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Biologische Unterschiede: Wie Krankheiten Männer und Frauen verschieden beeinflussen

Biologische Unterschiede: Wie Krankheiten Männer und Frauen verschieden beeinflussen

2025-06-02
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Enthüllung biologischer Unterschiede in der Krankheitswirkung zwischen den Geschlechtern

Aktuelle internationale Großstudien haben aufgezeigt, warum Krankheiten bei Frauen und Männern oft unterschiedlich verlaufen. Wissenschaftler haben grundlegende biologische Unterschiede identifiziert, die die Abweichungen in Symptomen, Risikofaktoren und Krankheitsverlauf zwischen den Geschlechtern erklären könnten. Die umfassende Studie, veröffentlicht in Nature Communications, analysierte Gesundheitsdaten von mehr als 56.000 Teilnehmern – basierend auf der UK Biobank und der Fenland Study – und liefert damit bislang einzigartige Einblicke in die molekularen Grundlagen geschlechtsspezifischer Krankheitsreaktionen.

Genetische Analyse: Der Zusammenhang zwischen Proteinen und Krankheiten

Das Forschungsteam untersuchte genetische Verbindungen zwischen fast 6.000 Proteinen und hunderten von Krankheiten. Bemerkenswert ist, dass etwa zwei Drittel dieser Proteine in Männern und Frauen in unterschiedlichen Konzentrationen vorkommen, was auf eine weitreichende biologische Divergenz hinweist. Die Forscher identifizierten zudem rund 100 Proteine, deren Konzentration durch geschlechtsspezifische genetische Mechanismen – sogenannte genetische Schalter – reguliert wird. Diese molekularen Schalter steuern die Proteinexpression je nach Geschlecht unterschiedlich und könnten Variationen in der Krankheitsanfälligkeit und im klinischen Erscheinungsbild erklären.

Über die Biologie hinaus: Die Bedeutung von Umwelt und Lebensstil

Obwohl Unterschiede in der Proteinexpression wichtige Hinweise liefern, zeigen die Studienergebnisse, dass sie nur ein Teil der Erklärung sind. Laut den Wissenschaftlern beeinflussen weitere Schlüsselfaktoren – darunter Hormonspiegel, Wohnverhältnisse, wirtschaftliche Situationen, Bildungsniveau, Beruf und alltägliche Gewohnheiten – das Krankheitsrisiko und den -verlauf bei Männern und Frauen erheblich. Diese Faktoren interagieren mit der Genetik und prägen individuelle Gesundheit, weshalb ein vielfältiger Forschungsansatz notwendig ist.

Expertenmeinungen und Auswirkungen auf die Präzisionsmedizin

Dr. Maen Kopleolu, Hauptautor der Studie, erklärt: „Erstmals können wir die menschliche Biologie auf so tiefgründige Weise untersuchen. Unsere Ergebnisse zeigen, dass das Verständnis sowohl genetischer als auch umweltbedingter Faktoren entscheidend ist, um genauere und gerechtere Gesundheitsmodelle zu entwickeln.“ Professorin Claudia Langenberg, Direktorin am PHURI der Queen Mary University of London, ergänzt, dass die Resultate dieser Forschung gezieltere Therapien und die Weiterentwicklung der personalisierten Medizin fördern werden. Sie betont, dass selbst subtile Unterschiede in der Proteinregulation den Weg für individuell abgestimmte Behandlungsstrategien ebnen können.

Fazit

Diese bahnbrechende Studie unterstreicht, wie vielfältig und komplex die Faktoren sind, die Männer und Frauen anders auf Krankheiten reagieren lassen. Durch die präzise Untersuchung genetischer und umweltbedingter Einflüsse ebnen Wissenschaftler den Weg für individuellere, wirksamere und gerechtere medizinische Versorgung. Weitere Forschung zu geschlechtsspezifischen biologischen Prozessen und Lebensstilfaktoren bleibt entscheidend, um Lücken in Prävention und Therapie weltweit zu schließen.

Quelle: smarti

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