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Ein durchgesickertes Set-Video hat die Vorfreude und die Spekulationen rund um Nintendos Live-Action-Adaption von The Legend of Zelda neu entfacht — und Fans ziehen bereits Verbindungen zu einem vertrauten Fernsehgesicht. Die Meldung löste in Communitys und auf Social-Media-Plattformen schnell rege Diskussionen über Casting, Charakterinterpretationen und die mögliche Tonalität des Films aus. In Kombination mit Nintendos eigener Filmstrategie entsteht daraus ein weitreichendes Interesse an Details zu Produktion, Regie und Besetzung, etwa im Hinblick auf Schlüsselcharaktere wie Impa oder die Darstellung der Sheikah.
Auf Instagram kursierendes Leak-Material, das von InsiderGaming aufgegriffen wurde, zeigt eine Szene, in der eine vermummte Gestalt Zelda berät und ihr ein Schwert überreicht. Da bislang nur Benjamin Evan Ainsworth als Link und Bo Bragason als Zelda offiziell genannt wurden, heizt das plötzliche Erscheinen dieses unbenannten Charakters vor Ort die Casting-Gerüchte weiter an. Die Körperhaltung, das Blocking und die Interaktion in dem Clip lassen Rückschlüsse zu, die viele Beobachter zu einer der wichtigsten Nebenfiguren Hyrules führen: Impa, der treue Wächter von Prinzessin Zelda und Mitglied des mysteriösen Sheikah-Stamms.
Impa ist in der The-Legend-of-Zelda-Reihe in zahlreichen Inkarnationen aufgetreten — mal als ältere, weise Beschützerin, mal als junge, kampfbereite Kriegerin, etwa in Titeln wie Ocarina of Time oder Hyrule Warriors. Diese Bandbreite macht die Figur narrativ flexibel: Sie kann als Mentor, Aufpasserin oder aktive Kämpferin fungieren und so unterschiedliche dramaturgische Aufgaben übernehmen. Das geleakte Material deutet auf eine jüngere, agilere Darstellung hin, was gut zu einer Coming-of-Age-Geschichte oder einer Abenteuer-Handlung passen würde, die Zelda und Link zugleich wachsen lässt und Hyrules Mythologie in menschliche Beziehungen einbettet.
Wer könnte diese Version von Impa verkörpern? Auf Reddit und in Fanforen fiel schnell ein Name: Dichen Lachman, die in Australien geborene Schauspielerin, die breite Aufmerksamkeit durch die Serie Severance erlangte. Nutzerinnen und Nutzer vermaßen Gesichtszüge, Körperbau und Bewegungsmuster des Darstellers im Clip und stellten auffällige Parallelen fest. Lachman weist zudem Credits in Produktionen wie Jurassic World Dominion auf und hatte eine kleine Rolle in Wes Balls Kingdom of the Planet of the Apes — ein Umstand, der Beobachter zu der Vermutung verleitet, eine erneute Zusammenarbeit mit Ball für möglich zu halten. Solche Verbindungen zwischen früheren Projekten und neuen Besetzungen sind in der Branche nicht ungewöhnlich und werden von Fans häufig als Indizien für spätere Bestätigungen gewertet.

Nintendo und das Filmteam haben bislang keine weiteren Castings offiziell bestätigt, abgesehen von den bereits berichteten oder angekündigten Namen Benjamin Evan Ainsworth als Link und Bo Bragason als Zelda. In der Branche sind Vorabinformationen und Leaks zwar üblich, doch bis eine offizielle Ankündigung oder ein verifiziertes Casting-Sheet veröffentlicht wird, bleibt vieles in der Sphäre von Gerüchten und Fanhoffnungen. Produktionsfirmen schützen häufig zentrale Details durch Verschwiegenheitsvereinbarungen und gezielte Informationsfreigaben, sodass einzelne Clips zwar Aufschluss geben können, sie aber nicht zwangsläufig den finalen Stand der Besetzung widerspiegeln.
Regie führt Wes Ball, bekannt für konzeptstark inszenierte und visuell orientierte Blockbuster — darunter seine Adaption der Maze Runner-Reihe und jüngst ein großes Affenepos. Balls Handschrift, die zu dynamischer Action, prägnantem Production Design und einer Vorliebe für kinetische Bildsprache neigt, könnte der epischen, mythischen Dimension von Hyrule entgegenkommen. Seine Erfahrung mit groß angelegten Fantasy- und Sci‑Fi-Setpieces macht ihn zu einem Regisseur, der sowohl die skalenhaften Anforderungen eines Zelda-Films als auch die Notwendigkeit gelungener, emotionaler Charakterarbeit adressieren kann.
Nintendos jüngere Kino-Strategie spielt dabei eine nicht zu unterschätzende Rolle. Nach dem enormen Erfolg von The Super Mario Bros. Movie und der Ankündigung eines Super Mario Galaxy-Films ist das Unternehmen offenkundig daran interessiert, sein filmisches Universum gezielt auszubauen. Ein Live-Action-Zelda bringt dabei andere Herausforderungen mit sich: Die Balance zwischen Fantasy-Ästhetik und Abenteuer-Drama, die Altersgestaltung ikonischer Figuren wie Impa und die hohe Erwartungshaltung der langjährigen Spielerschaft. Gleichzeitig eröffnet das Format Chancen, bekannte Spielwelten in neue erzählerische Formen zu überführen und die Marke für ein breiteres Kinopublikum zu adaptieren.
