Lady Gaga bestätigt für The Devil Wears Prada 2 – Analyse

Lady Gaga steigt offiziell in 'The Devil Wears Prada 2' ein. Diese Analyse beleuchtet Casting, Team, mögliche Handlung, Branchenkontext und Erwartungen an die Fortsetzung, die 2026 in die Kinos kommen soll.

Kommentare
Lady Gaga bestätigt für The Devil Wears Prada 2 – Analyse

7 Minuten

Lady Gaga, die mit Oscars und Grammys ausgezeichnete Künstlerin, ist offiziell für The Devil Wears Prada 2 an Bord — eine der überraschendsten und am meisten diskutierten Casting-Nachrichten des Jahres. Laut Variety hat Gaga ihre Beteiligung so eingeplant, dass sie während ihrer weltweiten Mayhem Ball Tour kurz in den Produktionsplan der Fortsetzung geschlüpft ist: Sie drehte dem Bericht zufolge kurz in Mailand, nach vier ausverkauften Nächten in Londons O2 und bevor sie weiter nach Stockholms Avicii Arena reiste. Diese logistische Einfügung in einen ohnehin engen Tourplan zeigt sowohl die Priorität, die Gaga dem Projekt einräumt, als auch die Produktionsflexibilität des Studios.

Was dieses Casting bedeutet

Dies wird Gagas erste größere Kinorolle seit Joker: Folie à Deux sein und folgt auf einen kleinen, aber gelobten Cameo-Auftritt in der Netflix-Serie Wednesday Anfang dieses Jahres. Ihre Mitwirkung erhöht sofort die Erwartungen: Der Originalfilm aus dem Jahr 2006 gilt als moderner Klassiker der Arbeitsplatzkomödie und des Modekinos, getragen von Meryl Streeps unvergesslicher Miranda Priestly und Anne Hathaways naiver Andy Sachs. Die Kombination von Gagas popkultureller Strahlkraft, ihrem Ruf für hochkonzeptionelle Performances und ihren schauspielerischen Fähigkeiten lässt vermuten, dass die Fortsetzung sowohl auf Starpower als auch auf auffällige stilistische Entscheidungen setzt. In der Praxis könnte das bedeuten, dass das Projekt eine stärkere visuelle Ästhetik, mutigere Kostümkonzepte und möglicherweise musikalische Elemente verwendet — ohne jedoch die erzählerische Bodenhaftung zu verlieren, die das Original so wirkungsvoll gemacht hat.

Zurückkehrendes Kreativteam und neue Gesichter

Regisseur David Frankel und Drehbuchautorin Aline Brosh McKenna, die beide maßgeblich für den Ton und die Struktur des ersten Films verantwortlich waren, kehren für die Fortsetzung zurück; Produzentin ist erneut Karen Rosenfelt. Die Besetzung erweitert sich um Kenneth Branagh in der Rolle von Mirandas Ehemann sowie Lucy Liu, Justin Theroux, B.J. Novak, Pauline Chalamet und Simon Ashley. Bekannte Nebendarsteller wie Tibor Feldman und Tracy Thomas sollen ebenfalls ihre Rollen wieder aufnehmen. Das Studio hat einen Starttermin für den 1. Mai 2026 angesetzt — knapp 20 Jahre nach dem Kinostart des Originals. Diese Mischung aus etablierten und neuen Namen signalisiert eine bewusste Balance: Vertraute Elemente erhalten, während frische Gesichter und aktuelle Stars das Franchise für ein neues Publikum attraktiv machen.

Hinweise zur Handlung

Konkrete Plot-Details sind bislang weitgehend unter Verschluss, doch Berichte deuten darauf hin, dass sich die Fortsetzung um Miranda Priestly und den sich wandelnden Kosmos der Modezeitschriften dreht. In einer Realität, in der Printmedien einem spürbaren Rückgang gegenüber digitalen Plattformen gegenüberstehen, kämpft Miranda darum, Relevanz, Einfluss und finanzielle Mittel zu erhalten — was zu einem Konflikt mit Emily (vermutlich Emily Blunt) führt, die Berichten zufolge inzwischen eine mächtige Führungskraft in einem Luxuskonzern ist, der die Werbebudgets kontrolliert, die Miranda dringend benötigt. Diese Prämisse erlaubt es, zeitgenössische Themen wie die Umverteilung von Werbegeldern, die Macht digitaler Reichweite, Influencer-Ökonomie und die strategische Neuausrichtung von Luxusmarken zu verhandeln. Wie Anne Hathaways Andy Sachs in dieses neue Machtgefüge eingebunden wird — als Mittlerin, Gegnerin oder in einer überraschend veränderten Rolle — ist noch unklar. Die Ungewissheit bietet dramaturgischen Spielraum: Reunion-Momente mit emotionaler Tiefe sind genauso möglich wie radikale Neuerfindungen etablierter Figuren.

