iPhone Fold: Apples Einfluss auf Foldable-Markt 2026

IDC prognostiziert, dass das iPhone Fold 2026 über 22 % des Foldable-Absatzes und rund 34 % des Marktwerts erreichen könnte. Der Bericht beleuchtet Preisstrategie, Technik, Mitbewerber wie Samsung und Huawei sowie Auswirkungen auf Display-, Akku- und Scharnierentwicklung.

Lena Wagner Lena Wagner . Kommentare
iPhone Fold: Apples Einfluss auf Foldable-Markt 2026

9 Minuten

Das seit Langem erwartete erste faltbare Gerät von Apple – weithin als iPhone Fold bezeichnet – könnte der Auslöser sein, den der Markt für faltbare Smartphones dringend benötigt. Ein neuer Bericht von IDC skizziert, wie ein prominenter Markteintritt von Apple neben neuen Modellen von Samsung und Huawei die Nachfrage und den Marktwert im Jahr 2026 grundlegend verändern könnte. Die Diskussion umfasst Aspekte wie Marktanteile, Preispositionierung, technologische Anforderungen an flexible Displays und Scharniere sowie die Rolle von Ökosystem und Softwareoptimierung bei der Kundenakzeptanz von Foldables.

Warum IDC glaubt, dass Apple den Markt beeinflussen wird

Laut IDC wird das iPhone Fold 2026 voraussichtlich mehr als 22 Prozent des globalen Absatzanteils bei faltbaren Geräten einnehmen. Diese Schätzung basiert auf Prognosen zur Nachfrage nach Premium-Smartphones und zur Markentreue von Apple-Kunden. Da dem Bericht zufolge ein Premium-Preis nahe 2.400 US-Dollar für das iPhone Fold gehandelt wird, prognostiziert IDC, dass das Gerät rund 34 Prozent des Gesamtwerts des Foldable-Marktes im Jahr 2026 ausmachen könnte. Anders gesagt: Apple müsste nicht das volumenstärkste Gerät stellen, um beim Umsatz den Markt maßgeblich zu dominieren.

Dieser Preisvorteil verdeutlicht eine größere Dynamik: Faltbare Smartphones wandeln sich von einer reinen Novität zu einem Segment mit echten Premium-Device-Ökonomien. In einem Markt, in dem die durchschnittlichen Verkaufspreise (ASP) steigen, gewinnt die Gewichtung des Marktwerts gegenüber reinen Stückzahlen an Bedeutung. Wenn Käufer das iPhone Fold ähnlich wie andere High-End-Modelle von Apple behandeln – mit längeren Upgrade-Zyklen, höherer Ausgabebereitschaft für Zubehör und Services sowie verstärkter Nutzung von AppleCare und iCloud-Diensten – dürfte sein Einfluss auf den Marktwert deutlich größer sein als sein Absatzanteil.

Aus Sicht der Marktwirtschaft ergeben sich mehrere Implikationen: Hersteller mit hohen ASPs können höheren Margen erzielen, was wiederum Forschung und Entwicklung in Bereiche wie Scharniertechnik, flexibles Display-Material (z. B. UTG, polyimidbasierte Folien), und Battery Engineering fördert. Gleichzeitig steigt die Bedeutung von Softwareanpassungen für faltbare Formfaktoren: Multitasking, App-Continuity, iPad-ähnliche Benutzeroberflächen und optimierte Kamera-Workflows werden entscheidend für die Nutzerzufriedenheit. Apple verfügt über ein integriertes Ökosystem, das die Wertschöpfung über Hardware hinaus verlängert – ein Vorteil, der sich in Premium-Preisen und wiederkehrenden Service-Erlösen niederschlagen kann.

Andere Hersteller und das Gesamtbild

IDC betont, dass die Kategorie der Foldables nicht allein von Apple vorangetrieben wird. Samsungs Galaxy Z TriFold-Konzept und neue Modelle von Huawei werden voraussichtlich das Angebot erweitern und zusätzliche Käuferinteressen wecken. Samsung, als einer der Pioniere bei faltbaren Geräten, investiert weiterhin in Display-Fertigung (Samsung Display) und Scharniermechanik, während Huawei mit eigenen Ansätzen für flexible Displays und Kamera-Innovationen gegenhalten will. Zusammen dürften diese Produktneuheiten die Aufmerksamkeit der Verbraucher erhöhen und die Verkaufszahlen in der gesamten Kategorie anheben.

Wichtig ist dabei, dass unterschiedliche Formfaktoren und Preisschichten verschiedene Käufersegmente ansprechen. Während ein iPhone Fold vermutlich auf das Premium-Segment abzielt, spielen Geräte mit geringerer Preisdifferenzierung und alternative Fold-Designs (Clamshell vs. Book-Style vs. TriFold) eine Rolle, um breitere Marktanteile zu erreichen. Diese Diversifikation kann den Gesamtmarkt vergrößern: Ein Teil der Kunden wird von traditionellen Smartphones zu kompakten Foldables wechseln, ein anderer Teil investiert in größere, tabletähnliche Foldables für produktives Arbeiten unterwegs.

