Samsung Odyssey G60F 27 Zoll 350Hz Gaming-Monitor HDR400

Der Samsung Odyssey G60F ist ein 27" Fast-IPS-Gaming-Monitor mit 1440p, 350Hz, HDR400 und Adaptive Sync. Dieser Artikel analysiert Technik, Ergonomie, Konnektivität, Praxisnutzen und Marktposition des neuen Modells.

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Samsung Odyssey G60F 27 Zoll 350Hz Gaming-Monitor HDR400

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Samsung hat seine Odyssey-Reihe still erweitert und das Modell G60F vorgestellt, einen 27-Zoll-Fast-IPS-Gaming-Monitor, der Profi-Tempo mit HDR-Unterstützung kombiniert. Nachdem das Gerät erstmals in China gezeigt wurde, ist es nun auf Amazon mit einem Preis von 499,99 US-Dollar gelistet, während Samsung eine breitere Markteinführung vorbereitet. In diesem Artikel fassen wir die wichtigsten technischen Daten, Praxisaspekte und Einsatzszenarien zusammen und erläutern, für welche Nutzergruppen der Odyssey G60F besonders interessant sein kann.

Geschwindigkeit und Farbe: 350Hz trifft HDR400

Der Odyssey G60F basiert auf einem 27-Zoll-Fast-IPS-Panel mit nativer 1440p-Auflösung (2560 x 1440) und einer extrem hohen Bildwiederholrate von 350 Hz. Diese Kombination richtet sich in erster Linie an wettkampforientierte Spieler und Esports-Profis, die möglichst geringe Bewegungsunschärfe und eine sehr flüssige Darstellung benötigen. Zusammen mit einer angegebenen Grau-zu-Grau-Reaktionszeit von 1 ms ist das Panel darauf ausgelegt, schnelle Bewegungen sauber wiederzugeben und Zieltracking in schnellen Titeln zu verbessern.

Der Monitor trägt die VESA DisplayHDR 400-Zertifizierung, was eine Verbesserung der wahrgenommenen Helligkeit und des Kontrastumfangs gegenüber Standard-Displays signalisiert. Außerdem deckt das Panel laut Hersteller 99 % des sRGB-Farbraums ab, wodurch Farben konsistent und reproduzierbar dargestellt werden. Diese Kombination aus hoher Bildwiederholfrequenz, schnellem IPS-Panel und grundlegendem HDR-Support macht den G60F nicht nur für Esports-Spieler, sondern auch für Content-Ersteller interessant, die eine verlässliche Farbwiedergabe bei Gaming-optimierter Performance ohne den Aufwand eines breiteren Farbraums benötigen.

Technisch ist die Balance zwischen hoher Bildwiederholrate und Farbwiedergabe eine Herausforderung: Fast-IPS-Technologien zielen darauf ab, die typischen Vorteile von IPS wie Blickwinkelstabilität und Farbtreue mit schnelleren Schaltzeiten zu verbinden. Beim G60F bedeutet das, dass Nutzer in schnellen Multiplayer-Matches von deutlich reduzierten Bewegungsartefakten profitieren, ohne dass die ohnehin wichtige Farbwiedergabe komplett hinter Geschwindigkeit zurückstehen muss. Gleichzeitig ist zu beachten, dass VESA DisplayHDR 400 zwar HDR-Fähigkeiten bestätigt, aber nicht die Tiefe und Dynamik von höher zertifizierten HDR-Panels wie HDR1000 erreicht.

Sanftere Frames dank Adaptive Sync

Samsung hat den G60F sowohl mit NVIDIA G-Sync als auch mit AMD FreeSync Premium kompatibel gemacht. Diese adaptive Sync-Unterstützung sorgt dafür, dass Bildartefakte wie Tearing und Stuttering reduziert werden, indem die Bildwiederholfrequenz des Monitors dynamisch an die Ausgaberate der Grafikkarte angepasst wird. Für Spieler, die auf sehr kurze Reaktionszeiten und geringe Eingabeverzögerung angewiesen sind, stellt die Kombination aus 350 Hz und adaptivem Sync einen klaren Vorteil dar, da sie die gefühlte Bildstabilität unter wechselnder Framerate erhöht.

