iPhone Fold: Leak zeigt kurzes, breites faltbares iPhone

Neue CAD‑Renderings zum iPhone Fold zeigen ein kürzeres, breiteres und im geschlossenen Zustand überraschend dickes faltbares iPhone. Wir analysieren Maße, Displaytechnologien, Scharnierlösungen, Specs, Marktstrategie und Nutzerkompromisse.

Sarah Hoffmann Sarah Hoffmann . Kommentare
iPhone Fold: Leak zeigt kurzes, breites faltbares iPhone

7 Minuten

Neue CAD-Renderings, die angeblich Apples viel diskutiertes faltbares iPhone zeigen, zeichnen ein unerwartet gedrungenes Bild. Die Mockups, veröffentlicht von einer deutschen Seite, nennen Maße und Details, die das iPhone Fold kürzer und breiter erscheinen lassen, als viele angenommen hatten — und sie werfen neue Fragen dazu auf, wie Apple Design, Haltbarkeit und Display-Technologie austarieren will.

Kürzer, breiter — und überraschend dick im geschlossenen Zustand

Die geleakten CAD-Dateien geben Abmessungen von 83,8 mm x 120,6 mm x 9,6 mm an, wobei ein gefaltetes Scharnier etwa 1,8 mm hervorsteht. Im aufgeklappten Zustand soll die Diagonale des Innenbildschirms 139,4 mm betragen, was einem internen Display von rund 7,76 Zoll entspricht. Damit liegt das Hauptpanel des Falt-Smartphones knapp unter dem 8,3-Zoll-Display des iPad mini — eine interessante Entscheidung, wenn Apple tatsächlich ein kleines Tablet-Erlebnis durch ein faltbares iPhone ersetzen möchte.

Ein auffälliges Detail: Das Gerät ist gefaltet 9,6 mm dick, wird aber, vollständig entfaltet (ohne Kamerabuckel), auf etwa 4,8 mm dünn. Zum Vergleich: Apples besonders schlankes iPhone Air misst 5,64 mm. Den Renderings zufolge ergibt sich damit ein Gerät, das in der Breite kompakt wirkt, im gefalteten Zustand jedoch deutlich wuchtiger erscheint. Diese Proportionen haben praktische Konsequenzen für Tasche, Handling und das erste ergonomische Gefühl beim Aus- und Einklappen.

Aus technischer Sicht deuten die angegebenen Dicken auf umfangreiche strukturelle Verstärkungen und präzise Hinge-Mechanik hin — Elemente, die zur Erhöhung der Langlebigkeit beitragen sollen, aber Gewicht und Bautiefe verlangen. Bei faltbaren Smartphones ist die Balance zwischen Robustheit, Materialstärke und Handlichkeit ein zentraler Designkompromiss, der sich direkt auf Produktionskosten und Nutzerakzeptanz auswirkt.

Was die CADs über Bildschirm und Scharnier verraten

Abgesehen von den Maßen bestätigen die Renderings andere kursierende Gerüchte: ein Buch-ähnliches Faltprinzip mit einer möglichst faltenarmen Innenschicht sowie ein Außendisplay, dessen Fläche in etwa zwei übereinander gestapelten iPhone-Displays entspricht. The Information berichtete unabhängig von einem 7,7-Zoll-Innendisplay und einem 5,3-Zoll-Außendisplay — Werte, die gut zu den CAD-Abmessungen passen — und nannte Zulieferer wie Corning und SCHOTT als Lieferanten für spezialisierte Gläser und Materialien.

Die Kombination aus faltenfreiem Panel und einem nennenswerten Scharnierwulst legt nahe, dass Apple auf eine robuste Hinge-Architektur setzt, die den Gap minimiert und gleichzeitig die Spaltmaße im Alltag verkraftbar macht. Für das Innendisplay kommen wahrscheinlich flexible OLED- oder AMOLED-Technologien in Frage, eventuell ergänzt durch eine extrem dünne Glaskomponente (UTG – Ultra Thin Glass) oder ein Polymer-Advanced-Layer, um die Balance aus Haptik, Kratzfestigkeit und Biegeelastizität zu erreichen.

Wesentliche Erkenntnisse zum Display

  • Ein Innenbildschirm nahe 7,7 bis 7,8 Zoll mit 139,4 mm Diagonale.
  • Ein äußeres Cover-Display von rund 5,3 bis 5,4 Zoll.
  • Ein Design, das die Falte reduzieren soll, kombiniert mit einem deutlich sichtbaren Scharnierwulst im geschlossenen Zustand.

Technisch betrachtet stehen hinter diesen Punkten mehrere Herausforderungen: die Schaffung einer nahezu faltenfreien Sichtfläche, die Integration einer Under-Display-Kamera mit zufriedenstellender Bildqualität, und das Zusammenspiel von ultradünnem Glas mit flexiblen Substraten. Apple müsste hier sowohl hardwarenahe Innovationen (z. B. neue Beschichtungen, spezielle Verbundgläser) als auch Software-Anpassungen (Displaykalibrierung, pixelbasierte Kompensationsalgorithmen) einsetzen, um ein homogenes Nutzererlebnis ohne sichtbare Knickkante zu bieten.

Spezifikationen und Funktionen, über die gemunkelt wird

Über die reinen CAD-Maße hinaus zeichnen zahlreiche Leaks und Berichte das Bild eines hochwertigen, auf Premium positionierten Falt-Smartphones. Erwartete Hardware-Highlights sind ein Next‑Gen A20 Pro SoC, 12 GB RAM und Apples eigener C2 5G‑Modem‑Chip. Gerüchte besagen zudem, dass Apple Face ID zugunsten einer Touch‑ID-Lösung für dieses Modell tauschen könnte — wahrscheinlich, um die Authentifizierung auf einer faltbaren Oberfläche zu vereinfachen.

