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Alpine A390 landet mit Premium-Preisetikett
Alpine hat endlich Preise und Bestelldaten für den A390 Sport-Fastback bekanntgegeben — und das Preisetikett dürfte bei einigen Interessenten ein Erstaunen auslösen. Die GT‑Variante lässt sich in Frankreich ab November für 67.500 € vorbestellen, während die stärkere GTS‑Ausführung bei 78.000 € startet und Anfang 2026 folgen soll. Alpine beschreibt das Fahrzeug mit dem Slogan „ein Rennwagen im Anzug“, was sowohl auf die sportliche DNA als auch auf die Nähe zu Premium- und Near‑Luxury‑Ambitionen der Marke verweist. Diese Positionierung signalisiert klar, dass es Alpine dabei nicht nur um reine Beschleunigungswerte geht, sondern auch um Materialwahl, Verarbeitung und ein erlebbares Markenimage im Segment der Performance‑Elektroautos.
Was der A390 bietet
Der A390 ist das dritte Serienmodell von Alpine nach dem Verbrennungs-A110 und dem kleineren Batteriemodell A290. Für die Marke bringt er gleich zwei Premieren: erstmals eine Allrad‑Architektur bei einem Alpine‑Serienfahrzeug und ein Fahrzeug, das in vielen Situationen SUV‑ähnliche Alltagsqualitäten bietet — obwohl Alpine den Begriff „Sport Fastback" bevorzugt. Mit äußeren Maßen von 4.615 mm Länge, 1.885 mm Breite und 1.532 mm Höhe zeigt sich der A390 kompakt, aber kraftvoll proportioniert. Diese Dimensionen zielen darauf ab, ein dynamisches Fahrverhalten zu ermöglichen und gleichzeitig einen nutzbaren Innenraum bereitzustellen, der Alltagstauglichkeit mit sportlicher Agilität verbindet. Durch die fließende Dachlinie entsteht eine sportliche Silhouette, ohne dass der Innenraum oder das Ladevolumen zu stark eingeengt werden.

Mechanische Highlights:
- Dreifach‑Motor EV‑Konzept (ein Motor vorn, zwei Motoren hinten) in GT und GTS, um optimale Traktion, hohe Leistung und dynamische Momentenverteilung zu ermöglichen. Dieses Setup erlaubt nicht nur hohe Beschleunigungswerte, sondern auch fein abgestimmtes Torque Vectoring für präzise Kurvenstabilität.
- 89‑kWh‑Hochvolt‑Batterie, WLTP‑gerechnete Reichweite bis zu 555 km, ein Wert, der die Alltagstauglichkeit unterstreicht, wenn auch reale Reichweite von Fahrstil, Temperatur und Ladeinfrastruktur abhängt. Alpine kommuniziert die WLTP‑Zahl als Standardmaß, was für europäische Käufer relevant ist.
- DC‑Schnellladung: 15–80 % Ladezustand in unter 25 Minuten, sofern eine ausreichend leistungsfähige Gleichstrom‑Ladesäule verfügbar ist; das entspricht der Erwartungshaltung an ein modernes Performance‑Elektrofahrzeug und erleichtert Langstreckenfahrten.
- Leistung GT: 400 PS, 0–100 km/h in 4,8 Sekunden — eine Beschleunigungscharakteristik, die sportliche Alltagstauglichkeit mit Effizienz verbindet.
- Leistung GTS: 470 PS, bis zu 824 Nm Drehmoment, 0–100 km/h in 3,9 Sekunden — Werte, die den GTS klar in das höher positionierte Performance‑Segment heben und gegenüber der GT‑Variante eine deutlich spontanere Leistungsentfaltung versprechen.
- Aktives Torque Vectoring zur Optimierung von Grip und Handling: Die gezielte Verteilung des Antriebsmoments zwischen einzelnen Rädern sorgt für bessere Spurtreue, schnellere Richtungswechsel und mehr Vertrauen auf trockener wie nasser Fahrbahn.
Diese technischen Kennzahlen positionieren den A390 eindeutig im Segment der Performance‑Elektroautos, in dem Fahrdynamik, Fahrwerkstechnik und Elektronik die höhere Preissetzung rechtfertigen. Alpine rüstet die GT‑Version serienmäßig mit 20‑Zoll‑Diamantgeschliffenen Leichtmetallrädern und Michelin Sport EV‑Reifen aus, während die GTS‑Variante 21‑Zoll geschmiedete Felgen mit Pilot Sport 4S‑Bereifung erhält — eine Kombination, die auf kompromisslose Lenkpräzision und hohen Grip abzielt. Solche Reifen‑ und Felgenkombinationen beeinflussen nicht nur die Fahrdynamik, sondern auch Rollwiderstand, Komfort und den realen Verbrauch. Für Fahrer, die Wert auf Track‑Performance legen, bieten die größeren Felgen und klebeorientierten Reifen der GTS eindeutige Vorteile, während die GT‑Konfiguration auf einen ausgeglicheneren Kompromiss zwischen Alltag und Sportlichkeit setzt.

