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Lewis Hamilton kämpft im Qualifying zum Großen Preis von Ungarn
Der siebenfache Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton musste beim Qualifying zum Ungarn-Grand-Prix 2025 schwere Rückschläge verkraften: Der britische Star, der das legendäre Hungaroring bereits neunmal als Sieger verlassen konnte und damit Rekordhalter ist, belegte dieses Mal nur Rang zwölf für das Sonntagsrennen. Ausgerechnet auf einer Strecke, auf der Hamilton in der Vergangenheit stets brillierte, hatte er nach seinem Wechsel zu Ferrari mit neuen Schwierigkeiten zu kämpfen.
Qualifying-Performance im Abwärtstrend
Mit der Hoffnung im Gepäck, endlich erstmals in dieser Saison ein Podium für die Scuderia zu holen, reiste Hamilton nach Budapest. Doch bereits im entscheidenden Q2-Abschnitt zerschlugen sich seine Ambitionen. Nach seiner ersten schnellen Runde lag er auf dem elften Platz und musste in seiner letzten Gelegenheit alles riskieren, um Q3 zu erreichen. Er verbesserte seine Zeit zwar um einige Zehntelsekunden und setzte sich kurzfristig auf Rang sieben, nahm jedoch am Ende Tempo heraus. Dies reichte nicht, denn als die Konkurrenz nachzog, fiel Hamilton im Klassement zurück.
Am Ende reichte es im Q2-Tableau nur zu Platz 13 für den Briten, der allerdings auf Position zwölf aufrückte, nachdem Kimi Antonellis beste Zeit wegen Überschreitung der Streckenbegrenzungen gestrichen wurde. Hamilton verpasste damit zum vierten Mal in dieser Saison das Q3 und erlebte zudem seine schwächste Qualifying-Schlussplatzierung am Hungaroring seit 2014, als er damals aufgrund technischer Probleme aus der Boxengasse starten musste.

Teamduell: Leclerc setzt in Ungarn ein Zeichen
Die Situation für Hamilton verschärfte sich zusätzlich, als sein Ferrari-Teamkollege Charles Leclerc mit einer herausragenden Pole Position überzeugte. In einem packenden Fight schlug Leclerc WM-Spitzenreiter Oscar Piastri mit weniger als einer Zehntelsekunde Vorsprung. Dieses Ergebnis demonstrierte eindrucksvoll das Potenzial des Ferrari F1-Boliden 2025 – ein Faktor, den Hamilton in seinen Interviews nach der Session selbst ansprach. Er zeigte sich enttäuscht von seiner eigenen Leistung, lobte jedoch das Team und gratulierte dem Monegassen.
„Der Wagen ist, wie Charles deutlich gemacht hat, absolut konkurrenzfähig. Er zeigte eine fantastische Pole. Heute lag es ganz klar an mir als Fahrer, nicht am Material“, erklärte Hamilton selbstkritisch gegenüber den Medien.
Hamiltons anhaltende Schwierigkeiten bei Ferrari
Das enttäuschende Qualifying bestätigt einen Trend, der sich im bisherigen Saisonverlauf abzeichnet. Sowohl in Sprint- als auch in regulären Qualifyings musste sich Hamilton 2025 bereits zwölfmal seinem Teamkollegen Leclerc geschlagen geben – ein Beleg für Leclercs beeindruckende Einrundenstärke mit dem neuen Ferrari. Zwar gelang Hamilton in Shanghai ein Sprint-Erfolg samt Pole, doch in acht der letzten zehn Zeittrainings zog er gegen Leclerc den Kürzeren – teils mit deutlichem Rückstand wie beispielsweise in Bahrain, als der Monegasse ihm knapp sechs Zehntel abnahm.
Hamilton konnte sich im Qualifying lediglich in Spanien und Kanada gegen Leclerc durchsetzen, doch in den vergangenen vier Grand Prix-Finals überquerte er nur einmal vor seinem Stallrivalen die Ziellinie. In Budapest lag zwischen den beiden Ferrari-Fahrern eine Differenz von etwa drei Zehnteln – auf einer Strecke, mit der Leclerc in der Vergangenheit ebenfalls oft zu kämpfen hatte.

