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Schneller Anstieg bei tokenisierten Staatsanleihen prägt Krypto-Investmentlandschaft
Tokenisierte US-Staatsanleihen und geldmarktorientierte Produkte erleben ein außergewöhnlich starkes Wachstum. Laut einem aktuellen Bericht von RWA.xyz, der in der Financial Times vorgestellt wurde, stiegen die entsprechenden Vermögenswerte um 80 % auf insgesamt 7,4 Milliarden US-Dollar. Dieser deutliche Zuwachs signalisiert eine bedeutende Verschiebung unter Krypto-Investoren und Fonds, die sich zunehmend von klassischen Stablecoins abwenden und stattdessen renditestärkere Alternativen auf der Blockchain suchen.
Warum setzen Krypto-Händler auf tokenisierte Staatsanleihen?
Tokenisierte Staatsanleihen sind blockchain-basierte Abbilder realer Werte (sogenannter Real World Assets, kurz RWA) wie US-Staatsanleihen und Treasury-Fonds. Führende Finanzinstitute wie BlackRock, Franklin Templeton und Janus Henderson haben diesen Trend erkannt. Gemeinsam haben sie den Wert ihrer tokenisierten Vermögenswerte innerhalb weniger Monate verdreifacht. Diese Produkte bieten unmittelbaren Zugang zu den Renditen von Staatsanleihen – im Gegensatz zu Stablecoins, die in der Regel keine Zinsen an ihre Inhaber auszahlen. Dieser Renditevorteil führt dazu, dass sowohl Krypto-Händler als auch institutionelle Investoren Kapital in tokenisierte Anleihen umschichten, um im aktuellen Umfeld hoher Leitzinsen ihre Erträge zu maximieren. So bieten 20-jährige US-Staatsanleihen derzeit eine Rendite von fast 4,9 %.
Auswirkungen auf Stablecoin-Emittenten
Für große Stablecoin-Anbieter wie Tether und Circle stellt diese Entwicklung eine ernstzunehmende Herausforderung dar. Bislang erzielen sie Gewinne, indem sie US-Staatsanleihen als Reserven halten und die Zinsen selbst vereinnahmen. Verschiebt sich jedoch zunehmend Liquidität in tokenisierte Staatsanleihen, die Zinsen direkt an die Inhaber ausschütten, droht den Stablecoin-Emittenten ein erheblicher Einnahmenrückgang. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, könnten diese Anbieter künftig gezwungen sein, ihren Nutzern ebenfalls Renditen anzubieten – ein möglicher Wendepunkt im Geschäftsmodell von Stablecoins.
Stablecoins trotzen Abflüssen und bleiben gefragt
Trotz wachsender Beliebtheit tokenisierter Staatsanleihen und RWA-Token bleibt die Nachfrage nach Stablecoins hoch. Die Daten zeigen, dass das Stablecoin-Angebot von 2,5 Milliarden US-Dollar im Januar 2025 auf 255 Milliarden US-Dollar im Juli gestiegen ist. Dieses parallele Wachstum verdeutlicht die sich verändernden und vielfältigen Bedürfnisse des Kryptomarktes, in dem sowohl Renditechancen als auch die Stabilität fiatgedeckter, digitaler Währungen geschätzt werden.
Mit der fortschreitenden Tokenisierung realer Vermögenswerte verändert Blockchain-Technologie weiterhin die globale Finanzlandschaft und eröffnet sowohl neue Möglichkeiten als auch frische Herausforderungen für Investoren und Emittenten im Kryptosektor.
Quelle: crypto
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