In der Praxis bedeutet das: Selbst wenn die GPU in besonders hektischen Szenen kurzzeitig nicht die vollen 350 Bilder pro Sekunde liefern kann, sorgt FreeSync Premium oder G-Sync dafür, dass die Übergänge zwischen einzelnen Frames weniger störend wirken. Das reduziert visuelle Ablenkungen und kann die Treffererfassung in kompetitiven Spielen verbessern. Zudem kann die adaptive Synchronisation helfen, die wahrgenommene Eingabeverzögerung zu minimieren, sofern Monitor- und GPU-Treiber korrekt zusammenarbeiten.

Wichtig ist außerdem, die Unterschiede zwischen Full G-Sync-Zertifizierung und G-Sync-Kompatibilität zu kennen: Manche Hersteller bieten eine offizielle G-Sync-Hardware-Validierung, andere implementieren adaptive Sync über Treiber. Samsung gibt hier Kompatibilität mit beiden großen GPU-Ökosystemen an, was die Flexibilität für Nutzer erhöht, die zwischen NVIDIA- und AMD-Grafikkarten wechseln oder mehrere Systeme betreiben.

Design, Ergonomie und Konnektivität für anspruchsvolle Setups

Äußerlich folgt der G60F einem sauberen, modernen Design mit schmalen Rahmen, das in viele Desk-Setups passt und unaufdringlich wirkt. Die Standfußkonstruktion erlaubt Anpassungen in der Höhe, Neigung und Drehung (Tilt und Swivel), sodass sich der Monitor an ergonomische Bedürfnisse anpassen lässt. Für Nutzer, die Mehrfachbildschirme einsetzen oder einen platzsparenden Aufbau bevorzugen, ist zudem eine VESA-Montageoption verfügbar, die die Verwendung von Monitorarmen oder Wandhalterungen ermöglicht.

Bei der Anschlussausstattung setzt Samsung auf zeitgemäße Standards: HDMI 2.1 und DisplayPort 1.4 werden unterstützt, wobei DisplayPort mit Display Stream Compression (DSC) arbeitet, um höhere Bandbreiten bei höheren Auflösungen und Bildraten zu ermöglichen. Für Spieler mit modernen Konsolen und High-End-Grafikkarten ist HDMI 2.1 relevant, während PC-Nutzer häufig vom DisplayPort mit DSC profitieren, um die maximale Leistung der Grafikkarte auszunutzen.

  • Ports: HDMI 2.1 und DisplayPort 1.4 mit Display Stream Compression (DSC) — sinnvoll für hohe Auflösungen und Bildraten bei geringerer Kabel-Bandbreite
  • Backlight: Flimmerfreies WLED, das die Augenbelastung bei langen Sessions reduziert und für stabilere Helligkeitswahrnehmung sorgt
  • Montage: VESA-Unterstützung für Tischarme und Wandhalterungen, nützlich für ergonomische Arbeitsplätze und Multi-Monitor-Setups

Weitere praktische Details wie USB-Hubs, integrierte Lautsprecher oder spezielle Gaming-Menüs (OSD) sind wichtige Entscheidungsfaktoren, die je nach Modellvariante variieren können. Samsung legt bei der Odyssey-Serie traditionell Wert auf eine durchdachte On-Screen-Menüführung mit Gaming-orientierten Funktionen wie Crosshair-Overlays, Black Equalizer und verschiedenen Bildmodi. Diese Funktionen ermöglichen Feineinstellungen ohne externe Software und können gerade in kompetitiven Szenarien einen kleinen Vorteil bringen.

Technische Einordnung: was 350Hz in der Praxis bedeutet

Die Angabe 350 Hz ist zunächst ein technischer Wert, der die maximale Anzahl an Bildern pro Sekunde beschreibt, die der Monitor wiedergeben kann. In der Praxis hängt der Nutzen einer solch hohen Bildwiederholrate jedoch stark von der eingesetzten Hardware und dem Spieltitel ab. In kompetitiven Multiplayer-Games wie FPS-Titeln können Spieler mit leistungsstarker Hardware tatsächlich von Bildraten jenseits von 240 fps profitieren, weil feinere Bewegungsübergänge und geringere Latenzen die Reaktionsfähigkeit verbessern.

