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Ein Leak zeigt angebliche Renderbilder und Spezifikationen des nächsten Mittelklasse-Handys von HMD — dem Pulse 2 Pro. Auffällig: Das Kameradesign erinnert stark an Apples iPhone‑17-Serie. Technische Verbesserungen konzentrieren sich auf Display, leicht stärkeren Chip und praktische Extras, während 5G offenbar weiterhin fehlt.
Ein Kameralayout mit Premium-Anleihen
Auf den geleakten Rendern kombiniert das Pulse 2 Pro Designelemente der Standard‑iPhone‑Modelle und der Pro‑Varianten: Ein Dual‑Kamerasystem sitzt in einem erhöhten, pillenförmigen Modul, das wiederum in einer größeren, erhabenen Squircle‑Form platziert ist. Das ergibt einen deutlich höheren Kamerabuckel als beim Vorgänger Pulse Pro und verleiht dem Gerät eine optisch hochwertigere Silhouette.

Diese Designwahl ist strategisch: Durch visuelle Nähe zu etablierten Premium‑Phones versucht HMD, die Wahrnehmung des Gerätes in einem umkämpften Mittelklassesegment aufzuwerten. Solche kosmetischen Veränderungen können Kaufentscheidungen beeinflussen — besonders bei Nutzern, die ein modernes Smartphone‑Look suchen, aber kein Top‑Preis zahlen wollen.
Display, Chipset und weitere Verbesserungen im Detail
Der Leak nennt mehrere technische Änderungen, die das Pulse 2 Pro vom Vorgänger abheben sollen. Die Kerndaten klingen nach einer gezielten, pragmatischen Evolution statt eines radikalen Neuentwurfs.
Schärferes, schnelleres Display
Das offenbar eingesetzte 6,7‑Zoll IPS‑LCD ist nun in FHD+ aufgelöst und bietet eine Bildwiederholrate von 120 Hz. Zum Vergleich: Das vorige Modell hatte ein 6,65" HD+ Panel mit 90 Hz. Der Sprung zu FHD+ und 120 Hz ist spürbar — vor allem beim Streamen, Gaming und bei flüssigerer Navigation durch die Benutzeroberfläche. Obwohl ein OLED hier besseres Kontrastverhalten liefern würde, ist ein hochauflösendes IPS‑Panel für die Mittelklasse ein sinnvoller Kompromiss zwischen Kosten und Bildqualität.
Neuer Prozessor: Unisoc T615
Angetrieben wird das Pulse 2 Pro laut Leak vom Unisoc T615, einem Nachfolger des T606. Frühere Gerüchte nannten einen T7250, der offenbar eine Rebranding‑Variante des T615 ist. Beide SoCs werden in einem 12‑Nanometer‑Verfahren gefertigt. Das bedeutet: moderate Leistungssteigerungen gegenüber dem Vorgänger, aber keine Revolution. Für Alltagsaufgaben, Social Media, Videostreaming und gelegentliches Gaming sollte die Performance ausreichen; anspruchsvolle 3D‑Titel oder intensive Multitasking‑Workloads werden jedoch weiterhin Grenzen spüren lassen.
Wichtig für viele Käufer: Laut Leak bleibt 5G weiterhin außen vor. Das macht das Gerät weniger zukunftssicher, insbesondere in Regionen, in denen 5G‑Netze rasch ausgebaut werden.
Akku, Audio und Haltbarkeit
Der Bericht erwähnt eine verbesserte Akkuleistung, nennt aber keine exakte Kapazität. HMD könnte auf eine dichtere Akkuchemie oder effizientere Software‑Optimierung setzen; beides würde die Laufzeit in Kombination mit dem 12nm‑Chip verlängern.
Bei der Robustheit gibt es einen kleinen Aufschlag: IP54 statt IP52. Das bedeutet besseren Schutz gegen Spritzwasser und Staub, aber kein vollständiges Wasserschutz‑Versprechen wie IP67/68. Duale Lautsprecher und zwei Mikrofone sollen die Audioqualität verbessern — ein sinnvoller Schritt für Videotelefonie, Content‑Konsum und Spiele.
