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Der Ford Excursion bleibt eines der ikonischsten und leistungsstärksten Full-Size-SUVs, die je produziert wurden und sorgte mit seiner imposanten Größe, seinen Heavy-Duty-Fähigkeiten und der einzigartigen Option eines 6,8-Liter-V10-Motors für großes Aufsehen in der Automobilwelt. In einer Zeit, in der amerikanische Familien SUVs als Alltags- und Abenteuerfahrzeug für sich entdeckten, setzte Ford mit dem Excursion neue Maßstäbe für echte Geländewagen.
Ursprung: Fords Antwort auf Amerikas Liebe zu großen SUVs
In den späten 1990er Jahren boomte in den USA der Trend zu immer größeren und leistungsfähigeren SUVs. Während Modelle wie der Chevrolet Suburban und Fords eigener Expedition mit Achtzylindermotoren überzeugten, erkannte Ford das Potenzial, die Limits erneut zu verschieben. So entstand der Ford Excursion, der ab Modelljahr 1999 gezielt entwickelt wurde, um seine Konkurrenz in Punkten wie Größe, Leistung und Nutzwert zu übertreffen.

Der Ford Excursion unterschied sich von den meisten SUVs seiner Generation durch seine Basis: das robuste Chassis des F-250 Super Duty. Diese Plattform sorgte für unübertroffene Stabilität und ermöglichte es dem Excursion, auch härteste Einsätze souverän zu meistern. Mit einer Gesamtlänge von über 5.750 Millimetern, einem zulässigen Gesamtgewicht von fast 3.175 Kilogramm und einer Anhängelast von mehr als 4,5 Tonnen (je nach Ausführung) überzeugte das SUV nicht nur durch Komfort, sondern vor allem auch durch seine unbändige Kraft beim Ziehen, Laden und im Straßenverkehr.
Design und Abmessungen: Ein Riese auf der Straße
Die enorme Größe des Excursion war unübersehbar. Bis zu neun Passagiere fanden bequem Platz. Dank des riesigen Laderaums richtete sich das SUV vor allem an große Familien, Outdoor-Fans und Nutzer mit hohem Platzbedarf. Für Campingreisen oder ausgedehnte Roadtrips bot der Excursion einen Raumkomfort, der auch im Vergleich zu Konkurrenten wie dem 5.570 mm langen Chevrolet Suburban oder dem 5.227 mm langen Ford Expedition Maßstäbe setzte.

Das Herzstück: Triton V10-Motor
Das wahre Alleinstellungsmerkmal des Ford Excursion war der optional erhältliche 6,8-Liter-Triton-V10-Saugmotor. Während die meisten Wettbewerber auf V8-Motoren setzten, sorgte Ford mit diesem V10 für Aufsehen – ein Novum im amerikanischen Serien-SUV-Bau.
Der kraftvolle Triton-Motor – eine Erweiterung der bekannten Ford-Modularfamilie mit 4,6- und 5,4-Liter-V8s – lieferte je nach Modell bis zu 310 PS und 575 Nm Drehmoment. Der V10 wurde auf maximale Zugkraft im niedrigen Drehzahlbereich ausgelegt und machte den Excursion ideal zum Ziehen schwerer Anhänger, Boote oder ausgedehnter Lasten.
Zunächst mit einer 4-Gang-Automatik gekoppelt, später mit einer 5-Gang-Automatik, wurde der Antrieb auf höchste Zuverlässigkeit und Trailer-Betrieb ausgelegt. Optional gab es Allradantrieb, was die Offroad-Fähigkeiten und Vielseitigkeit des SUVs weiter ausbaute.

Heavy-Duty-Fahrwerk und Fahrdynamik
Für höchste Belastungen konzipiert, erhielt der Ford Excursion starre Vorder- und Hinterachsen mit Blattfederung. Das Fahrverhalten war eher mit einem Pickup als mit einem Familienauto vergleichbar, doch diese Konstruktion garantierte Langlebigkeit und Stabilität, selbst auf unbefestigten Straßen. Die Kehrseite der Medaille war der hohe Verbrauch – beim Ziehen großer Lasten oft über 25 Liter auf 100 km – doch Käufer schätzten die kompromisslose Robustheit mehr als Sparsamkeit.
Motorenpalette: Mehr als nur der V10
Neben dem spektakulären V10-Motor bot Ford weitere Aggregat-Optionen für unterschiedlichste Anforderungen. Der Basis-Triton-V8 mit 5,4 Litern Hubraum lieferte zwischen 255 und 310 PS und sprach Kunden an, die zwar Raum, aber keine maximale Anhängelast benötigten. Für Fans von Diesel-Power und langer Lebensdauer war der Ford Excursion auch mit den etablierten Power Stroke Dieselmotoren erhältlich.

Frühe Modelle kamen mit dem legendären 7,3-Liter-Power Stroke V8-Diesel, bekannt für extreme Zuverlässigkeit und 678 Nm Drehmoment – ideal für schwere Transporte. Ab 2003 wurde dieser durch einen 6,0-Liter-V8 ersetzt, der zwar mehr Leistung bot, hinsichtlich Zuverlässigkeit und Wartungsaufwand aber für Diskussionen unter SUV- und Pickup-Fans sorgte.
Marktresonanz und Vermächtnis
Die Markteinführung des Ford Excursion wurde mit gemischten Reaktionen aufgenommen. Befürworter lobten seinen Nutzwert, die beispiellose Anhängelast und das Platzangebot – ideal für große Familien, Gewerbekunden und Outdoor-Fans. Kritisch hinterfragt wurden hingegen die enormen Ausmaße und der Benzinverbrauch, besonders in Zeiten steigender Spritpreise und wachsendem Umweltbewusstsein ab den 2000er-Jahren.

Der Ford Excursion war speziell, aber seine Verkaufszahlen blieben begrenzt. Das erfolgreichste Jahr war 2000 mit rund 50.000 abgesetzten Einheiten; bis 2004 schrumpfte der Absatz auf 20.000 Fahrzeuge pro Jahr – zum Vergleich: Vom Ford Expedition wurden 2003 über 213.000 Stück verkauft. Im Zuge des Wertewandels und dem Wunsch nach effizienteren Modellen stellte Ford den Excursion mit Modelljahr 2005 ein.
Vergleich: Excursion vs. Konkurrenten
In seiner Bauzeit überflügelte der Ford Excursion Wettbewerber wie den Chevrolet Suburban und den Ford Expedition hinsichtlich Größe, Motorenauswahl und Anhängelast. Während Suburban und Expedition agiler und effizienter waren, bot der Excursion als einziges Full-Size-SUV eine unvergleichliche Mischung aus Sitzplätzen, Ladevolumen und Heavy-Duty-Leistung – besonders mit dem legendären V10-Triebwerk.

Nachhaltige Faszination des Ford Excursion
Auch heute genießt der Ford Excursion Kultstatus auf dem Gebrauchtwagenmarkt. Begehrt bei SUV-Enthusiasten, Sammlern und Menschen mit höchsten Ansprüchen an Raum und Leistung, ist er das ultimative Arbeitstier für Familie oder Beruf. Mit seiner beeindruckenden Präsenz und kompromisslosen Power gilt er noch immer als Sinnbild amerikanischer Automobiltechnik – ein SUV für alle, die mehr als bloße Fortbewegung suchen, sondern einen zuverlässigen Partner für jede Herausforderung.
Wer ein einzigartiges Full-Size-SUV mit legendären Zugqualitäten sucht, findet mit dem Ford Excursion – insbesondere als V10-Variante – auch heute noch eines der besten Heavy-Duty-SUVs überhaupt.
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