Morgan Stanley sieht Aufschwung: Starkes iPhone-Upgrade 2026

Morgan Stanley sieht Aufschwung: Starkes iPhone-Upgrade 2026

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Morgan Stanley hat dem Upgrade-Zyklus von Apple gerade ein kräftiges Vertrauen von der Wall Street ausgesprochen: Die Investmentbank hat das Kursziel für Apple (AAPL) auf 298 US-Dollar angehoben, nachdem sie eine höhere als erwartete Nachfrage beobachtet hat, die auf ein umfangreiches Comeback für 2026 hindeuten könnte. Diese Neubewertung spiegelt nicht nur kurzfristige Verkaufsimpulse wider, sondern auch eine wachsende Überzeugung, dass sich ein breiteres Erneuerungsfenster im Smartphone-Markt öffnet — vor allem zugunsten der kommenden Modelle.

Supply checks zeigen: Produktion steht vor einem Anstieg

Im März 2025 hatte Morgan Stanley sein Kursziel auf 252 US-Dollar gesenkt, weil Analysten befürchteten, die Upgrades auf das iPhone 17 könnten enttäuschen. Seither haben Gespräche mit Lieferanten jedoch das Bild gewandelt. Nach Angaben der Bank sind die Montagebänder zwar noch nicht flächendeckend hochgefahren, doch die Bestellungseingänge und Komponenten-Commitments deuten darauf hin, dass Apple die Produktion von etwa 84–86 Millionen Einheiten schrittweise in die niedrigen 90 Millionen erhöhen wird — und zwar gegen Ende 2025.

Solche „Supply checks“ sind ein Standardinstrument großer Banken: Analysten führen Gespräche mit Zulieferern entlang der Lieferkette, prüfen Komponentenbestellungen, Kapazitätsauslastungen und Zeitpläne in Fertigungsstätten. Wenn diese Indikatoren synchron auf eine höhere Nachfrage deuten, lässt das Rückschlüsse auf die zu erwartenden Auslieferungen zu. In diesem Fall zeigen die Signale nicht nur eine Quantitätserhöhung, sondern auch eine Verschiebung innerhalb der Produktpalette — mit klarer Tendenz zu höherwertigen Modellen. Eine solche Produktionshochstufung hat Folgen für Apples Beschaffungsstrategie, Vorlaufkosten und mögliche Margenentwicklung, weil teurere Pro-Modelle üblicherweise mit höheren durchschnittlichen Verkaufspreisen (ASP) verbunden sind.

Uplift konzentriert sich auf das obere Segment

Die Produktions- und Nachfrageverbesserung scheint vorwiegend das obere Preissegment zu betreffen: konkret das iPhone 17 Pro und das iPhone 17 Pro Max. Morgan Stanley argumentiert, dass die stärkeren Pro-Verkäufe schwächere Nachfrage nach dem iPhone Air ausgleichen sollten. Das ist wichtig, weil ein Mixeffekt — mehr Verkäufe teurerer Geräte bei gleichzeitig stabiler Stückzahl — die Umsätze und das operative Ergebnis stärker hebt als eine reine Mengenausweitung bei niedrigeren Preisklassen.

Warum genau die Pro-Modelle überproportional profitieren könnten, lässt sich technologisch und marktstrategisch erklären: Pro-Varianten erhalten öfter und früher technische Neuerungen wie verbesserte Kamerasysteme, fortgeschrittene Display-Technologien, längere Softwareunterstützung für professionelle Nutzer und bevorzugte Features der Apple Intelligence-Plattform. Käufer, die ihre Geräte primär für Foto-, Video- oder anspruchsvolle Arbeitsanwendungen nutzen, neigen dazu, eher in Pro-Modelle zu investieren. Zudem kann ein robustes Upgrade-Verhalten bei Pro-Käufern eine höhere Kundenbindungswirkung entfalten, was sich langfristig positiv auf das Ökosystem und Services auswirkt.

Warum das iPhone 18 plötzlich aussichtsreicher wirkt

Die zugrundeliegende Logik ist simpel und zugleich wirkungsvoll: Ein bedeutender Anteil der jüngsten Käufer stammt offenbar aus dem Feld älterer iPhone-Modelle — das heißt, es handelt sich um Geräte, die jetzt altersbedingt für einen Austausch reif sind. Je mehr Telefone im kommenden Jahr genau in dieses Austauschfenster rutschen, desto stärker könnte ein allgemeiner Erneuerungszyklus einsetzen, von dem bevorzugt die nächste Generation profitiert. Morgan Stanley erwartet deshalb eine erneuerte Ersatznachfrage, die das iPhone 18-Portfolio begünstigt.

Diese Erwartung stützt sich auf mehrere rationale Faktoren: Erstens das Alter der installierten Basis. Smartphones haben heutzutage längere Lebenszyklen als noch vor einigen Jahren, aber wenn ein kritischer Anteil von Geräten ein bestimmtes Alter erreicht — typischerweise drei bis fünf Jahre —, steigt die Wahrscheinlichkeit eines Wechsels deutlich. Zweitens spielen Software- und Service-Updates eine Rolle: Wenn Apple neue, exklusive Funktionen über die Apple Intelligence-Strategie oder andere Dienste einführt, erhöht das den Anreiz zu wechseln. Drittens wirken makroökonomische Faktoren und Finanzierungslösungen: Ratenzahlungen, Inzahlungnahmeprogramme und Carrier-Subventionen können Upgrade-Schwellen senken und die Wechselbereitschaft fördern.

