6 Minuten
Ist das Galaxy Z Fold 7 ein Schritt zurück? Ein umfassender Vergleich mit dem Z Fold 6
Samsungs mit Spannung erwartetes Galaxy Z Fold 7 ist nun endlich erhältlich und punktet zunächst mit einem noch schlankeren Gehäuse sowie einem breiteren Außendisplay. Doch der direkte Vergleich und praktische Einsatz offenbaren: Nicht jede Neuerung ist ein Fortschritt. Besonders Technikfans und Profianwender, die ihr Falt-Phone als mobiles Büro nutzen, könnten in manchen Bereichen beim Z Fold 7 sogar Rückschritte feststellen. Nachfolgend zeigen wir ausführlich auf, warum das Vorgängermodell für viele weiterhin die bessere Wahl bleibt.
1. Das Öffnen des Galaxy Z Fold 7 gestaltet sich ungewohnt schwierig
Der besondere Reiz faltbarer Smartphones liegt darin, vom Taschenformat zum Tablet-Arbeitsgerät zu wechseln. Das Z Fold 6 meisterte diesen Wandel mit einer robusten Bauweise und einem geschmeidigen Mechanismus. Für das Z Fold 7 hat Samsung vor allem die Gehäusedicke minimiert—doch das hat seinen Preis: Das Gerät schließt nun nahezu nahtlos wie ein herkömmliches Smartphone, lässt sich dafür aber spürbar schwerer aufklappen.

Die Überarbeitung des Scharniers sorgt für mehr Widerstand; zudem fehlt durch das flachere Design Grifffläche. Es ist deutlich mühseliger, das Z Fold 7 aufzuklappen, als es beim Z Fold 6 noch der Fall war. Wo frühere Modelle das Wechseln zum großen Display kinderleicht machten, verlangt das neue Klappsystem deutlich mehr Aufmerksamkeit—ein echtes Hemmnis, vor allem für all jene, die schnellen Zugriff auf ihren digitalen Arbeitsplatz brauchen. Dadurch leidet das einstige Taschen-Tablet-Feeling spürbar.
2. Größeres Innendisplay auf Kosten der Einhandbedienung
Ein Markenzeichen der Z Fold-Serie war stets das ausreichend große, aber noch handliche Innen-Display. Über sechs Modellgenerationen hinweg bot Samsung ein 7,6-Zoll-Panel und fand so die perfekte Balance zwischen Mobilität, Multitasking und angenehmer Ergonomie.
Mit dem Z Fold 7 wächst der Bildschirm nun auf stolze 8 Zoll—und rutscht damit in den Bereich der Zweihand-Bediengeräte. Zwar dürften Video- und Comicfans sowie Digitalarbeiter das Plus an Fläche zu schätzen wissen, doch für alle, die flexibel und mobil sein müssen, verschlechtert sich die Alltagstauglichkeit. Auch die Anpassungen beim Seitenverhältnis bringen für Gaming und Streaming keinen spürbaren Zugewinn. Im Gegenteil: Das größere Format erschwert rasches Lesen und komfortables Surfen—und nimmt dem Z Fold 7 Vielseitigkeit und Professionalität, die vorher so geschätzt wurden.

