storytelling-Mechaniken, vom Whodunit über soziale Milieuanalysen bis hin zu periodischen Rückblenden.

Allerdings bringt ein solcher Schritt auch Risiken mit sich: Grundstücke, Dreherlaubnisse und Logistik in einer dicht bebauten Weltstadt können kostspielig sein; zudem besteht die kreative Herausforderung, die charakterliche Identität der Serie so zu erhalten, dass Stammzuschauer nicht entfremdet werden. Entscheidend ist, wie geschickt die Showrunner kulturelle Referenzen und Lokalkolorit nutzen, ohne auf stereotype Darstellungen zurückzugreifen.

Aus redaktioneller Sicht ist zudem zu beachten, dass journalistisch verifizierbare Angaben — etwa zu Produktionszeitplänen, Drehorten oder vertraglichen Details mit lokalen Studios — oft erst zu einem späteren Zeitpunkt präzisiert werden. Bereits jetzt jedoch lässt sich festhalten: Der Schritt nach London ist sowohl symbolisch als auch praktisch ein Signal dafür, dass Hulu und die Produzenten bereit sind, in die Marke zu investieren und die Serie weiterzuentwickeln.

Schöpfer, Crew und die DNA der Serie

Die Serie, geschaffen von John Hoffman und Steve Martin und produziert von 20th Television, wird weiterhin unter Hoffmans Showrunner-Vision fortgeführt. Zum Produzententeam gehören neben den drei Hauptdarstellern Steve Martin, Martin Short und Selena Gomez auch Dan Fogelman, Jess Rosenthal, Ben Smith und JJ Philbin. Diese Kontinuität in der Produktionsführung ist ein wesentlicher Faktor dafür, dass die erzählerische Identität der Serie trotz eines Ortswechsels erhalten bleiben kann.

Only Murders in the Building hat sich durch ein prägnantes Format etabliert: drei Amateurdetektive, ein Meta-Podcast als erzählerischer Rahmen und eine Mischung aus Comedy und echter Spannung. Dieses Format bietet den Autoren viel Spielraum, um die zentralen Motive in neue kulturelle Kontexte zu übertragen, ohne die Merkmale aufzugeben, die die Serie einzigartig machen — insbesondere die Chemie zwischen den Hauptfiguren, die oft komödiantische Fehlerhaftigkeit mit überraschender Empathie kombiniert.

Auf Produktionsebene bedeutet der Umzug nach London, dass die Showrunner eng mit lokalen Produktionsunternehmen, Casting Directors und Location Scouts zusammenarbeiten müssen. Technische Aspekte wie Setbau, Beleuchtung, Kameraführung und Ton werden an die architektonischen und klimatischen Besonderheiten Londons angepasst. Beispielsweise wirken sich das wechselhafte Wetter, enge Straßenzüge und historisch gewachsene Gebäude auf die Planbarkeit von Außendrehs aus, was wiederum Einfluss auf Drehpläne und Budgetallokationen hat.

Die Einbindung britischer Talente kann zudem die Erzählweise bereichern: britische Schauspieler bringen oft eine lange Theatertradition mit, die sich in Nuancen des Timings, der Sprachrhythmik und der Darstellung komplexer Figuren ausdrücken kann. Gastauftritte lokaler Stars könnten neben dramaturgischen Effekten auch eine stärkere mediale Präsenz in Großbritannien erzeugen, von regionalen Presseberichten bis zu sozialen Medien.

Auf narrative Weise ist es denkbar, dass die Autoren Unterschiede in Rechtssystemen, Medienkultur oder öffentlichen Sitten thematisch einbinden. Solche Unterschiede bieten Stoff für humorvolle Missverständnisse, aber auch für ernstere Reflexionen darüber, wie Gesellschaften mit Verbrechen, Verantwortlichkeit und öffentlicher Aufmerksamkeit umgehen. Damit kann die Serie nicht nur unterhalten, sondern auch kulturvergleichende Beobachtungen anstellen, die ihrem Genre zusätzliche Tiefe verleihen.

Fans in sozialen Medien haben bereits begonnen, über mögliche Cameo-Auftritte, Shakespeare-Anspielungen oder historische Set-Pieces zu spekulieren — und fragen sich, wie der englische Begriff "in the building" jenseits des Atlantiks neu interpretiert wird. Es besteht zweifellos ein kreatives Risiko, eine Serie an einen Ort zu verlegen, der bislang nicht Teil ihres Selbstverständnisses war; gleichzeitig eröffnet London eine Vielzahl neuer erzählerischer Türen. Die Stadtgeschichte, ihre Eigenarten und ihre Figuren könnten dem Format frische Impulse geben und den Mysterienschatz an neuen Verdächtigen erweitern.

Insgesamt verspricht der Umzug von Only Murders in the Building nach London neue visuelle Eindrücke, neue Verdächtige und denselben komödiantischen Kern — nun aus der Perspektive dreier Amateurdetektive, die sich auf fremdem Terrain behaupten müssen. Für Produzenten, Showrunner und das Creative Team bleibt die Herausforderung, die Balance zwischen Bewährtem und Neuem zu finden: die Serie muss vertraute Stärken bewahren und gleichzeitig mutig genug sein, Neues zu erkunden. Fans sollten also gespannt bleiben: Die nächste Staffel könnte zeigen, dass ein großartiges Rätsel oft nur scharfe Köpfe — und gelegentlich einen Ortswechsel — braucht.

Aus redaktioneller Sicht lohnt es sich, die kommenden Monate aufmerksam zu verfolgen: Ankündigungen zu Drehbeginn, bestätigten Drehorten in London, Besetzungsnews und erste Teaser werden Hinweise darauf geben, wie tief die Produktion in britische Narrative eindringen wird. Gleichzeitig können Interviews mit Produzenten, Showrunnern oder Darstellern zusätzliche Einblicke in kreative Entscheidungen liefern. Bis dahin bleibt die Kombination aus Produktionstrends, wirtschaftlichen Überlegungen und erzählerischen Möglichkeiten ein gutes Indiz dafür, warum dieser Schritt nun gemacht wurde.

Quelle: smarti

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