Große Veränderungen bei Gibsons Fortsetzung 2027 angekündigt

Mel Gibsons zweiteilige Fortsetzung The Resurrection of the Christ startet 2027. Nach prominenten Abgängen im Hauptcast diskutiert die Branche über kreative Neuausrichtung, Produktion in Rom und die duale Veröffentlichungsstrategie.

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Große Veränderungen bei Gibsons Fortsetzung 2027 angekündigt

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Große Veränderungen für eine lang erwartete Fortsetzung

Mel Gibsons Fortsetzung zu seinem kontroversen Erfolg The Passion of the Christ (2004) ist endlich in Produktion gegangen — allerdings nicht ohne Turbulenzen. Das zweiteilige Projekt mit dem Titel The Resurrection of the Christ ist für einen Kinostart im Jahr 2027 geplant. Jüngste Berichte offenbaren jedoch eine gravierende Besetzungsänderung: James Caviezel, der im Original Jesus spielte, und Monica Bellucci, die Maria Magdalena darstellte, werden für die von Lionsgate unterstützte Fortsetzung nicht zurückkehren.

Was bisher bekannt ist

Laut Branchenberichten war James Caviezel seit 2018 an dem Projekt gebunden, hat sich aber inzwischen zurückgezogen. Auch Monica Belluccis Ausstieg wurde bestätigt. Weder das Studio noch Mel Gibson haben bisher Nachfolger angekündigt; Details zur künftigen Besetzungsstrategie werden bislang unter Verschluss gehalten. Die Produktion soll in Kürze in Rom beginnen. Teil Eins — The Resurrection of the Christ: Part One — ist für den 26. März 2027 terminiert, Teil Zwei folgt am 6. Mai 2027.

Gibson selbst kehrt auf dem Regiestuhl zurück und deutet an, dass das Projekt über eine bloße historische Nacherzählung hinausgehen werde. Er hat erklärt, dass zwei verschiedene Drehbücher für das Vorhaben geschrieben wurden; eines davon beschreibt er als eine "surreale Reise", die das Publikum in andere, teils übernatürlich anmutende Bereiche führt. Dieser kreative Tonfall könnte die Fortsetzung klar von konventionellen biblischen Epen abgrenzen und stellt eine bewusste künstlerische Entscheidung dar, die sowohl Chancen als auch Risiken birgt.

Kontext: eine mutige Fortsetzung zu einem unerwarteten Blockbuster

Der Originalfilm war spaltend, aber unbestreitbar erfolgreich. Bei einem Produktionsbudget von schätzungsweise 30 Millionen US-Dollar spielte The Passion of the Christ weltweit mehr als 612 Millionen US-Dollar ein und hielt fast zwei Jahrzehnte lang den Rekord des kommerziell erfolgreichsten R-rated-Films in den Vereinigten Staaten. Dieser kommerzielle Erfolg in Kombination mit heftigen Debatten über die Darstellung religiöser Geschichte machte eine mögliche Fortsetzung zu einem Thema intensiver Aufmerksamkeit und Prüfung.

Die Entscheidung, The Resurrection of the Christ in zwei Teile zu gliedern, folgt einem modernen Trend im Kino: Umfangreiche Erzählungen werden zunehmend auf mehrere Filme verteilt, um erzählerische Tiefe zu bewahren und gleichzeitig das Potenzial an der Kinokasse zu maximieren. Für ein Werk mit religiösem Sujet bedeutet diese Aufteilung außerdem mehr Raum für Charakterentwicklung, theologische Nuancen und visuelle Ambitionen — Aspekte, die selbst bei kontroversen Stoffen das Publikum spalten, aber auch starken Diskussionsstoff liefern können.

