3 Minuten
Bill Gates und seine Begeisterung für Porsche
Im Bereich der Autosammler gibt es kaum eine faszinierendere Geschichte als die von Bill Gates und seiner Entschlossenheit, einen der seltensten und technologisch fortschrittlichsten Supersportwagen aller Zeiten zu besitzen – den Porsche 959. Gates gilt nicht nur als technischer Visionär, sondern ist auch ein echter Autoenthusiast mit einer besonderen Vorliebe für Porsche Fahrzeuge. Er sitzt dabei am liebsten selbst hinter dem Steuer.
Die Ankunft einer Legende: Porsche 959 Komfort
Im Jahr 1988, als der Porsche 959 als unangefochtener König der Supersportwagen galt, sicherte sich Bill Gates ein Modell des Porsche 959 Komfort. Dieses Fahrzeug war ein Meisterwerk der Automobiltechnik und verfügte über einen hochmodernen 2,85-Liter-Biturbo-Sechszylinder-Boxermotor mit bis zu 450 PS und ein elektronisch verstellbares Fahrwerk, das neue Maßstäbe in Komfort und Fahrdynamik setzte. Das ausgeklügelte Allradsystem und die wegweisende Aerodynamik verhalfen dem Porsche 959 dazu, das damals schnellste straßenzugelassene Serienfahrzeug der Welt zu werden.
Exklusivität und Seltenheit
Mit nur 337 produzierten Exemplaren war der Porsche 959 von Anfang an ein extrem exklusiver Supersportwagen. Seine Seltenheit und innovative Technik beflügelten die Fantasie von Sammlern weltweit und machten ihn für leidenschaftliche Autoliebhaber wie Gates besonders begehrenswert.
Das US-Importverbot: Emissions- und Sicherheitsauflagen
Trotz zahlreicher Auszeichnungen stieß der Porsche 959 in den USA auf erhebliche Hürden wegen strenger Emissionsvorschriften der Environmental Protection Agency (EPA) und Sicherheitsbestimmungen der National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA). Da das Modell nicht den US-Bundesstandards entsprach, wurden die meisten Exemplare entweder nicht zur Einfuhr zugelassen oder bei der Ankunft in amerikanischen Häfen zerstört.

Teure Umwege: Jahre im Zoll und tägliche Strafzahlungen
Gates’ Traumwagen wurde im Hafen von Seattle beschlagnahmt. US-Zollbehörden verweigerten sowohl die Freigabe als auch die Zerstörung des Fahrzeugs. Die Lösung: Gates musste eine tägliche Strafe von 28 Dollar zahlen, solange sein Porsche eingelagert blieb – insgesamt über 13 Jahre hinweg. Am Ende belief sich der Betrag auf mehr als 133.000 Dollar – mehr als die Hälfte des ursprünglichen Kaufpreises von 225.000 Dollar. Dennoch gab der technikbegeisterte Milliardär nie auf.
Der Wendepunkt: Show-and-Display-Regel
Im Jahr 1999 trat die bundesweite „Show and Display“-Regelung in Kraft, die endlich Erleichterung brachte. Sie erlaubte es, historisch oder technologisch bedeutende Fahrzeuge, die nicht den US-Sicherheits- und Emissionsnormen entsprachen, unter Auflagen zu importieren. Diese Autos durften bis zu 2.500 Meilen pro Jahr bewegt werden – hauptsächlich für Ausstellungen und Sammlerveranstaltungen.
Das Comeback und das bleibende Vermächtnis
Durch diese Gesetzesänderung konnte Bill Gates seinen lang ersehnten Porsche 959 im Jahr 2001 endlich in Empfang nehmen. Heute gilt der Porsche 959 als Ikone unter den klassischen Supersportwagen und ist sowohl bei Autosammlern als auch bei Investoren äußerst begehrt. Gates musste für seinen Traum viel Geduld und eine beträchtliche Summe aufbringen – doch ebnete sein Engagement den Weg, damit andere Autoliebhaber seltene und ikonische Modelle legal in die USA einführen können. Aktuelle Marktpreise spiegeln den Kultstatus des 959 wider: Makellose Exemplare erzielen bei Auktionen bis zu 1,5 Millionen Dollar oder mehr.
Porsche 959: Maßstab für Supersportwagen
Das Vermächtnis des Porsche 959 definiert sich durch bahnbrechende Technologie, große Seltenheit und ein einzigartiges Fahrerlebnis. Auch Jahrzehnte später werden in Vergleichen mit anderen Supersportwagen immer wieder das innovative Allradsystem und die Turbo-Technik des 959 als wegweisende Meilensteine genannt. Für alle, die automobile Exzellenz schätzen, ist die Geschichte von Bill Gates und seinem Porsche 959 ein eindrucksvolles Beispiel echter Leidenschaft für Supersportwagen.
Quelle: autoevolution
Kommentare