4 Minuten
Lando Norris begeisterte im Training zum Grand Prix von Ungarn
Lando Norris von McLaren beeindruckte am Freitag mit einer außerordentlichen Leistung, als er beide Trainingssitzungen zum Großen Preis von Ungarn 2024 auf dem traditionsreichen Hungaroring dominierte. Der junge Brite, der erst vor Kurzem ein spannendes Duell mit seinem Teamkollegen Oscar Piastri in Belgien ausgetragen hatte, präsentierte sich an der Spitze der Zeitenlisten und sandte ein deutliches Signal an seine Formel-1-Konkurrenten.
Analyse der Leistungen: Norris setzt sich an die Spitze
Mit einem Rückstand von 16 Punkten auf Piastri in der Fahrerwertung ging Norris in dieses wichtige F1-Wochenende. Entschlossen, den Abstand zu verringern, setzte er sich knapp vor seinen Teamkollegen in FP1 durch und erzielte dann auf den weichen Reifen mit einer beeindruckenden 1:15.624 die Tagesbestzeit. Die Dynamik von Norris unterstreicht nicht nur McLarens technische Fortschritte, sondern auch deren strategischen Feinschliff bei der Fahrzeugabstimmung für die anspruchsvolle, kurvenreiche Strecke des Hungarorings.
Piastri blieb seinesgleichen, sicherte sich jeweils Platz zwei, doch selbst mit seinem besten Versuch kam er über zwei Zehntel nicht an die Zeit von Norris heran. Charles Leclerc im Ferrari errang Rang drei insgesamt und bestätigte so die Konkurrenzfähigkeit der Scuderia auf engen, technisch anspruchsvollen Kursen.
Überraschungen und herausragende Leistungen
Lance Stroll von Aston Martin sorgte für die Überraschung des Tages, indem er im zweiten Training den vierten Platz belegte – und damit seinen erfahreneren Teamkollegen Fernando Alonso übertraf, der FP1 nach einer in Spa erlittenen Muskelzerrung auslassen musste. Strolls Tempo hebt den Fortschritt von Aston Martin hervor und unterstreicht die Qualität ihres ausgewogenen Chassis und leistungsstarken Antriebs.
Rekordchampion Lewis Hamilton, der acht Mal auf dem Hungaroring triumphierte, beendete das Training nur knapp drei Zehntel hinter Kollege Leclerc und demonstrierte damit, dass auch Mercedes ein Wörtchen im Kampf um das Podium mitsprechen kann. George Russell landete auf Platz sieben, während Isack Hadjar und Yuki Tsunoda sich vor Kimi Antonelli einreihten, der nach einem schwierigen Belgien-Wochenende auf Wiedergutmachung aus war.
Max Verstappen steht vor ungewöhnlichen Schwierigkeiten
Für Red Bulls amtierenden Weltmeister Max Verstappen verlief der Freitag alles andere als nach Plan. Im ersten Training nur Neunter und im zweiten sogar auf Rang 14, lag sein Rückstand auf Norris bei über einer Sekunde. Zusätzlich zu Problemen beim Fahrzeug-Handling wurde Verstappen von den Stewards verwarnt, nachdem er ein Handtuch auf die Strecke geworfen hatte. Trotz seines jüngst bekräftigten Engagements bei Red Bull bis 2026 deuten diese Trainings auf eine seltene Schwächephase für den Niederländer hin und lassen vermuten, dass Red Bull vor einem fordernden Grand-Prix-Wochenende steht.
Fahrer-News: Wechsel und Reservisten im Einsatz
Während Fernando Alonso seine in Belgien zugezogene Rückenverletzung auskurierte, sprang Aston Martins Ersatzpilot und Formel-2-Meister 2022 Felipe Drugovich kurzfristig in FP1 ein. Mit Überzeugung und Ruhe erreichte Drugovich Position 16 – nur drei Zehntel hinter Stroll. Mit Alonsos Rückkehr zu FP2 übernahm Drugovich wieder seine Reservefunktion.
Auch bei Sauber kam es zu einer kurzfristigen Änderung: Alpine-Reservist Paul Aron ersetzte Nico Hülkenberg in FP1. Aron, als einer der Top-Kandidaten für ein Alpine-Cockpit 2025 gehandelt, musste seinen Einsatz jedoch nach lediglich neun Runden aufgrund eines Systemdefekts und noch über 32 verbleibenden Minuten vorzeitig beenden.
Technik, Design & Marktposition der Teams
Der von Lando Norris und Oscar Piastri gesteuerte McLaren MCL38 überzeugt in dieser Saison mit herausragender Aerodynamik, direkter Lenkung und einem sehr ausgewogenen Leistungsbild. Insbesondere der verbesserte Anpressdruck am Heck und das verfeinerte Fahrwerkskonzept zahlen sich auf technisch anspruchsvollen Kursen wie dem Hungaroring aus, der für seine engen Kurven und wenigen Überholmöglichkeiten bekannt ist – höchste Präzision von Auto und Fahrer ist hier gefordert.
Ferrari behauptet sich weiterhin mit starken Ambitionen auf die Podiumsplätze bei Strecken mit hohem Abtrieb, während Mercedes und Aston Martin intensiv daran arbeiten, den Abstand zu den Führenden zu verkürzen.
Vergleich und Ausblick
Mit Norris, der die Messlatte hochlegt, und Red Bull im Hintertreffen, deutet sich für den Großen Preis von Ungarn 2024 eines der unvorhersehbarsten Rennen der Saison an. Die erstarkte Konkurrenz durch McLaren sorgt für eine spannende neue Dynamik, zudem bleibt das Kräftemessen zwischen Aston Martin, Ferrari und Mercedes im Mittelfeld für Fans und Experten gleichermaßen faszinierend.
Mit Blick auf das Qualifying werden alle Augen darauf gerichtet sein, ob McLaren seinen technischen Vorsprung durch das Wochenende retten kann und ob Max Verstappen eine Aufholjagd starten kann. Für Motorsportfreunde ist dieses Rennen eine Parade der Ingenieurskunst, fahrerischer Klasse und des permanenten Wettstreits um die Vorherrschaft in der Formel 1.
Die Trainingsresultate werden mit Spannung erwartet, während die Teams das Setup für ein eng umkämpftes Rennwochenende auf dem berühmten Hungaroring weiter verfeinern.
Quelle: autoevolution
Kommentare