Kontext und Trends

The Devil Wears Prada 2 erscheint in einer Phase, in der Hollywood intensiv in Fortsetzungen, Reboots und Franchisefortführungen aus den 2000er-Jahren investiert — ein Trend, der Nostalgie und bekannte Markenwerte ausnutzt. Doch während manche Neuauflagen hauptsächlich auf Erinnerungsmarketing setzen, scheint diese Fortsetzung stärker auf Aktualität zu zielen: Im Zentrum stehen wirtschaftlicher Druck auf traditionelle Medien, die Rolle von Luxusmarken im digitalen Zeitalter und die veränderten Mechaniken der Werbevermarktung 2026. Ein solcher Fokus könnte dem Film kulturelle Relevanz verschaffen, die über bloße Starbesetzung hinausgeht, indem er diskutiert, wie redaktionelle Macht mit Marktinteressen kollidiert, welche Verantwortung Medienhäuser gegenüber ihrer Leserschaft haben und wie Modejournalismus heute seine Stimmen differenziert. Darüber hinaus eröffnet die Handlung die Möglichkeit, die historischen Entwicklungen der Modebranche zu reflektieren — etwa die Verlagerung von kuratiertem Magazin-Content hin zu algorithmisch verstärkter Sichtbarkeit.

Kritische Perspektive und Fan-Reaktionen

Anhängern des Originals gegenüber herrscht eine vorsichtige Vorfreude: Miranda Priestly ist zu einem filmischen Archetyp geworden, und jede Geschichte, die ihre psychologische Komplexität vertieft, könnte bereichernd sein. Gleichzeitig bergen Fortsetzungen von geschlossenen, beliebten Werken Risiken: Eine falsche Tonalität, übermäßige Referenzen an das Original oder erzählerische Wiederholungen können das beschädigen, was den Erstling besonders machte. Gagas Verpflichtung wirkt wie ein zweischneidiges Schwert — sie garantiert mediale Aufmerksamkeit und Neugier, erhöht aber gleichzeitig die Erwartungshaltung an das kreative Urteil des Teams. Kritiker wie Anna Kovacs warnen: Die Fortsetzung habe das Potenzial, sowohl zeitgemäß als auch theatralisch zu erscheinen, doch das Drehbuch müsse jede Rückkehr erzählerisch verdienen. Wenn Frankel und Brosh McKenna eine Balance aus scharfer Satire, Branchenkritik und charakterlicher Tiefe finden, könnte der Film seine Existenzberechtigung behaupten; andernfalls droht eine glänzende Oberfläche ohne erzählerisches Fundament.

Aus Fansicht sind mehrere Reaktionsmuster denkbar: Nostalgische Zuschauer erwarten ikonische Momente und Zitate aus dem Original; Modeinteressierte hoffen auf neue, inspirierende Kostümbilder und Einblicke in die Branche; Kritiker erwarten eine reflektierte Auseinandersetzung mit dem Zeitgeist. Studios werden diese unterschiedlichen Erwartungshaltungen abwägen müssen, wenn sie Marketing und Festivalsichtungen planen. Die Rolle von Lady Gaga als zusätzlicher Publikumsmagnet könnte genutzt werden, um jüngere und musikalisch orientierte Zielgruppen anzusprechen, ohne die Stammzuschauer zu verprellen.

Diese Fortsetzung bietet auch industrieweite Implikationen: Ein erfolgreicher Film könnte die Attraktivität von Modefilmen neu beleben, Labels und Designer ins Rampenlicht rücken und Diskussionen über Karrierewege in der Modebranche anstoßen. Ebenso könnte ein Misserfolg die Skepsis gegenüber weiteren nostalgiebasierten Fortsetzungen verstärken.

Für Kinogänger formt sich The Devil Wears Prada 2 allmählich als Mischung aus Star-getriebener Show und industrieorientierter Erzählung. Ob die Fortsetzung zum würdigen Nachfolger des 2006er-Klassikers wird oder lediglich als glanzvolle Nostalgie-Inszenierung wahrgenommen wird, hängt davon ab, wie präzise und glaubwürdig die erzählerischen und thematischen Aktualisierungen umgesetzt werden. Entscheidend ist, dass die Spannung, die beruflichen Konflikte und die psychologische Tiefe der Charaktere nicht hinter spektakulärem Design und Promi-Auftritten zurückbleiben.

Kurze Trivia: Der Originalfilm steigerte nachhaltig das Interesse an Karrieren in der Modebranche und etablierte sich als kultureller Bezugspunkt für Chef-/Mitarbeiter-Dynamiken — ein Vermächtnis, das die Fortsetzung mit hoher Wahrscheinlichkeit aufgreifen, weiterführen und möglicherweise herausfordern wird. Gleichzeitig bietet die Neuauflage die Gelegenheit, Themen wie Diversität, Nachhaltigkeit in der Mode und die Digitalisierung der Medienlandschaft stärker zu beleuchten als es vor zwei Jahrzehnten üblich war.

Quelle: smarti

Kommentar hinterlassen

Kommentare