3. Das Ende vom digitalen Notizbuch-Smartphone
Für viele produktive Nutzer war das Fold mehr als ein Kommunikationsmittel—es diente als Notizbuch-Ersatz, ideal für Skizzen, handschriftliche Notizen und spontane Ideen. Das Galaxy Z Fold 6 führte diesen Ansatz perfekt aus: Klein genug für die Tasche, aber aufgeklappt bot es reichlich Platz für Notizen und Zeichnungen – größer als ein durchschnittlicher Moleskine. Dank seiner ebenen Fläche eignete es sich bestens für digitales Journaling und Markierungen in PDFs.
Mit dem Z Fold 7 entfällt die Unterstützung für den S Pen jedoch vollständig. Während die Vorgänger das Schreiben mit dem großen S Pen Fold Edition oder dem schlankeren Nachfolger ermöglichten, wurde diese Funktion jetzt gestrichen. Das ist ein herber Schlag für Schreibende, Kreative und Business-User, die auf das Hybrid-Konzept aus Telefon, Tablet und Notizbuch gesetzt haben. Wer auf Handschrift und schnelle Skizzen angewiesen ist, schaut beim Z Fold 7 leider in die Röhre.
4. Frontkamera-Design wieder störend präsent
Zuvor war ein Highlight der Z Fold-Reihe die fast unsichtbare Frontkamera, die unter dem Bildschirm lag und so ein weitgehend störungsfreies Nutzererlebnis beim Lesen und Filmeschauen garantierte. Beim Z Fold 6 war diese Technik konsequent umgesetzt und störte kaum beim Betrachten von Inhalten.
Mit dem Z Fold 7 kehrt Samsung jedoch zur deutlich sichtbaren Punch-Hole-Kamera zurück. Zwar bringt dies eine geringfügig bessere Selfie-Qualität, doch stört die markante Öffnung fortan das Bild – gerade beim Videoschauen oder digitalen Comics. Nutzer, die ohnehin fast nur die rückwärtigen Hauptkameras verwenden, dürften das kaum nachvollziehen. Hinzu kommt: Die Kamerabeule auf der Rückseite ist auffälliger geworden, wodurch das Smartphone auf einer flachen Unterlage weniger stabil liegt und im Alltag häufiger wackelt.
5. Einbußen beim Sound – dem schlanken Gehäuse geschuldet
Gute Lautsprecher sind für Videocalls, Musik oder das Streamen von Inhalten für viele ein Muss. Doch zahlreiche Tester und Nutzer berichten, das extrem schlanke Gehäuse des Galaxy Z Fold 7 gehe auf Kosten des Klangs: Die kleineren Lautsprecher verfügen über weniger Volumen und Resonanz.
Die Folge: Klanglich wirkt das Z Fold 7 deutlich dünner und weniger lebendig als noch das Fold 6. Im Gegensatz zu markanten Kamerahügeln gibt es hierfür keine simple Lösung—das Minus an Klangqualität ist ein typischer Nachteil vieler ultraflacher Foldables, wie Testberichte beispielsweise auch schon vom Oppo Find N5 bestätigen.

Welche Vorzüge bringt das Galaxy Z Fold 7 – und für wen lohnt es sich?
Natürlich bietet das Z Fold 7 auch Verbesserungen: Das breitere Frontdisplay kommt der klassischen Smartphone-Bedienung beim Tippen, Surfen und schnellen Antworten entgegen, ohne dass man das Gerät aufklappen muss. Zudem gleitet das flachere Gehäuse problemlos in enge Taschen und nähert sich noch mehr dem gewohnten Smartphone-Griffgefühl. Gerade für technikbegeisterte Early Adopter mit Vorliebe für State-of-the-Art-Design könnten diese Fortschritte den Ausschlag geben.
Diese Neuerungen gehen jedoch zulasten klassischer Stärken der Fold-Serie–Produktivität, Vielseitigkeit und kreativer Nutzung als digitales Notizbuch. Für Powernutzer, professionelle Anwender und Kreative, die das Foldable wegen seiner einzigartigen Mischung aus Phone und Tablet schätzen, bleibt das Z Fold 6 die bessere und rundeste Lösung.
Z Fold 6 vs. Z Fold 7 – welches passt zu Ihren Bedürfnissen?
Der Markt für Foldables boomt, angetrieben durch Innovationen von Samsung, aber auch von Huawei, Oppo und Honor. Wer Wert auf S Pen-Unterstützung, ausgezeichneten Klang und eine perfekte Balance zwischen Smartphone und Tablet legt, fährt mit dem Galaxy Z Fold 6 weiterhin am besten. Zumal Samsung satte sieben Jahre Softwarepflege garantiert, was eine beachtliche Zukunftssicherheit bietet.
Wer hingegen das flachste Gehäuse, ein größeres Frontdisplay und keinen Fokus auf Stiftbedienung oder High-End-Sound legt, findet im Z Fold 7 ein spannendes Stück Technik samt neuer Mobilität. Für Experimentierfreudige und Technik-Liebhaber dürfte vor allem das Abwägen dieser Kompromisse entscheidend sein, wenn sich das Foldable-Segment weiterentwickelt.
Fazit
Mit dem Wandel des Foldable-Markts steigen auch die Erwartungen. Das Galaxy Z Fold 7 beeindruckt zwar technisch, führt aber bei langjährigen Fans und Powerusern durch mehrere Verschlechterungen dazu, dass das Vorjahresmodell noch attraktiver wirkt. Ob künftige Software-Updates oder Hardware-Revisionen einen Ausgleich schaffen, wird sich zeigen. Aktuell bleibt das Galaxy Z Fold 6 das Maß aller Dinge für produktives Arbeiten mit dem faltbaren Smartphone – mit maximaler Kreativität, Flexibilität und Nutzwert, ohne dass dabei zentrale Funktionen geopfert werden.
Quelle: smarti
Kommentare