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Circle reagiert im LIBRA-Token-Skandal: USDC im Wert von 58 Millionen US-Dollar eingefroren

Circle reagiert im LIBRA-Token-Skandal: USDC im Wert von 58 Millionen US-Dollar eingefroren

2025-05-29
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Circle handelt entschlossen angesichts LIBRA-Token-Kontroverse

In einer bedeutenden Entscheidung, die den zunehmenden regulatorischen Druck im Kryptowährungssektor widerspiegelt, hat Circle, der Emittent des beliebten USD Coin (USDC), knapp 58 Millionen US-Dollar an USDC eingefroren. Diese Maßnahme steht im direkten Zusammenhang mit dem aktuellen LIBRA-Memecoin-Skandal. Die Entscheidung folgte, nachdem das Blockchain-Analyseunternehmen Arkham am 29. Mai aufdeckte, dass zwei Solana-Wallets—mutmaßlich im Besitz des LIBRA-Entwicklers und des Projektteams—insgesamt 57,65 Millionen USDC angehäuft hatten. Nach der Enthüllung blockierte Circle diese Gelder mithilfe seiner Multi-Signatur-Autorität.

Sammelklage erhöht rechtlichen Druck

Die eingefrorenen Vermögenswerte stehen in Verbindung mit einer laufenden Sammelklage, die im März am Bezirksgericht im südlichen Distrikt von New York eingereicht wurde. Hunderte LIBRA-Token-Investoren verklagen Kelsier Ventures, eine auf Kryptowährungen spezialisierte Risikokapitalgesellschaft, sowie deren Mitgründer Gideon, Thomas und Hayden Davis. Die renommierte Kanzlei Burwick vertritt die Kläger, zu denen auch namhafte Akteure der Kryptobranche gehören, darunter Benjamin Chow, Mitgründer von Meteora, und Julian Peh von KIP Protocol. Sie werden beschuldigt, an der Förderung und Entwicklung des LIBRA-Tokens beteiligt gewesen zu sein.

LIBRAs steiler Aufstieg und Absturz

Der LIBRA-Token zog nach seinem Launch im Februar 2025 weltweite Aufmerksamkeit auf sich, verstärkt durch Social-Media-Posts des argentinischen Präsidenten Javier Milei. Als blockchainbasierte Initiative zur Förderung kleiner Unternehmen in Argentinien beworben, stieg der LIBRA-Kurs innerhalb einer Stunde von wenigen Cents auf über 5 US-Dollar und erreichte eine Marktkapitalisierung von über 4 Milliarden US-Dollar.

Dem rasanten Anstieg folgte jedoch ein dramatischer Absturz. Der Klage zufolge sollen Insider, die etwa 70 Prozent der gesamten Token-Menge hielten, ihre Anteile verkauft und damit einen Preisverfall von über 90 Prozent verursacht haben. Während diese Insider angeblich mehr als 150 Millionen US-Dollar Gewinn erzielten, erlitten Investoren Verluste von über 250 Millionen US-Dollar.

Politische und regulatorische Auswirkungen

Der Vorfall löste in Argentinien eine politische Kontroverse aus, die besonders Präsident Milei unter Druck setzte. Er entfernte später Werbebeiträge und bestritt jede Beteiligung. Obwohl zunächst eine Untersuchungskommission gebildet wurde, löste sich diese am 19. Mai wieder auf, was für zusätzliche Diskussionen sorgte. Das Einfrieren der Mittel durch Circle unterstreicht, dass US-Gerichte bereit sind, bei mutmaßlichem Betrug im Kryptobereich einzugreifen und möglicherweise betroffenen Anlegern Wege zur Wiedergutmachung aufzuzeigen.

Wegweisendes Urteil für Krypto-Verantwortung

Ein erfolgreicher Ausgang des LIBRA-Verfahrens könnte einen Wendepunkt beim Schutz von Investoren im Blockchain-Bereich markieren und rechtliche Standards für die Verantwortung von Gründern und Promotern bei Kryptowährungen setzen. Mit dem weiteren Wachstum des Kryptomarktes bleiben Transparenz und der Schutz von Anlegerinteressen entscheidend für die Glaubwürdigkeit der gesamten Branche.

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