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Holcim Schweiz hat gemeinsam mit PERI 3D Construction das erste vor Ort 3D-gedruckte Gebäude des Landes fertiggestellt – ein wichtiger Schritt für den Bau mit 3D-Druck. Das 150 Quadratmeter große Showroom-Gebäude entstand in nur 55 Stunden über acht Arbeitstage und demonstriert beeindruckend die schnelle Weiterentwicklung der 3D-Betondruck-Technologie in der Baubranche.
Projektüberblick
Der Showroom wurde von Kobelt AG in Auftrag gegeben, einem Unternehmen, das für hochwertige Bau- und Renovierungsdienstleistungen bekannt ist. Mit Blick auf den steigenden Platzbedarf am Standort St. Gallen setzte Kobelt AG erstmals auf innovative Bauverfahren und kooperierte hierfür mit Holcim. Der Wechsel vom traditionellen Holzbau zur additiven Fertigung mittels 3D-Druck markiert für das Unternehmen einen bedeutenden Innovationsschritt.

Innovatives Design und moderne Bauweise
Das Gebäude beeindruckt durch 6,2 Meter hohe, geschwungene Wände, gefertigt aus einer speziell von Holcim entwickelten Betonmischung. Diese Materialinnovation verwendet weniger Zement als herkömmlicher Mörtel, bietet jedoch eine höhere Festigkeit und erhöht somit sowohl Nachhaltigkeit als auch Tragfähigkeit. Das Design integriert fächerförmige Stahlträger und ein flügelartiges Dach aus mehrschichtigen Holzpaneelen. So entsteht ein spannender Kontrast zwischen den 3D-gedruckten Betonflächen und den Holz- bzw. Stahlelementen. Innen sorgen eine minimalistische Gestaltung, der gezielte Holzeinsatz und die charakteristischen Betonwände für verschiedene Funktionszonen: Besprechungsbereiche, Ausstellungsflächen, eine Kinderecke, eine Kaffeeküche sowie ein separater Meetingraum, der über eine rund gestaltete Treppe zugänglich ist. Fugenlose Böden und Interieur im Eichenholz-Look unterstreichen das moderne, aufgeräumte Ambiente.
Technologische Fortschritte im 3D-Betondruck
Dank COBODs BOD2 3D-Baudrucker zeigt das Projekt, wie effizient und präzise modernes 3D-Baudruckverfahren sein kann. Der Druckprozess war in acht Tagen abgeschlossen, wobei insgesamt 60 Kubikmeter Beton verarbeitet wurden. Diese Methode verkürzt Bauzeiten erheblich und hilft, Materialreste sowie den ökologischen Fußabdruck zu minimieren. Henrik Lund-Nielsen, Gründer und Geschäftsführer von COBOD, betonte die Vorteile des Einsatzes von echtem Beton statt Mörtel: weniger Zement, reduzierte CO₂-Emissionen und Kosteneinsparung sind möglich.

Nachhaltigkeit als Schlüsselfaktor
Der 3D-Betondruck bringt zahlreiche Vorteile für nachhaltiges Bauen. Durch intelligentes Design kann der Materialeinsatz um bis zu 50 Prozent reduziert werden – ressourcenschonendes Bauen ohne Leistungseinbußen. Zugleich sinkt der CO₂-Fußabdruck von Gebäuden mit 3D-gedruckten Wänden deutlich. So wurde beispielsweise beim Phoenix Bridge Projekt mit einer speziell entwickelten, CO₂-armen Betonrezeptur der gesamte CO₂-Ausstoß um 25 Prozent gesenkt. Außerdem fördert der 3D-Druck das zirkuläre Bauen, da Bauteile sich einfach demontieren und recyceln lassen, was die Ressourcenschonung weiter optimiert.
Fazit
Die erfolgreiche Fertigstellung des ersten vor Ort 3D-gedruckten Gebäudes der Schweiz ist ein bedeutender Meilenstein und verdeutlicht das Potenzial der 3D-Druck-Technologie für die Zukunft des Bauens. Dieses Projekt beweist, dass schneller, effizienter und nachhaltiger Hochbau dank 3D-Betondruck bereits heute realisierbar ist und eröffnet den Weg für weitere Innovationen im Bausektor.
Hinweis: Dieser Artikel basiert auf Informationen der offiziellen Webseite von Holcim und weiteren anerkannten Quellen.
Quelle: smarti
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