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Dodge Charger plant Comeback mit Saugmotor-V6 Pentastar
Jüngsten Branchengerüchten zufolge wird der legendäre Dodge Charger künftig nicht nur mit kraftvollen V8 HEMI-Motoren, sondern auch mit dem beliebten, 3,6-Liter großen Pentastar V6 angeboten. Damit könnten Muscle-Car-Fans eine preiswertere und zugänglichere Variante wählen. Diese entscheidende Neuerung folgt auf interne Veränderungen bei Dodge sowie einer strategischen Neuausrichtung zur Erweiterung des Modellangebots.
Die Entwicklung des Dodge Charger: Wandel im Zeichen der Zeit
Die neueste Generation des Dodge Charger stieß auf gemischte Reaktionen, insbesondere seit dem Aus für die klassischen HEMI V8-Motoren und das Schwestermodell Challenger. Zwar versuchte Dodge, mit dem vollelektrischen Charger Daytona, der in der Scat Pack-Ausführung bis zu 670 PS aus zwei E-Motoren sowie simulierte V8-Abgassounds bietet, eine Alternative zu schaffen. Doch für viele Kenner fehlte dem Elektroauto das authentische Gefühl eines echten amerikanischen Muscle Cars. Aktuell ist daher der Ford Mustang das letzte V8-Muscle-Car in den USA.

Strategische Weichenstellung und mögliche V8-Rückkehr
Mit dem Führungswechsel bei Stellantis, inklusive dem Abgang von Carlos Tavares, ergeben sich unter der Leitung von Antonio Filosa neue Strategien. Filosa zeigt sich offen gegenüber der V8-Tradition. Der Muscle-Car-Markt spekuliert auf eine Rückkehr des V8 HEMI, während gleichzeitig erschwinglichere V6-Modelle angedacht sind. Parallel werden bedeutende Neuheiten von RAM erwartet – wie etwa die mögliche Rückkehr des TRX mit HEMI-Motor.
Pentastar V6: Bewährte Technik mit Zukunft
Der von Chrysler 2009 eingeführte Pentastar V6 war in 3,0-, 3,2- und vor allem als 3,6-Liter-Variante erhältlich. Über die Jahre entwickelte sich der 3,6L Pentastar zum Arbeitstier zahlreicher Stellantis-Modelle, darunter Dodge Charger, Challenger, Durango, RAM 1500, Jeep Wrangler, Gladiator sowie Chrysler Pacifica. 2016 erhielt er ein umfangreiches Update mit optimierten Ansaugkrümmern, Ventilfedern, Kolbenringen, Einspritzdüsen, Zündspulen und erhöhter Verdichtung. So liefert der Pentastar V6 je nach Fahrzeug 275 bis 305 PS – zuverlässig und vielseitig.
Auch nach der Fusion von FCA und PSA zu Stellantis bleibt der Pentastar V6 fester Bestandteil der Motorenpalette, während viele andere Aggregate im Zuge der Elektrifizierungsstrategie ausliefen. Stellantis investiert weiter kräftig in seine Produktion: Neben Standorten in Michigan und Mexiko sicherte 2022 eine Investition von 24,7 Millionen Dollar die Zukunft des Triebwerks.

Erschwinglicher Fahrspaß: Marktposition und Preis
Der vollelektrische Charger Daytona startet aktuell bei 59.595 US-Dollar, kommende Benzin-Modelle dürften etwa 76.000 Dollar kosten. Mit einem Einstiegsmodell des Dodge Charger mit V6-Pentastar-Motor wäre hingegen ein Preis um 50.000 Dollar realistisch. Damit spricht Dodge Kunden an, die klassischen Heckantrieb und Muscle-Car-Feeling suchen, aber den Aufpreis für V8- oder Elektro-Technik scheuen.
Leistungsvergleich und Tradition
Der Pentastar V6 erreicht zwar nicht die rohe Kraft des HEMI V8, punktet jedoch mit ausgewogener Leistungsentfaltung, Effizienz und Langlebigkeit. Innerhalb der Stellantis-Familie ist seine Vielseitigkeit anerkannt. Für Käufer, die weder hochvolumige V8-Aggregate noch vollständige Elektrifizierung wünschen, ist der Saugmotor-V6 das optimale Mittelmaß – eine Kombination aus Tradition, Wert und Alltagstauglichkeit.

Ausblick: Hinweise und Spekulationen zur Dodge-Zukunft
Interne Berichte und aktuelle Fotos aus dem Indiana-Werk von Stellantis, die mit "PX" (für das Pentastar-Codenamen-Projekt "Phoenix") beschriftete Getriebe zeigen, deuten auf laufende Produktionsvorbereitungen hin. Auch wenn eine offizielle Bestätigung noch aussteht, halten Branchenbeobachter es für plausibel, dass Dodge beim neuen Charger weiterhin auf den bewährten Pentastar-V6 setzt.
Fazit: Die Zukunft des amerikanischen Muscle Cars
Mit einer offiziellen Ankündigung, den 3,6-Liter Pentastar V6 im Dodge Charger einzusetzen, würde Dodge der legendären Modellreihe frischen Wind verleihen. So bliebe das Muscle-Car-Erlebnis sowohl authentisch als auch erschwinglich. Angesichts wachsender Konkurrenz und der anhaltenden Nachfrage könnte ein Charger mit V6-Motor genau die Lösung für viele Traditionsfans sein.
Quelle: autoevolution
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