Apples Herausforderung bei faltbaren Geräten: Neugestaltung der Display‑Architektur

Apples Herausforderung bei faltbaren Geräten: Neugestaltung der Display‑Architektur

0 Kommentare

4 Minuten

Apples Herausforderung bei faltbaren Geräten: Neugestaltung der Display-Architektur

Das flexible Design des kommenden iPhone Fold hat Apple vor erhebliche ingenieurtechnische Kompromisse gestellt. Ein Gerät mit einem faltbaren Innen‑Display birgt das Risiko langfristiger Knickbildung am Scharnier, und Apple hat Berichten zufolge die Kern‑Displaytechnik angepasst, um die sichtbare Falte im Laufe der Zeit zu reduzieren.

Von On‑Cell zu In‑Cell: Was sich ändert

Laut Berichten im Power On Newsletter von Bloomberg hat Apple die Touch‑Sensor‑Anordnung des internen Panels vom On‑Cell‑Layout auf ein In‑Cell‑Design umgestellt. Diese Begriffe beschreiben, wo sich das Touch‑Sensor‑Array innerhalb des mehrlagigen Display‑Aufbaus befindet.

In einer On‑Cell‑Konfiguration werden die Sensoren knapp unter dem Deckglas und oberhalb des Farbfilter‑Substrats und des Polarisators platziert. Im Gegensatz dazu integriert In‑Cell die Sensorschicht tiefer im Stapel — unterhalb des Farbfilter‑Substrats, aber weiterhin oberhalb des Polarisators. Während On‑Cell leicht bessere Touch‑Empfindlichkeit und eine einfachere Montage bieten kann, entdeckte Apple einen Nachteil: mikroskopische Luftspalte im On‑Cell‑Aufbau können die Knickbildung an der Faltstelle verstärken.

Um die Sichtbarkeit der Falte zu minimieren und Haptik sowie Finish an die bestehenden iPhones anzupassen, hat Apple Berichten zufolge für das iPhone Fold auf In‑Cell‑Technologie gesetzt. Diese Angleichung an die aktuelle iPhone‑Displaytechnik sollte die Fertigung vereinfachen und eine konsistentere Bildqualität innerhalb der Produktpalette sichern.

Modemstrategie: Von C1 zu C2 weiterentwickeln

Über Displays hinaus unternimmt Apple auch eine strategische Bewegung bei der Modem‑Technologie. Nach der anfänglichen Einführung des ersten eigenen Modems, des C1, scheint Apple bereit, einen leistungsfähigeren Nachfolger — den C2 — im Fold einzusetzen. Berichte deuten darauf hin, dass das C2‑Modem die Lücke zu etablierten Mobilfunk‑Chipsätzen von Qualcomm bei Durchsatz, Latenz und allgemeiner Netzwerkleistung verringert.

Apple plant, das C2‑Modem nicht nur im iPhone Fold, sondern auch in Premium‑Modellen wie dem mutmaßlichen iPhone 18 Pro einzusetzen. Das signalisiert den Versuch, einen größeren Teil des Konnektivitäts‑Stacks zu kontrollieren und die Abhängigkeit von Drittanbieter‑Modems langfristig zu reduzieren. Johny Srouji, Apples SVP für Hardware‑Technologien, beschrieb den C1 als ersten Schritt zu einer mehrgenerationenfähigen Modemplattform, die Apples Produkte durch proprietäre Verbesserungen in der Konnektivität differenzieren soll.

Produktmerkmale, Vergleiche und Vorteile

Zu den laut Tests berichteten Schlüsselmerkmalen des iPhone Fold zählen In‑Cell‑OLED‑Displaytechnik, Apples C2‑Mobilfunkmodem sowie biometrische Optionen, die sich von den aktuellen Flaggschiffen unterscheiden. Frühe Tests deuten darauf hin, dass das Fold in schwarzen und weißen Ausführungen erscheinen wird, den physischen SIM‑Slot zugunsten einer reinen eSIM‑Konfiguration fallen lässt und Touch ID gegenüber Face ID für zumindest einige Authentifizierungsabläufe bevorzugt — wahrscheinlich als Rücksicht auf die faltbare Geometrie und die interne Sensorplatzierung des Geräts.

Im Vergleich zu anderen Faltgeräten könnten Apples Fokus auf In‑Cell‑Konstruktion und integrierte Modem‑Siliziumlösungen ein dünneres Scharnierprofil, geringere Sichtbarkeit der Falte, bessere Farbkonstanz und eine engere Integration zwischen Baseband und System‑on‑Chip ermöglichen — Vorteile, die für Profi‑Anwender und Enthusiasten attraktiv sein könnten, die hochwertige Foldable‑Performance suchen.

Anwendungsfälle und Marktrelevanz

Für Produktivität und Mediennutzung spricht ein verfeinertes Faltgerät mit weniger visuellen Artefakten an der Falz stärker dafür, Tablets oder kompakte Laptops zu ersetzen. Verbesserte Modemleistung (C2) steigert mobile Workflows durch schnellere Uploads, verlässlichere Videoanrufe und besseres mobiles Gaming. Aus Marktsicht unterstreicht Apples Einstieg in Faltgeräte mit proprietären Display‑ und Modementscheidungen, wie entschlossen das Unternehmen in den Premium‑Bereich investiert, um Kern‑Hardwarestacks zu kontrollieren.

Was als Nächstes zu erwarten ist

Branchengerüchte datieren die Markteinführung des iPhone Fold etwa auf 2026. Angesichts von Apples iterativem Ansatz ist mit fortgesetzten Verfeinerungen zu rechnen: Displaytechnik zur weiteren Verschleierung der Falte, Modem‑Firmware‑ und Siliziumsoptimierungen zur Schließung der Lücke zu Qualcomm sowie UI‑Anpassungen zur Nutzung des größeren flexiblen Bildschirms. Wenn sich die mutmaßlichen Änderungen bestätigen, wird das iPhone Fold zeigen, wie hardwareseitige Entscheidungen — In‑Cell‑Displays und hauseigene Modems — die praktischen Vorteile faltbarer Smartphones prägen.

Quelle: appleinsider

Kommentare

Kommentar hinterlassen