Sechs Modelle, mehr Auswahl

Die Bank geht davon aus, dass Apple 2026 sechs iPhone-Modelle auf den Markt bringen wird — voraussichtlich das iPhone 18e, das Basis-iPhone 18, das iPhone Air, ein iPhone Fold, das iPhone 18 Pro und das iPhone 18 Pro Max. Diese Modellpalette würde eine breite Segmentabdeckung ermöglichen: vom kosteneffizienten Einstieg über das Mainstream-Basisgerät bis hin zu Premium- und Klapp-Formfaktoren für Early Adopter und Power-User.

Besonders das iPhone Fold sticht in den Erwartungen hervor. Folding-Smartphones bieten ein neues Nutzungserlebnis — größere Displays bei kompakter Bauweise — und sprechen technikaffine Nutzer an, die bisher aus Kostengründen oder wegen fehlender Reife alternativer Lösungen auf einen Wechsel verzichtet haben. Ein überzeugendes Fold-Design, gekoppelt mit stabiler Softwareintegration und optimierter App-Unterstützung, könnte deshalb ältere Nutzer dazu bewegen, ihr altes Gerät zu ersetzen. Gleichzeitig eröffnen weitere Modelle wie das iPhone Air oder das iPhone 18e differenzierte Preis- und Feature-Optionen, die preisbewussten Käufern oder solchen mit spezifischen Leistungsanforderungen entgegenkommen.

Aus Markt- und Wettbewerbersicht bedeutet eine solche Staffelung auch strategische Vorteile: Apple kann so Marktanteile in verschiedenen Regionen gezielter adressieren — etwa Premium-Segmente in entwickelten Ländern und preisbewusstere Angebote in Schwellenmärkten — ohne die Marke zu verwässern. Die Herausforderung bleibt, Preispunkte, Margen und Komponentenverfügbarkeit so zu balancieren, dass die Profitabilität nicht leidet, während gleichzeitig Volumenwachstum realisiert wird.

Base Case vs. Bull Case — die Zahlen, die zählen

Im Base Case prognostiziert Morgan Stanley etwa 243 Millionen iPhone-Shipments für 2026. Das ist bereits eine signifikante Größe im Smartphone-Markt und würde, wenn sie eintritt, Apples Jahresumsatz im Gerätesegment spürbar anheben. In einem bullischen Szenario — getragen von starker iPhone Fold-Adoption, einem robusten Wechselverhalten in den Kernmärkten und zusätzlichen, überzeugenden Apple Intelligence-Funktionen — könnte diese Zahl auf rund 270 Millionen Einheiten ansteigen. Für dieses optimistischere Szenario setzt die Bank ein Kursziel von 376 US-Dollar.

Was bedeuten diese Zahlen konkret für Investoren und das Geschäftsmodell? Zuerst: Mehr Shipments bedeuten nicht automatisch proportional mehr Gewinn — entscheidend sind Mix, durchschnittlicher Verkaufspreis (ASP) und Margenentwicklung. Steigende Pro-Anteile oder eine erfolgreiche Einführung hochpreisiger Formfaktoren wie des Fold könnten jedoch den ASP erhöhen und so Umsätze überproportional steigern. Zusätzlich würde ein Anstieg der Geräteverkäufe das Service-Ökosystem stärken: Mehr aktive Geräte führen zu mehr Abonnenten und Nutzung von Diensten wie iCloud, Apple Music, App Store-Käufen und neuen Apple Intelligence-Angeboten, was wiederkehrende Umsätze stärkt und die Bewertungsprämie für ein Plattformunternehmen erhöhen kann.

Die Analysten wiesen zudem auf weitere positive Indikatoren hin: Sie hatten korrekt prognostiziert, dass Apple seine Vereinbarung mit Google zur Standard-Suchmaschine beibehalten würde — ein Vertrag, der beträchtliche Einnahmen für Apple bedeutet — und zeigten sich zuversichtlich, dass das Unternehmen bestehende Handels- und Zollrisiken managen kann. Tariffragen und geopolitische Spannungen stellen nach wie vor ein Risiko dar, doch Apples strategische Diversifikation der Fertigungsstandorte und sein Verhandlungsgewicht bei Zulieferern wirken stabilisierend.

Risiken bleiben allerdings bestehen: schwächere Konsumausgaben, Verzögerungen beim Fold-Launch, Probleme mit Komponenten oder schlechtere ASPs könnten das bullische Szenario schmälern. Außerdem ist der Wettbewerb intensiver denn je, mit starken Android-Herstellern, die in verschiedenen Märkten attraktive Alternativen anbieten. Nichtsdestotrotz liefert das aktuelle Bild für Investoren und Branchenbeobachter eine klare Botschaft: Was zunächst wie vorsichtiges Wachstum beim iPhone 17 begonnen hatte, könnte sich in eine momentumgetriebene Aufwärtsbewegung verwandeln, die Apple in einen breiteren Upgrade-Zyklus für 2026 hineinzieht.

Für Anleger bedeutet das konkret: Beobachten Sie die Mixentwicklung der Verkäufe, ASP-Trends, Vorbestellungsdaten und Zulieferindikatoren. Ebenso wichtig sind Service-Kennzahlen und erste Marktreaktionen auf neue Funktionen, insbesondere jene aus dem Bereich Apple Intelligence, die nicht nur Einmalumsätze, sondern langfristig wiederkehrende Einnahmen fördern könnten. Eine stabile Kombination aus Hardware-Upgrade und wachsendem Service-Engagement wäre ein belastbares Fundament für nachhaltiges Wachstum.

Quelle: appleinsider

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