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Nubias neues Z80 Ultra rückt die Marke weiter in den Flagship-Bereich: ein großer 7.200‑mAh‑Akku, der Qualcomm Snapdragon 8 Elite Gen 5 Prozessor, eine Unter‑Display‑Selfie‑Kamera und ein Kamerasetup, das sich gezielt an Foto‑Enthusiasten richtet. Das Telefon wurde in China vorgestellt und soll am 6. November weltweit auf den Markt kommen. In diesem Artikel betrachten wir Design, Display, Kamerakonzept, Leistung, Kühlung, Akku und Preisgestaltung genauer und ordnen das Gerät im Wettbewerb der späten 2025er Flaggschiff‑Modelle ein.
Display und Design: Ein durchgehendes Sichtfeld
Das Z80 Ultra ist mit einem 6,85 Zoll großen BOE X10 AMOLED‑Panel ausgestattet, das eine 1,5K‑Auflösung (1.216 x 2.688 Pixel) und eine Bildwiederholrate von 144 Hz bietet. Nubia setzt auf eine völlig freie Sichtfläche, indem die Frontkamera als 16‑MP‑Sensor unter dem Display verborgen ist. Dadurch gibt es weder Punch‑Hole noch Notch, die das Seherlebnis stören könnten. Für Nutzer, die viel streamen, spielen oder Wert auf ein möglichst sauberes Display legen, ist dies ein klarer Vorteil.
Die Kombination aus hoher Bildwiederholrate und hoher Auflösung zielt auf Gamer und Medienkonsumenten ab: flüssige Animationen, schnelle Touch‑Reaktionszeiten und scharfe Inhalte sind hier der Fokus. Darüber hinaus liefert das AMOLED‑Panel in der Regel kräftige Farben, hohe Kontraste und tiefes Schwarz, was HDR‑Inhalte besonders eindrucksvoll erscheinen lässt. Nubia erwähnt die Verwendung eines BOE X10 Panels, das in aktuellen Tests oft für gute Farbtreue und Helligkeit gelobt wird, was im Freienbetrieb von Vorteil ist.
Das Gehäuse des Z80 Ultra scheint auf eine ausgewogene Balance zwischen Robustheit und Ergonomie ausgelegt zu sein. Trotz des großen Displays bleibt das Telefon für eine Gerätelinie mit einer 7.200‑mAh‑Batterie vergleichsweise handlich. Verarbeitungsmaterialien, Rahmen‑Design und Antennenintegration beeinflussen in der Praxis Griff und Empfang — Nubia setzt hier erfahrungsgemäß auf eine Kombination aus Metallrahmen und Glasrückseite oder speziellen Texturen, um Rutschfestigkeit zu verbessern.
Kameras, zugeschnitten auf Brennweiten‑Fans
Nubias Kamerastrategie beim Z80 Ultra ist bemerkenswert gezielt: Statt ausschließlich auf megapixelstarke Allrounder zu setzen, wählt das Unternehmen konkrete Brennweiten und entsprechende Sensorgrößen, um typische Fotoanforderungen punktgenau zu bedienen. Das verspricht konsistente Ergebnisse in den Situationen, für die die jeweiligen Objektive gedacht sind.
Die Hauptkamera ist als 35‑mm‑äquivalentes Objektiv ausgelegt und nutzt einen maßgeschneiderten 1/1,3" OmniVision 990 Sensor. Diese Wahl liefert ein ausgewogenes Bildfeld für Porträts und Alltagsaufnahmen, ohne die Verzerrungen, die bei sehr weiten oder sehr engen Brennweiten auftreten können. Eine ~35‑mm‑Äquivalenz ist in der Fotografie für natürliche Porträtperspektiven und vielseitige Street‑ und Reportageaufnahmen beliebt.
Für Teleaufnahmen kommt ein 64‑MP‑Periskopmodul mit einem 1/2" Sensor zum Einsatz, das 3x optischen Zoom bietet. Periskopmodule liefern in der Regel bessere Tele‑Leistungen, weil sie längere optische Brennweiten in einem schlanken Gehäuse ermöglichen. Mit 3x optischem Zoom können Nutzer näher an entfernte Motive heranrücken, ohne sofort auf verlustbehafteten digitalen Zoom angewiesen zu sein.
