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Xiaomi hat still und leise die internen Tests für HyperOS 3 ausgeweitet, die firmeninterne Firmware-Basis, die auf Android 15 aufsetzt. Eine wachsende Liste von Smartphones und Tablets steht bereits in der Testwarteschlange; die bisherige Verteilung umfasst sowohl aktuelle Flaggschiffe als auch ältere Modelle, die offiziell kein Android 16 erhalten werden, aber dennoch das HyperOS 3-Erlebnis bekommen sollen. Diese interne Validierungsphase ist für Hersteller wie Xiaomi ein entscheidender Schritt, um Kompatibilität, Performance und Stabilität über verschiedene Hardware-Generationen hinweg sicherzustellen.
Was ist in der internen Beta — und welche ROMs sind beteiligt?
Logs aus der Mi Community und interne Testprotokolle deuten darauf hin, dass mindestens ein Dutzend Geräte Teil von Xiaomis internen HyperOS 3-Tests sind. Vier Modelle werden sowohl auf chinesischen als auch auf globalen ROMs geprüft, während die übrigen Geräte vorerst nur auf der chinesischen ROM-Version getestet werden. Diese Aufteilung lässt darauf schließen, dass Xiaomi bei besonders populären Geräten gezielt eine breite Kompatibilität und globale Nutzbarkeit vorantreibt, während für andere Modelle zunächst ein enger gefasster Validierungsbereich ausreicht. Das Testverfahren umfasst dabei gewöhnlich mehrere Ebenen: Hardware-kompatibilitätsprüfungen (SoC, Modem, Display-Treiber), Stabilitätstests unter realen Nutzungsbedingungen, Akkulaufzeitanalysen sowie Datenschutz- und Sicherheitsüberprüfungen.
Die Unterscheidung zwischen chinesischer ROM (regional angepasste Builds, meist ohne Google-Dienste) und globaler ROM (mit Google Mobile Services und internationalem Feature-Set) ist wichtig, weil sich Integrationsaufwand, Service-Ökosystem und behördliche Anforderungen unterscheiden. Global ROM-Tests dauern oft länger, da zusätzliche Komponenten (z. B. Google Play Services, Standort- und Privatsphärefunktionen) integriert und geprüft werden müssen. Das interne Testset zielt außerdem darauf ab, Treiberkompatibilität, Kernel-Versionen und vendor-spezifische Anpassungen zu verifizieren — alles Aspekte, die für eine reibungslose Verteilung per OTA (Over-The-Air) entscheidend sind.
Geräte, die bereits im internen Test sind
- Xiaomi 13 Lite (Chinesische & Globale ROMs)
- Redmi Note 13 5G (Chinesische & Globale ROMs)
- Poco X6 Neo (Chinesische & Globale ROMs)
- Poco F5 Pro (Chinesische & Globale ROMs)
- Xiaomi Civi 2 (Chinesische ROM)
- Xiaomi Redmi K60 (Chinesische ROM)
- Xiaomi Redmi Note 13 (Chinesische ROM)
- Redmi Note 13R Pro (Chinesische ROM)
- Xiaomi Mix Fold 2 (Chinesische ROM)
- Redmi Note 12T Pro (Chinesische ROM)
- Xiaomi Pad 6 Pro (Chinesische ROM)
- Xiaomi 12T Pro (Chinesische ROM)
- Redmi K50 Ultra (Chinesische ROM)
- Xiaomi Civi 3 (Chinesische ROM)
- Xiaomi 12 Pro (Chinesische ROM)
- Xiaomi 12S Ultra (Chinesische ROM)
- Xiaomi 12 (Chinesische ROM)
- Redmi K60 Pro (Chinesische ROM)
Die Liste vereinigt beliebte Mittelklasse-Modelle und High-End-Hardware — vom faltbaren Xiaomi Mix Fold 2 und dem Flaggschiff 12S Ultra bis hin zu erschwinglicheren Redmi- und Poco-Geräten. Für Anwender, die sich fragen, ob ihr Gerät HyperOS 3 erhalten wird, ist diese Aufstellung ein starkes Indiz dafür, dass Xiaomi plant, eine breite Palette an Geräten mit den Android-15-basierten Verbesserungen zu versorgen. Dabei sind mehrere technische Aspekte zu beachten: Zum einen variieren SoC-Generationen (z. B. MediaTek vs. Qualcomm) und damit verbundene Treiberanforderungen, zum anderen differiert die Integrationsarbeit bei Kameramodulen, Funkmodulen und Display-Treibern je nach Modell erheblich.
