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Die rasante Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) bei BT wird die Zukunft des Telekommunikationsunternehmens maßgeblich verändern und könnte zu weiteren erheblichen Stellenstreichungen führen. BT-CEO Allison Kirkby bestätigte, dass durch den verstärkten Einsatz von KI-Technologie die jüngst vorgestellten Pläne zur Personalreduzierung noch ausgeweitet werden könnten.
Strategische Kosteneinsparungen und Personalplanung
BT kündigte kürzlich an, bis Ende dieses Jahrzehnts zwischen 40.000 und 55.000 Arbeitsplätze abzubauen. Ziel dieser Maßnahme ist es, bis 2030 rund 3 Milliarden Pfund einzusparen. Kirkby, die seit 2024 an der Unternehmensspitze steht, betonte, dass diese Maßnahmen, kombiniert mit fortschrittlicher Automatisierung, BT ermöglichen könnten, künftig noch effizienter zu agieren. "Je nachdem, was wir durch KI lernen, besteht die Möglichkeit, dass BT bis zum Ende des Jahrzehnts noch schlanker aufgestellt sein wird", erklärte Kirkby in einem Interview mit der Financial Times.
Transformation durch KI: Produktinnovationen und Wettbewerbsvorteile
Durch den gezielten Einsatz von Künstlicher Intelligenz will BT die Effizienz deutlich steigern – etwa durch automatisierte Kundenservices und optimiertes Netzwerkmanagement. Mit KI-Lösungen werden Routineaufgaben beschleunigt, Kosten reduziert und datenbasierte Entscheidungen gefördert. Im Vergleich zu traditionellen Prozessen ermöglicht der Einsatz von KI größere Flexibilität, verbesserte Betriebszeiten und eine schnellere Einführung neuer digitaler Produkte sowie Services für die Kunden.
Aktuelle Umstrukturierungen und Marktposition
Neben der Personaloptimierung hat BT verschiedene strategische Verkäufe durchgeführt – darunter den Rückzug aus Randgeschäftsfeldern in Italien und Irland sowie die Auslagerung der internationalen Sparte. Im Mittelpunkt steht nun der Ausbau der Breitband-Infrastruktur, insbesondere durch Openreach, die Breitband-Tochter von BT. Trotz der starken Marktstellung von Openreach sieht Kirkby den aktuellen Aktienkurs (£186,45) als deutliche Unterbewertung der digitalen Infrastruktur. Sie deutete an, dass eine Abspaltung von Openreach möglich werden könnte, sollte die Bewertung am Markt weiterhin hinter den Erwartungen zurückbleiben – vorzugsweise nach einer Wertsteigerung.
Finanzielle Entwicklung: Vergleich und Umsatzdynamik
Im vergangenen Geschäftsjahr erzielte BT durch Kostensenkungen Einsparungen von über 900 Millionen Pfund jährlich. Gleichzeitig musste das Unternehmen einen Umsatzrückgang von 2 % hinnehmen, der vor allem auf schwächere internationale Geschäfte und geringere Handy-Verkäufe zurückzuführen ist – insgesamt belief sich der Umsatz auf 20,4 Milliarden Pfund.
Potenzielle Expansion und Branchen-Auswirkungen
BT verfolgt ehrgeizige Expansionspläne: Berichten zufolge werden derzeit Gespräche zur Übernahme von TalkTalk, einem angeschlagenen britischen Breitbandanbieter, geführt. In Kombination mit der bereits bestehenden Kontrolle über EE – eines der größten Mobilfunknetze Großbritanniens – könnte dies BTs Marktposition erheblich stärken. Allerdings dürfte ein solcher Schritt die Aufmerksamkeit von Wettbewerbsbehörden auf sich ziehen, insbesondere im Kontext der kürzlich erfolgten Prüfung der Three-Vodafone-Fusion durch die Competition and Markets Authority (CMA).
Marktrelevanz und Ausblick
BTs strategischer Wandel unter der Führung von Kirkby verdeutlicht einen umfassenderen Branchentrend: Künstliche Intelligenz verändert Betriebsmodelle und eröffnet neue Chancen, stellt Unternehmen aber auch vor Herausforderungen wie Arbeitsplatzabbau und verschärften Wettbewerb. Die gesamte Digitalbranche blickt aufmerksam auf BT, das in den kommenden Jahren ein entscheidender Akteur im digitalen Wandel bleiben dürfte.
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