In künstlerischer Hinsicht erinnert Gibsons Ansatz an Filmemacher, die religiöse oder mythische Themen experimenteller angehen. Werke von Regisseuren wie Terrence Malick, deren meditative Bildsprache Grenzen zwischen Historie und Vision verwischt, oder Darren Aronofskys oft symbolische Neuinterpretationen biblischer Stoffe, zeigen, wie religiöse Motive in modernen Autorenkino neu verhandelt werden können. Gibsons explizite Erwähnung eines "surrealen" Drehbuchs legt nahe, dass er ähnliche Wege erkunden will, wobei er eigene, charakteristische stilistische Entscheidungen treffen dürfte.

Branchen- und Fan-Reaktionen

In sozialen Netzwerken reagierten Fans mit Überraschung und Spekulationen; einige sehen in den Ausstiegen Hinweise auf kreative Differenzen, terminliche Überschneidungen oder eine strategische Neubesetzung, um besser zu Gibsons angestrebter, surreale Bildsprache zu passen. Branchenkenner weisen darauf hin, dass prominente Ausstiege die Produktionsdynamik verlangsamen und die internationale Vermarktung verkomplizieren können — besonders bei einem Film mit religiösem Thema, bei dem die Besetzung oft sowohl Kontroversen als auch Ticketverkäufe steuert.

Für die Marketing- und PR-Abteilungen von Lionsgate und den beteiligten Produzenten stellen solche Änderungen eine Herausforderung dar: Lead-Casting war bei The Passion of the Christ ein zentraler Diskussionspunkt und trug maßgeblich zur öffentlichen Wahrnehmung bei. Ein neues Gesicht für die Rolle des Jesus oder der Maria Magdalena würde zwangsläufig die mediale Erzählung umschreiben und erfordert eine durchdachte Kommunikationsstrategie, um sowohl den Glaubenstreuen als auch skeptischen Zuschauern gerecht zu werden.

Kleine Erinnerungsnotiz: Die ursprüngliche Besetzung umfasstte außerdem Maia Morgenstern als Jungfrau Maria, Francesco De Vito als Petrus und Luca Lionello als Judas — Namen, die dazu beitrugen, die intensive, charaktergetriebene Erzählweise des ersten Films zu verankern. Diese Figuren und ihre Darstellungen werden in der öffentlichen Debatte oft hervorgehoben, wenn es um Authentizität, schauspielerische Leistung und historische Interpretation geht.

Filmhistorikerin Anna Kovacs kommentiert die Rückkehr Gibsons zu diesem Stofffeld: "Mel Gibsons Rückkehr zu diesem Material wirft zwangsläufig Fragen nach Ton und Zielgruppe auf. Wenn Gibson sich wirklich in einen surrealen, visionären Stil begibt, könnte der Film neu definieren, wie moderne Kino heilige Texte interpretiert — gleichzeitig besteht das Risiko, Zuschauer zu entfremden, die eine geradlinige historische Darstellung erwarten." Diese Einschätzung unterstreicht das Spannungsfeld zwischen künstlerischer Erneuerung und Publikums- bzw. Marktanforderungen.

Technische und produktionelle Aspekte

Aus produktionslogistischer Sicht sind Filme mit religiösem Schwerpunkt oft komplexe Vorhaben: Sie verlangen historische Recherche, authentische Kostüme, aufwändige Sets und gegebenenfalls Spezialeffekte für visionäre Szenen. Sollten Teile der Fortsetzung tatsächlich in surreale, "jenseitige" Bereiche vordringen, erhöht das zusätzlich Anforderungen an VFX-Teams, Kameratechnik und Farbgestaltung. Die Wahl des Kamerateams, der Szenenbildner und des VFX-Studios wird damit zum strategischen Faktor, der maßgeblich den künstlerischen Gesamteindruck bestimmt.

Ein weiterer praktischer Punkt ist die Dreharbeit in Rom: Italien bietet mit seinen historischen Schauplätzen, spezialisierten Handwerkern und einem erfahrenen Filmumfeld Vorteile, zugleich aber auch bürokratische und logistische Hürden. Drehgenehmigungen, Zusammenarbeit mit lokalen Dienstleistern, Arbeitsrecht und Transport logistischer Ausrüstung sind nur einige der organisatorischen Herausforderungen, die ein internationales Team meistern muss.

