Qualcomm Snapdragon X2 Elite: Neue ARM-PC-Chips 2026

Qualcomm Snapdragon X2 Elite: Neue ARM-PC-Chips 2026

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Qualcomm nutzte den Snapdragon Summit 2025, um eine neue Familie ARM-basierter PC-Chips vorzustellen, die für Windows-Laptops erhebliche Leistungs- und Effizienzgewinne versprechen. Die Snapdragon X2 Elite-Serie — inklusive des höher positionierten X2 Elite Extreme — richtet sich an hochwertige, besonders dünne und leichte Systeme und könnte bereits bald in Samsungs Galaxy Book Edge-Reihe zu finden sein. Die Ankündigung signalisiert Qualcomms verstärkten Vorstoß in den Laptop-Markt und bringt eine Reihe technischer Verbesserungen, die sowohl Akku- als auch Dauerleistungsanforderungen adressieren.

Was Qualcomm auf dem Snapdragon Summit präsentierte

Neben dem Snapdragon 8 Elite Gen 5 für Spitzen-Smartphones stellte Qualcomm zwei speziell für Notebooks entwickelte System-on-Chips vor: den Snapdragon X2 Elite und den Snapdragon X2 Elite Extreme. Beide Chips werden in TSMCs 3-nm-Fertigung gefertigt und sind gezielt für Windows-PCs ausgelegt. Ziel ist es, eine ausgewogene Kombination aus langer Akkulaufzeit und nachhaltiger Leistung zu bieten — eine Forderung, die besonders für mobile Workstations und ultraportable Geräte relevant ist.

Die Vorstellung dieser SoCs ist Teil einer größeren Strategie: Qualcomm will die Lücke zwischen ARM-basierten Computern und traditionellen x86-Lösungen weiter verkleinern, indem man besonderen Wert auf KI-Beschleunigung, moderne Grafikfähigkeiten und effizientes Leistungs-Management legt. Daraus ergeben sich konkrete Vorteile für Anwender, die unterwegs arbeiten, Content erstellen oder multiple Displays betreiben.

Wesentliche technische Highlights

Die X2 Elite-Familie setzt auf Qualcomms dritte Generation der Oryon-CPU-Kerne und ist in mehreren Konfigurationen erhältlich. Der Basis-X2 Elite kommt in einer 12-Kern-Variante (häufig als sechs Prime- plus sechs Performance-Kerne organisiert) sowie in einer 18-Kern-Version (typischerweise 12 Prime + 6 Performance). Das X2 Elite Extreme erhöht die Kernanzahl weiter, um höhere Multi-Thread-Performance zu erzielen und anspruchsvollere Workloads effizienter zu bearbeiten.

Die Taktraten sind konkurrenzfähig: Qualcomm gibt an, dass die X2 Elite-Chips Dual-Core-Boosts von bis zu rund 4,7 GHz erreichen können, während das Extreme-Modell auf Dual-Core-Spitzen von bis zu 5,0 GHz kommt. Laut Hersteller sollen die neuen SoCs gegenüber dem letztjährigen Snapdragon X Elite in bestimmten Szenarien bis zu etwa 31 % mehr Leistung bieten oder bei gleicher Leistung bis zu circa 43 % weniger Energie verbrauchen. Diese Zahlen unterstreichen, dass Qualcomm sowohl rohe Geschwindigkeit als auch Energieeffizienz als gleichwertige Ziele betrachtet.

Die Implementierung der Oryon-Kerne zielt nicht nur auf Spitzenfrequenzen, sondern auch auf ein verbessertes Leistungsverhalten über längere Zeiträume. In der Praxis bedeutet das: Gerätehersteller können schlankere Kühlungen einplanen, ohne dramatische Performance-Drosselungen befürchten zu müssen, während Anwender von stabilerer Multi-Core-Leistung bei lang laufenden Anwendungen profitieren — etwa bei Videobearbeitung, großen Tabellenkalkulationen oder komplexen Entwicklungsbuilds.