Innenraum, Technik und Extras
Im Innenraum setzt Alpine auf hochwertige Materialien wie Alcantara und Nappa‑Leder, kombiniert mit einem von der Formel‑1 inspirierten Lenkrad, das ergonomisch auf Sportlichkeit und direkte Rückmeldung ausgelegt ist. Die GT‑Version verfügt serienmäßig über ein hochwertiges Devialet‑Soundsystem mit 13 Lautsprechern — eine Lösung, die auf Hörqualität und Raumklang abzielt. Im GTS erhöht Alpine das Niveau weiter: Devialet XtremeSound liefert eine noch feinere Klangwiedergabe, die Massagesitze vorne in zweifarbigem Nappa‑Leder erhöhen den Komfort auf langen Strecken, und das optionale Driving‑Paket ergänzt die Fahrassistenz um Funktionen wie Lane‑Centering und teilautonomes Ein‑und Ausparken ohne Lenkeingriff.
Neben der Materialwahl spielen Software‑ und Vernetzungsfunktionen für das Nutzungserlebnis eine zentrale Rolle. Eine dedizierte Alpine‑App, die ab Dezember verfügbar sein soll, streamt in Echtzeit Telemetriedaten wie Rundenzeiten, Laterale g‑Kräfte, Beschleunigungs‑ und Bremsdaten, Momentenverteilung und Temperaturinformationen. Solche Daten sind besonders für Kunden interessant, die das Fahrzeug auf Rennstrecken oder Performance‑Events einsetzen wollen, da sie Fahrzeugperformance analysieren, persönliche Fahrfortschritte dokumentieren und Fahrwerk- sowie Antriebsstrategien besser nachvollziehen können. Darüber hinaus lassen sich per App voraussichtlich OTA‑Updates (Over‑the‑Air) steuern, Fahrmodi konfigurieren und Ladevorgänge planen — Funktionen, die für moderne Elektroautos zur Erwartungshaltung gehören und die langfristige Funktionalität sowie die Aktualität der Software sicherstellen.
Zu den weiteren technischen Merkmalen, die Alpine kommuniziert oder typischerweise anbietet, gehören adaptive Dämpfungssysteme, einstellbare Differenzialkennlinien durch die Elektronik, mehrere Fahrmodi (Eco, Comfort, Sport, Track) und ein umfassendes Sicherheits‑ und Assistenzpaket mit Notbremsassistenten, adaptivem Tempomat und Verkehrsschilderkennung. All diese Komponenten bilden zusammen ein technologisches Fundament, das sowohl Komfort als auch sportliche Präzision unterstützen soll. Käufer sollten jedoch prüfen, welche Assistenzsysteme in den verschiedenen Märkten serienmäßig sind und welche als Option zu Buche schlagen, da die Ausstattungspakete den Endpreis deutlich beeinflussen können.

Bestellung, Auslieferung und Markthinweise
- Premiere‑Pass‑Inhaber in Frankreich können die GT‑Variante ab dem 4. November ordern — ein typisches Vorgehen für Hersteller, die Early‑Adopter‑Programme nutzen, um initiale Nachfrage zu kanalisieren und erste Auslieferungen priorisiert zu organisieren.
- Die allgemeine Bestellöffnung in Frankreich für die GT‑Version ist am 18. November geplant; die GTS‑Bestellungen folgen in den ersten Monaten des Jahres 2026. Wer explizit den GTS mit seiner höheren Performance ordern möchte, sollte den verzögerten Bestellstart berücksichtigen.
- Händler sollen den A390 gegen Ende 2025 in Empfang nehmen, mit geplanten Auslieferungen an Kunden im frühen Jahr 2026. Der genaue Zeitplan kann sich je nach Logistik, Freigaben und regionaler Nachfrage noch verschieben.
Alpine wird sechs Karosseriefarben und Kontrastdächer anbieten, dazu Extras wie verschiedene Radsatz‑Optionen, stärkere Sitze, interior‑Ausstattungen und das Alpine Expert Telemetrie‑Paket. Solche Individualisierungsoptionen sind im Premiumsegment üblich und ermöglichen es Kunden, ihren A390 spezifisch auf Einsatzzweck, optische Vorlieben und Performance‑Ansprüche zuzuschneiden. Ein globaler Launch‑Zeitplan steht noch nicht fest; nach dem französischen Start ist jedoch mit einer gestaffelten Einführung in anderen europäischen Ländern und ausgewählten internationalen Märkten zu rechnen. Import‑ und Zulassungsprozesse sowie lokale Förderprogramme für Elektrofahrzeuge können diesen Zeitplan beeinflussen und zudem den finalen Kundenpreis in einzelnen Regionen verändern.
Der kommunikative Nebeneffekt des Slogans „Costs like an Eastern European two‑bedroom apartment" mag provokant klingen, aber er verdeutlicht einen breiteren Trend: Performance‑Elektrofahrzeuge mit hochwertigen Materialien, aufwendiger Elektronik und spezialisierter Antriebstechnik dringen in Preissegmente vor, die früher ausschließlich von Luxus‑Verbrennern belegt waren. Für Interessenten, die die Alpine‑typische Fahrcharakteristik in einem allradgetriebenen, vollelektrischen Paket suchen, bietet der A390 eine überzeugende — wenn auch kostenintensive — Option. Zusätzlich sollten potenzielle Käufer Gesamtkostenbetrachtungen anstellen, die neben Kaufpreis auch Förderungen, Stromkosten, Wartung, Versicherung und zu erwartende Restwerte einschließen, um den wirtschaftlichen Nutzen gegenüber traditionellen ICE‑Alternativen fundiert abzuwägen.
Quelle: autoevolution
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