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Neue Leaks aus China deuten darauf hin, dass Honor an einem stärker auf Fotografie ausgerichteten Nachfolger des 400 Pro arbeitet. Das angebliche Honor 500 Pro soll die Messlatte mit einem riesigen 200MP-Sensor und einem dedizierten Periskop-Teleobjektiv anheben — im Folgenden fassen wir zusammen, was die neuesten Berichte behaupten und welche technischen Hintergründe dabei relevant sind.
Große Sensoren und echter Zoom: Was zu erwarten ist
Den Leaks zufolge setzt Honor weiterhin auf eine 200MP-Hauptkamera, die um einen 1/1,4-Zoll-Typ-Sensor herum aufgebaut sein soll. Das würde die jüngste Ausrichtung der Marke auf ultra-hochauflösende Aufnahmen fortsetzen und in Kombination mit moderner Pixel-Binning-Technik (z. B. 16-in-1 oder 4-in-1, je nach Implementierung) sowohl hohe Detailauflösung als auch brauchbare Low-Light-Performance ermöglichen. Zusätzlich soll das Gerät ein 64MP-Periskop-Telemodul verwenden, das laut Berichten auf OmniVision’s OV64B-Sensor basiert und etwa 3x optischen Zoom bietet. Ein Periskop-Design ermöglicht längere Brennweiten in einem dünnen Smartphone-Gehäuse, indem die optische Achse seitlich geführt wird — ein bewährter Weg, um echten optischen Zoom ohne übermäßige Gehäusetiefe zu realisieren.
- Hauptkamera: 200MP, 1/1.4-Zoll-Typ-Sensor (Gerücht)
- Telefoto: 64MP Periskop (OmniVision OV64B) mit 3x optischem Zoom
- Chipset: Qualcomm Snapdragon 8 Elite (Gerücht)
- Akku: Angeblich der größte in seiner Klasse
- Display: Rund 6,5 Zoll (sowohl Honor 500 als auch 500 Pro)
- Marktstart: Erwartet zusammen mit dem Honor 500 bis Jahresende in China

Wie sich das zum Honor 400 Pro verhält
Das Honor 400 Pro debütierte im Mai und brachte bereits eine solide Basis für die Reihe. Gegenüber diesem Vorgänger positioniert sich das 500 Pro offenbar als gezieltes Kamera-Upgrade: Der Sprung zu einem 200MP-Hauptsensor und die Ergänzung um ein OV64B-basiertes Periskop würden die Flexibilität bei Fernaufnahmen erhöhen und bessere Möglichkeiten für hochauflösende Zuschnitte (Cropping) bieten, ohne die Bildqualität zu stark zu beeinträchtigen. In der Praxis bedeutet ein größerer Sensor in Verbindung mit optimierter Rechenfotografie, dass Nutzer mehr Spielraum für nachträgliche Bildbearbeitung haben — etwa zum Zoomen in ein Bild, ohne sofort auf störendes Rauschen oder stärkere Artefakte zu stoßen.
Wenn man dieses Kamerapaket mit einem Qualcomm Snapdragon 8 Elite kombiniert, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass Honor sowohl bei der Verarbeitungsgeschwindigkeit als auch bei den Bildverarbeitungs-Pipelines (ISP, NPU) nachlegt. Eine leistungsfähige Plattform ist wichtig, um große Sensorbilder in Echtzeit zu verarbeiten, HDR-Bilder zu verrechnen und KI-gestützte Modi wie Nachtaufnahmen, Rauschunterdrückung und Super-Resolution umzusetzen. Die Berichte erwähnen außerdem einen besonders großen Akku, was für Nutzer attraktiv ist, die lange Aufnahmesessions oder intensiven mobilen Einsatz erwarten. Allerdings sei an dieser Stelle erinnert: Es handelt sich um Leaks; Spezifikationen können sich vor der offiziellen Vorstellung noch ändern.
Warum das relevant ist
Die Smartphone-Fotografie entwickelt sich rasant weiter. Ein 200MP-Sensor verspricht feinere Details und bessere Ergebnisausschnitte beim digitalen Zoomen, während ein 3x-Periskop einen praktischen optischen Zwischenschritt bietet, der ohne reine Softwarelösungen auskommt. Gerade bei Portrait-, Tier- oder Sportaufnahmen ist ein echter optischer Zoom oft praktischer als hohes digitales Zoomen. Sollte Honor die Hardware und die Bildverarbeitung optimal abstimmen, könnte das 500 Pro für mobile Fotografen, die sowohl Auflösung als auch Reichweite wünschen, zu einer ernsthaften Option werden.
Erwarten Sie weitere Bestätigungen (oder Überraschungen) im Vorfeld des angeblichen China-Starts später in diesem Jahr. Bis dahin sollten diese Details als vielversprechende Hinweise und nicht als endgültige Spezifikationen betrachtet werden.
Im folgenden erweiterten Abschnitt analysieren wir die technischen Implikationen der genannten Komponenten, betrachten typische Stärken und Schwächen solcher Sensor- und Optikkombinationen und geben Einschätzungen zu fotografischen Einsatzszenarien, die für potenzielle Käufer wichtig sein könnten.
Sensorgröße und Pixelphysik: Ein 1/1,4-Zoll-Sensor ist in der Smartphone-Welt vergleichsweise groß. Die physische Sensorfläche beeinflusst maßgeblich, wie viel Licht pro Pixel eingefangen werden kann — das ist besonders bei schlechten Lichtverhältnissen entscheidend. Bei einem 200MP-Sensor hängt die Low-Light-Performance stark von der Pixelgröße und dem verwendeten Binning-Verfahren ab. Moderne High-MP-Sensoren nutzen Pixel-Binning, um mehrere benachbarte Pixel zu einer größeren, besser lichtempfindlichen Einheit zusammenzufassen. Dadurch lassen sich Rauschverhalten und Dynamikumfang verbessern, während zugleich hohe Detailstärken bei gutem Licht erhalten bleiben.