  • Faltenreduzierende Flexible-Display-Technologie (wahrscheinlich OLED/AMOLED mit UTG oder innovativen Polymer-Layern)
  • Dedizierte Vapor-Chamber oder erweiterte Kühl-Einheit für besseres thermisches Management
  • Duale Rückkameras mit einem 48‑MP‑Hauptsensor für solide Hauptaufnahmen
  • Unter-Display‑Selfie‑Kamera mit bis zu 24 MP (unter Vorbehalt bezüglich Bildqualität im Vergleich zu herkömmlichen Notch/ Punch‑Hole‑Lösungen)
  • Berichtete Akkukapazität zwischen 5.400 und 5.800 mAh zur Kompensation der größeren Displayfläche und des höheren Energiebedarfs
  • Voraussichtlicher Launch: H2 2026, geplant offenbar als eSIM‑Only Variante in bestimmten Märkten
  • Geschätzter Verkaufspreis um die 2.399 US-Dollar, was eine klare Premium-Positionierung signalisiert

Analysten schätzen die ersten Auslieferungen auf 7 bis 9 Millionen Einheiten im ersten Jahr, wenn Apple das Produkt tatsächlich bringt. Das wäre im Vergleich zu gewöhnlichen iPhone-Flaggschiffen gering, aber für eine technisch aufwendige Premium-Kategorie mit hohen Produktionskomplexitäten und initial limitierten Kapazitäten nicht untypisch.

Die genannten Spezifikationen implizieren diverse Zuliefer- und Fertigungsherausforderungen: die Beschaffung spezieller Glas- und Polymermaterialien (z. B. von Corning oder SCHOTT), die Fertigung hochpräziser Scharniere mit langen Lebenszyklen (Zyklenzahl beim Auf- und Zuklappen) und die Abstimmung von Akku-, Wärme- und Performance-Management auf einen SoC, der hohe Rechenleistung mit Energieeffizienz vereint. Außerdem spielt die Qualitätskontrolle eine große Rolle — insbesondere hinsichtlich Haltbarkeitstests gegen Staub, Feuchtigkeit und mechanische Belastungen.

Design‑Kompromisse und Bedeutung für Nutzer

Die Abwägungen sind klar: Ein kürzeres, breiteres aufgeklapptes Display könnte für Multitasking, Seitenverhältnisse bei Medienwiedergabe und produktive Anwendungen vorteilhaft sein. Gleichzeitig könnten die ungewöhnlichen Proportionen ungewohnt in der Hand liegen und die einhändige Bedienung erschweren. Die deutliche Dicke im gefalteten Zustand lässt darauf schließen, dass Apple strukturelle Verstärkungen und eine robuste Scharniermechanik favorisiert, die Zuverlässigkeit über ultradünne Portabilität stellt.

Für Nutzer stellt sich die Frage, ob sie ein sperrigeres Gerät im geschlossenen Zustand für ein größeres, faltenreduziertes Innen-Display in Kauf nehmen. Entscheidende Faktoren werden Alltagstauglichkeit, Software-Optimierungen für Split-Screen- und Resizable-Apps, sowie die Haptik beim Auf- und Zuklappen sein. Wenn das Gerät tatsächlich bei rund 2.399 US-Dollar startet, muss Apple klare Nutzenversprechen liefern: spürbare Produktivitätsvorteile, bessere Multitasking-Integration durch iOS‑Anpassungen und überzeugende Kamera- und Akkuleistungen.

Aus Wettbewerbersicht bleibt abzuwarten, ob Rivalen wie Samsung, Google oder andere Hersteller denselben Kompromiss zwischen Proportionen, Scharnierbau und Gewicht finden — oder ob sie mit alternativen Formfaktoren (z. B. längere, schmalere Innendisplays, andere Scharnierlösungen, unterschiedliche Materialstrategien) punkten. Marktmechaniken könnten zudem Preise beeinflussen: hohe Einstandskosten für neuartige Materialien und enge Lieferketten würden Preise hoch halten, während Skaleneffekte mit wachsenden Stückzahlen die Kosten senken könnten.

Softwareseitig ist die Integration von iOS ein weiterer Hebel. Apple hat den Vorteil, Hardware und Software zu kontrollieren; ein überzeugendes Erlebnis erfordert aber auch, dass Drittanbieter-Apps für das neue Format optimiert werden. Funktionen wie nahtlose App‑Fortsetzung, kontextabhängige UI‑Anpassungen beim Auf- und Zuklappen sowie Split‑View‑Verbesserungen wären entscheidend für den wahrgenommenen Mehrwert gegenüber einem klassischen iPhone oder einem kleinen Tablet.

Schließlich bleibt die Frage der Langlebigkeit und Reparierbarkeit: Wie viele Faltzyklen hält das Scharnier dauerhaft? Welche Reparaturoptionen gibt es für das flexible Display und die interne Mechanik? Apples Entscheidungen in Design und Materialien beeinflussen nicht nur das Nutzungserlebnis, sondern auch Garantie- und Serviceprozesse sowie die Recyclingfähigkeit am Ende des Lebenszyklus.

Aktuell sind diese CAD-Renderings ein weiterer Baustein im konstanten Strom an iPhone Fold‑Gerüchten. Wenn Apple wirklich H2 2026 ins Visier nimmt, ist mit weiteren Leaks, Hinweisen von Zulieferern und Prototypaufnahmen zu rechnen — und damit mit einem klareren Bild davon, ob Apple faltbare Ergonomie neu definiert oder die bestehende Kategorie schrittweise weiterentwickelt.

Quelle: wccftech

"Nachhaltige Technologie ist die Zukunft. Ich schreibe über Green-Tech und wie Digitalisierung dem Planeten helfen kann."

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