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MSI hat in China das MAG 272QP QD-OLED X24 vorgestellt, einen preislich attraktiven 26,5-Zoll-Gaming-Monitor, der ein QD-OLED-Panel von Samsung Display mit einer Bildwiederholrate von 240 Hz und einer extrem schnellen GtG-Reaktionszeit von nur 0,03 ms kombiniert. Das Gerät ist derzeit auf JD.com für 2.999 Yuan (etwa 420 US-Dollar) gelistet und richtet sich an schnelle Spieler, die OLED-Kontrast mit quantenpunktverstärkter Farbleistung wünschen.
Display-Technologie und Farbperformance
Im Zentrum des MAG 272QP steht ein QD-OLED-Panel der neuen Generation, das selbstleuchtende OLED-Pixel mit einer Quantum-Dot-Schicht verbindet, um den Farbraum deutlich zu erweitern und die Farbgenauigkeit zu verbessern. Diese Hybrid-Technik nutzt die Stärken beider Ansätze: die tiefen Schwarzwerte und den hohen Kontrast von OLED sowie die erweiterten und gesättigten Farben durch Quantum Dots. MSI gibt eine Abdeckung von 99 % DCI-P3, 98 % Adobe RGB sowie 138 % sRGB an, bei einer 10-Bit-Farbtiefe, die theoretisch bis zu 1,07 Milliarden Farben darstellen kann. Jede Einheit wird werkseitig kalibriert geliefert und erreicht einen Delta E von 2 oder besser — ein Wert, der den Monitor auch für Content-Ersteller interessant macht, die zwischendurch spielen möchten.
Für Fotografen, Videoproduzenten und Grafikdesigner sind diese Messwerte besonders relevant: 99 % DCI-P3 bedeutet, dass der Monitor professionelle Farbstandards für digitales Kino abdeckt, während 98 % Adobe RGB auf einen großen Farbraum für Druckvorstufen hindeutet. Die werkseitige Kalibrierung reduziert den Aufwand für eine zusätzliche Kalibrierung, liefert aber gleichzeitig genügend Präzision für farbkritische Arbeiten. Zudem sorgt die Kombination aus 10-Bit-Farbdarstellung und QD-OLED-Spektrum für eine weichere Tonwertwiedergabe bei Farbverläufen, was Banding reduziert.
Geschwindigkeit, Kontrast und HDR
Der MAG 272QP zielt ausdrücklich auf kompetitives Gaming ab. MSI gibt eine GtG-Reaktionszeit von nur 0,03 ms an, kombiniert mit einer VESA ClearMR 13000-Zertifizierung für Bewegungsdarstellung — Werte, die Geisterbilder und Bewegungsunschärfe in schnellen Spielszenen minimieren sollen. Adaptive Sync wird unterstützt, um Tearing und Stottern in wechselnden Frameraten zu unterdrücken; das macht den Monitor sowohl mit GPU-gebundenen als auch mit variablen Frameraten-Flows kompatibel.
Bei den Helligkeitsangaben listet MSI 200 cd/m² im SDR-Standard und bis zu 400 cd/m² im HDR-Betrieb. Solche Nits-Werte sind bei OLED-Panels üblich, die eher auf starken Kontrast als auf extreme Spitzenhelligkeit setzen. Entscheidend ist jedoch das dynamische Verhalten: der Monitor erreicht ein beeindruckendes dynamisches Kontrastverhältnis von 1.500.000:1, was auf exzellenten Schwarzwert und kräftige Highlights hindeutet. In der Praxis bedeutet das: sehr tiefe Schwarztöne, starke HDR-Highlights in Szenen mit punktuellen Lichtquellen und eine insgesamt plastischere Bildwirkung.
Beim HDR-Rendering ist zu beachten, dass die Effektivität nicht allein von Spitzenhelligkeit abhängt, sondern auch von der lokalen Steuerung der Leuchtdichte und der Farbwiedergabe. Während Mini-LEDs mit vielen Local-Dimming-Zonen hohe Peak-Leuchtwerte erzielen können, trumpft QD-OLED durch echte Selbstleuchter-Pixel mit perfektem Schwarz und homogener Ausleuchtung auf. Für Spieler bedeutet das: mehr Detail in dunklen Szenen ohne Blooming, für Filmliebhaber ein satteres, kontrastreicheres Bild.

