3 Minuten
Sberbank setzt Meilenstein mit Bitcoin-gebundenen Anleihen in Russland
Die Sberbank, Russlands größte Geschäftsbank, sorgt mit der Einführung neuer strukturierter Anleihen, die sowohl an die Bitcoin-Kursentwicklung als auch an den USD/RUB-Wechselkurs gekoppelt sind, für einen bedeutenden Fortschritt im russischen Kryptowährungsmarkt. Diese innovativen Finanzprodukte, die zunächst qualifizierten Anlegern im außerbörslichen (OTC) Handel zur Verfügung stehen, bieten eine neue Möglichkeit, in digitale Vermögenswerte zu investieren – und das, ohne direkt Bitcoin besitzen zu müssen.
Geplante Notierung an der Moskauer Börse für mehr Transparenz
Die Sberbank plant, diese Krypto-Anleihen in naher Zukunft auch an der Moskauer Börse zu listen. Durch den öffentlichen Börsenhandel sollen Transparenz und Liquidität deutlich gesteigert werden. Gleichzeitig erhalten so mehr Investoren einen leichteren Zugang zu Wertpapieren, die auf digitalen Vermögenswerten basieren.
Funktionsweise der Krypto-Anleihen von Sberbank
Nach Angaben der Sberbank ermöglichen diese strukturierten Anleihen Anlegern, sowohl von einem Kursanstieg des Bitcoins gegenüber dem US-Dollar als auch von einer Aufwertung des Dollars gegenüber dem Rubel zu profitieren. Sämtliche Transaktionen werden in russischen Rubel abgewickelt und entsprechen vollständig den nationalen Regulierungen. So können Anleger Chancen im Zusammenhang mit Bitcoin nutzen, ohne dafür eine eigene Krypto-Wallet zu benötigen oder auf nicht autorisierte Plattformen ausweichen zu müssen.
Die Sberbank beabsichtigt zudem, über ihre eigene Plattform SberInvestments weitere Krypto-Finanzprodukte anzubieten. Das erste offizielle Produkt soll ein Bitcoin-Futures-Kontrakt werden – vorausgesetzt, die Regulierungsbehörde und die Moskauer Börse erteilen die Zustimmung. Sollte die Zulassung erfolgen, könnte dieses innovative Wertpapier bereits ab dem 4. Juni verfügbar sein.
Regulatorische Fortschritte fördern Innovation im Krypto-Finanzmarkt
Dieses Vorhaben folgt auf eine aktuelle Entscheidung der russischen Zentralbank, die am 28. Mai Finanzinstituten erlaubte, bestimmte krypto-basierte Finanzinstrumente akkreditierten Anlegern anzubieten. Der direkte Vertrieb von Kryptowährungen bleibt jedoch weiterhin untersagt. Am selben Tag stellte zudem die T-Bank (ehemals Tinkoff Bank) ihr neues Anlageprodukt „Smart Asset“ vor, das ebenfalls an den Bitcoin-Kurs gekoppelt ist und über die offizielle russische Tokenisierungsplattform Atomyze emittiert wird. Damit wird institutionellen Anlegern der Zugang zu digitalen Vermögenswerten weiter erleichtert.
Wachsendes Interesse russischer Investoren an digitalen Assets
Aktuelle Daten der russischen Zentralbank unterstreichen das stark steigende Interesse an digitalen Vermögenswerten. Allein im ersten Quartal 2025 belief sich der Bestand russischer Bürger auf zentralen Krypto-Börsen auf mehr als 827 Milliarden Rubel (rund 9,2 Milliarden US-Dollar). Die Zuflüsse auf russische Krypto-Plattformen stiegen im gleichen Zeitraum um 51 % und erreichten 7,3 Billionen Rubel, was etwa 81,5 Milliarden US-Dollar entspricht.
Bitcoin hält mit 62 % weiterhin den größten Anteil am Krypto-Handelsvolumen in Russland, gefolgt von Ethereum (ETH) mit 22 %. Auch Stablecoins wie Tether (USDT) und USD Coin (USDC) nehmen eine wichtige Rolle ein.
Fazit: Weichenstellung für die Institutionalisierung von Kryptowährungen in Russland
Der Einstieg der Sberbank in Bitcoin-basierte Anleihen markiert einen wichtigen Schritt bei der Integration von Blockchain-Technologie und digitalen Vermögenswerten in den russischen Finanzmarkt. Mit zunehmender regulatorischer Unterstützung und verstärktem Interesse führender Banken an vielfältigen Krypto-Produkten steht die russische Krypto-Landschaft vor einer Phase starken Wachstums und technologischer Innovation.
Quelle: cointelegraph
Kommentare