Sollte Dichen Lachman tatsächlich beteiligt sein, würde sie verschiedene Stärken in die Produktion einbringen: dramatische Vielseitigkeit, Erfahrung mit Genreproduktionen sowie eine subtile Intensität, die einer Figur wie Impa zusätzliche Tiefe verleihen könnte. Anstatt nur als physische Beschützerin aufzutreten, wäre eine komplexere Auslegung denkbar — etwa als Mentorin mit moralischer Ambivalenz, die sowohl physische Fertigkeiten als auch emotionale Konflikte verkörpert. Fans und Kritiker haben argumentiert, dass Lachman dafür prädestiniert wäre, die doppelte Rolle des Sheikah-Schützers als Kriegerin und Persönlichkeit mit innerer Geschichte glaubhaft darzustellen.
Die Reaktionen in Online-Communities sind gemischt: Neben großer Aufregung gibt es auch kritische Stimmen, die vor zu schnellen Schlüsse warnen. Auf Reddit werden einzelne Frames des Leaks pixelgenau analysiert und mit bekannten Bildern der Schauspielerin verglichen, während auf Twitter mögliche Parallelen zwischen Lachmans früheren Rollen und klassischen Impa-Darstellungen diskutiert werden. Solche Debatten zeigen, wie stark die Fangemeinde auf Details achtet und wie wichtig stimmige Casting-Entscheidungen für die Akzeptanz einer Adaption sind. Als kleine Anekdote: Lachman hatte eine kurze Szene in Balls vorherigem Film — ein Umstand, den Beobachter als weiteren Punkt zum möglichen Zusammenspiel von Regisseur und Schauspielerin anführen.
Die Frage nach der Authentizität solcher Leaks steht dabei ebenso im Raum wie die Frage nach den narrativen Entscheidungen, die der Film treffen wird. Ein Live-Action-Film muss abwägen zwischen der Erwartungshaltung langjähriger Zelda-Fans und dem Bedürfnis, neue Zuschauer anzusprechen. Technische Aspekte wie Kostümdesign, Maske, Stunts und visuelle Effekte sind dabei genauso entscheidend wie die schauspielerische Besetzung: Sie formen die Glaubwürdigkeit von Figuren wie Impa und bestimmen, ob die Sheikah-Kultur und Hyrules Mythologie mit Respekt und erzählerischer Substanz behandelt werden.
Filmkritikerinnen und -kritiker beobachten diese Dynamik genau. Anna Kovacs kommentiert: "Wenn sich dieses Casting bestätigt, könnte das ein Hinweis darauf sein, dass Ball Zeldas Mythologie stärker in zwischenmenschliche Beziehungen verankern möchte, statt allein auf Spektakel zu setzen. Eine Schauspielerin wie Lachman würde Impa eine gelebte, geschichtete Qualität geben." Solche Einschätzungen verdeutlichen, dass die Wahl der Darstellerin Auswirkungen auf den Ton und die thematische Ausrichtung des Films haben kann, etwa ob er sich stärker auf persönliche Konflikte, politische Intrigen oder epische Abenteuer konzentriert.
Der Film ist derzeit für den 7. Mai 2027 terminiert, ein Datum, das noch Anpassungen unterliegen kann, wie es in großen Produktionen üblich ist. Bis dahin ist mit weiteren Leaks, Dementis und schließlich offiziellen Besetzungsbekanntgaben zu rechnen. Produktionsphasen, Postproduktion und Marketing werden in den kommenden Monaten entscheidend sein für den Ton der Kommunikation: gezielte Teaser, offizielle Trailer und kommentierte Fotoveröffentlichungen können Gerüchte bestätigen oder entkräften und gleichzeitig Erwartungen steuern.
Bis zur offiziellen Klärung bleibt das Diskursfeld aus Spekulation, Hoffnung und kritischer Beobachtung bestehen. Fans sollten die Spekulation als Teil des frühen Fandom-Erlebnisses genießen, zugleich aber realistisch bleiben: Leaks geben oft nur Ausschnitte einer größeren Vision wieder und reflektieren nicht notwendigerweise die finale filmische Umsetzung. Entscheidend wird sein, wie der Film die Balance findet zwischen respektvoller Adaption von Spielmaterial, formaler Innovation und der Erwartung, eine eigenständige, kinotaugliche Erzählung zu liefern.
Ob Dichen Lachman letztlich bestätigt wird oder nicht: Die bloße Debatte zeigt, wie aufmerksam Zuschauer Nintendos nächsten Schritt ins Live-Action-Genre verfolgen. Die Diskussionen über Casting, Regieführung, Produktionsdesign und Narrative sind ein Indikator für das große Interesse an einer hochwertigen Zelda-Adaption, die den Spagat bewältigen muss zwischen Fankultur, kommerziellem Anspruch und filmischer Integrität.
Quelle: smarti
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