5 Minuten
Der Land Rover Defender – Ein Abenteurer auf vier Rädern
Der Land Rover Defender gilt als Inbegriff unverwüstlicher Geländewagen. Seine enorme Widerstandsfähigkeit, exzellente Geländefähigkeiten und Vielseitigkeit machen ihn zur ersten Wahl unter Offroad-Enthusiasten. Dank seines stabilen Rahmens und des großzügigen Innenraums – vor allem in der Langversion Defender 110 TD5 – nimmt es kaum Wunder, dass dieses britische 4x4-Original regelmäßig als Basis für die weltweit spannendsten Overlander-Ausbauten dient. Heute werfen wir einen Blick auf eine besonders außergewöhnliche Verwandlung: „Pango“, das liebevoll von Carla und Lida ausgebaut wurde und als voll ausgestattetes, rollendes Heim für Abenteuer dient.
Vom Alltag in den Niederlanden zum Nomadenleben
Carla und Lida entschieden sich, ihre Management-Karrieren in den Niederlanden hinter sich zu lassen und einem Leben voller Freiheit nachzugehen. Getrieben von Abenteuerlust erwarben sie ihren Land Rover Defender 110 TD5, Baujahr 1999, ungesehen in Südafrika – ein mutiger Schritt, der ihre Begeisterung und das Vertrauen in die legendäre Reputation des Fahrzeugs widerspiegelt. Der zuverlässige 2,5-Liter-Fünfzylinder-Turbodiesel und das längere Fahrgestell des 110ers boten die ideale Grundlage für ein vollwertiges, autarkes Zuhause auf Rädern – perfekt, um Süd- und Ostafrika auf eigene Faust zu durchstreifen.

Außenumbauten: Bereit für die Wildnis
Als Carla und Lida ihren „Pango“ kauften, hatte der Wagen bereits durch Vorbesitzer eine beeindruckende Metamorphose vom schlichten Pickup zum Camping-tauglichen Station Wagon erfahren. Zahlreiche Modifikationen unterstreichen seine Overlander-Qualitäten:
- Massive Rockslider zum Schutz der Karosserie
- Angehobener Ansaugschnorchel für Wasserquerungen
- BFGoodrich All-Terrain-Bereifung für optimalen Grip im Gelände
- Bullbar mit Ramsey-Winde samt Kunstfaserseil für extreme Bergungen
- Verstärkte Unterbodenschutzplatte
- Zusätzlicher 40-Liter-Zusatztank für Reichweiten bis ins Unbekannte (gesamte Kapazität mit dem 75-Liter-Serientank)
Carla und Lida steuerten weitere Details für noch mehr Unabhängigkeit bei: Die Bullbar erhielt AfriBush LED-Scheinwerfer, auf der Motorhaube kamen eine Schaufel und Maxxtrax-Bergeboards zum Einsatz und an den Seiten wurden zahlreiche, clevere Befestigungsmöglichkeiten angebracht – essentiell für den Alltag eines echten Camper-Ausbaus.

Durchdachte Stauraumsysteme und Utility-Upgrades
Der Defender bietet zwei abschließbare seitliche Staukästen mit Klapptüren – ideal für Werkzeuge wie einen Kompressor oder Reifensets. An der Beifahrerseite lagern in soliden Halterungen zwei Kanister – einer für Diesel, einer für Wasser. So ist der Wagen auch auf ausgedehnten Fernreisen bestens aufgestellt. Ein Reserveradträger und ein unauffällig verstauter 32-Liter-Frontrunner-Wassertank hinten links runden die durchdachte Versorgung ab.
Dank einer stabilen Leiter an der Fahrerseite ist das Dach leicht zugänglich. Oben wartet ein riesiges 270-Grad-Markisenset für Sofort-Schatten, drei Stauboxen für Zubehör sowie ein fest installiertes 200-Watt-Solarpanel. Zusätzlich sorgt ein tragbares, klappbares 220-Watt-Modul unterwegs für flexible Stromversorgung und maximale Autarkie.
Das Highlight: Alu-Cab Icaros Aufstelldach
Die spektakulärste Umrüstung ist zweifellos das Alu-Cab Icaros Aufstelldach. Diese hochwertige Konstruktion verschafft dem Defender aufrechte Stehhöhe und bringt eine bequeme Wohlfühloase auf Reisen – ideal für ein langes Leben im Fahrzeug. Das System vereint ein Textildach mit großzügigen, zu öffnenden Panorama-Fenstern für perfekte Belüftung und beeindruckende Ausblicke am Stellplatz.