IDC erwartet außerdem, dass Foldables 2026 das Wachstum des allgemeinen Smartphone-Markts übertreffen und ihren Anteil am gesamten Smartphone-Marktwert bis 2029 auf über 10 Prozent erhöhen werden. Diese Projektion impliziert, dass Hersteller weiterhin in flexible Displays, Haltbarkeit der Scharniere, Akkukapazität und thermisches Management investieren müssen, um Premium-Käufer zu überzeugen. Dazu gehören sowohl Hardware-Innovationen (z. B. verbesserte UTG-Schichten, Schmiermittellösungen für Scharniere) als auch Software-Features, die das Multitasking-Erlebnis verbessern und Entwickler dazu motivieren, optimierte Apps für Foldables bereitzustellen.

Technologisch betrachtet stehen Hersteller vor mehreren Herausforderungen: die Balance zwischen Dicke, Gewicht und Akkukapazität; die Lebensdauer des Scharniers gegenüber Tausenden von Faltzyklen; die Integration von Hochleistungs-Kamera-Modulen in einem beweglichen Gehäuse; sowie das Wärmemanagement bei leistungsstarken Prozessoren. Zulieferer wie Display-Hersteller (Samsung Display, BOE, LG/CSOT), Scharnier-Mechanik-Spezialisten und Batterieproduzenten spielen eine zentrale Rolle bei der Skalierung der Produktion und beim Halten der Qualitätsstandards. Wenn Apple den Markt betritt, ist zudem mit einer Neubewertung der Lieferkette zu rechnen, da Apple oft eigene Spezifikationen vorgibt und enge Qualitäts- und Sicherheitsstandards durchsetzt.

Auf Verbraucher- und Einzelhandelsebene sind mehrere Faktoren zu beachten: Preiselastizität der Nachfrage, Verfügbarkeit von Vertriebskanälen (Apple Stores, Carrier-Partnerschaften), Trade-in-Programme, Finanzierungslösungen und die Wahrnehmung von Langlebigkeit und Reparierbarkeit. Entscheidend für den Markterfolg sind nicht nur Spezifikationen, sondern auch die wahrgenommene Alltagstauglichkeit: Wie robust ist das Display gegen Kratzer? Wie gut funktionieren bisherige Apps im faltbaren Zustand? Und wie schnell kann der Nutzer zwischen Smartphone- und Tablet-Modus wechseln? Antworten auf diese Fragen werden Käuferentscheidungen stark beeinflussen.

Ein weiterer Aspekt ist die Preisdynamik im Markt: Sollten Apple und andere Hersteller hohe Einstiegspreise beibehalten, könnte dies zwar kurzfristig den Marktwert erhöhen, aber das Marktwachstum bei Einsteigern bremsen. Gleichzeitig sorgt ein hoher Preis für eine stärkere Zahlungsbereitschaft im Premiumsegment und ermöglicht zusätzliche Einnahmen durch Zubehör wie Hüllen, Panzerglaslösungen fürs flexible Display, spezielle Stylus-Angebote sowie durch Service-Abonnements. Daraus folgt, dass die Marktsegmente klarer differenziert werden und Hersteller unterschiedliche Strategien verfolgen müssen, um sowohl Volumen- als auch Wertziele zu erreichen.

Auf Ebene der Software-Entwicklung müssen Entwickler ihre Anwendungen an faltbare Formfaktoren anpassen: responsive Layouts, nahtlose Continuity zwischen unterschiedlichen Displaygrößen, optimierte Kamera- und Fotofunktionen für verschiedene Öffnungswinkel sowie Gestensteuerungen, die sowohl im zusammengeklappten als auch im aufgeklappten Zustand sinnvoll funktionieren. Apple hat in der Vergangenheit bei Software-Ökosystemen eine starke Rolle gespielt; entsprechend sind Erwartungen an iOS-Optimierungen für Foldables hoch. Entwickler werden daher eher geneigt sein, native Unterstützung für Multitasking und Split-Screen-Funktionen zu bieten, wenn ein signifikanter Marktanteil von Foldables erreicht wird.

Abschließend ist zu sagen, dass die Prognosen von IDC nicht nur die kurzfristigen Effekte eines neuen Produkts abbilden, sondern auch strukturelle Veränderungen im Smartphone-Markt andeuten. Investitionen in Forschung, Fertigung und Software-Ökosysteme könnten dafür sorgen, dass Foldables in den kommenden Jahren von einem Nischenprodukt zu einem etablierten Premium-Segment heranwachsen – vorausgesetzt, die Geräte erfüllen die Erwartungen an Robustheit, Benutzerfreundlichkeit und Preis-Leistungs-Verhältnis.

