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Tesla sieht sich in Australien groß angelegter Sammelklage gegenüber

Tesla sieht sich in Australien groß angelegter Sammelklage gegenüber

2025-06-12
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Tesla steht vor umfassender Sammelklage in Australien

Tesla, weltweit als Vorreiter für Innovationen bei Elektrofahrzeugen bekannt, gerät aktuell in Australien zunehmend unter Druck: Über 10.000 Besitzer schließen sich einer bedeutenden Sammelklage an. Diese rechtliche Welle kommt zu einem Zeitpunkt, an dem auch international ähnliche Klagen, rückläufige Verkaufszahlen und negative Schlagzeilen das Unternehmen begleiten. Damit wird ein weiteres wichtiges Kapitel in Teslas Rolle bei der Umgestaltung der Automobilbranche aufgeschlagen. Die australische Klage, angeführt von der Anwaltskanzlei JDA Saddler, richtet sich vor allem gegen häufige Beschwerden über plötzliche Bremsmanöver, Reichweitenabweichungen und ambitionierte Werbeversprechen.

Was ist „Phantom Bremsen“ und wie betrifft es Tesla-Besitzer?

Ein zentrales Anliegen der Klage ist das sogenannte „Phantom Bremsen“, bei dem Tesla-Modelle unerwartet abbremsen – teils selbst bei hohen Geschwindigkeiten zwischen 100 und 110 km/h. Erstaunlich ist dabei, dass diese Vorfälle nicht ausschließlich im Autopilot-Modus auftreten: Viele Fahrer berichten von abrupten Bremsvorgängen auch bei manueller Steuerung ihrer Elektroautos. Laut Rebecca Jancauskas von JDA Saddler fühlen sich zahlreiche Fahrer durch diese plötzlichen Bremsmanöver verängstigt, manche waren sogar in Unfälle verwickelt. „Besitzer schilderten uns die Angst und Gefahr, die von solch unerwarteten Bremsungen ausgehen – selbst wenn sie aufmerksam und Herr der Lage sind“, so Jancauskas.

Reichweitenangaben und Versprechen zum autonomen Fahren im Fokus

Doch nicht nur das Bremsverhalten ist Gegenstand der Klage: Auch die versprochene Reichweite der Tesla-Elektroautos wird kritisiert. Es wird vorgeworfen, viele Fahrzeuge würden selbst mit mehr als 50% Batterieladung die angegebene maximale Reichweite nicht erreichen – oder kämen ihr nicht annähernd nahe. Dies wirft umfassende Fragen zur Batterieleistung, Effizienz und zur Transparenz in der Elektroauto-Vermarktung auf. Laut Klägern war Tesla bereits länger über diese Einschränkungen im Bilde, ohne jedoch entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.

Des Weiteren kritisiert die Sammelklage das stark beworbene Autopilot-System von Tesla. Die Kläger stellen in Frage, ob die verbauten Systeme tatsächlich in der Lage sind, sicheres (teil-)autonomes Fahren wie angekündigt zu ermöglichen – ein zentrales Element von Teslas Markenidentität sowie Wettbewerbsstrategie.

Fahrzeugspezifikationen und Marktstellung

Teslas Modellpalette in Australien umfasst gefragte Fahrzeuge wie das Model 3, das SUV Model Y sowie die leistungsstarken Model S und Model X. Diese Elektrofahrzeuge werden mit hochentwickelten Sicherheitsfeatures, starker Beschleunigung, modernem Touchscreen-Interface und großer Batteriekapazität beworben. Immer mehr Besitzer bemängeln jedoch, dass die realen Fahreigenschaften und die Reichweite deutlich hinter den Herstellerangaben zurückbleiben. Im Vergleich zu Konkurrenten wie Hyundai Ioniq 5, Kia EV6 und Polestar 2 gerät Teslas bisheriger Technologievorsprung zunehmend unter gerichtliche Beobachtung in Australien.

Internationale Vergleiche: Wie steht Australien da?

Obwohl die australische Infrastrukturbehörde bisher nur sechs offizielle Reklamationen zu unerwarteten Bremsungen registriert hat, zeichnet die Sammelklage samt zahlreicher Erfahrungsberichte der Besitzer ein viel umfassenderes Bild. Auch international – etwa in den USA und Frankreich – sieht sich Tesla vergleichbaren Herausforderungen gegenüber. Das verstärkt den Druck, sich mit Fragen nach Sicherheit, Transparenz und der tatsächlichen Performance seiner Elektroautos auseinanderzusetzen.

Welche Bedeutung hat die Klage für künftige Tesla-Besitzer?

Diese Sammelklage markiert einen entscheidenden Moment für Tesla und die Entwicklung des E-Auto-Markts – nicht nur in Australien. Da immer mehr Konsumenten transparente Informationen und bewährte Sicherheitsmerkmale fordern, sind Hersteller gefordert, ihre Elektrofahrzeuge sowohl im Labor als auch auf der Straße unter Beweis zu stellen. Für aktuelle und potenzielle Tesla-Kunden empfiehlt es sich, die rechtlichen Entwicklungen und technologischen Fortschritte genau zu verfolgen. Bleiben Sie informiert: Der Ausgang des Verfahrens vor dem Bundesgericht könnte die Verbraucherzuversicht und zukünftige Standards im Automobilsektor nachhaltig prägen.

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