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Samsung bereitet Berichten zufolge sein erstes dreifach faltbares Smartphone vor, das voraussichtlich auf dem APEC-Gipfel in Südkorea enthüllt werden soll. Das Galaxy Z TriFold zielt darauf ab, das Konzept der Foldables weiter voranzutreiben und eine tabletgroße Anzeige zu liefern, die sich in ein handliches Smartphone verwandeln lässt.
APEC-Auftritt: Zeitpunkt und Kontext
Laut Yonhap News Agency plant Samsung, das Tri-Fold-Gerät am Rande des Asia-Pacific Economic Cooperation (APEC)-Gipfels in Gyeongju vorzustellen, der für den 31. Oktober bis 1. November angesetzt ist. Eine Enthüllung während eines solchen Gipfels würde Samsung eine sehr sichtbare Bühne bieten, auf der das Galaxy Z TriFold internationalen Staats- und Regierungschefs, Wirtschaftspartnern sowie Journalisten präsentiert werden könnte.
Ein Auftritt bei der APEC-Konferenz hätte strategischen Wert: Er erlaubt es Samsung, das neue Foldable nicht nur als Konsumgerät, sondern auch als potenzielles Produktivitätswerkzeug zu positionieren, das in diplomatischen und geschäftlichen Umgebungen Nutzen stiften kann. Darüber hinaus würde eine Premiere auf einem globalen Event die Medienpräsenz maximieren und frühe Diskussionen über Preis, Verfügbarkeit und Einsatzszenarien anregen.
Die Wahl des Zeitpunkts ist zudem bemerkenswert, weil sie in die Nähe anderer Produktzyklen und Ankündigungen großer Hersteller fällt. Samsung könnte so einen medienwirksamen Moment nutzen, um technologische Führungsansprüche im Bereich faltbarer Displays zu unterstreichen und sich von Wettbewerbern abzuheben, die ebenfalls mit innovativen Formfaktoren experimentieren.
Wie das Tri-Fold-Design funktioniert
Das Galaxy Z TriFold soll Berichten zufolge zwei Scharniere verwenden, sodass das Gerät in drei Display-Abschnitte geteilt wird — anders als die bisherige Buchfalte (book-style) der Galaxy Z Fold-Reihe. Im vollständig geöffneten Zustand würde sich so eine tablettähnliche Anzeige mit einer Diagonale von rund 10 Zoll ergeben, die auf einem Dynamic AMOLED 2X-Panel basiert. Im zusammengefalteten Zustand verhält sich das Gerät hingegen wie ein konventionelles Smartphone.
Das Dreifachfalten eröffnet verschiedene Nutzungsmodi: komplett geöffnet für kreatives Arbeiten und Medienwiedergabe, halb geöffnet für Multitasking mit mehreren Apps nebeneinander, und vollständig geschlossen für alltägliche Smartphone-Aufgaben. Nutzer könnten beispielsweise eine Office-App, eine Referenzseite und ein Chatfenster gleichzeitig auf dem großen Panel nutzen — eine Erweiterung der Multi-Window-Funktionen, die bereits auf Galaxy Z Fold-Geräten bekannt ist.
Technisch stellt das Tri-Fold-Design besondere Anforderungen an Scharniermechanik, Displayflexibilität und Gehäusestabilität. Der Einsatz von zwei Scharnieren erhöht die Komplexität gegenüber einem einzigen Falzpunkt: Präzise Toleranzen, langlebige Materialien und ein durchdachtes Biegevorgehen sind erforderlich, um Knicke, Helligkeitsunterschiede oder vorzeitigen Verschleiß zu vermeiden. Samsung hat in der Vergangenheit in Patente und Fertigungstechnologien für flexible Displays investiert; das TriFold würde diese Expertise in eine neue Richtung lenken.
Für Entwickler und App-Anbieter ist ein dreigeteilter Bildschirm ebenfalls eine Herausforderung: App-Layouts müssen dynamisch auf drei Segmente reagieren oder bei teilweiser Öffnung sinnvolle Fensteranordnungen anbieten. Samsung könnte dafür erweiterte APIs und Design-Richtlinien in One UI integrieren, damit sich Apps sauber skalieren und übergangslos an verschiedene Bildschirmzustände anpassen.

Erwartete Hardware und Kamerakonfiguration
Leaks deuten darauf hin, dass das Telefon von Qualcomms Snapdragon 8 Elite angetrieben wird, kombiniert mit bis zu 16 GB RAM und Speicheroptionen von 256 GB bis 1 TB. Als Betriebssystem soll eine Android-16-basierte One UI 8.0-Oberfläche zum Einsatz kommen, die Samsung-typische Anpassungen für Multitasking, Gesten und Split-Screen-Workflows bietet.