Komfort- und Kabinen-Upgrades
Viele Stunden flossen in die Optimierung des Fahrerhauses: Fast das komplette Armaturenbrett wurde entfernt und durch effektive Vibrations- und Hitzedämmung ersetzt – ein Muss für lange Etappen bei Afrikas Wetter. Weiterhin setzten Carla und Lida persönliche Akzente mit erneuerten Türverkleidungen, geschickt angebrachten Netztaschen und modernen Überwachungssystemen für Kühlmittel und Reifendruck – alles für entspanntes Reisen.
Auch optisch überzeugt der Defender: Die tiefgrüne Lackierung harmoniert perfekt mit den sandfarbenen Sitzbezügen, die zugleich Schutz und Stil bieten. Zahlreiche Fenster sorgen für viel Tageslicht und schaffen ein großzügiges Raumgefühl – ein echter Luxus für Camper-Ausbauten.
Innenraum: Praktisch unterteilte Zonen für autarkes Leben
Das Innendesign ist intelligent in drei Bereiche aufgeteilt:
- Sitzecke: Eine L-förmige Bank verbirgt unter den Polstern zusätzlichen Stauraum und ein tragbares WC – zugänglich, aber unsichtbar.
- Küche: Gegenüber der Sitzgruppe bietet die Küchenzeile einen großen, hochformatigen 55-Liter-Kühlschrank, viel Arbeitsfläche, ein kleines Filtersystem am Spülbecken, eine mobile Induktionsplatte und maßgeschreinerte Möbel. Zwei 20-Liter-Kanister sorgen für jederzeit verfügbares Frischwasser.
- Schlafbereich: Der Aufstelldach-Bereich oben dient als privates, liebevoll gestaltetes Schlafzimmer. Tagsüber lassen sich die Bodenpaneele hochklappen und ermöglichen Stehhöhe, nachts entsteht daraus ein komfortables Bett unter Afrikas Sternenzelt.
Innovatives Energiemanagement und zusätzlicher Stauraum
Direkt hinter dem Beifahrersitz befindet sich das Herzstück der Stromversorgung: Ein starker 2.000-Watt-Wechselrichter und zwei 100Ah-Lithiumbatterien liefern zusammen mit den Solarmodulen überall Energie für Beleuchtung, Elektronik und Küchengeräte. Geladen wird flexibel – per Solarpaneel, über die Lichtmaschine während der Fahrt oder via Landstrom auf Campingplätzen.
Zusätzlich hat das Paar eine Molleplatte an der Hecktür installiert – sie dient als multifunktionales „Command Center“ für Kleinkram und Alltagsequipment. Direkt darunter ist ein klappbarer Tisch montiert, praktisch für Koch- oder Bastelarbeiten unterwegs.

Performance on & off the Road
Dank des stabilen Leiterrahmens, dem legendären Allradantrieb und dem kräftigen Turbodiesel überwindet Pango mühelos Schotterpisten, felsige Pässe, Flussdurchfahrten und endlose Wellblechstraßen. Die Gewichtsverteilung nach dem Ausbau bleibt durch das original verstärkte Fahrwerk und die belastbare Antriebstechnik optimal. Mit den All-Terrain-Reifen und der speziellen Abstimmung steht das Fahrzeug sowohl im Gelände als auch auf der Straße seinen Mann.
Marktwert und Vergleich: Pango überzeugt!
Alle Verbesserungen zusammengerechnet belaufen sich die Kosten auf R522.000 (umgerechnet $29,393/€25,010) – inklusive:
- Kaufpreis für den Defender: R225.000
- Aufstelldach-Umbau: R112.000
- Sonderanfertigungen und Ausbauten: R185.000
Für einen Overlander dieses Kalibers ist das ein bemerkenswert gutes Preis-Leistungs-Verhältnis – vor allem verglichen mit kommerziellen Camper-Umbauten modernerer Bauart, die oft ein Vielfaches kosten.
Im Vergleich zu anderen Defender-Expeditionsmobilen sticht Pango durch seine präzise Eigenbau-Qualität, das perfekte Gleichgewicht aus Komfort und Funktionalität und echte Alltags- und Reise-Tauglichkeit hervor. Wer den Spirit des Overlanding liebt, findet hier den Traum-Mix aus klassischem Land-Rover-Charakter, autarker Technik und erschwinglichem Ausbau.
Fazit: Abenteuergeist und Kreativität in Perfektion
Carla und Lidas Defender beweist, was möglich ist, wenn Leidenschaft, handwerkliches Geschick und Fernweh aufeinandertreffen. Innerhalb von nur vier Monaten schufen sie ein kompaktes Expeditionsfahrzeug, das sie durch Afrika und darüber hinaus begleitet – und dabei allen Komfort eines Zuhauses bietet. Ihre Geschichte und das Fahrzeug sind die perfekte Inspiration für alle, die von einem eigenen Camper-Ausbau oder einem Overland-Trip im klassischen Geländewagen träumen.
Wer mit einer Defender-Conversion liebäugelt oder zuverlässige Offroad-Reisemobile für Welttouren sucht, findet in Pango das beste Beispiel dafür, was dieses legendäre 4x4 leisten kann: kompromisslose Geländegängigkeit, nachhaltigen Komfort und maximalen Nutzwert für echte Abenteurer.
Quelle: autoevolution
Kommentare