Periskop-Teleobjektiv OV64B: OmniVision’s OV64B ist ein Sensor, der für Telemodule optimiert werden kann und oft in Kombination mit Periskop-Optiken eingesetzt wird. Periskop-Module nutzen eine prismatische Umlenkung der optischen Achse, um in einem flachen Gehäuse längere effektive Brennweiten zu realisieren. Ein 3x optischer Zoom ist für viele Alltagssituationen ein praktikabler Kompromiss: Er bietet echten optischen Zoom ohne das übermäßige Gewicht und die Masse höherer Vergrößerungen. Entscheidend bleibt, wie gut OIS (optische Bildstabilisierung), Autofokus und Rechenfotografie zusammenarbeiten, um sowohl bei Foto- als auch Videoaufnahmen eine konstante Qualität zu liefern.
ISP, NPU und Rechenfotografie: Ein Snapdragon 8 Elite bringt eine leistungsfähige Bildsignalverarbeitung (ISP) und neuronale Verarbeitungseinheiten (NPU) mit, die für moderne Rechenfotografie unabdingbar sind. Funktionen wie Multi-Frame-Noise-Reduction, Deep-Learning-basierte Rauschminderung, Echtzeit-Bokeh und Super-Resolution-Zoom setzen hohe Rechenleistung voraus. Bei einem Sensor mit 200MP fallen zudem große Datenmengen an, die effizient verarbeitet und komprimiert werden müssen, ohne die Aufnahmegeschwindigkeit zu beeinträchtigen. Honor muss hier sowohl Hardware als auch Software fein aufeinander abstimmen, damit Benutzer schnelle Serienaufnahmen, zuverlässige HDR-Ergebnisse und flüssiges Video erhalten.
Akku und Thermik: Ein besonders großer Akku ist für ein kamerafokussiertes Gerät praktisch: längere Aufnahmezeiten, längere Videoaufnahmen und größere Pufferreserven für intensivere Rechenfotografie-Modi. Allerdings bringt mehr Leistung und längere Rechenaufgaben auch Herausforderungen bei der Wärmeentwicklung mit sich. Gute thermische Architektur und effizientes Power-Management sind entscheidend, um Throttling bei langen Aufnahmesessions zu vermeiden.
Display und Aufnahme-Workflow: Ein Display um 6,5 Zoll ist für Fotografen eine ausgewogene Größe: genug Bildschirmfläche für Bildkomposition und Nachbearbeitung, aber noch handlich im Alltag. Für Fotografen sind zudem Farbdarstellung, Helligkeit und Reflexionsverhalten relevant, da sie direkte Rückschlüsse auf Belichtung und Farbgebung erlauben. Honor könnte hier auf ein OLED-Panel mit hoher Farbtreue und ausreichender Helligkeit setzen, um die Anforderungen von Fotografen zu bedienen.
Software-Features und professionelle Modi: Neben der reinen Hardware entscheidet die Software, wie gut sich ein Gerät als Fotowerkzeug eignet. RAW-Unterstützung, manuelle Einstellmöglichkeiten (Belichtung, ISO, Verschlusszeit), Pro-Modi für Tele- und Hauptkamera sowie spezielle Nacht- und Astro-Modi sind Merkmale, die ambitionierte Fotografen erwarten. Zudem sind Automatik-Modi mit intelligenter Szenenerkennung, KI-gestützter Bildverbesserung und adaptivem Rauschmanagement wichtige Faktoren bei der Kaufentscheidung.
Wettbewerbsumfeld: Der Markt für „Camera Phones“ ist hart umkämpft: Hersteller wie Samsung, Google, Xiaomi und Apple investieren stark in Sensor-, Optik- und Software-Integration. Ein 200MP-Sensor kombiniert mit einem 3x-Periskop könnte das Honor 500 Pro jedoch in eine attraktive Nische stellen: Nutzer, die hohe Auflösung und praktischen optischen Zoom wünschen, ohne in die gewaltigen Tele-Zoom-Bereiche (5–10x oder mehr) zu wechseln, könnten von diesem Angebot profitieren.
Praktische Anwendungsszenarien: Für Reise-, Landschafts- und Detailfotografie ist ein großer Hauptsensor mit hoher Auflösung besonders nützlich. Die Möglichkeit, Bilder stark zuzuschneiden und dennoch brauchbare Detailtreue zu behalten, erhöht die Flexibilität beim Fotografieren. Das 3x Periskop ist ideal für Porträts aus Distanz, Straßenszenen oder Tierfotografie, wo eine moderate Reichweite oft ausreichend ist, aber echte optische Qualität wichtig bleibt.
Abschließend bleibt zu sagen, dass die Kombination aus einem 200MP-Sensor, einem OmniVision OV64B-basierten Periskop und einem leistungsfähigen SoC wie dem Snapdragon 8 Elite das Potenzial für ein ausgewogenes, leistungsfähiges Kamera-Smartphone bietet. Ob Honor dieses Potenzial in Lieferfähigkeit, Bildqualität und Software-Erfahrung umsetzt, bleibt abzuwarten. Wir erwarten, dass weitere Leaks und schließlich eine offizielle Präsentation in China mehr Klarheit bringen werden.
Quelle: gsmarena
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