Budgettechnisch dürfte eine zweiteilige Produktion höhere Vorfinanzierung erfordern, kombiniert mit einer vorausschauenden Kalkulation für Distribution, Marketing und eventuelle Nachdrehs. Vereint man künstlerischen Ehrgeiz mit kommerzieller Realisierbarkeit, hängt viel davon ab, wie Lionsgate und die Produzenten die globale Vermarktung anpacken — insbesondere in Märkten mit starker religiöser Sensibilität, wo Kommunikationsfehler teuer sein können.

Wirtschaftliche Überlegungen und Zielgruppen

Wirtschaftlich betrachtet ist Gibsons Projekt sowohl ein Marken- als auch ein Risikospiel. Auf der einen Seite existiert eine bereits bekannte Markenidentität, die den ursprünglichen Film und seine kulturelle Resonanz umfasst. Auf der anderen Seite hat sich das Medienumfeld seit 2004 stark verändert: Streamingdienste, fragmentierte Publikumssegmente und gestiegene Erwartungen an visuelle Produktion sowie Storytelling machen den Veröffentlichungszeitraum von 2027 zu einem kritischen Punkt. Liongsgate muss entscheiden, wie viel der Vermarktung in traditionelle Kinowerbung fließt und wie viel in digitale Strategien, Influencer-Engagement oder religiöse Gemeinschaften als Multiplikatoren.

Zielgruppenanalyse spielt eine zentrale Rolle: Eine Fortsetzung kann traditionell-gläubige Zuschauer erneut ansprechen, gleichzeitig aber auch ein Publikum gewinnen, das an künstlerischen, experimentellen Filmen interessiert ist. Eine sorgfältig abgestimmte PR-Strategie sollte daher mehrere Segmente adressieren: religiöse Gemeinden, akademische Theologen, Filmkritiker, Mainstream-Zuschauer und Fans von Autor*innenkino mit Interesse an visueller Innovation.

Was als Nächstes zu beobachten ist

Wichtig wird sein, auf folgende Entwicklungen zu achten:

  • Offizielle Besetzungsankündigungen: Wer ersetzt James Caviezel und Monica Bellucci? Wahl und Kommunikation der Neubesetzung werden die mediale Debatte prägen.
  • Erste Produktionsfotos und Set-Eindrücke aus Rom: Diese liefern Hinweise auf den visuellen Stil, Kostümdesign und die Balance zwischen historischer Darstellung und surrealen Elementen.
  • Besetzungs- und Crewentscheidungen: Vor allem die Wahl des Kameramanns, Produktionsdesigners und VFX-Studios kann Aufschluss über die technische Ausrichtung geben.
  • Marketingstrategie von Lionsgate: Wie wird die Dual-Release-Strategie international kommuniziert? Welche Zielgruppen stehen im Fokus?

Die duale Veröffentlichungsstrategie deutet auf eine große, ambitionierte Leinwand vor, die sowohl intimen als auch spektakulären Momenten Raum geben will. Ob Gibson die Balance zwischen Respekt vor religiösen Traditionen und künstlerischem Risiko halten kann, bleibt die spannendste Unbekannte dieser Produktion.

The Resurrection of the Christ tritt somit zugleich als wirtschaftliches Kalkül und als ästhetisches Wagnis an: Es wird eine Messlatte dafür sein, wie heutige Zuschauer auf glaubensbasierte Erzählungen reagieren, die durch die Handschrift eines auteurs getrieben und teils experimentell gestaltet sind. Beobachter sollten sowohl die kreative Ausrichtung als auch die Marktstrategie genau verfolgen, da beide Elemente entscheidend sind, um den Erfolg oder das Scheitern dieses ambitionierten Projekts zu bewerten.

Quelle: smarti

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