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Apple erwägt Einstieg in den Cloud-Computing-Markt: Neue Konkurrenz für AWS, Google Cloud und Azure?

Apple erwägt Einstieg in den Cloud-Computing-Markt: Neue Konkurrenz für AWS, Google Cloud und Azure?

2025-07-04
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Im hart umkämpften Bereich des Cloud-Computings haben Branchengrößen wie Amazon Web Services (AWS), Google Cloud Platform und Microsoft Azure den Markt seit Jahren fest im Griff. Doch aktuelle Berichte zeigen, dass Apple, das Unternehmen hinter dem iPhone und Mac, ernsthaft den Eintritt in das Geschäft mit Cloud-Diensten prüft. Ein solcher Schritt könnte sowohl für Entwickler als auch Unternehmenskunden neue Impulse setzen und das Marktgefüge verändern.

Einblicke in Apples geheime Cloud-Pläne

Obwohl Apple traditionell auf seine geschlossene Hard- und Softwarewelt setzt, deuten Insider darauf hin, dass das Unternehmen eigene Cloud-Computing-Lösungen für App-Entwickler untersucht hat. Interne Diskussionen, über die The Information berichtete, lassen erkennen, dass Apple plante, Entwicklern Serverkapazitäten für die Entwicklung von Anwendungen für iOS, macOS und mehr bereitzustellen. Damit hätte sich Apple als wettbewerbsfähige Alternative zu AWS, Azure und Google Cloud positionieren können.

Laut Unternehmensquellen stand bei Apples Cloud-Initiative die Implementierung eigener Prozessoren im Mittelpunkt. Ziel war es, energieeffiziente und leistungsstarke Apple Silicon-Chips in Rechenzentren zu nutzen – insbesondere für rechenintensive Aufgaben wie künstliche Intelligenz und großvolumige Datenverarbeitung. Befürworter dieses Ansatzes sahen in der Effizienz von Apple Silicon deutliche Kostenvorteile gegenüber herkömmlichen Lösungen, was Cloud Services von Apple im Hinblick auf Preis und Performance attraktiv machen würde.

Project ACDC: Apple Silicon im Rechenzentrum

Das interne Projekt mit dem Codenamen „Project ACDC“ (Apple Chips in Data Centers) wurde im Mai 2024 erstmals bekannt. Die Initiative zielte darauf ab, servergeeignete Apple Silicon-Chips für Rechenzentren und KI-Anwendungen zu entwickeln. Im Rahmen dieses Projekts wurde die Plattform Private Cloud Compute geschaffen, die auf eigens entwickelten Mac-Chips basiert und in Apples eigenen Rechenzentren sichere KI-Workloads verarbeitet.

Die ersten Implementierungen kamen vor allem Apples eigenen Teams zugute: Siri-Ingenieure testeten die neue Infrastruktur und verzeichneten klare Verbesserungen bei Geschwindigkeit und Genauigkeit. Auch die Betriebskosten sanken im Vergleich zu Intel-basierten Servern merklich. Nach und nach stiegen weitere Bereiche wie Fotos und Apple Music ein und bestätigten den innovativen Ansatz von Apple.

Apples besondere Vorteile im Cloud-Computing

Ein entscheidendes Alleinstellungsmerkmal von Apples Cloud-Strategie ist die vollständige Kontrolle über Hard- und Software. Durch diese enge Integration kann Apple die Server für Cloud-Infrastrukturen gezielt optimieren – ein klarer Vorteil im Hinblick auf Effizienz und Sicherheit, gerade bei Anwendungen mit KI oder hohem Fokus auf Datenschutz. Dieses Prinzip, das schon bei Endgeräten zum Tragen kommt, würde Apple auf Hyperscale-Infrastrukturen übertragen.

Apple betreibt bereits jetzt geschäftskritische Systeme auf höchstem Niveau, wie die Abwicklung von Apple Wallet-Transaktionen und anderen zentralen Datendiensten belegt. Das Unternehmen investiert kontinuierlich in KI-optimierte Server-Hardware und plant angeblich, neue Chips als Nachfolger des leistungsstarken M2 Ultra einzusetzen, der aktuell das Herzstück für Apple Intelligence-Abfragen bildet.

Umsatzpotenzial und Wettbewerbssituation

Auch wenn Apple bislang keinen öffentlichen Cloud-Service für externe Entwickler anbietet, sind die finanziellen Anreize offenkundig. Das Marktvolumen für Cloud Computing wächst rasant – allein Googles Cloud-Geschäft erzielte 2024 Umsätze von 43,2 Milliarden US-Dollar, was 12 % des Gesamtumsatzes von Alphabet ausmacht. Da Apple derzeit rund 7 Milliarden Dollar jährlich für Cloud-Dienste bei Amazon und Google ausgibt, primär für KI-Training, würde ein eigenes Angebot nicht nur Kosten reduzieren, sondern auch neue Erlösquellen erschließen.

Ein Einstieg von Apple in den Cloud-Computing-Markt würde Entwicklern innovative Infrastruktur-Alternativen bieten – mit neuester Hardware für künstliche Intelligenz, optimierter Sicherheit und hoher Energieeffizienz. Angesichts des steigenden Bedarfs an skalierbaren Cloud-Lösungen könnte Apples Markteintritt bestehende Anbieter herausfordern, neue Innovationen anstoßen und die Kosten im Cloud-Sektor weiter senken.

Blick in die Zukunft: Wird Apple Teil des Cloud-Rennens?

Ob und wann Apple sein internes Cloud-Projekt weiterführt, ist noch offen. Die Gespräche liefen laut Berichten auch in der ersten Jahreshälfte 2024 nach dem Abgang des leitenden Cloud-Managers Michael Abbott in 2023 weiter. Ob das Vorhaben im Hintergrund fortgesetzt oder pausiert wird, bleibt unklar – der potenzielle Eintritt Apples in den Cloud-Markt für Entwickler ist jedoch angesichts der fortschreitenden KI-Entwicklung hochaktuell und von großem Interesse.

Für IT-Profis, Entwickler und Branchenbeobachter wäre Apples Ausweitung auf Cloud-Lösungen nicht nur ein neues Produkt, sondern ein strategischer Wandel mit Auswirkungen auf Edge Computing, KI-Training, Datensicherheit und die globale Entwicklung mobiler Anwendungen. Angesichts fortlaufender Innovationen bei Silicon und Software bleibt die Branche aufmerksam, ob und wann Apple den Schritt auf den Markt für Cloud-Computing wagt.

Quelle: appleinsider

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