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Dänemark modernisiert Urheberrecht zum Schutz vor Deepfakes und KI-generierten Inhalten

Dänemark modernisiert Urheberrecht zum Schutz vor Deepfakes und KI-generierten Inhalten

2025-06-27
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Dänemark will Urheberrecht im Zeitalter der generativen KI neu definieren

Dänemark wagt einen innovativen Schritt im Kampf gegen Deepfakes und synthetische Medien, indem es neue gesetzliche Regelungen vorschlägt, die es Einzelpersonen ermöglichen würden, Urheberrechte auf ihre eigenen Gesichtsmerkmale, Stimmen und körperlichen Merkmale anzumelden. Diese bahnbrechende Initiative soll den rechtlichen Schutz verstärken, da generative KI-Werkzeuge zunehmend in der Lage sind, realistische – aber unautorisierte – Nachbildungen von Personen zu erstellen.

Funktionsweise des Gesetzesentwurfs

Das dänische Kulturministerium beabsichtigt, das bestehende Urheberrechtsgesetz so zu überarbeiten, dass Bürgerinnen und Bürger das explizite Recht erhalten, ihre einzigartigen physischen und stimmlichen Charakteristika selbst zu kontrollieren und zu schützen. Dieser Vorstoß erfolgt als Antwort auf wachsende Bedenken bezüglich des Missbrauchs von Deepfake-Technologien, die mittels fortschrittlicher Künstlicher Intelligenz und maschinellen Lernens täuschend echte digitale Fälschungen anfertigen. Auch wenn der offizielle Gesetzesentwurf noch nicht vorliegt, genießt die Initiative parteiübergreifende Unterstützung in Dänemarks Parlament, wodurch die Verabschiedung des Gesetzes sehr wahrscheinlich ist, wie Kulturminister Jakob Engel-Schmidt bestätigte. Er betonte, dass jeder Mensch ein eindeutiges Recht auf seinen eigenen Körper, seine Stimme und seine Gesichtszüge haben sollte – ein Recht, das im aktuellen Urheberrecht bisher nicht ausreichend geschützt ist.

Vergleich mit internationalen Deepfake-Regulierungen

Im Gegensatz zu den USA, wo sich die meisten Gesetze gegen Deepfakes auf Wahlmanipulation und nicht-einvernehmliche explizite Inhalte konzentrieren, zielt Dänemarks Entwurf direkt auf den umfassenderen Schutz der digitalen Identität ab. Während der US-Kongress darüber debattiert, ob KI-Regulierungen auf Bundesstaatenebene beschränkt werden sollten, setzt Dänemark auf einen proaktiven Ansatz und könnte so einen neuen internationalen Standard für KI-Regulierung und Datenschutz etablieren.

Vorteile und Auswirkungen

Durch die Einführung persönlicher Urheberrechte auf biometrische Merkmale könnten Einzelpersonen wirksam gegen unautorisierte KI-generierte Abbilder vorgehen. Dies dürfte den Missbrauch von Deepfakes in den Bereichen Betrug, Desinformation und digitale Identitätsfälschung signifikant erschweren. Für Technologieunternehmen und Plattformen mit generativer KI unterstreicht dies die wachsende Notwendigkeit verantwortungsbewusster KI-Anwendungen und starker Inhaltsmoderation. Sollte Dänemarks innovative Gesetzesreform erfolgreich umgesetzt werden, könnte sie andere Staaten dazu anregen, ähnliche Maßnahmen gegen den Missbrauch von synthetischen Medien zu ergreifen.

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