Nokias neues ‚Home of Radio‘ in Oulu: Zentrum für KI‑gestützte 5G‑ und 6G‑Entwicklung

Nokias neues ‚Home of Radio‘ in Oulu: Zentrum für KI‑gestützte 5G‑ und 6G‑Entwicklung

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Ein neues Zentrum für KI-gestützte Konnektivität

Nokia hat auf dem Campus in Oulu, Finnland, einen bedeutenden Forschungs- und Produktionsstandort eingeweiht und positioniert die Anlage als strategisches Zentrum für künstliche Intelligenz (KI)-gesteuerte 5G- und künftige 6G-Entwicklung. Die Einrichtung mit dem Namen 'Home of Radio' wurde am 5. September eröffnet und bringt rund 3.000 Forscher, Ingenieure und Produktionsmitarbeiter unter ein Dach, um den Weg von Prototypen zur Serienfertigung zu verkürzen.

Campus-Fähigkeiten und Produktmerkmale

Der Campus in Oulu ist so konzipiert, dass er den gesamten Produktlebenszyklus abdeckt: frühe Tests und Chip-Architektur, System-on-Chip (SoC)-Entwicklung, Hardware-Montage, Software-Integration und Patentarbeit. Die Vor-Ort-Fertigung wird 5G-Radioeinheiten und Baseband-Geräte produzieren, was Netzwerke "Made in Europe" mit stärkerer Kontrolle über Lieferketten und verbesserter Sicherheit ermöglicht. Durch die Kombination von simulierten Labors und Live-Netz-Umgebungen unterstützt der Standort sowohl virtuelle als auch reale Validierung von Funkzugangsnetzen, latenzarmen Diensten und Edge-KI-Deployments.

Wesentliche Technologieeigenschaften

  • Integrierte F&E und Fabrik für schnelles Prototyping und skalierte Fertigung.
  • System-on-Chip- und Baseband-Designfähigkeiten für optimierte Funkhardware.
  • Testumgebungen, die Live-5G- und Vor-6G-Szenarien für KI-Workloads und Network Slicing nachbilden.
  • Ende-zu-Ende-Sicherheit und in Europa ansässige Produktion zur Unterstützung der Datensouveränität.

Vergleiche und strategische Vorteile

Im Vergleich zu zerstreuten F&E-Modellen reduziert Nokias zentraler Campus die Übergabeverzögerungen zwischen Design-, Software- und Produktionsteams und beschleunigt so die Markteinführung neuer 5G- und 6G-Innovationen. Die Nähe zu lokalen Universitäten, Start-ups und dem DIANA Test Center der NATO stärkt die Zusammenarbeit bei Standardisierung und Interoperabilität. Für Betreiber und Unternehmenskunden verspricht diese Konvergenz eine schnellere Integration von KI-Funktionen in Netzwerksysteme und widerstandsfähigere Lieferketten in Europa.

Anwendungsfälle und Marktrelevanz

Nokia positioniert den Campus so, dass er Konnektivitätslösungen liefert, die auf KI-Anwendungen in verschiedenen Branchen zugeschnitten sind. Zu den erwarteten Anwendungsfällen zählen industrielles IoT mit Edge-Inferenz, autonome Fahrzeuge, die ultra-zuverlässige, latenzarme Kommunikation (URLLC) benötigen, intelligente Stadtinfrastrukturen und private 5G-Netze für Produktion und Logistik. Der Schwerpunkt der Anlage auf KI-gesteuerter Radiooptimierung macht sie besonders relevant für Betreiber, die großskalige Machine-Learning-Workloads und Echtzeitanalysen am Netzwerkrand unterstützen wollen.

Nachhaltigkeit und breitere Auswirkungen

Nachhaltigkeit steht im Mittelpunkt des Campus-Designs: Die Anlage wird vollständig mit erneuerbarer Energie betrieben, und überschüssige Wärme wird in das Fernwärmenetz von Oulu eingespeist und kommt so rund 20.000 Haushalten zugute. Dies verbindet Nokias Hardware- und Software-Innovationen mit Europas Bestreben nach grüner, lokal produzierter Telekommunikationsinfrastruktur und technologischer Souveränität, da KI zunehmend zentral für moderne Dienste wird.

Fazit

Indem F&E, Standardisierungsarbeit, System-on-Chip-Entwicklung und Produktion in einem Campus vereint werden, zielt Nokia darauf ab, die Entwicklung KI-fähiger 5G-Systeme zu beschleunigen und die Grundlagen für 6G zu schaffen. Das Oulu 'Home of Radio' stärkt Europas Telekom-Ökosystem und bietet Betreibern und Unternehmen einen schnelleren Weg zur Bereitstellung sicherer, leistungsstarker Netzwerke, die für KI optimiert sind.

Quelle: gizmochina

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