3 Minuten
Ford Motors steht vor einem schwierigen Quartal, da die Elektroauto-Verkäufe (EV) im zweiten Quartal 2025 nahezu um ein Drittel eingebrochen sind. Der US-Automobilhersteller verkaufte in den Vereinigten Staaten lediglich 16.438 Elektrofahrzeuge – ein deutlicher Rückgang gegenüber den 23.957 Einheiten im Vorjahreszeitraum. Ford führt diesen massiven Absatzrückgang auf mehrere Faktoren zurück, die sowohl Lagerbestand als auch Vertrieb der Modelle Mustang Mach-E und F-150 Lightning beeinträchtigten.
Hauptgründe für den Rückgang der EV-Verkäufe im Q2
Die Ursachen für Fords Einbruch im Bereich Elektroauto-Verkäufe liegen vor allem in zwei Punkten: Zum einen verzögerte sich der Übergang auf Fahrzeuge des Modelljahres 2025, zum anderen sorgte ein umfangreicher Rückruf des Mustang Mach-E für Verunsicherung. Wie Konzernsprecher Martin Gunsberg erklärte: „Unsere Händler können nichts verkaufen, was sie nicht haben.“ Im Juni wurde für den Mustang Mach-E ein Verkaufsstopp verhängt, nachdem rund 200.000 Fahrzeuge wegen Softwareproblemen zurückgerufen wurden. Der Fehler könnte dazu führen, dass Fahrer sowohl im als auch außerhalb des Fahrzeugs eingeschlossen werden, was erhebliche Bedenken hinsichtlich Sicherheit und Bedienbarkeit aufwarf.
Ford arbeitet derzeit an einem Software-Update, das voraussichtlich im dritten Quartal ausgerollt wird. Bis dahin können Händler die Mustangs nicht verkaufen, was die Gesamtauslieferungen von Elektroautos zusätzlich belastet.
Leistung der Modelle und Verkaufsvergleich
Alle drei Elektrofahrzeuge von Ford mussten im zweiten Quartal deutliche Absatzrückgänge hinnehmen. Der F-150 Lightning – Fords vollelektrischer Pickup und Flaggschiff im Truck-Segment – verkaufte sich 5.842 Mal, was einem Minus von 26 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Beim Mustang Mach-E, dem sportlichen Elektro-SUV, belief sich der Rückgang auf 19,5 Prozent mit insgesamt 10.178 verkauften Einheiten. Am stärksten betroffen war der E-Transit Elektro-Transporter, dessen Verkäufe um 87,7 Prozent auf nur 418 Stück sanken.

Design und Marktpositionierung
Sowohl der Mustang Mach-E als auch der F-150 Lightning spielen eine Schlüsselrolle in Fords Strategie für den Elektroauto-Markt. Sie kombinieren leistungsstarke Performance mit markentypischer Ausstrahlung. Der Mustang Mach-E punktet mit dynamischem Design und agilem Fahrverhalten, während der Lightning mit hoher Zugkraft und moderner Technologie speziell Pickup-Fans überzeugt.
Konkurrenzumfeld: Ford im Vergleich zu GM
Im Gegensatz dazu meldete General Motors (GM) einen starken Anstieg der Elektroauto-Verkäufe im selben Quartal. Über die Marken Chevy, GMC und Cadillac setzte GM 46.280 Elektroautos ab und konnte damit die Auslieferungen im Jahresvergleich mehr als verdoppeln. GMs breite Palette an elektrischen SUVs, Trucks und Einsteigermodellen unterstreicht die aktuellen Herausforderungen für Ford.
Blick in die Zukunft: Günstige Elektrofahrzeuge ab 2027
Um die Verkaufszahlen wieder zu steigern, investiert Ford verstärkt in eine neue günstige Elektroauto-Plattform. Ab 2027 sollen erschwinglichere Elektromodelle eingeführt werden – beginnend mit einem mittelgroßen Elektro-Pickup. Mit diesem Schritt möchte Ford seinen Marktanteil im stetig wachsenden Elektroauto-Segment ausbauen und einer breiteren Käuferschaft den Zugang zu Elektromobilität erleichtern.
Zusammengefasst: Trotz des herausfordernden zweiten Quartals infolge von Rückrufaktionen und Bestandsproblemen bleibt Ford durch innovative Ansätze und zukünftige Modellneuheiten ein engagierter Akteur auf dem stark umkämpften Elektrofahrzeugmarkt.
Quelle: electrek
Kommentare