Allerdings ist zu beachten, dass nicht alle Spiele oder Engines gleichermaßen von so hohen Frequenzen profitieren. Einige Titel sind CPU- oder netzwerkgebunden, sodass selbst schnelle Grafikkarten die Bildrate nicht konstant in den Bereich von 350 fps drücken können. Außerdem spielen persönliche Wahrnehmung und Input-Device-Latenz (Maus, Tastatur) eine Rolle: Ein schneller Monitor erlaubt präzisere Darstellung, aber der Gesamtnutzen setzt ein abgestimmtes System voraus.

Aus technischer Sicht sind mehrere Faktoren von Bedeutung, wenn man die Leistung eines hohen-Refresh-Rate-Monitors bewertet: die tatsächliche Reaktionszeit des Panels, die Effektivität der Overdrive- oder RTC-Technologien (Root Cause Time Compensation), die Implementierung der adaptiven Synchronisation und die Monitor-Internals, die Input-Lag beeinflussen. Ein gut abgestimmter Monitor bietet neben einer hohen Hz-Zahl auch niedrige, konsistente Input-Lags, damit die Vorteile der Bildwiederholrate nicht durch interne Verzögerungen aufgehoben werden.

Wie er sich schlägt: ein kurzer Blick auf Gigabytes MO32U2

Der Samsung G60F ist nicht das einzige neue Display am Markt. Gigabyte hat kürzlich das MO32U2 vorgestellt, ein 31,5-Zoll-4K-QD-OLED-Display mit einer Bildwiederholrate von 240 Hz und DisplayHDR True Black 400-Zertifizierung. Während der G60F auf ultra-hohe Bildwiederholraten bei 1440p abzielt, legt das MO32U2 den Fokus auf hohe Auflösung, tiefere Schwarzwerte und eine besonders lebendige Farbwiedergabe, die sich sowohl für Singleplayer-Erlebnisse als auch für kreative Arbeiten eignet.

Für Anwender bedeutet das: Wenn Ihre Priorität maximale Reaktionsfähigkeit in kompetitiven Spielen ist und Sie bei 1440p bleiben möchten, ist der Odyssey G60F die logische Wahl. Wenn Ihnen hingegen Bildqualität, Kontrasttiefe und ein größeres Farbspektrum für Film-, Grafik- oder Einzelspieler-Erlebnisse wichtiger sind, könnte ein 4K-QD-OLED-Panel wie das MO32U2 attraktiver sein. QD-OLED kombiniert organische Leuchtdioden mit Quantum-Dot-Technik und bietet dadurch eine sehr hohe Farbsättigung und tiefere Schwarztöne, die herkömmliche IPS- oder VA-Panels nicht erreichen.

Die Entscheidung zwischen diesen beiden Monitorarten hängt also stark vom Anwendungsprofil ab: eSports- und kompetitive Gamer tendieren zu sehr hohen Hz-Zahlen und geringster Latenz, während Content-Creator, Videofans und Singleplayer-Spieler eher auf Auflösung, Kontrast und Farbraum achten. Budget, Grafikkartenleistung und gewünschte Peripherie (z. B. Workstation vs. Gaming-Rig) beeinflussen die Wahl zusätzlich.

Kurz gesagt: Wählen Sie den Odyssey G60F, wenn Sie Geschwindigkeit und Reaktionsvermögen bei 1440p priorisieren; ziehen Sie das MO32U2 in Betracht, wenn 4K-QD-OLED-Bildqualität und tiefere Kontraste für Sie im Vordergrund stehen.

Preis, Verfügbarkeit und Einordnung im Markt

Die Amazon-Liste von Samsung zeigt einen Preis von 499,99 US-Dollar, wobei Samsung bislang keine genauen Versandtermine bestätigt hat. Dieser Preis positioniert den G60F im mittleren bis oberen Mittelklasse-Segment für Gaming-Monitore mit extrem hoher Bildwiederholrate. Wenn die Verfügbarkeit breit ist, dürfte das Modell für viele Gamer eine interessante Kombination aus Leistung, Ausstattung und Preis darstellen.