Extras: NFC, Hardware‑Tasten und Farben
Unter den weiteren Angaben finden sich praktische Features: ein NFC‑Coil für kontaktlose Zahlungen, anpassbare Hardware‑Tasten (beispielsweise für Schnellzugriffe oder Kamera‑Start) sowie Farbvarianten namens Glacier Green, Midnight Black und Twilight Purple. Diese Optionen zielen auf Benutzerfreundlichkeit und Differenzierung im Handel ab.
Was der Leak auslässt — und was das für Käufer bedeutet
Bei Leaks ist es wichtig, zwischen bestätigten Fakten und Mutmaßungen zu unterscheiden. In diesem Fall liefert die Quelle Render und eine Liste mit Spezifikationen, aber keine Angaben zu Preis, finalem Launch‑Datum oder Software‑Details.
Keine 5G‑Angabe: Ein Nachteil?
Für viele Käufer ist die fehlende 5G‑Unterstützung ein echtes K.O.‑Kriterium. Während 4G/LTE für die meisten Anwendungen heute noch ausreicht, gewinnt 5G in urbanen Bereichen und bei datenintensiven Anwendungen wie cloudbasiertem Gaming oder schnellen Downloads an Bedeutung. Ein Mittelklassegerät ohne 5G bleibt kurzfristig konkurrenzfähig, kann aber mittelfristig an Attraktivität verlieren.
Software‑Support und Sicherheitsupdates
Der Leak schweigt sich über die Softwareausstattung aus: Welche Android‑Version läuft vorinstalliert? Wie lange plant HMD Sicherheitsupdates und Android‑Upgrades zu liefern? Diese Fragen beeinflussen die Gesamt‑Wertigkeit eines Gerätes erheblich. Käufer sollten auf offizielle Ankündigungen achten oder Vergangenheitswerte von HMD zum Update‑Support prüfen.
Technische Einordnung: Was der Unisoc T615 wirklich bringt
Ein tieferer Blick auf den Unisoc T615 hilft, Erwartungen zu kalibrieren. Unisoc‑Chips sind in der Mittelklasse verbreitet und bieten ein ausgewogenes Verhältnis aus Leistung und Kosten. Der T615 wird in 12nm gefertigt, was energieeffizienter ist als ältere Nodes, aber nicht so sparsam wie moderne 7nm‑ oder 6nm‑Designs.
- CPU: typischerweise mehrere Cortex‑A‑Kerne kombiniert für Alltagsperformance.
- GPU: ausreichend für Casual‑Gaming und UI‑Animationen, weniger für hohe grafische Details.
- KI‑Funktionen: Basis‑AI für Kameraverarbeitung und intelligente Energiesparmodi möglich.
Für Nutzer, die Wert auf schnelle Apps und langfristige Rechenreserven legen, sind höherwertige SoCs empfehlenswert. Wer jedoch ein solides Smartphone für Social Media, Fotografie im Alltag und Streaming sucht, findet im T615 eine wirtschaftliche Lösung.
Designstrategie und Marktpositionierung
Die auffällige Kamerasprünge zeigen, wie wichtig Produktästhetik in der Smartphone‑Vermarktung ist. HMD verfolgt hier offenbar die Strategie, mit einem an Premiumgerichte erinnernden Look Kunden aus der Mittelklasse anzulocken.
Diese optische Nähe zu teureren Modellen kann kurzfristig Käuferinteresse wecken — doch die tatsächliche Kaufentscheidung hängt von einem Mix aus Preis, Performance, Software‑Support und Netzfähigkeit ab. Ohne 5G bleibt HMD im Vergleich zu manchen Konkurrenzmodellen hinter bestimmten Zukunftsanforderungen zurück.
Vergleich mit dem Vorgänger Pulse Pro
Setzen wir die wichtigsten Punkte gegenüber:
- Display: Von 6,65" HD+ 90Hz zu 6,7" FHD+ 120Hz — klarer Fortschritt.
