Samsung One UI 8.5: Privates Album in der Galerie optimiert

Samsung One UI 8.5: Privates Album in der Galerie optimiert

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Samsung verfeinert sein Gallery-Erlebnis in One UI 8.5 mit einer lange gewünschten Private-Album-Funktion, die es Nutzern ermöglicht, Fotos und Videos direkt in der nativen App zu verbergen, ohne auf den Secure Folder angewiesen zu sein.

Was das Private Album in die Galerie bringt

Bisher mussten Samsung-Nutzer, die Inhalte aus dem Blickfeld anderer halten wollten, diese in den Secure Folder verschieben. Das schafft zwar eine getrennte, gesperrte Umgebung, ist aber in der Praxis oft umständlich: Inhalte müssen hinein- und herausbewegt werden, wenn man sie bearbeiten, teilen oder außerhalb der geschützten Umgebung ansehen möchte.

Der durchsickerte One UI 8.5-Build zeigt nun eine neue Private-Album-Option direkt in der Galerie-App. Mit diesem experimentellen Schalter können Nutzer ganze Alben oder einzelne Dateien als privat markieren, sodass sie in der Hauptansicht ausgeblendet und durch die Gerätesperre geschützt werden. Ziel der Änderung ist es, die Privatsphäre-Kontrollen zu vereinfachen und gleichzeitig schnellen Zugriff auf sensible Medien zu ermöglichen, wenn sie gebraucht werden.

Technisch bedeutet das, dass das Private Album nicht mehr zwingend eine komplett separierte Container-Umgebung benötigt, sondern als Feature innerhalb der Galerie operiert. Das kann die Zugriffszeiten verkürzen und den Workflow beim Bearbeiten oder Teilen von Dateien glätten — ohne dabei auf eine Authentifizierung zu verzichten.

Warum das wichtig für Datenschutz und Bedienbarkeit ist

Die Integration des Private Albums in die Galerie verbessert die Bedienbarkeit, weil sie Schritte für alltägliche Aufgaben reduziert, während sie gleichzeitig den Schutz privater Inhalte beibehält. Viele Nutzer erwarten heute integrierte Datenschutzfunktionen; nicht jeder möchte dafür eine separate App oder einen separaten Ordner verwenden, nur um ein paar Fotos zu verbergen.

Samsung hatte eine ähnliche Option bereits in One UI 8.0 über das versteckte Labs-Menü der Galerie getestet, doch die Funktion fand damals nicht den Weg in die öffentliche Version. Dass sie in One UI 8.5 wieder auftaucht, deutet darauf hin, dass das Unternehmen die Lösung nun allgemein ausrollen will — also für alle Nutzer, nicht nur für jene, die experimentelle Einstellungen aktivieren.

Sicherheitsaspekte und Authentifizierung

Das Private Album soll Inhalte vor neugierigen Blicken schützen, indem es sie aus der Standardansicht entfernt und hinter die Gerätesperre legt. Übliche Authentifizierungsmechanismen wie PIN, Passwort, Fingerabdruck oder Gesichtserkennung kommen dabei zum Einsatz. Entscheidend ist, wie die Daten gespeichert und verschlüsselt werden: Ob Samsung dieselbe Verschlüsselung wie im Secure Folder verwendet, ist im geleakten Build nicht vollständig dokumentiert, doch die Integration deutet darauf hin, dass der Hersteller mindestens softwareseitigen Schutz und eine Sperre auf Systemebene implementiert.

Aus Sicht der IT-Sicherheit sind zwei Punkte besonders relevant: erstens die lokale Verschlüsselung der Dateien und zweitens, ob diese Inhalte in Cloud-Backups (z. B. Samsung Cloud, Google Drive oder andere Dienste) aufgenommen werden. Nutzer sollten bei Rollout darauf achten, welche Backup-Optionen standardmäßig aktiv sind und ob private Dateien separat vom regulären Galerie-Backup ausgeschlossen werden können.

Usability: Alltagsszenarien und Vorteile

Im Alltag bringt das Private Album mehrere praktische Vorteile:

  • Schnelleres Verbergen: Fotos lassen sich direkt in der Galerie verbergen, ohne sie erst zu verschieben.
  • Einfache Verwaltung: Einzelne Bilder oder ganze Alben markieren und später wieder freigeben — ohne zusätzliche App.
  • Nahtloses Arbeiten: Bearbeiten und Teilen ist unter Umständen einfacher, weil die Dateien nicht in einen komplett getrennten Container verschoben werden müssen.
  • Bessere Auffindbarkeit für den Besitzer: Private Medien sind weiterhin auffindbar für den Kontoinhaber nach Authentifizierung, wodurch versehentliches Verlieren oder Vergessen reduziert wird.

Typische Anwendungsfälle sind das Verbergen von Ausweisen, sensiblen Dokumenten, intimen Fotos oder Bildern, die nicht im Familien- oder Arbeitskontext auftauchen sollen. Ebenso nützlich ist die Funktion für Nutzer, die ihr Smartphone kurzfristig aus der Hand geben müssen, etwa um ein Foto zu zeigen, ohne dass andere Zugang zu privaten Inhalten erhalten.