Analyse: Fahrzeugentwicklung und Stallduell
Schon die gesamte Saison über stehen die technischen Fortschritte am Ferrari SF-25 im Fokus. Eine verbesserte Aerodynamik sowie ein potentes neues Antriebsaggregat verschaffen dem Auto besonders im Qualifying Oberwasser im Konkurrenzvergleich. Während Leclerc scheinbar mühelos das Maximum herausholt, kämpft Hamilton noch mit der Balance und der optimalen Nutzung der Reifen im entscheidenden Moment.
Oft entschieden Nuancen im Zehntelbereich die Qualifying-Resultate im Ferrari-internen Duell, doch Leclerc überzeugt derzeit mit hoher Anpassungsfähigkeit und nutzt den Grip souverän auf wechselnden Streckenbedingungen aus. Hamilton verdeutlichte immer wieder, dass er noch nach dem nötigen Vertrauen ins Auto sucht – ein deutlicher Kontrast zu früheren Glanzzeiten im Mercedes-Cockpit.
Rennen gegen Qualifying: Herausforderungen für Hamilton
Auch in den direkten Rennvergleichen 2025 blieb Hamilton bislang meist hinter Leclerc. Lediglich zwei Grands Prix, in Imola und Silverstone, beendete der Brite vor seinem Teamkollegen. Beide Male hatten besondere Umstände mit Einfluss: In Imola kosteten Leclerc eine taktische Fehleinschätzung und eine späte Safety-Car-Phase wertvolle Plätze, während in Silverstone ein gewagtes Reifenpoker bei wechselhaftem Wetter den Monegassen aus dem Rennen nahm.
Vergleich und Konkurrenz: Ferrari im Wettstreit
Der Ferrari SF-25 zählt 2025 unbestritten zu den top konkurrenzfähigen Fahrzeugen im vorderen Feld der Formel 1. Zwar deuten Pole Positions und starke Qualifyingergebnisse auf die enorme Grundgeschwindigkeit hin, allerdings spielen auch Konstanz, Renndistanz-Performance und die Harmonie zwischen Fahrer und Auto eine entscheidende Rolle. Mittlerweile liegt Leclerc im teaminternen WM-Duell bereits 30 Punkte vor Hamilton – und die Situation erinnert an legendäre Stallrivalitäten der Formel-1-Geschichte.
Für Motorsport-Enthusiasten und Ferrari-Fans stellt sich zunehmend die Frage: Erwartung und Umsetzung klaffen bislang auseinander. Ferrari hat mit dem SF-25 ein potentes Auto auf die Räder gestellt, doch Hamilton steht unter Zugzwang, seine Form zu stabilisieren und wieder an die Spitze vorzufahren – unter dem wachsamen Blick seiner weltweiten Fangemeinde.

Blick nach vorn: Hoffnung auf Besserung
Vor dem herannahenden Sommer-Intermezzo schöpft Hamilton immerhin Hoffnung aus seinen bislang starken Auftritten im Sprintformat: Der Sieg im Shanghai-Sprint und ein Podest in Miami zeigen, dass er das Potenzial für Erfolge nach wie vor besitzt. Dennoch hinkt er Leclerc in der Gesamtwertung hinterher – der Monegasse beweist sowohl Geschwindigkeit als auch Cleverness im Rennen mit dem aktuellen Ferrari.
Die kommenden Rennwochenenden werden zeigen, ob Hamilton und sein Team die nötige Konstanz und das Selbstvertrauen zurückgewinnen können, um wieder an der Spitze zu kämpfen. Die Anpassung des britischen Superstars an die traditionsreiche, aber fordernde Ferrari-Umgebung wird dabei zweifelsohne weiterhin eines der bestimmenden Themen der Formel-1-Saison 2025 bleiben – nicht nur für Ferrari-Fans, sondern für die gesamte Motorsportwelt.
Quelle: autoevolution
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