In puncto Kamera weisen frühe Berichte auf einen 200-Megapixel-Hauptsensor hin, ergänzt durch ein 12-Megapixel-Ultraweitwinkel mit Autofokus und ein 50-Megapixel-Teleobjektiv mit ungefähr 5-fachem optischem Zoom. Zusätzlich sollen zwei 10-Megapixel-Frontkameras vorhanden sein, die flexibel für Selfies und Videokonferenzen in verschiedenen Öffnungszuständen genutzt werden können. Diese Kombination zielt auf Content-Ersteller, Power-User und diejenigen ab, die fotografische Vielseitigkeit in einem einzigen Gerät erwarten.
Weitere Hardware-Details bleiben bislang unbestätigt: Angaben zur Akkukapazität, schnellen Ladegeschwindigkeiten (kabelgebunden und drahtlos), Wärmemanagement und Kühlungsarchitektur sind noch offen. Besonders das Energiemanagement ist bei einem größeren, dreigeteilten Display kritisch, da lange Bildschirmzeiten und Multitasking den Energieverbrauch steigern können. Samsung dürfte daher in Batterieoptimierungen und Software-basiertes Energiesparen investieren, um eine angemessene Alltagstauglichkeit sicherzustellen.
Auch das Gehäusedesign und Materialien sind entscheidend: Leichtbauweise kombiniert mit Robustheit gegen Beanspruchung, Schutz vor Staub und Spritzwasser sowie eine solide Display-Abdeckung werden zu den Qualitätskriterien gehören, die die Kaufentscheidung beeinflussen. Aufgrund der zusätzlichen beweglichen Teile könnten Service- und Reparaturkonzepte ebenfalls wichtiger werden; Samsung könnte spezielle Wartungsprogramme oder Garantiebestimmungen anbieten, um Käuferbedenken zu adressieren.
Was das für den Foldable-Markt bedeutet
Ein Tri-Fold-Modell würde den nächsten großen Schritt in Samsungs faltbarer Produktfamilie markieren — insbesondere nach dem Galaxy Z Fold 7. Indem es in einem Gerät einen echten Übergang von Smartphone zu Tablet ermöglicht, könnte das Galaxy Z TriFold vor allem Power-User, mobile Profis und Content-Schaffende ansprechen, die größere Displays ohne zusätzliches Tablet wünschen.
Ein Erfolg des TriFold hätte mehrere Marktfolgen: Erstens könnte es die Akzeptanz von Foldables bei einem breiteren Publikum beschleunigen, da ein einzelnes Gerät mehrere Nutzungsszenarien abdeckt. Zweitens würde es den Wettbewerb mit Herstellern verschärfen, die ebenfalls an neuartigen faltbaren Formen arbeiten — etwa Scharniere mit anderen Architekturen, horizontales Falten oder sogar ausrollbare Displays. Drittens könnte Samsung dadurch Innovationen bei App-Designs und Mobil-Produktivität vorantreiben, was wiederum das Ökosystem stärkt.
Allerdings gibt es auch Risiken: Preisgestaltung, Zuverlässigkeit und Gewicht sind Faktoren, die die Kaufentscheidung beeinflussen. Ein hochpreisiges TriFold könnte zwar technikaffine Käufer anziehen, aber bei Mainstream-Konsumenten auf Zurückhaltung stoßen. Ebenso wichtig ist die Software-Optimierung: Ohne nahtlose Multitasking-Unterstützung und klare Mehrwerte gegenüber bestehenden Foldables bleibt das Gerät eher ein Nischenprodukt.
Langfristig könnte das Galaxy Z TriFold jedoch als Innovationsmotor fungieren. Wenn Samsung die Balance aus Design, Haltbarkeit und Alltagsnutzen gelingt, könnte das Modell als Blaupause für zukünftige Formfaktoren dienen — inklusive Varianten mit leichteren Materialien, dünneren Bildschirmrändern oder modularer Kameraintegration.
Fazit
Sollte Samsung das Galaxy Z TriFold wie berichtet auf der APEC vorstellen, wäre das ein deutliches Signal für das anhaltende Engagement des Unternehmens in der Weiterentwicklung faltbarer Technologien. Die Kombination aus großem, tabletähnlichem Display und der Möglichkeit, das Gerät zu einem handlichen Smartphone zu falten, bietet attraktive Mehrwerte für bestimmte Nutzersegmente.
Wir werden die offiziellen Ankündigungen, Preisgestaltung und Verfügbarkeitszeiträume genau verfolgen, um besser einschätzen zu können, wie sich dieses ambitionierte Tri-Fold-Smartphone in den Markt einordnet. Bis dahin bleibt abzuwarten, wie Samsung technische Herausforderungen wie Scharnierlebensdauer, Displayhaltbarkeit und Energieeffizienz löst — Faktoren, die über den tatsächlichen Erfolg eines solchen Formfaktors entscheiden werden.
Quelle: sammobile
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