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Die Hypercar-Revolution – Bugatti Tourbillon mit innovativem V16-Saugmotor
Die Automobilwelt ist in Aufruhr, denn Bugatti präsentiert den Tourbillon – ein Hypercar, das mit seinem neuartigen Antriebssystem Maßstäbe setzt. Anders als die Vorgängermodelle Chiron und Veyron setzt der Bugatti Tourbillon auf einen rein atmosphärischen V16-Motor und verabschiedet sich damit von der Turbo-Ära. Dieser mutige Schritt definiert die Zukunft von Supersportwagen neu. In einem exklusiven Interview mit Top Gear erläuterte Mate Rimac, CEO von Bugatti-Rimac, die Beweggründe für diesen radikalen Wandel und die Perspektiven zukünftiger Hybrid-Supersportwagen.
Technologische Innovation: Warum Turboaufladung bei Hybrid-Supersportwagen nicht nötig ist
Im Gegensatz zu seinen Vorgängern ersetzt der Bugatti Tourbillon den vierfach turboaufgeladenen W16-Motor durch einen komplett neu entwickelten, 8,3-Liter großen V16-Saugmotor, der in Zusammenarbeit mit dem renommierten Ingenieurbüro Cosworth entstand. Mit nur 252 kg ist der Motor beeindruckende 42 % leichter als das W16-Aggregat, ein Vorteil, der vor allem durch den Verzicht auf die vier Turbolader erreicht wird. Mate Rimac betont: „Ich habe alle gefahren und ehrlich gesagt sehe ich keinen Vorteil darin, einen Hybridantrieb mit einem Turbomotor zu kombinieren. Der Elektromotor gleicht eventuelle Leistungseinbußen mehr als aus und bietet zusätzlich alle Vorteile der Elektrifizierung.“
Hybrider Antrieb & Vorteile der Elektrifizierung
Unterstützt wird der V16 durch ein 24,8-kWh-Batteriepaket, das eine rein elektrische Reichweite von bis zu 70 Kilometern ermöglicht, ohne dass der Verbrenner startet. Durch das Weglassen der Turbolader verlor der Benzinmotor zunächst rund 600 PS, doch die Integration von drei Elektromotoren liefert zusätzliche 800 PS. So wird nicht nur das Defizit ausgeglichen, sondern es entsteht eine bahnbrechende Gesamtperformance. Der V16 leistet allein bereits beeindruckende 1.000 PS, wodurch der Tourbillon leistungsstärker und leichter als seine Vorgänger ausfällt.

Leistung, Leichtbau und modernes Design
Bugattis Streben nach Innovation zeigt sich nicht nur beim Antrieb. Der Tourbillon verfügt über ein hochmodernes, 3D-gedrucktes Fahrwerk, das das Gewicht um weitere 45 % reduziert. Dadurch bringt das Hypercar inklusive aller Flüssigkeiten und fast vollem Tank weniger als 1.995 kg auf die Waage – eine herausragende Zahl im Hypercar-Segment. In Kombination mit dem V16-Saugmotor und dem intelligenten Hybrid-System bietet der Tourbillon ein einzigartig agiles und reaktionsschnelles Fahrgefühl.
Marktpositionierung und Wettbewerb
In einer Branche, in der die meisten Hybrid-Supersportwagen weiterhin auf Turbomotoren setzen, hebt sich der Bugatti Tourbillon deutlich ab. Zu den wenigen anderen Fahrzeugen mit klassischem, hochdrehendem Motor zählt der Lamborghini Revuelto mit seinem V12-Saugmotor – beide stehen für puren Motorsound und eine direkte Gasannahme. Während viele Hersteller den Turbo-Hybrid-Weg einschlagen, setzt Bugatti konsequent auf Leistungsentfaltung, Leichtbau und die perfekte Symbiose von Elektrifizierung und Fahrdynamik.
Zukunftsaussichten und Produktionspläne
Mate Rimac deutete an, dass es in Zukunft eine rein benzinergetriebene V16-Version des Tourbillon geben könnte. Darüber hinaus prüft er ein kompakteres Hybrid-System mit nur einem Elektromotor und dem Verzicht auf die vorderen Elektroantriebe, um weiteres Gewicht zu sparen. Die mit Spannung erwartete Roadster-Variante gilt als sicher bestätigt, mit einer geplanten Stückzahl von 250 Coupés. Die Auslieferung des Standard-Tourbillon startet nächstes Jahr nach der Erprobung von 35 Prototypen. Parallel dazu bringt Bugatti die letzten Einheiten der W16-Modelle Bolide und Mistral zu ihren Besitzern und beendet damit eine bedeutende Ära.
Der Bugatti Tourbillon ist ein eindrucksvoller Beweis für die kontinuierliche Innovationskraft im Hypercar-Bereich. Mit der einzigartigen Kombination aus hochdrehendem Saugmotor und moderner Hybrid-Technologie setzt Bugatti neue Maßstäbe für die nächsten Generationen von Automobilenthusiasten.
Quelle: smarti
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