Gaming-Tools und OLED-Langlebigkeit
MSI hat dem Monitor mehrere gamer-orientierte Funktionen hinzugefügt. Dazu gehört ein intelligentes Fadenkreuz, das sich an die Hintergrundfarbe anpasst, sowie ein Visual-Enhancement-Modus, der Schattenaufhellung in dunklen Bildbereichen vornimmt, ohne das Bild übermäßig aufzuhellen. Solche Features sind bei kompetitiven Titeln hilfreich, wenn Gegner in dunklen Ecken lauern und schnelle Erkennbarkeit entscheidend ist.
Die typische Sorge bei OLED-Displays bleibt das Einbrennen von statischen Bildinhalten. MSI begegnet diesem Thema mit einem Paket namens OLED Care 2.0, das mehrere Schutzmechanismen kombiniert: Pixel-Shift (leichte Positionsänderungen der Pixel über die Zeit), periodische Pixel-Refresh-Vorgänge zur Balancierung der Pixelverhältnisse, eine Begrenzung der maximalen Helligkeit zur Reduzierung von Stressparametern und einen automatisierten 24-stündigen Bildschirm-Refresh-Zyklus. Zusammen mit einer dreijährigen Burn-In-Garantie bietet das Unternehmen damit eine deutlich proaktive Risikominderung an — ein relevantes Verkaufsargument gegenüber anderen Herstellern, die kürzere Garantien geben.
Wichtig ist, dass solche Schutzmechanismen den Alltag kaum stören: Pixel-Shift läuft unauffällig im Hintergrund, automatische Refresh-Zyklen werden meist außerhalb aktiver Nutzung durchgeführt, und Helligkeitsbegrenzungen lassen sich oft an die jeweiligen Nutzungsbedingungen anpassen. Für Streamer und Benutzer mit statischen UI-Elementen empfiehlt sich zusätzlich, In-Game- oder Desktop-Overlays periodisch zu verschieben, um die gleichmäßige Nutzung der OLED-Pixel weiter zu unterstützen.
Design, Kühlung und Ergonomie
Das MAG 272QP setzt auf eine lüfterlose Kühlungslösung, die um einen Graphen-Kühlkörper herum konstruiert ist. Dieses Design minimiert hörbare Geräusche, was gerade in ruhigen Umgebungen oder beim Aufnehmen von Content von Vorteil ist. Die thermische Gestaltung sorgt dafür, dass das Panel seine Leistungswerte beibehält, ohne aktive Lüfter, die Staub ansaugen oder akustisch stören könnten.
Ergonomisch bietet der Monitor gängige, aber großzügige Anpassungsoptionen: Neigung von -5° bis 20°, Schwenken um ±30°, eine Höhenverstellung bis zu 110 mm und Pivot-Rotation für Hochformatnutzung. Die VESA-Kompatibilität 100×100 ermöglicht einfache Montage an Monitorarmen oder Wandhalterungen. Mit einem Gewicht von 5,7 kg bleibt das Gerät relativ portabel für stationäre Setups und lässt sich ohne große Mühe neu positionieren.
Optisch folgt MSI dem Flowing-Light-Design, das subtile RGB-Akzente und eine moderne Gaming-Ästhetik bietet, ohne übertrieben laut zu wirken. Ein Joystick erleichtert die Navigation durch das On-Screen-Display (OSD) deutlich und ist in Live-Szenarien schneller bedienbar als verschachtelte Menüknöpfe.
Anschlüsse, Zubehör und Zertifizierungen
Die Anschlussausstattung ist für moderne Setups gut bestückt: zwei HDMI-2.1-Ports, ein DisplayPort 1.4a und ein USB-C-Anschluss, der DisplayPort Alt Mode unterstützt sowie 15 W Reverse Charging bietet — praktisch, um Peripherie oder kompakte Laptops während des Spielens aufzuladen. Außerdem ist ein 3,5-mm-Kopfhöreranschluss vorhanden. Diese Auswahl deckt sowohl Konsolen- als auch PC-Optimierungen ab und ermöglicht den Anschluss mehrerer Quellen ohne ständigen Kabelwechsel.