Das Ultraweitwinkel ist als 18‑mm‑äquivalentes Objektiv realisiert und nutzt einen vergleichsweise großen 1/1,55" Sensor. Ein größerer Sensor im Ultraweitwinkelsegment verbessert Details, Dynamikumfang und Rauschverhalten, besonders bei Innenräumen oder Dämmerlicht. Für Landschaften, Architekturfotos und Gruppenaufnahmen ist diese Kombination vorteilhaft.
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Auf der Software‑Seite ergänzt Nubia die Hardware mit neuen KI‑Fotografie‑Filtern, die in Echtzeit Farbprofile vorschlagen und so Nutzern helfen, schnell einen gewünschten Look zu erzielen. Trotz der Automatisierung bleiben manuelle Feineinstellungen möglich: Weißabgleich, Belichtung, ISO, und Farbton lassen sich weiterhin individuell anpassen, was für Fotobegeisterte und Profis wichtig ist.
Für Creator, die ein taktiles Arbeiten und erweiterte Objektivoptionen wünschen, bietet Nubia ein optionales Fotografie‑Kit an (CNY 669 / etwa 95 USD). Dieses Kit enthält eine T‑Mount‑Befestigung für externe Objektive sowie einen Kalt‑Schuh für Mikrofone oder LED‑Leuchten — ein sinnvolles Zubehörpaket für Vlogger, mobile Filmer und Fotoenthusiasten, die mehr Kontrolle und professionelle Peripherie suchen. Solche Add‑ons verwandeln das Smartphone praktisch in eine kompakte Produktionslösung für unterwegs.
Leistung, Kühlung und Speicher
Im Inneren arbeitet der Snapdragon 8 Elite Gen 5, Qualcomms Highend‑SoC der neuesten Generation, kombiniert mit bis zu 16 GB LPDDR5X Arbeitsspeicher und bis zu 1 TB UFS 4.1 Speicher. Diese Hardwarekonfiguration zielt auf anspruchsvolle Nutzer: intensive Spiele, Multitasking, große Medienbibliotheken und komplexe Foto‑/Videobearbeitung sollten flüssig möglich sein.
Speichertechnisch bedeutet UFS 4.1 deutlich höhere Lese‑ und Schreibgeschwindigkeiten im Vergleich zu älteren Standards, was App‑Starts, Dateitransfers und das Aufzeichnen großer Videodatenströme beschleunigt. LPDDR5X RAM bietet zudem erhöhte Bandbreite und Effizienz, was sich insbesondere bei grafikintensiven Anwendungen und Multitasking auszahlt.
Ein Kernpunkt für dauerhafte Leistung ist das thermische Management: Nubia setzt auf ein kombiniertes Kühlungskonzept mit einer Flüssigmetall‑Kompositlösung, ähnlich zu Systemen, die in Gaming‑Telefonen wie der Red Magic Reihe verwendet werden, sowie einem 3D Ice Steel VC Heat‑Sink. Flüssigmetall verbessert die Wärmeleitfähigkeit zwischen Chip und Kühlkörper, während Vapor‑Chamber‑(VC)‑Designs Wärme gleichmäßig verteilen. In der Praxis bedeutet das längere Phasen hoher Leistung mit geringerer Drosselung, beispielsweise bei langen Gaming‑Sessions, Echtzeit‑Videobearbeitung oder intensiver Bildverarbeitung.
Dieses Kühlungssetup zusammen mit der optimierten System‑Software zielt darauf ab, thermische Engpässe zu reduzieren, die sonst Leistungseinbußen oder übermäßige Gehäusetemperaturen verursachen könnten. Für Nutzer, die häufig grafikintensive Spiele oder Profi‑Workflows mobil ausführen, ist eine robuste Kühlung ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal.
Akku und Laden: Große Kapazität, schnelles Auftanken
Das auffälligste Merkmal beim Energiemanagement ist der 7.200‑mAh‑Si/C‑Akku. Diese hohe Kapazität verspricht mehrtägige Laufzeiten für moderat nutzende Personen und sehr lange Ausdauer für Power‑User, die viel spielen, streamen oder fotografieren. In der Praxis hängt die tatsächliche Laufzeit von Displayhelligkeit, Bildwiederholrate, Netzwerkbelastung und Nutzungsmustern ab, doch ein Akku dieser Größe verschafft Nutzern deutlich mehr Puffer gegenüber den üblichen 4.500–5.500‑mAh‑Kapazitäten vieler Flaggschiffe.