Praktisch bedeutet das, dass Xiaomi für jedes Modell interne Builds durchläuft, die auf Kernel-Level-Stabilität, Wärmeentwicklung (Thermal Throttling), Speicherverwaltung (RAM-Handling) und Interoperabilität mit Peripherie wie Bluetooth-, WLAN- und Mobilfunkmodulen geprüft werden. Gerade bei älteren Geräten, die kein größeres Versions-Upgrade auf Android 16 bekommen, stehen Backports und selektive Übernahmen neuer Systemkomponenten im Fokus: Sicherheitsfixes, optimierte Energieverwaltung, Anpassungen am Garbage Collector und selektive API-Updates, die das Nutzererlebnis verbessern können, ohne die komplette Plattform-Major-Version zu wechseln. Für Nutzer von Xiaomi, Redmi oder Poco ist das relevant, weil es zeigt, welche Geräte auch ohne Android-16-Update weiterhin substanzielle Systemverbesserungen erhalten könnten.

Weitere Geräte werden voraussichtlich zur Beta hinzukommen
Quellen deuten darauf hin, dass Xiaomi plant, die interne Beta um mindestens sechs weitere Modelle zu erweitern. Zu den Geräten, die angeblich für die kommende interne Testphase vorgesehen sind, gehören das Xiaomi 12S, Xiaomi 12S Pro, Poco F5 5G, Poco M6 Pro, Redmi Note 12 Turbo und Xiaomi 12T. Wenn diese Modelle der internen Liste hinzugefügt werden, erweitert Xiaomi seine Abdeckung sowohl im Flaggschiff- als auch im Mainstream-Segment — ein Schritt, der die Vorarbeit für anschließend schnelle öffentliche Betas und stabile Veröffentlichungen beschleunigen könnte.
Die mögliche Aufnahme weiterer Modelle in die interne Beta ist aus mehreren Gründen strategisch sinnvoll. Erstens erhöht sich dadurch die Chance, regional unterschiedliche Probleme früh zu erkennen (z. B. Mobilfunkkompatibilität in unterschiedlichen Frequenzbändern). Zweitens hilft eine größere Gerätebasis, seltene Fehler zu reproduzieren, die auf spezifische Hardwarekonfigurationen zurückzuführen sind. Drittens erlaubt eine breiter angelegte interne Testphase längere Feldtests zu Akkulaufzeit, thermischem Verhalten und Langzeitstabilität, bevor man eine öffentliche Beta ausrollt, die eine noch größere und vielfältigere Nutzerschaft erreicht. Darüber hinaus kann Xiaomi auf diese Weise Rückmeldungen für UI-Änderungen, Privacy-Einstellungen und neue Systemfunktionen in HyperOS 3 sammlen, die sich zwischen chinesischen und globalen ROMs unterscheiden können.
Für Entwickler und technisch versierte Anwender ist das Timing dieser Tests ebenfalls interessant. Interne Betas bieten in der Regel frühe Einblicke in Änderungen der Systemarchitektur, etwa Anpassungen an ART (Android Runtime), Optimierungen im Speicher- und Task-Management, Änderungen an der Herausgabepolitik für System-APIs sowie mögliche Erweiterungen der Privacy- und Security-Features. Für App-Entwickler kann das frühe Testen auf internen Builds helfen, Kompatibilitätsprobleme frühzeitig zu erkennen und gegebenenfalls Patches oder Updates für Libraries und Abhängigkeiten vorzubereiten.
Warum das wichtig ist: HyperOS 3 verspricht eine Basis auf Android-15-Level und damit verbundene Systemverfeinerungen, die Leistungs-, Batterie- und Datenschutzverbesserungen bringen können — auch für ältere Geräte, die Android 16 überspringen. Für Besitzer von Xiaomi-, Redmi- oder Poco-Geräten signalisiert die interne Beta, welche Modelle in den kommenden Monaten größere OS-Verbesserungen erhalten könnten. Im Kern geht es um die Balance zwischen neuer Funktionalität und Stabilität: Während neue API-Levels und Funktionen attraktiv sind, legen Hersteller größten Wert darauf, dass ein größeres Update die Zuverlässigkeit und Akkulaufzeit nicht beeinträchtigt.
Wer die Entwicklung verfolgen möchte, sollte regelmäßig die Mi Community-Logs und die offiziellen Xiaomi-Kanäle beobachten. Interne Tests sind der Schritt vor öffentlichen Beta-Einladungen und stabilen Releases; eine frühe Aufnahme in die interne Liste bedeutet oft, dass ein Update schneller für öffentliche Beta-Tester oder als offizielles OTA ausgerollt werden könnte. Praktische Hinweise für Interessierte: Vor dem Installieren einer Beta immer ein vollständiges Backup anlegen, sich über die Unterschiede zwischen chinesischen und globalen ROMs informieren und die möglichen Risiken eines Vorab-Updates (z. B. fehlende Google-Dienste auf chinesischen ROMs, regionale Limitierungen) beachten.
Quelle: gsmarena
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