- SoC: T606 → T615 — moderate Leistungssteigerung, gleiche Fertigungstechnik (12nm).
- Kamera: neues, höheres Bump‑Design mit Pillenmodul in Squircle — optischer Upgrade.
- Konnektivität: weiterhin kein 5G — unverändert negativ.
- Haltbarkeit: IP52 → IP54 — geringfügige Verbesserung.
- Extras: NFC und konfigurierbare Tasten — Mehrwert für Alltag und Nutzerfreundlichkeit.
In Summe wirkt das Pulse 2 Pro wie eine wohldosierte Weiterentwicklung: Mehr Display‑Komfort, leicht bessere Leistung und nützliche Extras. Für Bestandskunden des Pulse Pro sind die Upgrades interessant, aber möglicherweise nicht zwingend genug für ein sofortiges Upgrade.
Preis, Verfügbarkeit und Kaufempfehlung
Konkrete Preisinfos fehlen im Leak. HMDs Strategie war in früheren Generationen, mit attraktiven Preisen und soliden Feature‑Sets im Mittelklassebereich zu punkten. Wenn das Pulse 2 Pro preislich ähnlich positioniert wird, dürfte es für preisbewusste Käufer, die Wert auf ein großes Display, Dual‑Speaker und NFC legen, attraktiv sein.
Wer jedoch Wert auf 5G, langfristigen Software‑Support oder High‑End‑Kameraqualitäten legt, sollte auf Tests und offizielle Specs warten oder Alternativen in Erwägung ziehen. Beispiele wären Geräte mit OLED‑Displays, 5G‑Modems und stärkeren SoCs aus der oberen Mittelklasse.
Was wir noch abwarten sollten
Wichtige offene Punkte, die bei einer offiziellen Ankündigung geklärt werden sollten:
- Exakte Batteriegröße und Ladegeschwindigkeit (Wattangabe).
- Genauere Kamera‑Specs: Sensorgrößen, Blendenwerte, zusätzliche Modi (Ultraweitwinkel, Makro, Nachtmodus).
- Software‑Version bei Markteinführung und Update‑Versprechen.
- Preisgestaltung in verschiedenen Märkten und verfügbare Speichervarianten.
- Verfügbarkeit von Zubehör und ob HMD Schutzcases/Displayschutzkits anbietet.
Solche Details entscheiden oft, ob ein Smartphone tatsächlich den Bedürfnissen einer Zielgruppe entspricht. Bis HMD eine offizielle Pressemitteilung oder Launch‑Event veranstaltet, bleiben Leaks informativ, aber unvollständig.
Warum dieser Leak trotzdem relevant ist
Leaks wie dieser geben einen frühen Einblick in die Produktstrategie eines Herstellers. Für Analysten, Medien und interessierte Käufer liefern sie Anhaltspunkte über Designtrends, technologische Prioritäten und mögliche Preispunkte. Aus SEO‑Sicht sprechen Keywords wie "HMD Pulse 2 Pro", "Unisoc T615", "FHD+ 120Hz" und "Kamera Design iPhone" starkes Suchinteresse an — besonders direkt vor einem Launch.
Für Interessenten ist jetzt ein guter Zeitpunkt, Wunschlisten zu erstellen: Welche Features sind Must‑Haves (z. B. NFC, 120Hz Display), welche Kompromisse akzeptabel (kein 5G), und welcher Preisrahmen ist vorgesehen? So lässt sich später schneller entscheiden, ob das Gerät ein gutes Preis‑Leistungs‑Verhältnis bietet.
Zusammengefasst: Das HMD Pulse 2 Pro wirkt wie ein strategisch geformtes Mittelklasse‑Smartphone — optisch an Premiumtrends orientiert, mit sinnvollen Display‑ und Komfortverbesserungen, aber ohne große technologische Sprünge wie 5G‑Konnektivität. Weitere Gerüchte und eine mögliche Bestätigung durch HMD werden in den kommenden Wochen und Monaten zu erwarten sein.
Quelle: gizmochina
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