Beim Laden setzt Nubia auf schnelle Werte: 90 W kabelgebundenes Laden und 80 W kabelloses Laden. 90 W wired‑Charging kann das Telefon in relativ kurzer Zeit auf einen hohen Ladestand bringen, was insbesondere für Nutzer mit wenig Ladedauer pro Tag praktisch ist. Die 80 W Wireless‑Lösung ist bemerkenswert, da kabelloses Laden meist langsamer ist als kabelgebundenes — hier reduziert Nubia die Downtime deutlich und bietet mehr Flexibilität beim täglichen Aufladen ohne Kabel.
Zusätzlich zur reinen Ladeleistung spielen auch Lademanagement, Akkukühlung während des Ladevorgangs und Ladezyklen‑Optimierung eine Rolle für die langfristige Akku‑Gesundheit. Hersteller wie Nubia implementieren zunehmend intelligente Ladealgorithmen, die die Batterie schonen, indem sie den Ladevorgang dynamisch an Nutzungsmuster anpassen und Überladung vermeiden.
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Varianten, Farboptionen und Preisgestaltung
- Farben: Light White, Phantom Black sowie eine Starry Sky Collector’s Edition, inspiriert von Vincent van Gogh.
- Konfigurationen: Bis zu 16 GB RAM und 1 TB Speicher.
- Preis in China: Ab CNY 4.999 (12/512 GB, rund 701 USD). Die Starry Sky Collector’s Edition kostet CNY 5.999 (etwa 842 USD).
Die Farbvarianten decken klassische Optionen wie Weiß und Schwarz ab und ergänzen sie mit einer limitierten Edition für Sammler und Design‑Fans. Solche Sondereditionen können Sammlermarktwert haben und unterscheiden sich oft durch besondere Rückseiten‑Veredelungen oder Verpackungsdetails.
Preislich positioniert sich das Z80 Ultra damit in einem Segment, das ernsthafte Flaggschiff‑Ambitionen signalisiert, aber gegenüber einigen etablierten Premium‑Marken mit ähnlicher Hardware vielleicht einen günstigeren Einstiegspreis bieten kann. Für Käufer ist neben dem absoluten Preis auch das Preis‑Leistungs‑Verhältnis wichtig: große Batterie, spezialisierte Kamerahardware und starke Kühlung sind relevante Differenzierungsmerkmale.
Mit dem Schwerpunkt auf einer großen Akkukapazität, spezifisch abgestimmter Kamerahardware für verschiedene Brennweiten und Flaggschiff‑Leistung mit fortschrittlicher Kühlung will das Nubia Z80 Ultra aus der Masse der späten 2025er‑Flaggschiffe herausstechen. Die globale Verfügbarkeit ab dem 6. November ist ein Datum, das Interessenten im Kalender vermerken sollten — insbesondere wenn lange Akkulaufzeit, ein ungestörtes Display und ein Fokus auf fotografische Vielseitigkeit Priorität haben.
Aus Sicht der Technik und Käuferentscheidungen bietet das Z80 Ultra mehrere Ansatzpunkte, die es unterscheidbar machen: die Unter‑Display‑Kamera für ein nahtloses Displayerlebnis, die gezielten Brennweiten mit großflächigen Sensoren für bessere Low‑Light‑Leistung und die umfangreiche Kühlung für nachhaltige Performance. Wer nach einem modernen Android‑Flaggschiff sucht, das zugleich für Creator, Gamer und Vielnutzer konzipiert ist, sollte das Gerät in die engere Auswahl nehmen und bei Verfügbarkeit Tests und Reviews zur Akkuleistung, Kameraqualität und Wärmeentwicklung prüfen.
Abschließend gilt: Die technischen Eckdaten sind vielversprechend, doch die reale Erfahrung entscheidet — Displaykalibrierung, Kamera‑Softwareimplementierung, Akkumanagement und Ökosystemintegration (Updates, Service) beeinflussen das Gesamtergebnis. Nubias Z80 Ultra hat das Potenzial, sich in mehreren Schlüsselbereichen zu profilieren; wie gut sich das Gerät jedoch im Alltag gegenüber etablierten Marken behauptet, werden erste Tests und Nutzerberichte nach dem weltweiten Start im November zeigen.
Quelle: gsmarena





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