Rekordfahrt: Mercedes EQS 1.205 km mit Lithium‑Metall‑Festkörperbatterie

Rekordfahrt: Mercedes EQS 1.205 km mit Lithium‑Metall‑Festkörperbatterie

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Rekordfahrt über große Distanz: Stuttgart bis Malmö mit einer Ladung

Mercedes hat einen bedeutenden Fortschritt für die Elektromobilität demonstriert: Ein EQS‑Versuchsfahrzeug mit einer Lithium‑Metall‑Festkörperbatterie absolvierte eine 1.205 km (749 Meilen) lange Fahrt von Stuttgart, Deutschland, nach Malmö, Schweden mit einer einzigen Ladung und kam mit geschätzten noch 137 km Reichweite an. Die Fahrt erfolgte im Rahmen von Mercedes' Real‑World‑Validierungsprogramm für Batterietechnologie der nächsten Generation und zeigt, wie eine höhere Energiedichte zu realen Langstreckenleistungen von Elektrofahrzeugen außerhalb des Labors führen kann.

Woraus resultiert der Reichweitengewinn?

Das Testfahrzeug nutzt Lithium‑Metall‑Festkörperzellen, die in Zusammenarbeit mit Mercedes‑AMG High Performance Powertrains entwickelt und vom US‑Unternehmen Factorial Energy geliefert wurden. Im Vergleich zur Standardbatterie des EQS liefert das Festkörperpaket Berichten zufolge rund 25 % mehr nutzbare Energie, während Gewicht und Abmessungen vergleichbar bleiben. Dieser Zugewinn an nutzbarer Energie ist der wesentliche Grund dafür, dass der EQS eine derart außergewöhnliche Distanz ohne Zwischenladung zurücklegen konnte.

Batterietechnologie und Aufbau

Die Festkörperchemie ersetzt den flüssigen Elektrolyten herkömmlicher Lithium‑Ionen‑Pakete durch einen festen Elektrolyten und eine Lithium‑Metall‑Anode. Das ermöglicht eine höhere Energiedichte und kann Sicherheit sowie Ladeeigenschaften verbessern. Mercedes gibt an, dass die physische Grundfläche und die Masse der Prototypbatterie der Produktionsbatterie des EQS ähneln, was die Integration vereinfacht und nahelegt, dass die Technologie ohne umfangreiche Fahrzeugneugestaltung in die Serienproduktion überführt werden könnte.

Fahrzeugspezifikationen und Leistung

Obwohl Mercedes das Test‑EQS im Vergleich zu einem Serienmodell nur als "leicht modifiziert" beschrieb (die Batteriezusammensetzung war der Hauptunterschied), zeigt die Fahrt reale Reichweitengewinne und nicht nur Laborwerte. Die EQS‑Plattform ist bereits aerodynamisch optimiert und auf Effizienz ausgelegt — Eigenschaften, die in Kombination mit Zellen höherer Energiedichte zum 1.205‑km‑Ergebnis geführt haben. Spezifische Antriebsstrangabstimmungen für den Test wurden minimal gehalten, um widerzuspiegeln, was Kunden erwarten könnten, wenn die Technologie in die Showrooms kommt.

Wesentliche technische Erkenntnisse

  • Erreichte Distanz: 1.205 km (Stuttgart bis Malmö) mit einer Ladung
  • Verbleibende Reichweite bei Ankunft: ~137 km
  • Steigerung der nutzbaren Energie: rund +25 % gegenüber der Standard‑EQS‑Batterie
  • Batterieformfaktor: Gewicht und Größe vergleichbar mit dem aktuellen EQS‑Pack
  • Entwicklungspartner: Mercedes‑AMG High Performance Powertrains und Factorial Energy

Design und Effizienz

Der EQS ist Mercedes' luxuriöse elektrische Limousine, die rund um niedrigen Luftwiderstand und hocheffiziente Systeme konzipiert wurde — ein ideales Versuchsfeld für fortschrittliche Batteriezellen. Seine stromlinienförmige Silhouette, Unterboden‑Aerodynamik und effizientes Thermomanagement ergänzen die dichtere Energiespeicherung und tragen dazu bei, die reale Reichweite zu maximieren. Der Test verdeutlicht, wie Fahrzeugdesign und Batteriematerial zusammenwirken müssen, um Reichweitenangst zu verringern und die Alltagstauglichkeit für Langstreckenfahrten zu verbessern.

Marktpositionierung und Produktionsausblick

Mercedes positioniert den EQS als luxuriöses Elektro‑Flaggschiff, und die Integration von Festkörperbatterien könnte sowohl Reichweite als auch Komfort für Premium‑EV‑Kunden steigern. Unternehmensvertreter sagen, diese Testfahrten dienten dazu, die Leistungsfähigkeit in unterschiedlichen Klimazonen und Streckenprofilen zu prüfen und die Serienreife zu beschleunigen. Während Mercedes kein genaues Einführungsdatum genannt hat, betont die Unternehmensführung das Ziel, Festkörperinnovationen bis zum Ende des Jahrzehnts in die Produktion zu bringen — was diese Technologie in den kommenden Jahren in den Mainstream‑Luxus‑EV‑Markt führen würde.

Vergleiche und Branchenkontext

Die 1.205‑km‑Fahrt übertraf knapp die frühere Langstrecken‑Demonstration des Vision EQXX von Mercedes, der eine Stuttgart‑bis‑Silverstone‑Strecke absolvierte, die 3 km kürzer war. Im Gegensatz zum Konzeptfahrzeug — das extreme Effizienz priorisierte und ein nahezu experimenteller Prototyp war — liegt das Test‑EQS näher an dem, was Kunden kaufen werden, was die Glaubwürdigkeit der Ergebnisse stärkt. Im Vergleich zu herkömmlichen heute verfügbaren Lithium‑Ionen‑EVs verspricht ein EQS mit Festkörperzellen einen spürbaren Sprung bei der nutzbaren Reichweite, ohne die Packgröße zu vergrößern.

Auswirkungen für Käufer und Verbreitung von E‑Autos

Für Fahrer, die sich Sorgen um Langstreckenfahrten und Ladeinfrastruktur machen, könnten Festkörperbatterien einen Wandel bedeuten: Höhere Energiedichte heißt weniger Ladehalte und mehr Flexibilität bei Reisen. Zudem vereinfacht die Beibehaltung ähnlicher Batteriegewichte und ‑größen die Integration in bestehende Fahrzeuglinien und kann die Markteinführung beschleunigen. Mercedes' Ansatz — eine bewährte Fahrzeugarchitektur mit verbesserter Zellchemie zu skalieren — zielt darauf ab, das technische Risiko zu senken und den Kunden greifbare Vorteile zu bieten.

Zusammenfassung

Der Langstreckentest des Mercedes EQS mit Lithium‑Metall‑Festkörperzellen demonstriert einen konkreten Sprung bei der elektrischen Reichweite und unterstreicht die Roadmap des Herstellers hin zu serienreifen Batterien der nächsten Generation. Mit einer 1.205‑km‑Einzelverbrauchsfahrt und etwa 25 % mehr nutzbarer Energie in einem ähnlich großen Paket zeichnet sich die Festkörpertechnologie als führende Lösung ab, um Reichweite zu erhöhen, Sicherheit zu verbessern und die breite Akzeptanz von Elektrofahrzeugen zu beschleunigen.

Quelle: arenaev

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