Bei der Einordnung in den Markt sind mehrere Aspekte entscheidend: Konkurrenzmodelle mit 240 Hz, 280 Hz oder sogar 360 Hz sind bereits etabliert, oft mit TN-, VA- oder schnellen IPS-Panels. Samsung bietet mit dem G60F eine Alternative, die Fast-IPS-Technologie und HDR-Support kombiniert und damit versucht, ein breites Nutzerfeld anzusprechen — von Esports-orientierten Spielern bis hin zu kreativen Anwendern, die eine verlässliche Farbdarstellung bei hoher Performance wünschen.

Für potenzielle Käufer sind darüber hinaus Garantiebedingungen, lokale Verfügbarkeit, Serviceleistungen und mögliche Bundle-Angebote relevant. Ebenso wichtig sind unabhängige Tests zu Themen wie tatsächlicher Input-Lag, Reaktionszeit-Messungen, Homogenität der Hintergrundbeleuchtung und Kalibrierbarkeit. Solche Tests helfen, das reale Nutzungsverhalten zu bewerten und die Werksangaben einzuordnen.

Praxis-Tipps: Einrichtung und optimale Nutzung

Um den vollen Nutzen aus einem 350-Hz-Monitor wie dem G60F zu ziehen, sollten Nutzer einige Punkte beachten: eine ausreichend potente Grafikkarte, die korrekte Verwendung von DisplayPort 1.4 oder HDMI 2.1, aktuelle GPU-Treiber und die richtige Konfiguration im Betriebssystem und Spiel. Bei PCs empfiehlt sich der Einsatz von DisplayPort mit DSC, um bei höheren Bildraten und Auflösungen eine verlustarme Übertragung sicherzustellen.

Weitere Empfehlungen:

  • Aktualisieren Sie GPU-Treiber und Firmware des Monitors, um Kompatibilitäts- und Performance-Verbesserungen zu nutzen.
  • Nutzen Sie die OSD-Optionen für Bildmodi, um Schwarzwerte, Gamma und Farbtemperatur an Ihre Vorlieben anzupassen.
  • Kalibrieren Sie den Monitor bei Bedarf mit einem Colorimeter, wenn Sie farbkritisch arbeiten.
  • Für Turnier- oder Wettkampfspiele empfiehlt sich ein niedriglatenter Modus (Game Mode) und die Deaktivierung von unnötigen Bildverbesserern, die zusätzliche Latenz verursachen können.

Auch ergonomische Einstellungen sollten nicht vernachlässigt werden: Die richtige Sitzhöhe, Monitorposition und Blickwinkel tragen maßgeblich zu Komfort und Leistungsfähigkeit bei längeren Sessions bei. Da der G60F VESA-kompatibel ist, lässt sich der Bildschirm problemlos in eine ergonomische Monitorarm- oder Multi-Monitor-Installation integrieren.

Fazit: für wen lohnt sich der Odyssey G60F?

Der Samsung Odyssey G60F ist ein technisches Angebot, das Geschwindigkeit, adaptive Sync und grundlegenden HDR-Support in einem 27-Zoll-1440p-Format kombiniert. Für wettkampforientierte Spieler, die auf maximale Bildwiederholraten und geringe Bewegungsunschärfe setzen, bietet der Monitor eine attraktive Option. Gleichzeitig spricht die solide Farbraumabdeckung und die HDR400-Zertifizierung auch Nutzer an, die gelegentlich Inhalte erstellen oder Wert auf eine verlässliche Farbdarstellung legen.

Ob der G60F die richtige Wahl ist, hängt vom individuellen Einsatzprofil ab: Wenn Ihre Priorität FPS-Leistung und Reaktionsschnelligkeit ist, liefert der G60F genau die richtigen Argumente. Wer hingegen höchste Bildqualität, Tiefe der Schwarztöne und maximale Farbraumabdeckung in 4K sucht, sollte OLED- oder QD-OLED-Alternativen prüfen. Insgesamt stellt Samsung mit dem Odyssey G60F eine gut positionierte Midmarket-Option vor, die durch 350Hz, Adaptive Sync und HDMI/DP-Standards viele aktuelle Nutzeranforderungen abdeckt.

Beobachten Sie Verfügbarkeit und unabhängige Tests, um eine fundierte Kaufentscheidung zu treffen. Gerade bei Displays lohnt sich das Abwarten echter Messdaten zu Input-Lag, Farbhomogenität und HDR-Darstellung, bevor Sie sich endgültig entscheiden.

Quelle: gizmochina

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