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ASUS steht kurz davor, erneut die Grenzen der Bildwiederholrate zu verschieben. Der neue ROG Super Kill 27 Pro kombiniert LGs Primary RGB Tandem OLED der 4. Generation mit einem Dual-Mode-Design, das bis zu 720Hz erreicht — ein mutiger Schritt, der gezielt auf kompetitive Gamer und Esports-Profis abzielt. Dieses Modell verspricht, die Erwartungen an hohe Bildwiederholraten und OLED-Farbdarstellung neu zu definieren und bringt Technologie in Diskussionen, die zuvor eher Nischen vorbehalten war. Darüber hinaus reflektiert die Einführung die anhaltende Nachfrage nach High-End-Gaming-Monitoren mit hoher Bildwiederholrate und hoher Farbtreue, wobei ASUS seine ROG-Marke als Synonym für ernsthaftes Gaming und Performance etabliert.
Zwei extrem schnelle Modi, ein radikales Panel
Stellen Sie sich vor, Sie könnten je nach Spiel zwischen extrem hoher Bildqualität und blitzschnellen Bildraten wechseln. Der ROG Super Kill 27 Pro (Modell PG27AQWP-W global) bietet zwei native Modi: 1440p mit bis zu 540Hz und 720p mit bis zu 720Hz. Diese Dual-Mode-Strategie ermöglicht es, die Auflösung und Bildwiederholrate gezielt an die Hardware und die Spielanforderungen anzupassen, was besonders für professionelle Spieler relevant ist, die auf niedrige Eingangsverzögerung und maximale Frame-Raten angewiesen sind. Der Vorteil eines solchen Moduswechsels liegt darin, dass Nutzer je nach Anwendung oder Turniervorgaben schnell zwischen „Qualitätsmodus“ und „Performance-Modus“ umschalten können, ohne auf separate Monitore zurückgreifen zu müssen.
Die 720Hz-Angabe macht ASUS zu einem der ersten Hersteller, der einen Monitor mit LGs 4. Generation Primary RGB Tandem OLED ausliefert, der für extrem hohe Bildwiederholraten abgestimmt ist — wobei ASUS klarstellt, dass der 720Hz-Modus bei 720p und nicht bei 1080p läuft. Das hat Auswirkungen auf die Leistungsanforderungen an Grafikkarten und die effektiv erreichbare Framerate in verschiedenen Titeln; viele aktuelle GPUs liefern bei nativer 1440p-Auflösung keine 720Hz, aber bei 720p und mit entsprechend optimierten Settings können Spitzenreiter im Esports-Bereich diesen Vorteil nutzen. Für Anwender bedeutet das konkret: Wer tatsächlich in Richtung 700 Hz arbeiten will, benötigt neben optimierter Spieleinstellung, Overclocking oder Downsampling auch eine sehr leistungsfähige GPU und ein System, das für minimale CPU- und Rendering-Engpässe optimiert ist.
LGs OLED der vierten Generation verfolgt einen geschichteten RGB-Tandem-Ansatz (eine vierlagige Struktur über Grün, Blau und Rot), der die Erzeugung von Helligkeit und Farbe im Vergleich zu früheren Trilayer-OLEDs grundlegend verändert. Das Ergebnis ist eine höhere Spitzenwiederholrate, verbesserte Helligkeit und eine leicht schnellere native Reaktionszeit — ASUS nennt 0,02 ms — was bei reaktionssensiblen Spielen und für Spieler, die Millisekundenvorteile suchen, spürbar sein kann. Zudem verspricht die Tandem-Architektur bessere Farbstabilität und eine effizientere Nutzung des Lichttransports innerhalb der Schichten, was bei HDR-Inhalten und schnellen Bewegungen zu sichtbar saubereren Bildern führen kann. Technisch betrachtet verändert die vierlagige Struktur die Art und Weise, wie Subpixel moduliert werden; das beeinflusst auch Effizienz, thermisches Verhalten und potenziell die Langzeitstabilität des Panels, Aspekte, die professionelle Anwender und Hersteller genau beobachten werden.

Was das für Gamer bedeutet
Brauchen Sie 720Hz? Für viele Spieler ist die Antwort wahrscheinlich "nein" — die meisten aktuellen Grafikkarten und Spiele halten diese Bildraten bei nativer Auflösung nicht durchgängig. Doch für erstklassige Wettkampfspieler, die mit niedrigen Auflösungen und Ultra-High-FPS-Setups arbeiten, kann 720Hz bei 720p Bewegungsunschärfe und Latenz weiter reduzieren und damit einen wahrnehmbaren Vorteil liefern. In Kombination mit optimierten Netzwerkeinstellungen, Peripherie mit niedriger Latenz und fein abgestimmter Eingabekonfiguration kann jede verkürzte Frame-Dauer entscheidend sein. Es ist wichtig zu beachten, dass der spürbare Unterschied zwischen 240Hz, 360Hz und 720Hz in der Praxis stark von individuellen Faktoren abhängt: dem Spieltyp (z. B. CS2, Valorant oder andere schnelle Shooter), den Einstellungen für Input-Lag-Reduktion, der Monitor-Overdrive-Konfiguration und der Reaktionszeit der eigenen Peripherie.
