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DeepSeek AI gerät weltweit wegen Datenschutz und Datensicherheit in die Kritik
Die Tschechische Republik hat eine bedeutende Warnung vor Risiken für die nationale Sicherheit im Zusammenhang mit DeepSeek, einem schnell wachsenden KI-Chatbot und Large Language Model (LLM) des chinesischen Unternehmens High-Flyer, ausgesprochen. Aufgrund zunehmender Sorgen über Datenschutz und mögliche Verbindungen zur chinesischen Regierung haben tschechische Behörden den Einsatz von DeepSeeks KI-Tools in öffentlichen Institutionen eingeschränkt und dabei erhebliche Cybersecurity-Gefahren als Begründung genannt.
Was ist DeepSeek? Funktionen, Vorteile und Marktentwicklung
DeepSeek, gegründet im Jahr 2023, sorgte rasch für Aufmerksamkeit, indem es sowohl auf iOS als auch Android eingeführt und in App-Store-Rankings sogar etablierte westliche KI-Konkurrenz wie ChatGPT übertraf. Das Unternehmen behauptet, dass sein LLM nicht nur effizienter, sondern auch deutlich ressourcenschonender als westliche Alternativen sei. Diese Merkmale führten dazu, dass DeepSeek schnell von Anwendern übernommen wurde, die nach innovativen generativen KI-Lösungen für individuelle und berufliche Anwendungsbereiche wie Live-Chat, Textzusammenfassung und Content-Erstellung suchten.
Sicherheitsrisiken: Warum sind Regierungen besorgt?
Die Nationale Behörde für Cyber- und Informationssicherheit der Tschechischen Republik (NÚKIB) veröffentlichte kürzlich einen Bericht, basierend auf umfangreichen in- und ausländischen Erkenntnissen. Demnach könnten DeepSeek-Produkte potenzielle Einstiegspunkte für Cyberangriffe oder unautorisierte Datenübertragungen bieten, die mit chinesischen Interessen verknüpft sind. Hauptgrund ist die chinesische Gesetzgebung zu nationaler Sicherheit, Nachrichtendienst und Spionageabwehr, die private Unternehmen zu Zusammenarbeit mit staatlichen Stellen verpflichtet – auch wenn Daten außerhalb Chinas gespeichert oder verarbeitet werden. NÚKIB betonte zudem die enge Verbindung zu High-Flyer sowie frühere Fälle chinesischer Cyber-Spionage gegen die Tschechische Republik.
Globale Auswirkungen: Weitere Länder verhängen Verbote
Neben der Tschechischen Republik haben bereits weitere Länder – darunter die USA (einschließlich New York, Texas, Virginia, die US Navy und NASA), Australien, Kanada, Dänemark, Indien, Italien, die Niederlande, Norwegen, Südkorea und Taiwan – vergleichbare Verbote oder Einschränkungen für DeepSeek und dessen KI-Lösungen erlassen. In der Regel werden Ausnahmen nur in besonderen Fällen gewährt, etwa für Sicherheitsforschung oder beim Einsatz quelloffener LLM-Versionen, die keinen Serverkontakt zu DeepSeek haben, um das Risiko von Datenlecks zu minimieren.
Branchenausblick: Zwischen Innovation und Schutz
Der rasante Aufstieg und die aktuellen Beschränkungen für DeepSeek verdeutlichen die weiterhin bestehende Herausforderung, zwischen technologischer Innovation und Datenschutz im Bereich Künstliche Intelligenz auszubalancieren. Analysten wie CrowdStrike sehen staatliche, mit China verbundene Cyberbedrohungen global auf dem Vormarsch – sowohl in Zahl als auch Schlagkraft. Während sich Large Language Models und KI-Lösungen weiterverbreiten, sollten Regierungen und Anwender die Risiken sorgfältig abwägen, Transparenz bei Anbietern prüfen und digitale Souveränität stärken. Nach Einschätzung der NÚKIB werden sich in den kommenden Monaten weitere Länder dieser Vorsichtsstrategie anschließen.
Empfehlungen für Nutzer und Unternehmen
- Sicherheit und Datenschutz sollten bei der Wahl generativer KI-Lösungen oberste Priorität haben.
- Halten Sie sich über regulatorische Entwicklungen und geopolitische Aspekte grenzüberschreitender Datenströme informiert.
- Prüfen Sie Open-Source-Alternativen zu LLMs und betreiben Sie diese in kontrollierten, abgeschotteten Umgebungen.
Angesichts wachsender globaler Datenschutzbedenken im Bereich Künstliche Intelligenz ist die verantwortungsbewusste Nutzung von KI-Technologien entscheidend, um Vertrauen zu erhalten und Fortschritt in einer vernetzten digitalen Welt zu ermöglichen.
Quelle: smarti
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