Auch die Grafikkomponente wurde aufgerüstet. Die Adreno-GPUs in der Serie erreichen Taktfrequenzen von bis zu etwa 1,7 GHz beim Standard‑X2 Elite und bis zu 1,85 GHz beim Elite Extreme. Diese GPUs unterstützen moderne Grafik-APIs wie DirectX 12.2 Ultimate, Vulkan 1.4 und OpenCL 3.0 und sind damit für aktuelle Spiele, professionelle Grafik-Workflows und GPU-beschleunigte Berechnungen gerüstet. Qualcomm nennt als Beispiel die Fähigkeit, mehrere hochauflösende externe Displays anzusteuern — etwa drei 5K-Panels bei 60 Hz oder drei 4K-Displays bei bis zu 144 Hz. Solche Optionen sind besonders für Kreativprofis, Entwickler und Power-User interessant, die externe Monitore oder Docking-Setups nutzen.

Darüber hinaus hebt Qualcomm eine Verbesserung der Energieeffizienz der GPU hervor: die neuen Adreno-Designs sollen rund 2,3-mal bessere Performance pro Watt gegenüber den Vorgänger-Laptop-GPUs bieten. In Kombination mit den schnelleren NPU- und Speicheranbindungen zielt das Gesamtpaket darauf ab, sowohl Spiele- als auch produktive Anwendungsfälle mit geringerer Leistungsaufnahme zu unterstützen.

Speicher, Speicherlösungen, KI und Konnektivität

Alle drei vorgestellten Chips unterstützen LPDDR5x-Arbeitsspeicher, was für höhere Bandbreiten bei geringerem Energieverbrauch sorgt. Die Standard-X2-Elite-Modelle nutzen eine 128-Bit-Speicheranbindung mit bis zu rund 152 GB/s Bandbreite, während das Elite Extreme eine breitere 192-Bit-Anbindung mit etwa 228 GB/s Durchsatz bietet. Diese zusätzlichen Bandbreiten sind gerade bei speicherintensiven Aufgaben wie Rendering, großen Datenanalysen oder umfangreichen Browser-Sessions mit vielen Tabs spürbar.

Bei Storage und I/O setzt Qualcomm auf moderne Standards: Dualer PCIe 5.0 NVMe-Support erlaubt sehr schnelle SSD-Konfigurationen, UFS 4.0 bietet hohe Performance für mobile Speicherlösungen, und SDUC/SDXC-Kompatibilität gewährleistet eine breite Unterstützung für externe Speichermedien. Solche Anschlüsse sind für professionelle Nutzer wichtig, die große Datenmengen lokal bearbeiten oder schnelle Projekt-Ladevorgänge benötigen.

Qualcomm legt großen Wert auf KI- und Multimedia-Funktionen. Jeder Chip enthält eine leistungsfähige NPU mit einer Leistungseinschätzung von rund 80 TOPS sowie einen großzügigen geteilten Cache (im Bericht wurde eine Größe von 53 MB genannt). Das ermöglicht performante On-Device-KI-Aufgaben — von Sprach- und Kameraverarbeitung bis hin zu Echtzeit-Übersetzung und lokalem Machine-Learning für Produktivitäts-Apps. On-device-AI reduziert Latenzen, entlastet Netzwerke und schützt in vielen Fällen auch besser die Privatsphäre, weil sensible Daten auf dem Gerät bleiben können.

Die Konnektivitätsausstattung ist umfassend: Wi‑Fi 7 wird genauso unterstützt wie Bluetooth 5.4 und 5G-Modem-Kompatibilität, was mobile Netzanbindung mit hohem Datendurchsatz ermöglicht. Mehrere USB4 Type‑C-Anschlüsse sorgen für flexible Docking- und Peripherie-Optionen. Bei Multimedia-Funktionen werden aptX-Audio, 4K-Aufnahmen mit 30 fps und Hardware-Decoding bis zu 8K bei 60 fps genannt, wodurch die Plattform sowohl für Content-Konsumenten als auch für Creator gut geeignet ist.