ASUS stattet das Panel außerdem mit True Black HDR 500-Zertifizierung aus, was für besseren Kontrast und tiefere Schwarztöne sorgt und die Bildqualität auch dann stabil hält, wenn nicht ausschließlich in den Performance-Modi gespielt wird. Das Gerät zielt damit darauf ab, pure Geschwindigkeit mit der typischen OLED-Kontrast- und Farbwiedergabe zu verbinden. Für Content-Ersteller, Streamer und Spieler, die neben Reaktionszeit auch Farbtiefe benötigen, bietet diese Balance einen spürbaren Mehrwert. Darüber hinaus reduzieren OLEDs typischerweise Blooming und Backlight-Bleeding, die bei LCD-Panels vorkommen können, und liefern so sauberere dunkle Szenen, was für taktische Spiele mit vielen Schattenpartien ein Vorteil ist.
Konnektivität, technische Daten und Vergleiche
- Panel: LG 4. Generation Primary RGB Tandem OLED
- Modi: 1440p @ bis zu 540Hz, 720p @ bis zu 720Hz
- Reaktionszeit: ~0,02 ms (ASUS-Angabe)
- HDR: True Black HDR 500
- Anschlüsse: DisplayPort 2.1a (UHBR20) plus mehrere USB-Ports für Peripherie
- Modellbezeichnungen: PG27AQWP-W (global), ROG Super Kill 27 Pro (China)
Es lohnt sich, den Kontext zu betrachten: LG zeigte dieses OLED-Panel der 4. Generation zuvor im eigenen UltraGear 27GX700A bei 280Hz für 1440p. In einigen LG-Präsentationen wurde außerdem eine 720Hz-Fähigkeit bei 1080p erwähnt, doch ASUS setzt in seiner Umsetzung auf 720p für den maximalen Bildwiederholmodus statt auf 1080p. Diese Designentscheidung beeinflusst das thermische Verhalten, die Bandbreitenanforderungen über DisplayPort 2.1a und die Gesamteffizienz des Monitors. DisplayPort 2.1a mit UHBR20 ermöglicht hohe Datenraten, die für solche Modi nötig sind, doch auch Kabelqualität, GPU-Treiber und Monitor-Firmware spielen eine große Rolle. Weitere Punkte zum Vergleich: adaptive Sync-Optionen, Overdrive-Stufen, Farbprofil-Tools und die Möglichkeit zur Hardwarekalibrierung sind für professionelle Anwender und Wettbewerbs-Spieler relevante Unterscheidungsmerkmale gegenüber schnellen LCD-Alternativen.

Markteinführungstermin und Preis
ASUS hat den Monitor über den China-Geschäftsführer angeteasert und das Produkt vor einer vollständigen globalen Freigabe enthüllt. Der ROG Super Kill 27 Pro soll am 1. November 2025 auf den Markt kommen und wird mit einem Preis von 8.499 Yuan gelistet — das entspricht derzeit rund 1.193 US-Dollar. Damit positioniert ASUS das Gerät als Premium- und Nischen-Display für Spieler, die maximale Bildraten und OLED-Kontrast priorisieren und bereit sind, in spezialisierte Hardware zu investieren. Preislich liegt das Modell deutlich über Mainstream-Gaming-Monitoren, aber in der Nähe anderer High-End-OLED-Displays mit speziellen Panel-Features und professionellem Fokus.
Ob Sie nun jede Millisekunde im Wettbewerb jagen oder einfach die neueste Display-Technologie haben möchten: ASUSTs neues Flaggschiff regt die Diskussion darüber an, wo hochfrequente OLEDs in kompetitiven Setups am sinnvollsten eingesetzt werden. Technische Tests, Langzeitbewertungen zu Burn-in und Panelhaltbarkeit, konkrete Messungen zu Input-Lag und Hands-on-Reviews werden nach dem offiziellen Launch wichtige Entscheidungsgrundlagen liefern. Erwarten Sie detaillierte Testergebnisse, Benchmarks und Vergleichsmessungen in den Tagen und Wochen nach Verfügbarkeit, die helfen werden, den Nutzen von 720Hz-OLEDs gegenüber schnellen LCD-Alternativen besser einzuordnen. Zusätzlich werden Fragen zur Garantie, zur Verfügbarkeit in verschiedenen Regionen sowie zu offiziellen Support- und Service-Angeboten von ASUS eine wichtige Rolle bei der Kaufentscheidung spielen.
Quelle: wccftech
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