Vergleich mit Secure Folder

Secure Folder arbeitet als separater, isolierter Bereich — oft mit eigener Verschlüsselung und eigenen App-Instanzen. Das ist aus Sicherheits-Perspektive robust, kann aber die Bedienbarkeit einschränken: Dateien müssen importiert und exportiert werden, und manche Apps verhalten sich unterschiedlich innerhalb des Containers.

Das Private Album zielt eher auf eine Balance zwischen Schutz und Komfort ab. Anstatt einen kompletten Container zu nutzen, bleibt der geschützte Inhalt Teil der Galerie, wird aber ausgeblendet und gesperrt. Für viele Nutzer dürfte das ausreichen; für strengere Sicherheitsanforderungen bleibt Secure Folder vermutlich die sicherere Wahl.

Technische Details, Tests und mögliche Einschränkungen

Weil die aktuelle Beschreibung auf einem durchgesickerten Build basiert, sind einige Implementierungsdetails noch unklar. Beispiele für offene Fragen sind:

  1. Wie genau erfolgt die Verschlüsselung der privaten Medien?
  2. Werden private Dateien automatisch aus Cloud-Backups ausgeschlossen?
  3. Wie verhält sich die Funktion bei Multi-User- oder Arbeitsprofilen?

Aus Entwicklersicht müsste Samsung im Idealfall gewährleisten, dass private Dateien an mehreren Punkten geschützt sind: bei der Speicherung auf dem Gerät, bei der Übertragung (falls überhaupt), und beim Umgang mit Dateimanagern oder externen Apps, die sonst Zugriff auf die Galerie hätten. Andernfalls bestünde das Risiko, dass Drittanbieter-Apps trotz Ausblendung auf die Dateien zugreifen können, wenn sie direkten Dateipfad-Zugriff erhalten.

Weiterhin ist wichtig, wie die Suche und Indexierung die privaten Medien behandelt. Nutzer erwarten in der Regel, dass private Fotos weder in der Galerie-Hauptansicht noch in systemweiten Suchergebnissen erscheinen. Eine saubere Implementierung muss also sowohl die UI-Ausblendung als auch die Index- und Metadatenspeicherung berücksichtigen.

Rollout und Kompatibilität

Samsung verteilt neue One UI-Versionen schrittweise, abhängig von Region, Mobilfunkanbieter und Gerätemodell. Daher ist es wahrscheinlich, dass das Private Album nicht sofort auf allen Galaxy-Geräten verfügbar sein wird. High-End-Modelle und neuere Geräte erhalten Updates in der Regel früher; ältere oder preiswertere Smartphones könnten später folgen oder, in seltenen Fällen, gar nicht mehr unterstützt werden.

Nutzer, die die Funktion früh testen möchten, sollten die Beta-Programme von Samsung im Auge behalten oder nach offiziellen Release-Notes Ausschau halten. Drittanbieter-Foren und Community-Portale berichten oft schnell über erste Erfahrungen und mögliche Probleme.

Empfehlungen für Nutzer

Bis zum offiziellen Rollout lassen sich einige Vorsichtsmaßnahmen und Empfehlungen ableiten:

  • Bevor Sie private Medien in das neue Private Album verschieben, prüfen Sie Backup-Einstellungen und ob diese Inhalte in der Cloud gesichert werden.
  • Verwenden Sie starke Gerätesperren (PIN, Passwort oder Biometrie) und aktivieren Sie zusätzliche Schutzmechanismen wie Find My Mobile oder Gerätemanagement, falls verfügbar.
  • Testen Sie mit einigen harmlosen Dateien, wie die Sichtbarkeit und die Zugriffsrechte sich verhalten, bevor Sie besonders sensible Dokumente verschieben.
  • Vergleichen Sie, ob Secure Folder für Ihre Anforderungen immer noch die bessere Option ist, insbesondere bei geschäftlichen oder rechtlich sensiblen Daten.

Für Power-User kann es außerdem sinnvoll sein, regelmäßig zu prüfen, welche Apps auf Medieninhalte zugreifen dürfen. Android bietet über die App-Berechtigungen Kontrolle darüber, welche Anwendungen auf Fotos und Videos zugreifen dürfen — eine wichtige Ergänzung zum Private Album.

Fazit

Private Album in One UI 8.5 ist ein praktischer Schritt hin zu intelligenterem Datenschutz in Samsungs Galerie-App. Indem sensible Medien leichter zu verbergen und zu schützen sind, ohne den Secure Folder zu nutzen, erhöht Samsung die Alltagstauglichkeit für viele Galaxy-Nutzer.

Die komplette Sicherheitsbewertung hängt jedoch von technischen Details ab, etwa wie die Verschlüsselung gehandhabt wird und ob private Dateien aus Backups ausgeschlossen werden. Nutzer sollten bei der Einführung darauf achten, wie Samsung diese Punkte adressiert und welche Einstellungen standardmäßig aktiv sind.

Insgesamt verspricht das Feature eine bessere Balance zwischen Privatsphäre und Bedienkomfort. Beobachten Sie Release-Notes und Testberichte, wenn One UI 8.5 für Ihr Gerät verfügbar wird — und prüfen Sie die neuen Optionen sorgfältig, bevor Sie sensible Inhalte verschieben.

Quelle: sammobile

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