MSI legt eine magnetische Lichtabdeckung bei, die Spiegelungen reduziert und die Farbwahrnehmung unter kontrollierten Lichtbedingungen verbessert. Solche Hoods sind besonders bei kolorimetrischer Arbeit oder beim Streaming sinnvoll, da sie externe Lichtquellen präziser kontrollieren.
Das Panel erfüllt mehrere TÜV Rheinland-Zertifizierungen, darunter niedriger Blauanteil, Anti-Flicker und Anti-Glare-Schutz. Diese Prüfzeichen sind relevant für Nutzer, die viel Zeit vor dem Bildschirm verbringen, denn sie mindern Augenbelastung durch Flimmern und reduzieren schädliches kurzwelliges Licht, ohne die Farbtreue erheblich zu beeinträchtigen.
Wie schneidet er im Vergleich ab?
MSIs neuer QD-OLED-Einsteiger reiht sich in eine wachsende Palette hochfrequenter OLED- und Mini-LED-Gaming-Displays ein. LG hat beispielsweise das UltraGear 27GX704A mit einem 26,5-Zoll-240-Hz-QHD-WOLED-Panel vorgestellt, während Hisense mit dem G7 Ultra ein 4K-160-Hz-Mini-LED-Display mit 1.152 lokalen Dimming-Zonen präsentiert hat. Wo Mini-LEDs mit sehr hohen Peaks und lokalem Dimming glänzen, spielt QD-OLED seine Stärken bei echten Schwarzwerten, homogener Ausleuchtung und Farbraumtiefe aus.
MSIs Vorteil liegt in der Kombination aus QD-OLED-Farben, extrem schneller Reaktionszeit und einem vergleichsweise moderaten Preis. Das macht das Gerät attraktiv für Spieler, die nicht nur maximale Helligkeitswerte, sondern eine rundum ausbalancierte Bildqualität mit echter Schwarztreue und hoher Farbtreue suchen. Für professionelle Anwender kann die werkseitige Kalibrierung ein zusätzlicher Pluspunkt sein, da sie den Zeitaufwand für Nachkalibrierung reduziert.
Ein praktischer Vergleichspunkt ist das Nutzerprofil: Wer primär HDR-Filme bei sehr hohem Peak-Brightness schaut, könnte Mini-LED-Modelle vorziehen. Wer jedoch kompetitiv spielt und Wert auf Reaktionszeit, Kontrast in dunklen Szenen und natürliche Farben legt, findet im QD-OLED-Ansatz eine starke Alternative. Preislich positioniert MSI das MAG 272QP bewusst konkurrenzfähig, was den Einstieg in QD-OLED-Technologie für ein breiteres Publikum erleichtert.
Fazit
Der MAG 272QP QD-OLED X24 bietet eine überzeugende Mischung aus Farbgenauigkeit, OLED-Kontrast und wettbewerbsorientierter Performance zu einem moderaten Preis. Die Kombination aus 240 Hz, sehr niedriger GtG-Latenz, Quantum-Dot-Farbverstärkung und umfassenden Schutzmechanismen gegen Einbrennen macht ihn zu einer ernstzunehmenden Option für Gamer, Content-Ersteller und Power-User, die OLED-Bildqualität ohne extremes Preisschild suchen. Die dreijährige Burn-In-Garantie, die werkseitige Kalibrierung und die gamerzentrierten Features runden das Angebot ab und geben zusätzliche Sicherheit beim Kauf.
Zusammengefasst: Wer einen schnellen, farbtreuen und kontrastreichen Monitor für anspruchsvolles Gaming und gelegentliche kreative Arbeit sucht, erhält mit dem MSI MAG 272QP ein modernes, gut durchdachtes Paket. Es kombiniert die Vorzüge der QD-OLED-Technik mit praxisnahen Schutzmechanismen und einem konkurrenzfähigen Preis-Leistungs-Verhältnis, sodass es sich für viele Anwender als empfehlenswerte Wahl herausstellen dürfte.
Quelle: gizmochina
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