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Microsoft schließt überraschend den Movies & TV Store
Der Technologiekonzern Microsoft hat seinen digitalen Movies & TV Store überraschend und ohne vorherige Ankündigung eingestellt. Diese Entscheidung ist ein deutliches Signal für eine Neuausrichtung der digitalen Medienstrategie des Unternehmens. Seit Freitag finden sich auf den offiziellen Microsoft- und Xbox-Supportseiten Hinweise, dass Nutzer keine neuen Filme oder TV-Serien mehr über Microsoft.com oder den Microsoft Store auf Windows- und Xbox-Plattformen erwerben können. Das abrupte Ende wirft bei vielen Usern Fragen hinsichtlich der Zukunft ihrer gekauften Inhalte sowie der Rolle von Microsoft im digitalen Unterhaltungsmarkt auf.
Bereits gekaufte Filme und Serien bleiben vorerst verfügbar
Obwohl keine neuen digitalen Inhalte mehr erhältlich sind, versichert Microsoft seinen Kunden, dass sie weiterhin Zugriff auf ihre bereits erworbenen Filme und TV-Sendungen über die Movies & TV-App auf Xbox-Konsolen und Windows-Geräten haben. Auch die technische Unterstützung für bestehende Inhalte wird auf absehbare Zeit fortgeführt, was zumindest eine gewisse Sicherheit für Bestandskunden bietet.
Keine Rückerstattungen oder einfache Umzugsmöglichkeiten
Für viele Nutzer ist die fehlende Möglichkeit, digitale Videobibliotheken auf andere Plattformen zu übertragen, oder eine Erstattung zu erhalten, ein großes Ärgernis. Für Kunden in den USA gibt es eine begrenzte Alternative: Ausgewählte Titel lassen sich mit dem Dienst Movies Anywhere verknüpfen, einer digitalen Mediathek, die kompatible Einkäufe verschiedener großer Händler zusammenführt und so plattformübergreifenden Zugriff ermöglicht.
Branchenkontext: Microsoft zieht sich zurück, Streaming-Dienste dominieren
Der rasche Rückzug aus dem Verkauf von digitalen Videos unterstreicht einen übergeordneten Trend im Tech- und Entertainment-Sektor. Streaming-Giganten wie Netflix oder Amazon Prime Video bestimmen zunehmend den Markt für digitale Unterhaltung auf Abruf. Transaktionale Angebote wie der Microsoft Movies & TV Store geraten dadurch immer stärker unter Druck. Inzwischen verweist auch der Microsoft-Support auf konkurrierende Plattformen wie Amazon Prime Video, Apple TV und Fandango at Home als Alternativen für aktuelle digitale Film- und Serienangebote.
Reaktionen der Nutzer und Feedback aus der Community
Auf Reddit tauchten zeitnah Berichte auf, nachdem viele Xbox-Nutzer offizielle Hinweise zum Ende des Film- und Serienverkaufs erhalten hatten. In der Community herrschte kaum Überraschung, da in den letzten Monaten bereits weniger Rabattaktionen und Angebote verfügbar waren. Einige Nutzer äußern zudem Sorgen, dass auch die Movies & TV-App selbst nachfolgend eingestellt werden könnte, wodurch der Zugriff auf die eigenen digitalen Inhalte langfristig gefährdet wäre.
Microsofts Entwicklung im digitalen Medienbereich im Überblick
Es ist nicht das erste Mal, dass Microsoft einen Schritt aus dem Mediengeschäft macht. Bereits 2015 wurde der Zune Music Store geschlossen, 2017 folgte das Aus für Groove Music – Nutzer wurden jeweils aufgefordert, ihre Musikbibliotheken beispielsweise zu Spotify umzuziehen. Mit dem Ende des Movies & TV Stores konzentriert sich Microsoft zunehmend auf jene Bereiche, in denen das Unternehmen dauerhaft hohe Nachfrage sieht – etwa bei Gaming mit Xbox Game Pass oder im Bereich digitaler Software-Distribution.
Digitale Inhalte: Besitz, Risiken und die Zukunft
Die Einstellung des digitalen Film- und Serienangebots unterstreicht die Unsicherheiten rund um den Besitz digitaler Inhalte im aktuellen Medienwandel. Kunden sollten prüfen, ob ihre Videokäufe für eine Verknüpfung mit Diensten wie Movies Anywhere geeignet sind, und aktuelle Ankündigungen zur Zukunft der Movies & TV-App aufmerksam verfolgen. Für Technikinteressierte und digitale Sammler zeigt Microsofts Ausstieg erneut die Dynamik der Unterhaltungsbranche und den wachsenden Einfluss von Streaming-Angeboten als zentrale Plattformen für digitale Medien.
Quelle: gizmodo
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