Zusätzlich zu den reinen Spezifikationen betonte Qualcomm die Bedeutung eines integrierten Systems: effiziente Speicherzugriffe, intelligente Leistungssteuerung, KI-Beschleunigung und moderne I/O-Standards sollen zusammenspielen, um in realen Anwendungen bessere Reaktionszeiten, längere Akkulaufzeiten und ein insgesamt flüssigeres Nutzererlebnis zu liefern. Hersteller können diese Elemente nutzen, um differenzierte Gerätekonzepte zu entwerfen — vom besonders ausdauernden Business-Ultrabook bis hin zum dünnen Creator-Notebook mit mehreren externen Monitoranschlüssen.

Wann mit Laptops auf Basis des Snapdragon X2 Elite zu rechnen ist

Qualcomm gibt an, dass die Snapdragon X2 Elite-Serien ab Frühjahr 2026 in Laptops zu finden sein werden. Das Unternehmen erwartet eine breite OEM-Adoption, und Samsung wird häufig als einer der ersten Partner genannt — besonders die Galaxy Book Edge-Serie gilt als aussichtsreicher Kandidat für eine frühe Integration der neuen Chips. Daneben dürften auch andere große Notebook-Hersteller die Plattform für ihre Premium-Ultraportables in Betracht ziehen, insbesondere wenn sie Wert auf lange Akkulaufzeit, schlankes Gehäuse und gute AI-/Multimedia-Funktionen legen.

Die Markteinführung und Verfügbarkeit hängen jedoch von mehreren Faktoren ab: Hersteller-Designzyklen, Verfügbarkeit von 3-nm-Chips, Zertifizierungsprozesse mit Microsoft für Windows on ARM sowie Thermik- und Akkudesign der jeweiligen Notebook-Modelle. Erste Entwickler- und Referenzgeräte dürften bereits früher in OEM-Showrooms auftauchen, während breite Händlerverfügbarkeit in den genannten Frühjahrsmonaten 2026 realistisch erscheint.

Für Endanwender bedeutet das: Wer auf ein besonders dünnes, leichtes Windows-Notebook mit langer Akkulaufzeit und moderner Konnektivität wartet, sollte 2026 eine deutlich größere Auswahl an ARM-basierten Alternativen sehen — Geräte, die nicht nur auf Mobilität, sondern auch auf produktive Leistungsfähigkeit und KI-Unterstützung ausgelegt sind. Unternehmen mit Interesse an Flottenumstellungen oder speziellen Einsatzszenarien (z. B. Außendienst, hybride Arbeitsplätze) werden voraussichtlich ebenfalls vermehrt Tests und Pilotprojekte mit solchen Plattformen starten.

Fazit

Mit 3-nm-Fertigung, dritten Oryon-Kernen, verbesserten Adreno-GPUs und starkem Fokus auf KI-Leistung und Konnektivität positioniert Qualcomm die Snapdragon X2 Elite-Familie so, dass ARM-basierte Windows-Laptops stärker mit traditionellen x86-Maschinen konkurrieren können. Wenn sich die versprochenen Effizienzgewinne und die nachhaltige Performance in realen Geräten bestätigen, werden wir 2026 eine neue Generation dünnerer, leichterer Windows-Notebooks mit längerer Laufzeit und erweiterten Multimedia- und KI-Funktionen sehen.

Wichtig ist, dass diese technische Entwicklung nicht nur für Endverbraucher relevant ist: Auch für Unternehmen, Entwickler und Creators eröffnen sich neue Möglichkeiten. Optimierungen in der Software und native Unterstützung durch Entwickler werden darüber entscheiden, wie schnell sich die Vorteile in der täglichen Nutzung bemerkbar machen. Insgesamt signalisiert die Ankündigung, dass ARM-Architekturen und spezialisierte Beschleuniger in absehbarer Zeit einen etablierten Platz im Windows-Ökosystem einnehmen könnten — vorausgesetzt, Ökosystem-Unterstützung und OEM-Umsetzung folgen im erwarteten Tempo.

Quelle: sammobile

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