Auf der Spezifikationsseite deuten Leaks auf ein 5,8 Zoll großes externes Cover-Display, ein 7,58 Zoll flexibles Innenpanel sowie einen Akku hin, der größer sein soll als der des iPhone 17 Pro Max. Solche Kombinationen aus kompaktem Außendisplay und großem Innenpanel zielen auf Nutzer, die Tablet-ähnlichen Bildschirmkomfort in einer taschentauglichen Form wünschen. Ein größeres Akku-Design ist naheliegend, da die erhöhte Displayfläche und mögliche Leistungssteigerungen durch leistungsfähige SoCs (System-on-Chip) den Energiebedarf erhöhen; gleichzeitig stellt die Integration eines größeren Akkus in ein faltbares Gehäuse mechanische und thermische Herausforderungen dar, die Hersteller lösen müssen.

Sollten die Spezifikationen zutreffen, würde das iPhone Fold als ernstzunehmende Alternative für Nutzer auftreten, die derzeit Tablet und Smartphone separat nutzen. Ein hochauflösendes, farbtreues inneres Panel mit hoher Bildwiederholrate würde sowohl für Multimedia- als auch für Produktivitätsanwendungen Vorteile bringen. Apple könnte zudem Features aus dem iPad-Portfolio adaptieren, etwa Dateimanagement, verbesserte Multitasking-Ansichten oder Stiftunterstützung (sofern kompatibel), um das Gerät als vielseitigen Alltagsbegleiter zu positionieren. Entsprechende Software-Optimierungen wären ein Schlüssel, um den Wert eines faltbaren Formfaktors greifbar und für Konsumenten nachvollziehbar zu machen.

Technisch sind mehrere Komponenten kritisch: das Display-Material (z. B. dünnes, hartversiegeltes Glas oder ultradünnes Glas – UTG), die Robustheit der Beschichtung gegen Mikrorisse, das Design der Hinge-Mechanik, um Faltenbildung zu minimieren, und die Integration von hochauflösenden Kameraeinheiten, die in einem faltbaren Gehäuse zuverlässig arbeiten. Apple könnte zudem proprietäre Lösungen zur Vermeidung von Staubeintritt in die Scharniermechanik und für verbesserte Wasserdichtigkeit (sofern möglich) einführen. Auch Themen wie Reparierbarkeit und Ersatzteile werden für Verbraucher und unabhängige Reparaturwerkstätten von Bedeutung sein.

Interessant ist auch die Frage, wie Carrier und Vertriebspartner Produktstrategien unterstützen: Werden es exklusive Angebote geben, spezielle Tarifmodelle für hochpreisige Foldables oder Bündel mit iCloud-Speicher und Service-Paketen? Apple ist bekannt dafür, mit seinen Vertriebskanälen eng zusammenzuarbeiten, um ein konsistentes Verkaufserlebnis zu gewährleisten. In Kombination mit Trade-in-Programmen könnte das iPhone Fold für bestehende Apple-Nutzer attraktiver werden, die ihr Gerät regelmäßig aktualisieren und bereit sind, einen Premium-Preis für neue Formfaktoren zu zahlen.

Letzten Endes stellen sich zwei zentrale Fragen: Wird Apple das Gerät tatsächlich zu dem kolportierten Preis einführen, und wird die Nachfrage den Prognosen von IDC entsprechen? Die Antworten hängen nicht nur von der finalen technischen Ausgestaltung und der Preisstrategie ab, sondern auch von der Marktwahrnehmung hinsichtlich Langlebigkeit, Ökosystemnutzen und Alltagstauglichkeit. Frühzeitige Hands-on-Tests, Reviews und realistische Langzeiterfahrungen mit Scharnieren und Displays werden entscheidend sein, um die Kaufbereitschaft breiter Nutzergruppen zu erhöhen.

Für die Industrie ist eines klar: Ein erfolgreiches iPhone Fold könnte 2026 der größte einzelne Wachstumstreiber im Foldable-Segment sein und die Investitionsdynamik in flexible Displays, Scharniermechanik und Akkutechnik weiter ankurbeln. Hersteller, Zulieferer und Entwickler werden die Marktentwicklung genau beobachten, denn die Verlagerung hin zu Premium-Foldables könnte die Struktur des Smartphone-Markts nachhaltig verändern.

Kurzfristig gilt es, Launch-Signale, Preisankündigungen und erste Testberichte abzuwarten. Langfristig bleibt die Kernfrage, ob Foldables ihren Anspruch als praktikable Alternative zu klassischen Smartphones und Tablets erfüllen können. Wenn Apple die Erwartungen hinsichtlich Hardwarequalität, Softwareintegration und Kundenservice erfüllt, hat das iPhone Fold das Potenzial, die Nachfrage nach faltbaren Smartphones deutlich zu steigern und den Marktwert der Foldables im Jahr 2026 maßgeblich zu erhöhen.

Quelle: gsmarena

"Smartphone-Expertin mit einem Auge fürs Detail. Ich teste nicht nur die Leistung, sondern auch die Usability im Alltag."

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