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Apple scheint die Passform des Vision Pro zu überarbeiten, während ein aufgefrischtes Modell vorbereitet wird: Code im Backend verweist auf ein "Dual Knit Band", das die Weichheit des Solo Knit mit der Unterstützung des Dual Loop verbinden könnte. Zusammen mit einem schnelleren M5-Chip zielt die Änderung darauf ab, längere Sitzungen mit dem 3.499-Dollar-Headset angenehmer für den Kopf zu machen.
Wie ein Dual Knit Band tatsächlich aussehen könnte
Das neue "Dual Knit Band", auf das im Backend von Apple verwiesen wird, kombiniert wahrscheinlich zwei bewährte Konzepte. Man kann sich das gleiche atmungsaktive Strickmaterial vorstellen, das beim Solo Knit Band verwendet wird, jedoch als zweiteiliges System umgesetzt — ein oberes Band, das quer über den Scheitel verläuft, und ein zweites Band, das hinter dem Hinterkopf anliegt. Dieses Design würde das Gewicht gleichmäßiger verteilen und gleichzeitig das weiche, flexible Tragegefühl bewahren, das viele Nutzer schätzen.
Technisch betrachtet bedeutet eine Zweiteilung des Bandes, dass Zug- und Druckkräfte an zwei unabhängigen Punkten aufgenommen werden. Das reduziert punktuellen Druck auf die Schädeldecke und verlagert Last auf eine größere Auflagefläche. Für längere Nutzungsszenarien — etwa bei professionellen Anwendungen, Entwickler-Workflows oder immersiven Sitzungen — kann das den Unterschied zwischen erträglichem und störendem Tragekomfort ausmachen.
Materialwissenschaftlich unterstützen gestrickte Stoffe wie jene des Solo Knit eine bessere Luftzirkulation als feste Schäume oder glatte Kunststoffe. Durch eine gezielte Kombination zweier gestrickter Elemente kann Apple zudem unterschiedliche Elastizitäten realisieren: ein etwas strafferes Stirnband für Stabilität und ein weicheres Hinterkopfteil für Komfort. Solche feinen Abstufungen sind in der Produktgestaltung oft der Schlüssel zu spürbar besserer Ergonomie.
Zudem eröffnet ein zweiteiliges Konzept modularere Anpassungen: Hersteller könnten verschiedene Weiten oder Polsterstärken bereitstellen, ohne das gesamte Kopfband neu zu entwerfen. Denkbar wären austauschbare Einlagen, die Nutzer je nach Einsatzszenario wechseln — etwa dünnere Einsätze für kürzere Sessions und dickere für mehr Dämpfung bei längeren Nutzungstagen.
Reale Nutzer testen bereits ähnliche Lösungen
Einige Vision Pro-Besitzer haben improvisiert, indem sie zwei Solo Knit Bands montierten, um die Unterstützung am Scheitel zu verbessern. Berichten zufolge ist dieser Ansatz spürbar komfortabler als Apples aktuelles Dual Loop Band. Während das Dual Loop einen Teil des Gewichts vom Gesicht nimmt, fehlt ihm durch seine festere Konstruktion oft die anschmiegsame Haptik des Strickmaterials, weshalb es bei längerer Tragedauer als weniger angenehm empfunden werden kann.
Solche DIY-Experimente zeigen klar, wie sensibel Wahrnehmung und Komfort bei Headsets sind: Kleine Änderungen an der Druckverteilung können einen großen Einfluss auf das Nutzererlebnis haben. Nutzerforen und Social-Media-Gruppen dokumentieren Fotos, Anleitungen und Erfahrungsberichte, in denen Träger die Bedeutung von Polsterdicke, Materialatmung und Bandführung betonen.
Darüber hinaus liefern diese Praxistests wertvolles Feedback für Produktteams. Wenn frühe Anwender wiederholt ähnliche Modifikationen vornehmen, ist das ein starkes Signal, dass eine offizielle Designänderung einen breiten Mehrwert bieten würde. Apple hat in der Vergangenheit solche Nutzer-Trends beobachtet und gelegentlich in spätere Revisionen einfließen lassen.
Gleichzeitig gilt es Vorsicht walten zu lassen: Eigenbauten können die Balance, Stabilität oder sogar die Sicherheit beeinträchtigen, insbesondere wenn sie das thermische Management oder die Sensorik des Headsets verändern. Deshalb wäre eine werkseitige Lösung, die auf geprüften Materialien und Befestigungsmechanismen basiert, dauerhaft vorzuziehen.
Warum Komfort für das Vision Pro wichtig ist
Das Headset wiegt zwischen 21,2 und 22,9 Unzen — vergleichsweise leicht für einen räumlichen Computer, aber schwer genug, um bei längeren Sessions Druckstellen zu verursachen. Für Professionals, Entwickler und Early Adopter, die das Gerät über Stunden tragen, wirkt sich das Design des Riemens direkt auf die Nutzbarkeit aus. Eine kleine Bandüberarbeitung könnte das Vision Pro deutlich praxistauglicher für einen ganzen Arbeitstag machen.
Komfort hat neben dem reinen Wohlbefinden auch Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit. Unangenehme Druckstellen oder ein verrutschendes Band lenken ab, reduzieren die Konzentration und können die Produktivität mindern. In professionellen Einsatzfällen — etwa bei virtuellen Meetings, räumlichen Design-Workflows oder Live-Präsentationen — muss das Headset zuverlässig sitzen, ohne ständig angepasst werden zu müssen.
