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Unruhe beim Formel 1 Fanevent: Drei britische YouTuber vorübergehend festgenommen
Ein Formel-1-Auto steht für hochmoderne Ingenieurskunst. Entworfen, um enormen Kräften, hohen Geschwindigkeiten und den extremen Bedingungen eines Grand Prix standzuhalten, hat sogar diese Hightech-Renntechnik ihre Grenzen – besonders abseits der Rennstrecke. Beim vergangenen Großen Preis von Großbritannien führte ein aus dem Ruder gelaufenes Fanevent zu erheblichen Schäden an einem wertvollen F1-Ausstellungsfahrzeug und zur vorübergehenden Festnahme dreier bekannter britischer YouTuber.
Der Vorfall: Fanevent endet mit 41.000 Dollar Schaden
Am Freitag, dem 4. Juli, besuchten die Streamer AngryGinge, Chazza und SamHam das Rennwochenende, um Content für ihre Online-Kanäle zu erstellen. Videoclips, die in den Sozialen Medien weit verbreitet wurden, zeigen, wie Chazza sich einem auffällig pinken BWT Racing Point Formel 1 Showcar nähert und es für Social-Media-Inhalte nutzt.
Dabei setzte Chazza seinen rechten Fuß auf eine der empfindlichen Bargeboards aus Carbonfaser – entscheidende Aerodynamik-Bauteile des Fahrzeuges. Ein deutliches Knacken war zu hören, woraufhin einer der Streamer rief: „Ich glaube, die Aufhängung ist gerade gebrochen.“ Doch Chazza kletterte weiter und versuchte, sich ins Cockpit des Fahrersitzes zu setzen. Das Ereignis verursachte etwa 30.000 Pfund (über 41.000 Dollar) Schaden an dem exklusiven Formel-1-Ausstellungsfahrzeug.
Spekulationen um Videobeweise
Interessanterweise war das verdächtige Geräusch im späteren YouTube-Upload von AngryGinge nicht mehr zu hören, was Fragen zu möglichen Audio-Anpassungen für dramatische Effekte auf anderen Plattformen aufwarf. Dennoch war der entstandene Schaden ausreichend, um einen sofortigen Polizeieinsatz auszulösen.
Polizeieinsatz und rechtliche Folgen
Die Polizei von Northamptonshire traf wenig später ein und nahm die drei Streamer im Alter von 23, 25 und 27 Jahren wegen des Verdachts auf Sachbeschädigung an einem Fahrzeug fest. Die Beteiligten wurden 27 Kilometer zu einer Polizeistation gebracht und dort 15 Stunden festgehalten, bevor sie ohne weitere Konsequenzen freigelassen wurden. Nach gründlichen Ermittlungen entschied sich die Polizei gegen weitere Anklagen.
Nach ihrer Freilassung äußerten die YouTuber ihren Unmut in den sozialen Medien. Besonders AngryGinge zeigte sich auf TikTok frustriert über die Umstände ihrer kurzfristigen Inhaftierung während ihrer Dreharbeiten beim Formel-1-Event.
Warum Formel-1-Autos so empfindlich sind
F1-Fahrzeuge bestehen aus ultraleichten Materialien wie Carbonfaser, um maximale Geschwindigkeit, Agilität und Aerodynamik zu gewährleisten. Zwar sind die Autos extrem belastbar auf der Rennstrecke, jedoch sind Bauteile bei unsachgemäßer Behandlung – insbesondere außerhalb des Renneinsatzes – sehr anfällig. Selbst kleine Reparaturen verursachen oft Kosten in Höhe von mehreren tausend Euro, was die Exklusivität und Empfindlichkeit dieser Motorsporttechnik unterstreicht.
Marktwert und Vergleich
Das BWT Racing Point F1 Showcar steht für ein bedeutendes Kapitel in der jüngeren Formel-1-Geschichte und ist ein Musterbeispiel modernen Automobildesigns. Im Vergleich zu Straßenfahrzeugen oder sogar Supersportwagen spielen Formel 1 Autos hinsichtlich Komplexität, Wert und Performance in einer eigenen Liga. Da Ausstellungsstücke oft Sammlerwert besitzen oder als Marketing-Highlights bei Events genutzt werden, kann unachtsamer oder riskanter Umgang schnell zu hohen finanziellen Schäden führen – wie dieses Beispiel zeigt.
Empfehlungen für Motorsportfans und Eventbesucher
Dieser Vorfall verdeutlicht, wie wichtig es für Motorsport-Fans und Besucher von F1-Veranstaltungen ist, die von den Organisatoren gesetzten Grenzen zu respektieren. Die Technik, das Design und die Ingenieurskunst moderner Formel-1-Autos sind beeindruckend, doch erfordern ihre sensiblen Hochleistungskomponenten auch abseits der Strecke einen fachgerechten Umgang.
Autofans weltweit sollten die Leistung der Renntechnik wertschätzen – zugleich jedoch immer verantwortungsvoll und respektvoll mit diesen einzigartigen Fahrzeugen umgehen.
Quelle: carscoops
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