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Ein 1970er Dodge Charger, der kürzlich bei eBay gelistet wurde, zieht trotz einer spärlichen Beschreibung Aufmerksamkeit auf sich. Der Verkäufer stellte eine Fotogalerie zur Verfügung, aber fast keine schriftlichen Details, sodass potenzielle Käufer die Geschichte nur aus den Bildern zusammensetzen müssen. Für Oldtimer-Käufer kann ein solches Inserat eine chancenreiche, aber risikoreiche Gelegenheit sein – besonders wenn ein 383ci V8 und ein manuelles 4-Gang-Getriebe erkennbar sind.
Warum dieser Charger interessant ist
Dieses Modelljahr ist bei Mopar-Enthusiasten sehr gefragt. Dodge baute 1970 nahezu 50.000 Charger, und zwar entschieden sich viele Käufer für V8-Motoren, während nur eine kleine Anzahl mit kleineren Sechszylindermotoren ausgerüstet wurde. Das Inserat nennt einen 383 Kubikzoll V8 unter der Haube in Kombination mit einem 4-Gang-Schaltgetriebe, und die Fotos zeigen das Fahrzeug an mehreren Orten, unter anderem an einer Tankstelle, was darauf hindeutet, dass der Motor zumindest anspringt und das Auto kurze Strecken bewegen kann.
Wesentliche Beobachtungen aus den Fotos
- Der Außenbereich macht auf den ersten Blick einen ordentlichen Eindruck, aber mehrere Aufnahmen deuten auf erhebliche Korrosion am Rahmen und Unterboden hin.
- Innenraumfotos zeigen zerrissene Sitze und Beschädigungen an der Polsterung, was auf jahrelange Einlagerung oder Vernachlässigung schließen lässt.
- Alle Zierleisten, Verglasungen und Innenraumkomponenten scheinen vorhanden zu sein, was für Restaurierungsinteressenten positiv ist.
Fahrzeugspezifikationen
Da das Inserat keine ausführliche Spezifikationsliste enthält, sind die wahrscheinlichsten Angaben basierend auf den Fotos und typischen 1970er Charger-Konfigurationen:
- Baujahr: 1970
- Gezeigter Motor: 383 Kubikzoll V8 (Big-Block Mopar)
- Getriebe: 4-Gang-Schaltgetriebe
- Produktionskontext: etwa 50.000 Charger wurden 1970 produziert; nur rund 300 waren in jenem Jahr mit dem 225ci Slant-Six ausgestattet
Hinweis: Das Inserat bestätigt nicht Motor- oder Getriebenummern, Gusscodes oder VIN-Abgleich. Interessenten sollten Originalität und Dokumentation persönlich überprüfen.

Design und Zustand
Der 1970er Charger ist ein Icon des Muscle-Car-Designs, bekannt für seine Coke-bottle-Silhouette, die Fastback-Hecklinie und die aggressive Frontpartie. Dieses Exemplar bewahrt die klassischen Proportionen, zeigt jedoch einen gemischten Erhaltungszustand. Die äußere Erscheinung ist vielversprechend, doch der Rost am Unterboden ist beunruhigend. Käufer sollten das Auto unbedingt auf eine Hebebühne stellen, um Rahmenholme, Bodenbleche, Aufhängungsbefestigungen und Torque Boxes (Drehmomentkästen) auf verdeckte Durchrostungen zu prüfen.
Der Innenraum spiegelt die äußere Lage wider. Zerrissene Sitze deuten auf lange Lagerung oder Sonnenschäden hin, aber das Vorhandensein originaler Zierteile und Befestigungen spricht dagegen, dass das Fahrzeug bereits als Teileträger auseinandergebaut wurde – ein Vorteil für Restaurateure.
Leistung und Fahrbarkeit
Ein laufender 383 mit 4-Gang-Schaltgetriebe bietet bei gutem Zustand authentische Muscle-Car-Performance mit kräftigem Drehmoment im mittleren Drehzahlbereich und klassischem V8-Sound. Ohne Serviceunterlagen, Kompressionsmessungen und eine vollständige mechanische Durchsicht bleiben Aussagen zu Zuverlässigkeit und Leistung jedoch spekulativ. Die Fotos deuten darauf hin, dass sich das Auto kurz selbst bewegen lässt, eine gründliche technische Prüfung ist aber zwingend erforderlich.

Marktpositionierung und Wertermittlung
Der Verkäufer hat einen Preis von $40.000 angesetzt und die Option "Make Offer" aktiviert. Für einen unrestaurierten Charger mit 383, dokumentiertem Rost und unklarer Herkunft liegt dieser Preis in einer Grauzone. Sollte das Fahrzeug weitgehend original sein und der Motor in gutem Zustand, könnte es ein lohnendes Restaurierungsprojekt sein. Sind der Rost strukturell oder ist Antriebsstrang nicht original bzw. in schlechtem Zustand, sinkt der Wert deutlich. Ähnliche unrestaurierte Charger variieren stark im Preis – abhängig von Originalität, Ausstattung und regionaler Nachfrage.
Was vor dem Kauf zu prüfen ist
- Übereinstimmung und Echtheit der VIN-Platte und Datenplatte
- Motor- und Getriebenummern sowie deren Zustand
- Umfassende Unterbodeninspektion auf einer Hebebühne bezüglich Rahmen- und Bodenplattenrost
- Anzeichen von Unfallreparaturen oder eingesetzten Blechpatches
- Funktionalität der Elektrik und Bremsanlage
- Verfügbarkeit von Titel und Zulassung

Vergleich und Kaufrat
Im Vergleich zu vollständig restaurierten 1970er Chargern oder Modellen mit verifizierten Hochleistungsoptionen ist dieses Inserat ein eher kostenbewusster Einstieg in das Hobby. Im Vergleich zu Scheunenfunden oder vollständig durchgerosteten Fahrzeugen liegt es irgendwo in der Mitte: potenziell wertvoll, aber es erfordert sorgfältige Prüfungen. Interessenten sollten um ein Video-Exposé bitten, Kompressionswerte und Wartungshistorie anfordern sowie eine persönliche Besichtigung oder eine unabhängige Vor-Kauf-Prüfung vereinbaren.
Kurz gesagt: Dieser mysteriöse Charger könnte für den passenden Käufer ein roher Diamant sein, doch der Preis von $40.000 verlangt Belege. Mit 34 Beobachtern in der eBay-Anzeige und noch 27 Tagen Laufzeit könnte er Angebote anziehen – aber Vorsicht und gründliche Inspektion sind vor einer Kaufentscheidung Pflicht.
Quelle: autoevolution
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