Außerdem spielt Tragekomfort eine Rolle bei der Akzeptanz neuer Technologie: Selbst technisch überlegene Geräte können an Marktanteilen verlieren, wenn das Nutzererlebnis unangenehm ist. Ein ergonomisches Headset hilft, den Übergang von Kurzzeitanwendungen zu längeren, intensiveren Nutzungsformen zu erleichtern und erweitert damit die Einsatzbereiche des Geräts.
Nicht zu vernachlässigen sind auch gesundheitliche Aspekte. Länger anhaltende lokale Druckstellen können zu Kopfschmerzen, Hautirritationen oder Nackenverspannungen führen. Eine durchdachte Bandkonstruktion reduziert solche Risiken und macht das Headset für ein breiteres Publikum empfehlenswert — von kreativen Profis bis hin zu Bildungsanwendungen oder medizinischen Szenarien.

Schneller Vergleich: Bandtypen
- Solo Knit Band: Weich, atmungsaktiv und angenehm auf der Kopfhaut, kann aber Druck an der Scheitelzone konzentrieren.
- Dual Loop Band: Verlagerung des Gewichts vom Gesicht weg, funktioniert gut bei Stabilität, wirkt jedoch fester und weniger gepolstert.
- Dual Knit Band (Gerücht): Ein Hybrid, der gestrickten Komfort mit dualer Unterstützung verbindet und auf längere Tragezeiten abzielt.
In der Praxis hängt die Wahl des optimalen Bandes von mehreren Faktoren ab: Kopfform, beabsichtigte Nutzungsdauer, Bewegungsintensität und persönliche Präferenzen in Bezug auf Wärme und Atmungsaktivität. Für VR/AR-Headsets ist eine balancierte Kombination aus Stabilität und Komfort ideal — daher die Attraktivität des Dual Knit-Ansatzes.
Ein weiterer Aspekt ist die Anpassbarkeit: Nutzer mit schmaleren oder breiteren Köpfen benötigen unterschiedliche Vorspannungen. Flexible Bänder mit feinen Verstellmöglichkeiten oder elastischen Zonen können eine größere Bandbreite an Kopfgrößen komfortabel bedienen, ohne aufdringlich oder instabil zu wirken.
Zeitplan und der Rest des Refresh
Mark Gurman von Bloomberg hatte zuvor ein neues Band für längeren Tragekomfort angedeutet, und der Fund im Backend-Code bestätigt diese Richtung. Apple wird voraussichtlich das Vision Pro noch vor Ende 2025 mit einem schnelleren M5-Chip aktualisieren. Abgesehen vom Prozessor und dem kolportierten Bandwechsel sagen Quellen, dass Apple bei diesem Refresh keine umfangreichen Hardware-Revisionen plant.
Das M5-Upgrade dürfte vor allem eine Leistungs- und Energieeffizienzsteigerung bringen. In mobilen und autonomen Systemen bedeutet ein neuer Chip oft schnellere Grafik- und Rechenleistung bei gleichzeitig verbessertem thermischem Verhalten — entscheidend, um die Laufzeit und die Temperaturentwicklung des Headsets positiv zu beeinflussen. Für Anwendungen mit hoher Rechenlast, wie räumliche Simulationen oder Echtzeit-Rendering, ist das ein relevanter Vorteil.
Apple könnte das M5 auch nutzen, um Sensorfusion, Tracking-Performance und KI-basierte Funktionen zu verbessern. Bessere Hardware ermöglicht komplexere, latenzärmere Algorithmen für Hand- und Augen-Tracking oder fortgeschrittene Darstellungstechniken, die das immersive Erlebnis steigern und gleichzeitig die Belastung für den Nutzer verringern.
Was die Markteinführung angeht, hängt vieles von der Produktionskapazität und der Lieferkette ab. Apple ist bekannt dafür, Hardware-Updates zu staffeln und Komponenten sorgfältig zu prüfen, bevor sie in großen Stückzahlen ausgeliefert werden. Ein moderates Refresh, das ein neues Band und einen M5-Chip umfasst, lässt sich schneller implementieren als eine vollständige Neukonstruktion des Headsets.
Wenn Apple tatsächlich ein Dual Knit Band ausliefert, wäre das eine unspektakuläre, aber bedeutsame Design-Änderung: nicht aufsehenerregend, aber eine, die das Vision Pro bequemer und über längere Sitzungen hinweg nutzbarer machen könnte — genau das, was sich viele frühe Anwender gewünscht haben. Kombinationen aus Materialinnovation, modularer Anpassung und feiner mechanischer Abstimmung können die Alltagstauglichkeit des Geräts deutlich erhöhen.
Abschließend ist zu sagen, dass ergonomische Verbesserungen oft unterschätzt werden: Sie sind selten Schlagzeilen-tauglich, beeinflussen aber maßgeblich die Nutzerzufriedenheit. Eine evolutionäre Änderung, wie ein Dual Knit Band, zusammen mit einem Leistungs-Upgrade durch den M5, könnte das Vision Pro in seiner zweiten Iteration wesentlich alltagstauglicher und für ein breiteres Publikum attraktiver machen.
Quelle: macrumors
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