Enthüllung eines 50-Millionen-Dollar-Krypto-Betrugs auf Telegram | Technologie, Auto, Krypto & Wissenschaft – Testright.de
Enthüllung eines 50-Millionen-Dollar-Krypto-Betrugs auf Telegram

Enthüllung eines 50-Millionen-Dollar-Krypto-Betrugs auf Telegram

2025-06-22
0 Kommentare

4 Minuten

Massiver 50-Millionen-Dollar-Krypto-Betrug auf Telegram aufgedeckt

Ein raffiniertes Ponzi-System, das über die Messenger-Plattform Telegram abgewickelt wurde, hat weltweite Krypto-Investoren schockiert. Geschätzt wurden etwa 50 Millionen US-Dollar verloren. Bei diesem groß angelegten Krypto-Betrug wurden Anleger durch angebliche Rabatte auf Token-Zuteilungen angelockt und gerieten in eine der größten Kryptowährungs-Betrugsmaschen der letzten Jahre.

Wie der Telegram-Krypto-Betrug ablief

Laut führenden Blockchain-Analysten und Medienberichten wurde die Betrugsmasche von einer Person mit Verbindungen nach Indien über verschiedene Telegram-Kanäle organisiert. Der Betrüger warb mit fingierten Over-the-Counter (OTC) Krypto-Deals und täuschte sowohl erfahrene Investoren als auch Neueinsteiger. So wurden Millionensummen an digitalen Vermögenswerten auf betrügerische Wallets übertragen.

Das komplexe Ponzi-System breitete sich aus, als die Marktkapitalisierung von Kryptowährungen auf 3 Billionen US-Dollar stieg. Das führte zu einem Zustrom neuer Marktteilnehmer und erhöhte die Anfälligkeit des Kryptomarkts für Cyberkriminalität. Trotz technologischer Fortschritte macht dieser Fall deutlich, dass erhebliche Risiken für institutionelle und private Krypto-Investoren bestehen bleiben.

Aufbau des Ponzi-Systems: Von hohen Versprechen zum Kollaps

Die Blockchain-Research-Firma Altcoin Alpha und weitere Krypto-Experten berichten, dass der Betrüger scheinbar seriöse OTC-Deals gestartet hat. Die Angebote wurden in geschlossenen Telegram-Gruppen verbreitet und erhielten zusätzliche Glaubwürdigkeit durch vermeintliche Empfehlungen von bekannten Krypto-Walen und einflussreichen Investoren.

Im Zentrum des Betrugs stand der Verkauf von populären Altcoins wie Aptos, SEI, SWELL und anderen angesagten Kryptowährungen – angeblich mit bis zu 50 % Rabatt. Anlegern wurden exklusive Token-Zuteilungen zwischen November 2024 und Januar 2025 in Aussicht gestellt, was der Masche eine Aura von Seriosität und Exklusivität verlieh.

Je mehr Interessierte einstiegen, angelockt durch Verheißungen schneller und hoher Gewinne, zeigten sich die typischen Merkmale eines Ponzi-Systems: Frühe Investoren erhielten Auszahlungen, die aus den Einlagen neuer Teilnehmer finanziert wurden. So entstand der Schein von Legitimität und Sicherheit.

Warnsignale und Zusammenbruch des Krypto-Betrugs

Erste Auffälligkeiten traten bereits im Mai 2025 auf, als einige Beteiligte Unregelmäßigkeiten bemerkten. Die meisten ignorierten jedoch Warnhinweise und ließen sich von weiteren Gewinnausschüttungen beruhigen. Im Juni 2025 brach das System abrupt zusammen: Die angekündigten Token-Zuteilungen blieben plötzlich aus. Die Organisatoren verschwanden und lieferten nur vage Ausreden wie angebliche Reisen, Exchange-Probleme oder technische Schwierigkeiten, um Zeit zu gewinnen und Verantwortung zu entgehen.

Der Betrug flog endgültig auf, als Aza Ventures – ein bedeutender Akteur im globalen OTC-Kryptohandel – am 19. Juni (29. Juni nach persischem Kalender) öffentlich machte, selbst Opfer des Scams geworden zu sein. Aza Ventures nannte als Hauptverdächtigen nur den Telegram-Namen "Source 1", bestätigte jedoch sowohl das Ausmaß als auch die internationale Reichweite der Attacke. Mit weiteren publik gewordenen Fällen wurde deutlich, dass es sich um eine koordinierte und großangelegte Angriffswelle auf die Kryptobranche handelte.

Wer steckt hinter dem 50-Millionen-Dollar-Telegram-Krypto-Betrug?

Trotz umfassender Ermittlungen ist der Haupttäter bislang nicht eindeutig identifiziert. Aza Ventures gab lediglich an, dass der Schlüsselverdächtige, bekannt als "Source 1", vermutlich aus Indien stammt, wollte jedoch keine weiteren Angaben machen – in der Hoffnung, so die gestohlenen Gelder zurückzuerlangen.

Blockchain-Analysten wie Altcoin Alpha und Crypto Sleith mutmaßen, dass Ravindra Kumar, Gründer von Self Chain, Verbindungen zu dem Betrug haben könnte. Kumar weist jedoch alle Vorwürfe entschieden zurück. Auf X (ehemals Twitter) bestritt er seine Beteiligung und kündigte Aufklärung an – zum Zeitpunkt des Berichts gibt es allerdings noch keine offiziellen Updates.

Wichtig ist: Bislang sind die Anschuldigungen nicht bewiesen. Niemand wurde bisher zweifelsfrei als Drahtzieher überführt oder angeklagt. "Source 1" bleibt anonym, was die enorme Herausforderung bei der Strafverfolgung im dezentralen Blockchain-Umfeld unterstreicht.

Lehren für die Krypto-Community: Risikomanagement und Wachsamkeit

Dieser Fall ist eine eindringliche Warnung, wie entscheidend Sicherheit, sorgfältige Prüfung und Aufklärung beim Investment in Kryptowährungen sind. Selbst bei stetigen technologischen Fortschritten macht dieser Krypto-Betrug deutlich, dass Schwachstellen bestehen bleiben. Anleger sollten jedes Angebot gründlich recherchieren, die Echtheit von Token-Verkäufen verifizieren und besonders vorsichtig mit scheinbar zu guten Verheißungen sein – besonders, wenn sie über inoffizielle Kanäle wie Telegram kommuniziert werden. Aufmerksamkeit und Wissen sind essenziell, um digitale Assets im modernen Krypto-Ökosystem zu schützen.

Kommentare

Kommentar hinterlassen